- Officium XVI

  • Auf Geheiß des Magister Officiorum kam Marcellus am Officium des Legatus Augusti Cursu Publico vorbei um die Türe zu versperren. Soweit ihm der Magister informierte, würde Senator Avarus in den nächsten Wochen in der Provinz Germania bei seiner Gens verweilen.


    Marcellus warf noch einen kurzen Blick in das Officium, um sicher zu gehen, dass niemand darin war und versperrte die Würe. Dann marschierte er wieder weiter um seinen Kontrollrundgang zu beenden.

  • Irgendwer hatte doch tatsächlich zweimal zugeschlossen, na er hoffte ja......das es nur von kurzer Dauer war, sah er später. :( Die Sklaven der Reinigungskolonne mieden diesen Raum, er würde sich sofort darum kümmern, als hätte er nicht wichtigere Dinge zu tun.

  • Ein Scriba kam herbeigeeilt um dem Senator die Türe aufzusperren.


    „Der Magister lässt euch ausrichten, dass für heute keine Audienzen vorgesehen sind. Er meint es wäre das beste, wenn ihr im Officium des Kaisers vorbeischaut.“


    Als die Türe aufgesperrt war, ging er wieder zurück in sein Officium.

  • Endlich konnte er die Beine entlasten und trat in sein Officum, dem Scriba nickte er nur beiläufig zu. Die Türe fiel ins Schloss...


    Gerade dabei eine Staubschicht wegzublasen, rief er: "Herein!" und hüstelte.


    Nachdem sich der Schmutz wieder gelegt hatte, sah er wie sich die Tür öffnete.

  • Lucilla hört das Herein, öffnet die Tür und tritt ein. Sie schaut neugierig durch das Officium und kommt zu dem Schluss, dass der Besitzer desselbigen wohl entweder keine Putzsklaven in seinem Refugium duldete oder in letzter Zeit nicht sehr oft hier war. Mit Schrecken denkt sie an ihr eigenes Officium und fragt sich, wie lange man wohl fort sein muss, damit sich solch eine Staubschicht ansammeln kann.


    Dann schaut sie zu Avarus, oder besser zu demjenigen, von dem sie annimmt, dass es Senator Avarus ist, denn es ist die einzig anwesende Person im Raum. Sie glaubt, ihn auf dem Bankett des Kaisers gesehen zu haben, ist sich jedoch nicht ganz sicher.


    "Salve, mein Name ist Decima Lucilla. Ich bin Praefectus Vehiculorum in Hispania."

  • Mit intressierten Augen schaut er sein Gegenüber an.


    "Soso, na dann willkommen in meinem Officum." Er erhebt sich und reicht ihr die Hand. "Ich bin Senator Medicus Germanicus Avarus und demnach wohl dein Vorgesetzter. Es freut mich dich einmal kennen zu lernen. Wie war die Reise? und setz dich doch!"

  • Lucilla nimmt lächelnd Platz. "Nun, die Reise war recht angenehm. Ich kam schon zum Triumphzug an, doch es herrschte ja in der gesamten Stadt ein regelrechter Ausnahmezustand. Darum bin ich erst heute gekommen. Es geht mir darum einige Dinge zu den Berechtigungen für die Nutzung des Cursus Publico zu klären."

  • "Ahha. Es freut mich ausergewöhnlich, das du in Rom bist und ich ebenso, das erspart mir den erschwerlichen Weg in die Provinz Hispania. Mit deinen Vorgängern hatte ich ja bisher nurmehr Ärger, ich denke aber mit dir kann man zusammen arbeiten.


    Möchtest du ein Gläschen Wein?"

  • "Nun, ich werde mich bemühen, deinen Erwartungen gerecht zu werden." antwortet Lucilla lächelnd.


    "Und zu ein Gläschen Wein sage ich nicht nein."

  • Gekonnt entnimmt er einem Regal zwei Gläser und füllt diese mit Wein. Eins davon reicht er ihr, aus dem Anderen nimmt er einen kräftigen Schluck, spühlt ihn durch den Mund, genießt und schluckt.


    "Wie steht es eigentlich im allgemeinen mit der Ausrüstung, den Gebäuden, dem Personal in Hispanien? Bei meinem letzten Besuch dort, fand ich weder eine geeignete Mansio in Tarraco vor, noch wollte man mir Auskunft über irgendwas geben..."


    Er plummst auf seinen Sessel.

  • Lucilla nimmt das Glas entgegen, schwenkt den Wein darin, riecht daran und kostet einen Schluck. "Ein vorzüglicher Tropfen."


    Sie trinkt noch einen Schluck und hält das Glas dann nachdenklich in der Hand.


    "In Hispania geht es meist ein wenig drunter und drüber. Das ist wohl unsere Mentalität, die uns da manchmal ein wenig im Weg steht. Ich kann dich jedoch beruhigen. Die Ausrüstung ist soweit in Ordnung und das Personal fähig, soweit ich das bisher beurteilen konnte. Die Mansio in Tarraco ist ein wenig versteckt, doch in gutem Zustand. Auch über den Rest der Mansiones und Mutationes in Hispania wurde mir bisher nichts Negatives zugetragen und ich bin sicher, gäbe es auch nur die geringste Kleinigkeit zu bemängeln, würden die Tabellarii Dispositii nicht lange zögern, sich lautstarkt darüber zu beschweren. Wenn etwas etwas gibt, das wir in Hispania können, dann sich lautstark beschweren." grinst sie.

  • Auch er grinste nun....


    "Das freut mich zu hören. Ich werde demnächst einige Dinge anschaffen müssen. Vorallem die germanischen Poststationen sind teilweise in einem sehr ärmlichen Zustand. Teil fehlen sogar die Pferde und die Boten müssen zu Fuß gehen, oder die Wägen stehen mit defekten Rädern da... Also wenn etwas gebraucht wird, so sage es. Der Weg wird der Selbe bleiben. Doch nun sprich, was du mit mir bereden willst."


    Seine Hand umfing den Glaskelch und wieder trank er etwas, diesmal jedoch nippte er mehr, als das er einen Durst zu löschen hätte.

  • "Nun, es geht um die Berechtigungen, wie ich schon erwähnte. Ich habe dir eine Liste zukommen lassen mit den Personen, welche ich in Hispania für berechtigt halte den CP zu nutzen, ich hoffe du hast sie erhalten. Bei zweien jedoch bin ich mir etwas unsicher. Dies ist zum einen Tiberia Helena, welche Pontifex Hispania ist. Und zum anderen Marcus Porcius Phoca, der 'nur' ein Centurio der Classis ist, jedoch momentan Mangels eines Kommandeurs die Numerus Hispanus unter seinem Kommando hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie einerseits die offizielle Erlaubnis zur Nutzung des Curso Publico haben, andererseits, ob sie diese nicht doch zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen."


    Sie schaut Avarus fragend an und vergisst darüber fast ihren Wein. Jedoch nur fast.

  • Er schenkte ihr und dann sich nach, in Gedanken graste er die Namen ab und ihre Berechtigungen.


    "Ich denke sowohl Tiberia Helena, als auch Marcus Porcius Phoca klammern wir aus. Die Flotte Hispaniens untersteht im Kommando doch der Classis Misenensis, wenn mich nicht alles täuscht und ein Priester besitzt einige Liktoren, sie sollten befähigt sein die wenigen Briefe zu versenden. Sollte es irgendwann anders nötig sein, so werde ich meine Meinung ändern, doch bisweil sollten sie den Cursus Publico nicht nutzen können."

  • Lucilla quittiert den neuen Wein in ihrem Glas mit einem "Danke." und nickt dann.


    "Gut, bei den Anderen sollte es keine Frage sein, da ihre Ämter explizit auf der Liste mit den Berechtigungen aufgeführt sind."


    Sie denkt kurz nach und nippt an ihrem Wein. "Ansonsten fallen mir erst einmal keine weiteren Fragen ein."

  • "Mir auch nicht...", wieder nippte er am Wein.


    "Wobei ich noch eine Aufgabe hätte. Ich bräuchte eine Aufstellung aller Beamter, Pferde, Wagen, Ärzte usw. die in Hispanien für den Postdienst arbeiten, bzw. zur Verfügung stehen. Das muß natürlich nicht sofort sein, aber bitte fasse es in den nächsten vier Wochen mit ins Auge."

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