Der Boden in Appius' Raum war natürlich sauber, er hatte gerade heute morgen eigenhändig darüber gewischt als er den Staub von den Möbeln befreit hatte, zu seinem Entsetzen hatte Appius auch Rattenkot in seiner guten Stube bemerkt, aber die Schriften waren, so weit er sie bisher durchgeschaut hatte, noch unangenagt. Zumindest war der Boden sauber genug, damit die neuen Tuniken jetzt nicht schmutzig wurden, was Appius' Gemüt auch empfindlich gestört hätte, aber zumindest wurde den Soldaten in der Legion schnell beigebracht, pfleglich und sorgsam mit der Ausrüstung umzugehen, schließlich hing durchaus – besonders im Krieg – ihr Leben daran. Appius beobachtete, wie Tacitus sich umzog, ohne mit der Wimper zu zucken und wartete stumm, schließlich sah er, daß die Rüstung irgendwie falsch angezogen wurde, aber was hatte er falsch gemacht? Appius sah ihn einen Herzschlag lang grübelnd an – denn Appius hatte schon lange keine Rüstung mehr getragen, außerdem hatte er sich selber als probatus damit schon ungeschickt angestellt – aber dann fiel es Appius auf.
„Moment!“
, intervenierte er darum.
„Die ist falsch herum, außerdem solltest Du zuerst deinen cingulum militare, den Militärgürtel, anschnallen, ehe Du die Rüstung überziehst.“
Appius ging nun doch zu der Ausrüstung und holte den Militärgürtel hervor, einem Lederband, der mit Metallplatten verziert war, und der gewiß bei jedem Schritt munter klimpern würde. Dazu zog Appius ein Tunikaähnliches Kleidungsstück hervor, daß aus festem Stoff gemacht war und reichte beides an Tacitus.
„Das ist ein subarmalium, die Polsterkleidung für die Rüstung, damit sie nicht so schlimm drückt. Außerdem ist das wohl bei Hieben auch ganz gut, aber da fragst Du besser nicht mich, ich habe noch nie im Felde gekämpft!“
, gab Appius zu und zuckte mit der Schulter. Aber man sah dem optio – der ausgesprochen redselig wurde bei Tacitus, entgegen seinem sonstigen Verhalten – an, daß er bestimmt nicht sonderlich gut kämpfen konnte mit den dünnen Ärmchen.
„Anschließend ziehst Du Deine neuen Schuhe an, die caliga, diese Stiefel hier!“
Appius deutete dann auf eine Ledertasche, die Tacitus ebenfalls erhalten hatte.
„Dort kommt dann die restliche Rüstung hinein, die Du nicht brauchst, ebenso deine Schuhnägel...die nutzen nämlich mit der Zeit ab, wenn Du marschierst und da mußt Du sie auch austauschen können. Siehst Du die Tragestange, dort kannst Du dann anschließend die Säcke dran hängen, zudem auch die Kleidung, die Du nicht mehr in den Sack bekommst, aufgerollt versteht sich. Das Schild kannst Du auf Deinen Rücken schnallen, Schwert und Dolch mit dem Waffengurt um Deine Hüften. Somit mußt Du am Ende nur noch die Tragestange über die Oberkante Deines Schildes lehnen und mit der anderen Hand die Wurfspeere, bei uns auch die pila oder das pilum gennant, tragen. Ach ja, der Helm kommt natürlich auf den Kopf. Verstanden? Wenn ja, dann mach' es so, wenn nicht, fragen!“
Appius sah ihn mit den kleinen blauen Äuglein an, abwartend.
Wieder mal eine kleine Information für Dich, die roten Worte sind wieder Links für Dich, damit Du Dich in der IR-Wiki auch dazu belesen kannst, wenn Du magst. Zudem hier noch ein paar Links zu:
Militärkleidung
Marschgepäck (wo auch beschrieben wird, wie sie getragen wird, samt Bild unten)
Waffen
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