[Atrium]

  • "Quiri kannst Du mir sagen, wer der Knabe ist?"


    Fragte ich ein wenig schnippig und zog die linke Augenbraue hoch. Vielleicht hatte ich doch etwas von Livia gelernt.

  • "Hmmmm, dann bist Du hier herzlich willkommen, lieber Neffe."


    Die Arroganz war noch nicht aus meiner Stimme gewichen, ich musste mit dieser familiären Änderung erst noch zurecht kommen. Zuviel hatte sich in letzter Zeit ereignet in dieser Familie. Daher, so dachte ich, ist etwas mehr Distanz udn Kühle besser für das eigene Leben.

  • "Und mithin deine Tante!" stellte ich noch fest. Mal sehen, wie der Knabe sich entwicklet, vielleicht eine böse Tante.

  • "Wenn ihr Platz nehmen wollt. Es wird euch gleich eine Erfrischung gebracht werden. Ich gehe und sage meiner Herrin bescheid."


    Ich verneigte mich kurz und schlurfte davon.

  • "Ich danke dir,..."


    Ich setzte mich und wartete Geduldig auf Calpurnia.
    Während ich ich da sass, musterte ich die Einrichtung...
    Plötzlich merkte ich, das ich insgeheim den Wert und die Veräusserbarkeit der Gegenstände abschätzte.


    Ich musste lächeln, ob dieser alten Angewohnheit.

  • "Das ist aber eine Überraschung.", sagte ich und ging auf ihn zu. Sanft küßte ich ihn zur Begrüßung, auf die Stirn. "Ich freue mich Dich zu sehen Lucius. Willst Du deiner alten Tante eine kleine Besuch abstatten oder was führt Dich zu mir?"


    Ich setzte mich in einen der gemütlichen Korbsessel und zog die Beine an. Ein Sklave brachte mir eine warme Milch. So wie ich es nach dem baden liebe.


    "Du musst entschuldigen. Ich war im Bad und hatte noch keine Zeit mich für Dich schön zu machen. So musst Du jetzt mit der Normalausstattung vorlieb nehmen.", lachte ich.

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  • Ich erhob mich leicht und genoss den sanften Kuss auf die Stirn.


    "Holde Calpurnia, du siehst bezaubernd aus," sagte ich und lächelte sie an," und auch wenn hier aus diesem Beckem im attrium, die Schaumgeborene selbst emporsteigen würde, so könnte ich doch nicht meinen Blick von dir abwenden."


    Ich sah sie an, und ich übertrieb nicht. Seit sie das erste Mal in mein Officium getreten war, war ich von ihrer Schönheiut und ihrem Charme faziniert.

    "Doch ich muss mich entschuldigen, wenn ich dich so in deiner Villa überfalle, doch ich habe ein Anliegen, welches in einem Officium zu bereden ich für unangemessen hielt."

  • Eines musste man diesem Mann lassen, er sagte genau das, was eine Frau gerne hört. Auch wenn sie das NIE zugeben würde.


    "Du beschämst mich, Lucius. Ich sehe aus wie ein Bauerntrampel. Für einen solch noblen Besucher bin ich weis Jupiter, nicht annährend adäquat angezogen." Nun wurde ich doch tatsächlich rot, wie ein kleines Mädchen. "Eine weitere weibliche Schwäche nenne ich mein eigen, ich bin sehr neugierig. Spanne mich nicht länger auf die Folter und weihe mich in dein Geheimnis ein."

  • Ich schüttelte caharmant lächelnd den Kopf...

    "Bezaubernde Calpurnia,... es ist nicht die Kleidung, welche einer Frau die Schöhnheit verleiht,... Es ist die Schönheit einer Frau, welche der Kleidung Wirkung verleiht."


    Ich musterte vorsichtig sie von oben nach unten, lächelte leicht...

    "Und du verleihst jeder Kleidung eine Wirkung, der sich ein Mann nicht zu entziehen vermag."


    Gern hätte ich weiter geredet, sie mit Komplimenten überhäuft, doch ich hatte ein wahrlich ernstes Anliegen.

    "Liebe Calpurnia, gern würde ich behaupten können, ich sei nur gekommen, um mich am Anblick deiner Schönheit zu erfreuen, doch leider habe ich noch ein ernsteres anliegen, welches bei schmerzvolle Erinnerungen wachrufen wird."


    Ich suchte nach den passenden Worten, doch wie sollte ich es sanft verpacken ?

    "Ein Klient meines Vater fand kürzlich diesen Ring... "


    Ich holte den Ring aus meiner Tunika.

    "..und...und die Initialen deuten darauf hin, das er deinem verstorbenen Mann gehört haben könnte..."

  • Der Becher mit der warmen Milch glitt mir aus den Händen. Starr schaute ich meinen Neffen an. Mein Mund öffnete sich und wollte ein Wort formen. Doch, es ging nicht. Die Hände begannen zu zittern.


    "... der Ring von .... Obscuro?", ich schluckte. Tränen stiegen auf. Ich begann hemmungslos zu heulen. Keine Kraft aufzustehen, wie gelähmt saß ich in meinem Sessel.
    "Wür.... würdest Du ihn mir ..... bitte ..... zeigen!", ich schluckte vernehmlich und wusch mir die Tränen mit dem Ärmel der Tunika aus dem Gesicht.

  • Wie gern hätte ich ihr diese Nachricht erspart, diese schmerzhaften Erinnerungen von ihr ferngehalten, doch ich hatte es tun müssen.


    "Natürlich,..."sagte ich leise, stand auf und ging zu ihr hinüber
    Vorsichtig setzte ich mich auf die Lehne des Korbstuhls.

    "Verzeih, das ich diese schmerzhaften Erinnerungen wieder hoch gebracht habe, aber ich denke, ich musste es dir sagen, liebe Calpurnia..."


    Fast wäre mir ein unbedachtes und unangebrachtes`liebste`Calpurnia entglitten.
    Während ich tröstend den rechten Arm um die Schulter legte, hielt ich ihr mit der linken den Ring hin, den Hanno gefunden hatte.

    "Sieh,... die Initialen könnten M F O sein...."

  • Als ich den Ring erkannte, gab es kein halten mehr. Ich brach zusammen. Tränen überströmt, drückte ich mich an Lucius Brust und griff nach seiner Hand. Es war mir egal, wie es aussah oder wie kindisch ich mich benahm. Froh eine starke Schulter zu haben, an der ich mich ausheulen konnte, drückte ich den Ring mit der anderen Hand an mein Herz.
    Sollte ich gemeint haben, ich wäre einigermassen über den Tod meines geliebten Mannes hinweg, so hatte ich mich getäuscht. Ich liebte ihn immer noch genau wie am ersten Tag. Fest umklammerte meine Hand den Ring.


    "Verzeih .... bitte. Ich benehme mich unmöglich.", schluchzte ich und sah vor meinem geistigen Auge, das Gesicht von Obscuro. Diesen Mann werde ich wohl nie vergessen.

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  • Ich hielt sie fest an mich gepresst, zog ihren Kopf sanft gegen meine Schulter, froh ihr den halt geben zu können, den sie brauchte.

    "Weine ruhig, wundervolle Calpurnia, lass deinen Tränen freien lauf. Es ist nichts schlimmes dabei...."


    Ich spürte, wie ihre Tränen auf meine Tunika fielen, spürte wie der duft ihrer Frischgewaschen Haare mir in die Nase stieg....


    Ganz zaghaft gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn...

    "Du bist eine starke Frau, und wirst es schaffen, wie du es bisher geschafft hast... "
    flüsterte ich leise ihr zu, "...Und wann immer du willst, werde ich für dich da sein, bezaubernde Calpurnia."

  • Fester drückte ich mich an seine Brust. Meine Tränen machten den Stoff seiner schönen Tunika ganz nass.


    "Das .... das ist wirklich sehr ...... freundlich von dir.", stammelte ich. Wie lächerlich das aussehen musste und ... was würde Obscuro sagen, wenn er mich an der Brust eines anderen Mannes heulen sehen könnte?

  • Innerlich verfluchte ich Obsuco... Welch tiefen Schmerz und Trauer, er mit seiner Leichtfertigkeit bewirkt hatte,.... Trauer und Schmerz bei dieser bezaubernden Frau...


    Ich hielt Calpurnia in meinen Armen fest, ich bemerkte kaum noch wie meine Tunika immer mehr von ihren Tränen durch weicht wurde...

    "Es gut, ... ich werde bei dir sein...."
    flüsterte ich ihr immer wieder leise ins Ohr. Warum sagte ich `ich`,... schliesslich waren wir alle für sie da.. ?


    Nach einer ganzen Weile, als das Schluchzen etwas weniger wurde, nahm ich sanft ihren Kopf in meiner Hand, wischte zärtlich ihre Tränen von ihren Wangen und entfernte ein paar Haarsträhnen aus ihrem Gesicht,

    "Du bist eine wunderbare Frau,.. und du bist stark.... du schaffst das, liebe Calpurnia.."
    sagte ich leise, während ich ihr in die Augen sah.... Unsere Gesichter kaum eine Handbreit von einander entfernt.

    "...und du bist bezaubernd...."
    fügte ich kaum hörbar hinzu.

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