Er blickte ihn verwundert an und grinste ...
"Tja, letzesmal habe ich aber die Sklavin bekommen, da konnten die anderen nicht mehr mithalten."
Er blickte ihn verwundert an und grinste ...
"Tja, letzesmal habe ich aber die Sklavin bekommen, da konnten die anderen nicht mehr mithalten."
Nachdenklich saß ich auf meinem Platz. Ich wusste noch immer nicht so recht, warum ich hier nun saß. Eigentlich war ich bei meinem alten Herrn immer ganz glücklich gewesen, wenn ich mich auch sehr allein gefühlt habe. Aber mit dem Tod meiner Mutter hatten sie mich verkauft und nun war ich bereits durch einige Städte mitgereist.
Und warum ich meistens nicht genommen wurde verstand ich auch nicht. Lag es vielleicht an meinem tieftraurigen Blick? Das sagte zumindest immer mein Händler. Ich mochte es nicht, wenn meine Hände zusammengebunden waren, doch gegen die Fesseln konnte ich ebenfalls nichts tun. Viele hatten mich schon näher in Augenschein genommen.
Mittlerweile begann ich zu glauben, dass die beiden an mir vorbei gingen, weil ich so teuer war. Der Händler wollte sicherlich eine unverschämt hohe Summe haben, weil ich eine ägyptische Mutter hatte undich mich in perfektem Zustand befand. Zudem konnte ich lesen und schreiben, war eine begabte Köchin und eine gute Rednerin. Früher hatte ich auf die Kinder des Herrn aufgepasst und mit ihnen gespielt. Ich seufzte schwer. Wenn doch endlich jemand käme...
Ich schlenderte langsam über die Märkte. Ich wollte diesen anstrengenden Tag langsam ausklingen lassen. Und ich ging deshalb auf den Sklavenstand zu, weil ich zum einen Pentesilea entlasten wollte, zum anderen aber auch eine Sklavin brauchte. Ich hatte mich zu sehr daran gewöhnt und bei mir würden es Sklaven sicher besser haben als bei anderen Herren. Darum hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, denn manchen mochte ich bewahren.
Ich besah mir die Sklaven an dem Stand des bekanntesten Händlers von dem ich damals auch Pentesilea und Chryseis gekauft hatte. Es war schon recht lange her. Da fiel mir eine recht junge Sklavin auf, die zwar traurig dreinblickte aber sonst ganz aufgeweckt und vorallem normal aussah.
Ich bemerkte die junge Herrin die mich betrachtete und wie stets nickte ich auch ihr freundlich zu. Sie würde sicherlich auch zu jenen gehören, die mich ein paar Augenblicke besahen und dann weitergingen. Doch ein paar Augenblicke verstrichen und sie stand noch immer da und sah mich an. Skeptisch fragte ich:
"Herrin?"
und der Anflug eines Lächelns erschien auf meinen Lippen.
Sie sah interessant aus. Als sie mich ansprach schreckte ich aus meinen Gedanken und wandte mich ihr zu. Ich trat noch ein paar Schritte näher um ein Gespräch zu beginnen.
"Du kommst aus Ägypten habe ich Recht? Wobei dein Gesicht ein wenig anders aussieht... Wie heißt du?"
"Ich habe wahrlich aegyptisches Blut in mir, Herrin, doch ist nur meine Mutter Aegypterin gewesen. Mein Vater war ein römischer Herr, der meine Mutter einst schwängerte. Mein Name ist Kaya, Herrin."
Die junge Herrin wirkte auf mich sehr verträumt und abwesend, andererseits auch sehr freundlich. Sie gehörte zu den wenigen, die mich angesprochen hatten und mich dabei freundlich behandelten.
"Ach, ich hätte es mir eigentlich denken können. Deine Züge sind nicht unbedingt ägyptisch, auch wenn du sehr nach einer solchen Herkunft aussiehst. Du wurdest also in die Sklaverei geboren, richtig? Ich hatte mich schon gewundert, wie jemand so junges.. Na lassen wir das. Wie alt bist du denn?"
Sie gefiel mir und ich hatte sie eigentlich schon fast komplett in Erwägung gezogen. Doch noch ein wenig mit ihr sprechen konnte vielleicht ganz interessant werden. Sie schien wirklich nicht dumm, nur ein wenig zu unterwürfig.
"Ich lebe bereits 17 Jahre, Herrin. Vor wenigen Tagen habe ich dieses Alter erreicht. Und ja, ich bin in die Sklaverei geboren, doch bislang habe ich kaum schlechte Erfahrungen gemacht."
Ich bemerkte nicht, dass mein Blick fast flehentlich wurde, doch ich wollte unbedingt von hier fort. Ich mochte den Händler nicht, er machte so oft unangenehme Bedeutungen.
Ich sah ihr an, wie unglücklich sie hier war - doch war nicht gerade das ein Zeichen? Eigentlich sollte man keine Sklaven kaufen, die schon beim Händler so unglücklich wirken. Allerdings war sie doch noch so jung und... Naja, kaum jünger als Metellus. Und doch... Noch ehe ich weiteres über sie wusste, wandte ich mich an den Händler.
"Wieviel soll sie kosten?"
Und als der Preis bei satten 3500 losging begannen wir bis zu einem halbwegs humanen Preis zu handeln. Dann kehrten wir in die Casa Matinia zurück...
Varus schlenderte über das Forum. Auf seinem Weg kam er auch am Sklavenmarkt vorbei. Interessiert sah er sich um, ehe er den Händler fragte:
"Salve! Wann bekommst du wieder neue Sklaven? Ich suche eine Cubicularia und eine Coqua...."
Titus hatte seinen Stand aufgebaut und seine "Waren" positioniert.
Titus trat vor:
"Salve Bürger Tarracos!
Heute habe ich für euch etwas ganz besonderes. Diese hübsche Sklavin von bester Qualität. Ihr Name ist Ioanna und sie ist um die 20 Jahre alt."
Er deutete auf Ioanna.
"Sie kann kaum lesen und nicht schreiben, ist jedoch nicht dumm. Sicher würde sie dies schnell erlernen. Dafür kann sie nähen und auch kochen, kann einen Haushalt führen und sie hat eine liebliche Stimme, auch wenn sie nicht oft spricht. Dennoch bin ich mir sicher, dass sie singen kann. Soweit ich von ihrem Vorbesitzer weiß, kann sie auch Musikinstrumente spielen."
Er packte die Sklavin am Arm und zog ihn nach vorne.
"Seht euch diesen wundervolle Geschöpf an! Sieht sie nicht bezaubernd aus? Sie ist seit 8 Jahren Sklavin und bringt bestimmt einiges an Erfahrung mit."
Er schaute in die Runde und verkündete dann das Eröffnungsgebot.
"Diese erstklassige Sklavin könnt ihr hier und heute ersteigern. Wir beginnen mit einem Gebot von 400 Sesterzen."
Versteigerung läuft bis Dienstag 03.01.06 18 Uhr
Die blonden langen Haare zu einem lockeren Zopf gebunden, so stand die junge Frau da und wartete darauf an irgendjemanden verkauft zu werden. Es war eine ziemlich zierliche Gestalt die da stand und ihre Augen wirkten gar nicht so wiklich bei der Sache, viel mehr blickte sie leicht verträumt in die Gegend, wobei sie gekonnt versuchte den Interessenten die sich um den Stand versammelt hatten nicht in die Augen zu sehen.
Vielleicht hoffte sie auch, dass sie keiner kaufen wollte, so richtig konnte man das bei Ioanna nicht sagen. Als dann endlich die Versteigerung behonnen hatte und sie am Arm etwas nach vorne gezogen wurde sah sie überrascht auf und zog ein wenig an ihrem Arm der festgehalten wurde. Sie hatte ganz sicher nicht vor weg zu laufen und irgendwie fand sie, dass der Sklavenhändler ein wenig übertrieb mit ihrem Können.
Mit einem hatte er Recht sie sprach nicht wirklich viel und hatte eigentlich auch nicht vor daran etwas zu ändern, aber dennoch hatte sie ein wenig Angst vor dem Ergebnis dieser Versteigerung.
Kochen und putzen konnte sie, hatte der Sklavenhändler gesagt. Genaus so etwas brauchte ich für meinen Haushalt. Und vielleicht wäre sie ja auch noch gut im Bett. Blondinen waren selten in Rom, kamen meist aus Germanien und erzielten oft hohe Preise. Nachdenklich rechnete ich aus, bis zu welchem Preis ich mitbieten könnte, beschloss jedoch nicht vorschnell zu agieren.
Wieder machte ich einen meiner Rundgänge über den Markt. Schliesslich hatte ich mir vorgenommen, hier ein waches Auge walten zu lassen.
Wie ich unschwer erkennen konnte, war Titus Transqillus wieder in der Stadt. Diesem alten Schlitzohr wollte ich immer schon mal auf die Finger schauen. Doch was er diesmal anbot, war in der Tat bemerkenswert. Eine sehr hübsche blonde Frau. Wenn nur die Hälfte von dem stimmte, was der wortgewandte Titus sagte, war sie in der Tat eine Investition wert.
Nach dem Tod meiner Cloelia, hätte ich Platz für eine neue Leibsklavin und sollte sie wirklich singen und musizieren können, dann um so besser.
Ich wartete geduldig auf das erste Gebot. Dabei sah ich Balbus in der Menge stehen.
"Salve, Balbus. Auf der Suche nach einer neuen Haushälterin?" fragte ich, zugegeben etwas süffisant.
Scheinbar schien sich niemand für dieses hübsche Ding zu interessieren.
So rief ich: "100 Sesterzen!"
Ich schlenderte Gedankenverloren durch die Menge
Ich sah mich um, doch niemand bot mit. Nur, wen sah ich in der Menge?
"Messi?!?!", rief ich in die Menge, dann bahnte ich mir den Weg zu m einer Schwester.
"Was für eine Überraschung! Ich freue mich Dich zu sehen." herzlich umarmte ich sie. "Seit wann bist Du hier? Warum bist Du nicht in die Villa gekommen? Messi, was ist mit Dir?"
Ich nahm Calpurnia in den Arm, klammerte mich fast an sie und zitterte
"Willst Du die Lang-, Kurz- oder Ultrakurzfassung?"
Meine Stimme klang schwach
"Du siehst elend aus. Komm wir gehen nach Hause. Die Sklavin kann warten, DU nicht!"
Ich spürte wie sie zitterte, wie froh sie war mich zu sehen und offensichtlich war sie überrascht von meiner Reaktion. Sanft nahm ich sie in den Arm.
Varus sah die Sklavin an und entschied sich dazu, mitzubieten....
"400!"
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