[Triclinium]

  • Nugivendus lachte. "Ja, ja das stimmt! Habe schon viel erlebt, auf meine Tage."
    Er nahm einen Happen von den aufgedeckten Speisen und setzte dann an, ausgiebig wie ein altes Waschweib zu erzählen:


    "Meine Beste, in Rom hatte ich ein wirklich schönes Haus. Mehretagig, unten die Taverne beheimatet. Daneben ein feiner Garten. Viele Menschen kamen tagaus, tagein zu mir. Ich liebte diese Arbeit. Das Essen bereiten, einen Plausch mit den Gästen halten.."


    Nugivendus unterbrach sich selber.


    "Wenn Du wüsstest, was man da alles so hört. In meiner Nachbarschaft alleine, da gab es mehr Betrügereien in den eigenen Familien als man es für möglich gehalten hätte! Und Verschwörungen..."


    Wieder unterbrach er sich, in seiner hektischen Redeweise, selber.


    "Manchmal glaubt man wirklich, wir Römer sind uns selber der größte Feind. Mit unseren Verschwörungen schaden wir uns mehr, als die Germanen uns!"


    Er stoppte, um einen Happen vom Braten zu nehmen.

  • "Das klingt wirklich aufregend Cousin. Es ist schön, dass du zu uns gezogen bist. Wir werden sicher viel Spass miteinander haben. Du musst mich morgen unbedingt zum Einkaufen ins Forum begleiten. Da kannst du dir auch Örtlichkeiten für deine Tabernas ansehen."

  • "O, Ja, das ist wohl aufregend!" sagte Nugivendus und aß noch einen Bissen.
    "Wenn du erlaubst, dann würde ich Dich zu gerne morgen begleiten. Es könnte sicherlich nicht schaden, einen Blick durch die neue Heimat zu werfen."


    Nugivendus lächelte.


    "Ich freue mich auch schon, die übrigen Verwandten kennenzulernen!"

  • "Du wirst morgen sicher Calpurnia und Obscuro kennenlernen. Meine Schwester Calpurnia wird uns sicher, wenn Ihre Amtsgeschäfte es zulassen, begleiten. Sie ist Magistratin. Sollte es mit der Kapitalsbeschaffung nicht so schnell klappen, wird sie dir vielleicht auch eine Stelle als Scriba besorgen können."

  • Nugivendus nickte Fausta zu. "Das klingt gut, Ja, das klingt wirklich gut."
    Wieder nahm er einen großen Schluck vom Wein.
    "Ich scheine die rechte Wahl mit meiner Übersiedelung getroffen zu haben. Hier in Hispania scheinen mehr Möglichkeiten gegeben zu sein, als im vielbevölkerten Rom. Irgendeine Stelle wird sich schon finden lassen, in der ich arbeiten kann."

  • "Ganz bestimmt. Aber du bist sicher ermüdet von den Reisestrapazen. Wir sollten jetzt schlafen gehen. Wir können uns hier alle morgen zum Frühstück treffen und dann Einkaufen gehen. Das wird sicher herrlich. Dein Zimmer ist bereits fertig." Ich führte meinen Cousiniin sein Zimmer und wünschte Ihm eine Gute Nacht.

  • Frisch gewaschen und voller Tatendrang, erschien ich im Triclinium.


    "Vale Fausta, ich hoffe Du hast gut geschlafen. Hast Du eigentlich unseren Vetter schon gesehen?".


    Ich legte mich nieder und wartete auf mein Frühstück.

  • "Vale, Vale Kinder. Fehlt nur noch eure große Schwester und ihr seid wieder zusammen. Wie damals, als ihr noch klein wart und hier für Leben in der Villa gesorgt habt. Wisst ihr noch wie ihr euren Bruder Maximus durch das Atrium gejagt habt und er den Sklaven umgerannte, der gerade die Blumen düngte? Wie sah der arme Maximus danach aus und vor allem, wie hat er gerochen! Was haben wir da gelacht. .... und jetzt wollt ihr heiraten und Kind bekommen? Ihr seid doch selbst noch Kinder. Wie doch die Zeit vergeht."

  • "Oh Eumenes, Du bist so lange im Haus, das Du jeden von uns als dein Kind behandelst. Wir sind nun mal erwachsen geworden ... mehr oder weniger. Und jetzt, jetzt ist es an uns Kinder zu Welt zu bringen. Aber setz Dich doch."


    Unser Eumens war schon etwas klapprig, aber der liebste Mensch auf der Welt. Ich rückte ihm einen weich gepolsterten Stuhl heran. Er hat schon immer besondere Privilegien genossen. Mit Recht. Ich erinnere mich noch gut daran, das er uns immer tröstete und Geschichten erzählte. Er war und ist die gute Seele der Villa. Hoffentlich würde er noch so lange Leben, um meine Kinder zu sehen.

  • Seufzend ließ sich Eumenes auf den Stuhl nieder.


    "Jetzt hab ich doch nur noch euch beide. Messi ist in Rom, Maximus und der Tunichtgut melden sich nicht mehr. Und jetzt wollt ihr heiraten. Eines Tages ist euer alter Eumenes alleine in diesem großen Haus. Dabei fällt mir ein, das Messi immer schreckliche Angst hatte, wenn sie alleine in einem Raum war und es ein Geräusch gab, das sie nicht kannte. So wird es mir auch gehen, wenn ihr mal alle weg seid."

  • Ein dumpfer Schlag störte die Unterhaltung mit Eumenes.


    "Habt ihr das gehört? Fragte ich in die Runde?"


    Fausta schien mit ihren Gedanken wo anders zu sein und Eumenes hatte mit Sicherheit nichts gehört. Ich verließ das Triclinium und ging in den Garten.

  • Als ich den Weinkrug absetzte, war Fausta verschwunden. "Hmm?", brummte ich und blickte in den Kelch. Dann blickte ich wieder auf und fuhr mit den Augen durch den Saal. "Kräftiges Zeug", flüsterte ich.


    Das Geschehen um die junge, verunglückte Dame schockierte mich, hätte ich doch zu gerne mehr über sie erfahren und auch andere Mitglieder der Familie kennen gelernt. Doch irgendwie hatten Sie es zu einer Kunst werden lassen, mich zu ignorieren. Aber was wollte man erwarten, schließlich musste hier Jemand den Weg allen Irdischen gehen. Da war es wohl nicht weiter verwunderlich, wenn man keine Zeit hatte, sich mit einem dennoch Fremden zu beschäftigen. Seufzend saß ich also da auf der Liege.

  • "Entschuldige, dass ich dich alleine gelassen habe, Nugivendus. Aber bei so einem Trauerfall in der Famililie, auch wenn ich Marcia kaum gekannt habe, ist man doch aufgewühlt. Ich muss mir neue Sachen für die Beerdigung kaufen, und Weihrauch. Möchtest du mitkommen zum Forum?"

  • "Salve, ihr beiden. Das mit Marcia ist ein schrecklicher Unfall, aber ich habe eine erfreulichere Überraschung für euch: Ich bin schwanger!"


    Auch wenn mit das mit Marcia, die ein wunderbarer Mensch gewesen war, sehr sehr nahe gegangen war, ging das Leben doch weiter. Und das dem so war, stellte meine Schwangerschaft doch unter Beweis.


    "Ich muss noch Leibbinden kaufen und möchte sie Iuno weihen. Habt ihr Lust mir auf den Markt zu begleiten?".

  • Sim-Off:

    Das ganze spielt ca. am 24.12.


    Ein Praetorianer betrat das Triclinium und schaute sich um. Irgendwie hatte er Hunger und hoffte, dass es am Abend etwas zu essen geben würde. Da er niemanden fand, verliess er das Triclinium wieder und malte das 'L' auf den Türrahmen.

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