Man sagt Sklavenhändlern ein besonderes Talent nach - dass sie mögliche Kunden selbst schon in einem Abstand von mindestens zwei Rufweiten erkennen und dann ansteuern können. Die Wirklichkeit verhielt sich jedoch, wie bei so vielen nachgesagten Eigenschaften, komplett anders: Für einen Sklavenhändler war einfach jeder mit teuer aussehender Kleidung oder aber römischen Standesinsignien ein potentieller Kunde. So dürfte es kaum erstaunen, dass der Händler, sobald er Helena und Callidus erspäht hatte, alsbald auf die beiden zuwieselte und begann, den Segen aller möglichen Götter, ob nun römisch, ägyptisch oder von noch weiter her, auf sie herab zu rufen.
"Vielleicht wollen die edlen Herrschaften an diesem wundervollen Tag meine Auswahl mit freundlicher Aufmerksamkeit studieren? Ich bin mir sicher, für jeden Geschmack und für jede Tätigkeit einen passenden Sklaven bieten zu können - Ludus hier zum Beispiel wäre ein perfekter ianitor, er versteht vier Sprachen und an ihm kommt niemand so schnell vorbei, der nicht das Haus betreten darf!" Beredt deutete der Händler, bei dem selbst die Worte irgendwie klebrig klangen, auf einen der Nubier, während die anderen Männer sich reckten und versuchten, wie es ihnen aufgetragen war, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Als der Händler gerade nicht hinsah, passierte jedoch noch etwas - Eretha, die wild blickende Frau mit den ausgesprochen dicken Ketten, imitierte übertrieben gespielt den Gang des Händlers und ließ ihn dadurch noch sehr viel lächerlicher wirken, als er es ohnehin schon war. Irgendwer nebenan lachte.