- Sklavenunterkunft der Antiope -

  • "Sssssssht"


    Ich strich ihr zärtlich durchs Haar und leicht über die Stirn.


    "Ich werde dich retten, du kannst auf mich zählen. Ich werde nicht für immer hier bleiben, es wird sicherlich nur zeitweilig sein und wenn ich wieder da bin werden Curio und Malachias diese Tat büßen. Du musst stark sein, denn du wirst mich eines Tages wieder haben, für immer. Und deine Familie auch, schließlich bin ich deine Schwester..."

  • "Will... versuchen... aber... keine Kraft..."
    Es stimmte, ich hatte keine Kraft. Aber wie sollte ich auch. Auch wenn man mir Essen udn Trinken in letzter Zeit reingezwungen hatte, wovon ich ncihts wusste, so reichte es lange nicht, um das wieder aufzufangen, was monatelang verloren ging und ausserdem jetzt, wo ich wieder wach war, war ich nicht einmal hungrig. Nur immer müde und die wenigen Momente des wachseins glücklich mit ihr zusammen sein zu dürfen.
    Dann öffnete ich ein weiteres Mal die Augen und ein ganz leichter Ansatz eines Lächelns machte sich in meinen Mundwinkeln breit, als ich sie ansah und einige wenige Worte auf germanisch drangen über meine Lippen, ehe ich endgültig das Bewusstsein ein weiteres Mal verlor.

  • Ursus kam in die Unterkunft, zusammen mit einem Fremden.


    Hier Medicus. Das ist sie.


    Der Medicus zog eine Augenbraue hoch.


    "Na mal sehen." meinte er lapidar und beugte sich über die Sklavin.

  • Ich war noch immer bewusstlos, aber die Blutung war schwächer geworden und tröpfelte nur noch leicht. Der Medicus verarztete sie erneut und auch die Hand und legte einen Verband an.
    "Sie soll halt Ruhe halten, mehr kann ich auch nicht tun."
    Dann verabschiedete er sich wieder.


    Der Sklave trat nun an die Lagerstatt.
    Wir werden sie zurückbringen müssen. Es wird schon bald dunkel und der Herr bestand darauf, dass sie am Abend zurückkehrt.

  • Ich beobachtete das Ganze und warf dem Medicus jedes Mal tödliche Blicke zu, wenn er zu grob wurde. Fest hielt ich Selnyas Hand und streichelte mit meinem Daumen über ihren Handrücken. Als der Medicus verschwand trat wieder ein anderer Sklave auf mich zu, jener der mir vorhin half. Ich sah ihn finster an.


    "Nein, Selnya wird bei mir bleiben. Curio bringt sie noch um. Glaub mir, diese Tat wird er eines Tages büßen. Ob ihm dann noch Zeit zum Bereuen bleibt kann ich nicht garantieren..."

  • Das wird nicht gehen, da bin ich sicher.
    Eindringlich sah er Antiope an.
    Und ich glaube auch nicht, dass das der Herr dieses Hauses erlauben wird.
    Er sah zu Selnya und schüttelte den Kopf.
    Unwahrscheinlich, kann er doch mit ihr nichts anfangen.
    Das Letzte war ihm mehr rausgerutscht als dass er es hatte sagen wollen, aber jetzt war es gesagt.

  • Ich musste kurz an Hungaricus denken, ich hatte ihn völlig vergessen. Er wartete bestimmt schon auf mich. Ich musste zusehen, dass ich von ihr wegkam. Dringend. Ich würde Selnya gehen lassen, doch bald würde ich wieder bei ihr sein. Und ich würde Curio für alles, aber auch alles büßen lassen was er uns antat.


    Was sagte er da? Ich holte aus und schlug ihm, wenn auch nicht mit aller Kraft eine Ohrfeige.


    Mich kann er auch nicht gebrauchen, wenn du es so siehst. Und als wenn es nur darum gehen könnte, Arschkriecher...


    Ich war stinkwütend über seine Worte. Sklaven waren Menschen, als ein Sklave: Sah er das denn nicht? Obwohl er selbst einer war? Ich küsste Selnya zärtlich zum Abschied auf die Stirn und sprach kein weiteres Wort.

  • Verzeih!
    Zerknirscht sah er sie an und schämte sich ein wneig für die Worte.
    Ich werde versuchen sie die Tage wieder herbringen zu dürfen.
    Dann ging er zur Tür, holte die anderen beiden herein und gemeinsam legten sie vorsichtig Selnya auf die Holzbahre und brachten sie raus.
    An der Tür drehte er sich noch einmal um.
    Ich hoffe, dass sie es schaffen wird. Für Euch beide.
    Dann ging er.

  • Ich murmtelte leis "Das hoffe ich für dich, denn für Curio wird jede Hilfe zu spät kommen", bevor ich mich, Zweifel und Wut im Herzen, auf zum Büro des Marcus Vinicius Hungaricus machte.

  • Mit ihr auf seinen Armen erreichte er ihre Unterkunft. So sanft wie möglich legte er sie auf ihr Lager. Sie blutete noch immer, doch das war nicht ungewöhnlich. Er holte etwas Wasser und einen Lappen und wusch ihr den Rücken ab.


    Arme Wildkatze... Du wirst sehen, bald gehts dir wieder gut.


    Die Tunika wechseln traute er sich nicht. Er hatte schon Hemmungen, ohne ihrer Erlaubnis ihren Rücken zu berühren, doch es mußte halt sein. Schon etwas zittrig deckte er sie zu. Salbe auftragen und verbinden würde er lieber nachher tun... nachher, wenn das Blut versickert ist und sie nicht mehr schläft...

  • Ich spürte angemehmes weiches Leinen an meinem Rücken, es war viel angenehmer als nur in der Luft zu schweben. Doch ich vermisste jetzt irgendwie etwas... Mit unwilligem Gesichtsausdruck* tastete ich nach Ursus Hand und murmelte leis "nicht allein..." Leicht öffnete ich die Augen und sah ihn bittend an.


    * Anmerkung: Im Moment ist sie so wie ein kleines Kind oder ein betrunkener Jugendlicher ;)

  • Er schreckte sich etwas, als er ihre Hand auf seiner spürte. "Nicht allein.." hörte er leise. Wie? Wollte sie, daß er bei ihr blieb? Hm, anscheinend...


    Ach herrjeh, was sollte er tun? Die Situation war ihm äußerst unangenehm... naja... unangenehm nicht unbedingt, aber wohl war ihm definitiv nicht. Nervosität breitete sich aus in ihm, es war schon sehr lang her, als er das letzte mal überhaupt in der Nähe von einer Frau war. Seine Hand zitterte, als diese von Antiope zu ihrem Körper geführt wurde.


    Sicher wußte er, daß sie im Moment alles andere als einen Mann wollte, dennoch... was wenn doch? Nein, sie brauchte das nicht. Hoffte er. Dachte er. Nein, wußte er.


    Ah, Hand! Hör auf zu zittern!

  • Leicht lächelnd legte ich Ursus Hand auf meine Wange und schmiegte kindlich mein Gesicht in sie. Ich wurde mir immer klarer, dass es Ursus war an den ich mich anschmiegte, doch so schlimm fand ich es nicht. Ich hatte Ursus eigentlich immer gemocht auch wenn er mich in der kurzen Zeit schon so oft verletzt hat. Ich zog ihn sanft und schwach zu mir herunter, versuchte es zumindest.

  • Ursus spürte, wie sie leicht an seiner Hand zog. Etwas widerwillig ließ er sich zu ihr hinunter und legte sich neben ihr hin. Sehr darauf bedacht, daß er ihrem Rücken nicht zu nahe kam um ihr nicht noch mehr weh zu tun, kuschelte er sich langsam und vorsichtig zu Antiope. Sein Herz raste vor Nervosität, Ursus zwang sich, langsam zu atmen. Sein Zittern konnte er jedoch nicht bezwingen, doch langsam beruhigte er sich. Langsam, aber dennoch.

  • Ich lächelte zufrieden und legte meinen Kopf an seine Brust. Ich war nicht mehr allein, nicht mehr allein unter der schmerznden Peitsche des Hungaricus. Ich war in Ursus' Armen und ich war hier sicher, hier würde mir nichts geschehen. Ich nahm seine Hand und verschränkte unsere Finger ineinander, hielt ihn ganz doll fest... Leise murmelte ich ein "Danke". Ich fühlte unglaubliche Müdigkeit, doch etwas hinderte mich daran einzuschlafen. War es seine Nähe? War es der Schmerz auf meinen Rücken? Ich entspannte mich sichtlich, der Schmerz wurde durch Linderung des seelischen Schmerzes erträglicher. Linderte er meinen Schmerz? Es war wohl kaum die Ungewissheit, wie es Selnya grad ging. Ich genoss dieses Gefühl von Geborgenheit, wie ich es schon nicht mehr fühlte nach der... dem... Verschwinden meines Stammes...

  • Ursus atmete einmal ganz tief durch, ließ sich seine Finger verschränken und hielt so ihre Hand.


    Danke? Wofür? Ich hab nichts gemacht...


    Sanft gab er ihr ein Kuß in ihr Haar... und wunderte sich im gleichen Moment ein wenig über sich selbst. Naja, ihm war halt danach. Und es passte irgendwie, irgendwie. Hm, es war schon lange her, daß er mit jemanden einfach nur gekuschelt hatte...

  • Ich wusste es wirklich nicht warum, doch all meine schlechte Laune war verflogen. Ich hoffte förmlich, dass nicht Ursus daran Schuld war. Ich spürte keinen Zorn, keinen Hass mehr, nicht für diesen Moment. Ich fühlte nur noch Wärme... Ein klein wenig skeptisch realisierte ich, dass es eine andere Wärme war... Ein anderes Gefühl von Geborgenheit... Ein ganz anderes Gefühl als bei Selnya war. Obwohl ich langsam wieder etwas klarer denken konnte, wollte dieses Vertrauen zu Ursus nicht weichen.


    Danke dafür, dass du mich nicht allein lässt...


    Er ist mir viel zu nah, doch auch niemals nah genug. es tat ein wenig weh, ich wollte mich nicht binden. Und doch erkannte ich langsam warum ich niemals wirklich zornig auf Ursus war. Ich erkannte warum ich bei ihm sein wollte. Und gleichzeitig drückte sich mir eine andere Angst auf: Wenn ich wieder fliehen würde, würde er hier bleiben, ich müsste ohne ihn fort. Warum tat es so weh? Es war ein anderes Gefühl von Schmerz, anders als auf meinem Rücken. Das erste Mal, das letzte Mal dass es mich mein Herz kosten würde. Ich musste es zurückhalten, eigentlich durfte ich mich wirklich nicht binden, auch aus unseren ungeschriebenen Stammesgesetzen, doch mein Herz band sich ohne Erlaubnis.


    Ich reckte meinen Hals etwas, zögerte kurz, doch dann küsste ich ihn sanft auf die Wange, hoffte ihn nicht zu sehr zu überrumpeln. Gerade ich, die hier einen so schlechten Ruf hatte, die keine Scheu vorm Kämpfen hatte, gerade ich begann ihn zu lieben. Was er wohl dachte? Ob er verstand? Er traute es mir sicherlich gar nicht zu und ich mir auch nicht...

  • Du hast doch darum gebeten.


    Ursus lächelte. Dann spürte er ihre Lippen auf seiner Wange. Zuerst war er ein wenig überrascht. Dann grinste er noch mehr und sah ihr in die Augen. Er stutzte ein wenig. Da war irgendwas, was er nicht deuten konnte. Sie sah ihn etwas merkwürdig an, das kannte er bisher noch nicht. Und er hatte keine Ahnung, wie er reagiern solle oder was nun von ihm verlangt wurde zu tun. Was in aller Götter Namen ging hier eigentlich vor?

  • Ich senkte meinen Blick leicht, stellte ich doch leichte Röte auf meinem Gesicht fest. Ich wurde so komisch und das regte mich irgendwie auf. Dieses gefühlvolle einem Mann gegenüber passte so gar nicht und am liebsten hätte ich es ihm gesagt. Doch da hörten meine starken, mutigen Ambitionen dann doch auf.


    Und dennoch ist es nicht selbstverständlich... Ich hoffe du gehst nicht so bald... Weißt du... ich... mag d... nicht alleine sein!


    Gut, dass er mein gesicht nicht sehen konnte, ich benahm mich doch glatt wie ein Mädchen noch vor ihrer ersten Periode: Kindlich bis ins kleinste Detail. Ich vergrub mein Gesicht noch tiefer in seine Kleider: Die Liebe machte aus jedem einen Narren.

  • Ja was war denn das? Wurde sie rot? Sie? Die Wildkatze? Die, die sich alles und jedem entgegenstellt? Sie wurde rot? Bei IHM? Bei Ursus?
    Uh, DAS ist ihm noch nie passiert.


    Naja, so lang keiner nach mir ruft... oder sonst irgendwelche Dinge anfallen... solang... naja... kann ich schon... bei dir sein...


    Herrgötter, was stammelte er für einen Schmonzes zusammen. Ein wenig verwirrt schaute er zuerst auf die Decke, dann wieder auf sie, bzw. ihre Haare. Sie versteckte sich regelrecht in sein Gewand. War sie auch so nervös wie er? Bei diesem Gdanken mußte er lächeln. Sanft streichelte er sie mit seiner Linken und gab ihr einen Kuß auf ihre Haare...

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