- Officium

  • Mit gemischten Gefühlen lächelt Livia Lucidus an.


    "Hm? Keine Ursache. Der Wein ist wirklich köstlich..."


    Andächtig schaut sie in ihren Becher und betrachtet fasziniert die schöne rote Farbe des Getränks.

  • Nachdem sie die Farbe des unverdünnten Weins für berückend schön befunden hat, leert sie den Becher genüsslich und lässt sich einen weiteren von dem Sklaven einschenken. Ihren guten Vorsatz bezüglich des Brotes hat sie längst vergessen. Livia schaut in den wohlgefüllten Becher, trinkt einen Schluck, schaut wieder nachdenklich hinein, trinkt einen Schluck, schaut wieder hinein und runzelt skeptisch die Stirn. Dann schaut sie misstrauisch zum Sklaven auf. Hat er ihr etwa Wasser hineingemengt?

  • Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    "[...]i]


    ..nachdem ich das hier geklärt habe, was auch immer nun kommen mag.


    [i]"Senator Avarus, was ist dein Begehr?"


    Wenn ich ungelegen kam, so bitte ich es zu entschuldigen, wenn ihr keine Zeit habt auch, doch seht euch erstmal an, was ich für das kahle Atrium da draußen anfertigen ließ.


    Er holte ein kleines Pergament hervor, es war skizziert.


    "Das Model lagert auf einem Schiff, ich werde es holen lassen, so ihr damit einverstanden seit, es in exposanter Position aufzustellen."

  • "Gut, es freut mich, das es gefällt. Dies war auch schon mein Anliegen. Ich möchte nicht weiter stören."


    Kurz verneigte er sich vor der Dame und hätte ihr gerne einen Kuss auf die Hand gedrückt, doch leider befand sich darin der Weinbecher. :D


    "Vale, ich werde dann mal wieder."

  • ...eine Verschwörung. So weit war Livia inzwischen mit ihren Überlegungen gelangt. Ganz sicher. Irgendetwas im Blick des Sklaven hat ihr schon die ganze Zeit nicht so gefallen. Misstrauisch starrt sie ihn an und hält ihren inzwischen wieder leeren Weinbecher außerhalb seiner Reichweite. Mit verdünntem Wein fängt es an, doch wo wird es enden? Was wird er als nächstes tun? Dieser Sklave ist eine Gefahr.


    Ihre Gedanken werden von dem sich verabschiedenden Senator unterbrochen. Sie schaut unvermittelt auf und lächelt ihm unschuldig zu.


    "Vale..."


    ...bei ihrer Verschwörungstheorie hat sie nun jedoch den Faden verloren und fragend blickt sie Lucidus an.

  • "Vale, Senator"


    Ich begleitete ihn zur Tür, griff mir den Sklaven der durchs Zimmer wuselte und wies ihn an keinen mehr einzulassen. Daraufhin schloß ich die Tür und schaute zu Livia, die mich ihrerseits fragend anblickte.


    "So.. Jetzt können wir reden. Wo waren wir?"

  • Livia grinst.


    "Puh... Wenn ich das wüsste... Ich glaube, es ist das vierte... oder fünfte... oder sechste..."


    Sie reißt sich zusammen und macht wieder ein halbwegs ernstes Gesicht.


    "Du hast mich verlassen und ich war gerade am Überlegen, ob ich dir eine Szene mache oder nicht. Was meinst du? Möchtest du auch etwas Wein?"

  • Erstaunt hob ich eine Augenbraue und versuchte ihre Antwort zu interpretieren. Mir schien so, als ob mein ursprünglicher Plan sie in die Weinseligkeit zu treiben geglückt wäre.
    Ein Grinsen zeichnete sich immer deutlicher auf meinem Gesicht ab.


    "Du willst mir eine Szene machen? Tja.. weshalb? Oder besser.. mach einfach, ich werde dir dann meine Sicht der Dinge erklären."


    Das könnte jetzt lustig werden, gespannt griff ich mir einen Stuhl und setzte mich. Ich war wirklich neugierig was nun passieren würde.

  • Empört blickt Livia ihren 'Bruder' an.


    "Weshalb? Weshalb? Na, weshalb wohl? Du hast mich verlassen! Mein eigener Bruder... Einfach sitzen gelassen..."


    Sie verliert den Faden und schaut nachdenklich zur Seite. So schweigt Livia eine Weile vor sich hin, bis sie schließlich aufschreckt.


    "Oh. Wo war ich?"


    Lieb grinst sie ihn an.


    "Also ich habe natürlich brav auf dich gewartet... bis du wieder zurückkehrst. Tja... Und da bist du wieder. Hmm... Aber ich glaube, ich bin eigentlich noch böse auf dich..."


    Es erscheint ihr einfacher, laut zu überlegen.


    "...was hast du nur angestellt? Hmm... Genau. Du hast mich nicht mehr lieb. So siehts aus."


    Vorwurfsvoll blickt sie zu Lucidus.

  • Amüsiert folgte ich ihren emotionalen Schwankungen. Sie hatte eindeutig zuviel Wein getrunken...
    Ich lehnte mich zu ihr vornüber und sprach so leise, daß sie es gerade noch hören konnte.


    "Schau, mein Verlassen der Familie ist keine Folge eines persönlichen Konfliktes mit jemanden aus derselben. Nun, sicher, mit jemanden hat das schon zu tun, aber ich selbst habe keine Ahnung wer das sein könnte."


    Ob sie das verstehen wird? Ich ließ ihr keine Zeit für Erwiderungen und fuhr lächelnd fort.


    "Nun.. du wirst es nicht sein. Du kommst hierher zu mir und stellst mich zur Rede. Ich bin mir sicher, daß du mit der ganzen Sache nichts zu tun hast."

  • Verwirrt mustert sie Lucidus Gesicht, während sie seine Worte nach und nach verarbeitet. Langsam zeichnet sich in ihrer Miene ab, dass sie das Gesagte verstanden zu haben glaubt.


    "Du hasst mich also nicht? *hicks*"


    Verdammt. Genau das muss ihr natürlich genau jetzt passieren. Livia läuft rot an. Endlich sieht sie ein, dass sie wohl doch ein wenig zu viel getrunken hat. Verlegen stellt sie den Weinbecher wieder beiseite.


    "Du... *hicks* ...hast mich... *hicks* ...doch noch lieb? *hicks*"


    Verlegen schaut sie zur Seite und hält die Hand vor den Mund, während sie nun fieberhaft versucht, den Schluckauf zu unterdrücken. Es dauert eine Weile, da hat sie sich wieder gefasst und war scheinbar erfolgreich. Erleichtert lächelt sie Lucidus an. Durch ihre Verlegenheit hat sie sogar ein kleines Stückchen Nüchternheit zurückgewonnen.


    "...ich meine... Wie stehen wir nun zueinander? Willst du nichts mehr mit uns... mit mir... zu tun haben? Oder darf ich dich auf der Straße doch noch grüßen, wenn ich dich sehe? *hicks*"


    Elend...

  • Ich lachte leise..


    "Du darfst mich grüssen wann immer du willst. Ich hege keinen Groll gegen dich, sei unbesorgt."


    Ich stand auf und wollte wie gewohnt zum Fenster treten, als mir erst bewusst wurde, daß die Kammer hier am Kaiserhof gänzlich fensterlos war. Als ich so dastand, hörte ich wieder einen unterdrückten Hickser Livias.


    "Du brauchst dich nicht zu schämen für deinen Schluckauf, hier muß doch keiner mit Manieren und Anstand beeindruckt werden" ;)


    Ich trat hinter sie und begann aus einer Laune heraus sie sanft zu massieren.


    "Du machst dir viele Sorgen und Gedanken die es nicht wert sind um damit Zeit zu verschwenden. Genieße lieber dein Leben, du bist privilegiert als Patrizierin... Nutze es aus."

  • Verwirrt über die plötzliche Vertraulichkeit sieht Livia fragend zu ihrem 'Bruder' hinauf. Sie ist gleichzeitig überrascht und irritiert, findet die Massage andererseits jedoch sehr angenehm. So entzieht sie sich seinen Händen nicht, sondern gibt sich ihrer ohnehin durch den Wein beeinflussten Stimmung hin. Wenigstens der Schluckauf lässt sie nach einiger Zeit in Ruhe.


    "Und... Wie darf ich dich dann nennen? 'Salve, Bruder.' oder 'Salve, Lucidus.' oder doch lieber nur 'Salve, Senator.'?"


    Mit einem leisen Seufzer schließt sie die Augen und genießt die Massage, versucht nicht mehr so arg nachzugrübeln. Vielleicht hat er Recht. Vielleicht kann sie für den Moment die Manieren ein wenig ruhen lassen. Aber sie ist es nun einmal so gewohnt, sich zu beherrschen.


    "Privilegiert... Schon... Aber daraus erwachsen auch wieder so viele Pflichten und Verpflichtungen. Was ist schon ein Patrizier ohne Manieren? Wenn schon wir uns nicht beherrschen können, wer dann? Ich muss meinem Stand doch gerecht werden...


    Als ich klein war... da wollte ich immer so werden wie du... oder einen Mann heiraten, der so ist wie du. Du schienst mir immer so vernünftig..."


    Livia öffnet ihre Augen wieder und schaut zu ihm hinauf.

  • "Nenn mich wie immer du willst.."


    Ich nahm meine Hände von ihr, faltete sie hinter meinem Rücken und tigerte wieder durchs Zimmer.


    "Diese Überkorrektheit war mir immer eigen. Früher sah man mich nie in der Öffentlichkeit dem Wein frönen, stets legte ich Wert auf Anstand und Sitte. Und was hat es mir gebracht?
    Sicher, Titel und Ehren usw. Aber damit einhergehend auch ein Attentat, ein hinterhältiger Angriff auf mein Leben.
    Da gerät man ins Grübeln..."


    Meine Schritte waren langsamer geworden, ich stand nun mitten im Raum und sah mich um. Ein Schluck Wein wäre wieder angebracht. Ich entschied mich anders und setzte mich wieder, Aug in Aug mit Livia.


    "All das was ich erreicht hatte wurde plötzlich unwichtig. Ich hatte unter anderem das Gefühl etwas verpasst zu haben, nicht richtig gelebt zu haben. Sieh zu, daß dir das nicht passiert.. Feier die Feste wie sie fallen, bewahre von mir aus den Anschein der gesitteten Patrizierin nach außen, aber bitte fühl dich in meiner Gegenwart nicht zu irgendwelchen Ritualen oder Floskeln gezwungen."


    Kurzfristig war meine Stimmung betrübt, wieder einmal plagten mich Erinnerungen. Als ich jedoch endete und in Livias Antlitz blickte, umspielte wieder ein Lächeln meine Lippen.

  • Livia kann ihr Lächeln nicht weiter zurückhalten.


    "So? Ich darf dich nennen, wie ich will? Wie immer ich will?"


    Sie grinst verschmitzt und überlegt eine Weile. Wie soll sie ihn nur nennen? Schnäuzelchen? Prezi? Hasimausi? Hubi? Fifi? Herzchen? Mausezahnchen? Bambi? Hasibärchen? Lucy? Schnuffelchen? Bruichladdich? Hach... Es gibt so viele Möglichkeiten.


    "Gut... Dann nenne ich dich Knuffelchen."


    Als sie bei diesem Vorschlag in Lucidus verdutztes Gesicht blickt, kichert sie vergnügt und kann scheinbar garnicht wieder damit aufhören. Es dauert eine Weile, bis sie sich wieder gefasst hat. Beruhigend legt sie ihm immernoch schmunzelnd die Hand auf den Arm.


    "Keine Sorge. Mir wird schon noch etwas besseres einfallen..." :]


    Sie versucht, sich zusammenzureißen. Der Schalk ist jedoch nicht aus ihren Augen und das breite Lächeln nicht von ihrem Gesicht zu bekommen.


    "Ich glaube... Ich bin ein wenig albern heute. Verzeih... Aber vielleicht hast du Recht... Möglicherweise... werde ich darüber nachdenken... Knuffelchen..." :D

  • Ich legte ihr meine Gefühle dar und sie scherzte rum wie sie mich nennen könnte. Verrücktes Weib...


    "Na, so wie du rumalberst scheinst du dir meinen Appell eh schon zu Herzen zu nehmen."


    Ich angelte nach der Weinamphore und schenkte mir einen Becher ein. Ich war entschieden zu nüchtern für Gespräche dieser Art.

  • Der Wein war definitiv zu viel des Guten gewesen für Livia. Es fällt ihr schwer, sich länger zu konzentrieren. Lucidus ein wenig genervten Blick bemerkt sie jedoch durch ein Wunder. Nur zu gut kann sie sich an diesen Ausdruck auf seinem Gesicht erinnern. Exakt so hatte er damals stets geschaut wenn sie und Quirinalis ihm wieder zu sehr herumgealbert haben und nicht auf seine ernsthaften Themen eingehen wollten. Ein warmes Lächeln tritt auf Livias Gesicht.


    "Ach, Lucidus... Gräm dich nicht. Ich bin zwar nur eine Frau und nur deine kleine Schwester, aber ich habe sehr wohl verstanden, worauf du hinaus willst. Aus meiner Haut kann ich jedoch im Augenblick nicht heraus. Ich muss mich einfach selbst beherrschen und die Kontrolle behalten. Alles andere kann höchstens die Zeit bringen..."


    Immernoch lächelnd schaut sie ihm tief und ernsthaft in die Augen.


    "Ja. 'Kleine Schwester'. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne weiter deine kleine Schwester bleiben... Ich hab dich sehr lieb, mein Bruder."


    Erst jetzt bemerkt sie, dass ihre Hand immernoch auf seinem Arm ruht. Verlegen zieht sie diese zurück und schaut ihn dann fragend an.


    Sim-Off:

    Touché! :P

  • Erst jetzt, als sie ihre Hand zurück zog, wurde mir gewahr daß diese die ganze Zeit auf meinem Arm ruhte. Ich konnte kaum glauben, daß dieses Treffen, dessen Ende ich anfangs kaum erwarten konnte sich nun so entwickelte. Ich mochte sie auch sehr, diese eine meiner vielen Schwestern.
    Ich erwiderte nichts, rappelte mich aber auf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Erst dann fand ich wieder zu Worten.


    "Nun, meine Schwester, was jetzt? Erzähl mir von dir und deinen Plänen.. Vielleicht kann ich ja irgendwie den Schmerz den ich dir offensichtlich bereitet habe vergelten."

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