[Mercatus] SKLAVENMARKT

  • Man sagt Sklavenhändlern ein besonderes Talent nach - dass sie mögliche Kunden selbst schon in einem Abstand von mindestens zwei Rufweiten erkennen und dann ansteuern können. Die Wirklichkeit verhielt sich jedoch, wie bei so vielen nachgesagten Eigenschaften, komplett anders: Für einen Sklavenhändler war einfach jeder mit teuer aussehender Kleidung oder aber römischen Standesinsignien ein potentieller Kunde. So dürfte es kaum erstaunen, dass der Händler, sobald er Helena und Callidus erspäht hatte, alsbald auf die beiden zuwieselte und begann, den Segen aller möglichen Götter, ob nun römisch, ägyptisch oder von noch weiter her, auf sie herab zu rufen.


    "Vielleicht wollen die edlen Herrschaften an diesem wundervollen Tag meine Auswahl mit freundlicher Aufmerksamkeit studieren? Ich bin mir sicher, für jeden Geschmack und für jede Tätigkeit einen passenden Sklaven bieten zu können - Ludus hier zum Beispiel wäre ein perfekter ianitor, er versteht vier Sprachen und an ihm kommt niemand so schnell vorbei, der nicht das Haus betreten darf!" Beredt deutete der Händler, bei dem selbst die Worte irgendwie klebrig klangen, auf einen der Nubier, während die anderen Männer sich reckten und versuchten, wie es ihnen aufgetragen war, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Als der Händler gerade nicht hinsah, passierte jedoch noch etwas - Eretha, die wild blickende Frau mit den ausgesprochen dicken Ketten, imitierte übertrieben gespielt den Gang des Händlers und ließ ihn dadurch noch sehr viel lächerlicher wirken, als er es ohnehin schon war. Irgendwer nebenan lachte.

  • Callidus schaute noch einmal zu der Sklavin.


    "Nun, dass sie eine starke Persönlichkeit ist, das bezweifle ich auch nicht doch darin liegt ja genau das Problem, Schwesterherz! Ich glaube kaum, dass du eine solche Sklavin formen kannst!"


    Callidus hatte schon genug mit Kaya zu tun und wollte sich nicht noch an einem solch schwierigem und hoffnungslosen Fall verschwenden.
    Dann kam dieser schmierige Händler auf sie zu. Das hatte Callidus befürchtet denn sie standen viel zu lange auf einer Stelle. Nun war es damit vorbei sich in Ruhe einen Überblick über die Waren zu verschaffen.
    "Wir suchen keinen klapprigen Sprachexperten..."


    Callidus sah sich den Sklaven an und musste lachen diese Händler neigten wirklich schnell dazu, zu übertreiben.


    "Wir suchen einen loyalen Sklaven, der nicht bei der leichtesten Brise gleich umfällt! Wir brauchen jemanden, bei dem die Leute schon beim Ansehen vor lauter Angst der Saft die Beinen hinunter läuft! Hast du etwas ägyptisches?"

  • Sie ließ sein leises Seufzen vernehmen, wollte ihm aber keine große Widerrede leisten. Hier war sie Schwester und nicht Pontifex. Sie ließ nur ein undefinierbares Brummeln vernehmen, denn gerade gebeugte Sklaven mochte sie nicht, siehe man zum Beispiel auf Kaya. Sie wirkte von grundauf falsch, wenn sie auch Befehle befolgte. Vor Allem wie sie immer von Metellus sprach.. Abscheulich. Helena schüttelte leicht den Kopf und hörte dann den Worten ihres Bruders zu.


    "Callidus!" zischte sie nur und knuffte ihm in die Seite. Er schien schon wieder zu vergessen wer er war, das zumindest bewies seine Ausdrucksweise. Es wurde Zeit, dass ihn jemand erzog. Nicht nur Sklaven mussten ein wenig gebogen werden. Aber noch ehe sie diesen Entschluss wirklich fassen konnte, verwarf sie den Gedanken direkt wieder. Callidus war ein hoffnungsloser Fall. Genau wie Vibullius dies einst ebenfalls war. Dann wandte sie sich freundlich lächelnd an den Sklavenhändler. Doch das Lächeln wandelte sich rasch in ein leises Prusten und sie wandte sich dezent wieder ab. Ihr Blick hatte die favorisierte Sklavin gefunden, die nun direkt noch etwas mehr Sympathie einheimsen konnte. Einmal tief Luft holend drehte sie sich wieder um und plauderte schnell, ehe sie wieder lachen musste: "Ich suche lediglich einen Sklaven, der gut in der Lage ist mich zu beschützen. Unsittlichkeiten auf den Straßen, inform von Säften, würde ich indes gerne vermeiden. Was ist denn mit ihr dort hinten? Was kannst du uns zu ihr erzählen?" ergriff sie direkte Partei. Gewiss resignierte Calllidus bereits. Sie war halt auch ein hoffnungsloser Fall grenzenlosen Optimismus'!

  • "Einen Ägypter kann ich Dir leider nicht mehr anbieten, dominus die sind sehr beliebt und gehen allzu schnell weg, da ist der Nachschub derzeitig auch leider sehr schwierig. Aber wie wäre es mit Lachlan hier?" Er deutete auf einen großen Mann mit sonnenverbrannter, heller Haut, dessen feuerrotes Haar ihn als einen Briten oder Kelten auswies. Dieser drehte sich gerade einmal mehr herum, damit der Römer seine Muskeln besser begutachten konnte - er konnte von der Statur her auf jeden Fall den gewünschten Posten einnehmen, war er doch in etwa doppelt so breit wie Callidus selbst gebaut. Der Kelte wirkte, als hätte man einen Schrank auf seiner Brust abstellen können, ohne ihn ins wanken zu bringen.
    "Er war einst der Anführer eines aufrührerischen Stamms von Kelten, die immer wieder gegen die ruhmreichen Armeen Roms anzukämpfen versuchten - natürlich versagten sie, aber anstatt sich zu unterwerfen, gingen sie lieber in Gefangenschaft, so stark im Geiste ist dieser Mann!" pries der Händler den Sklaven in den höchsten Tönen an.


    Als Helena jedoch die Sprache auf Eretha brachte, verfinsterte sich das Gemüt des klebrig wirkenden Verkäufers deutlich und er schüttelte den Kopf. "Nichts als Sorgen bereitet mir dieses Weib! Sie ist eine Amazone, eine der furchtbarsten Kämpferinnen, die ich jemals gesehen habe. Siehst Du ihre Ketten, domina? Die stärksten die ich habe können sie kaum halten, so störrisch ist sie, und gibt man ihr eine Waffe in die Hand, versucht sie einen zu töten. Sie wurde weit im Osten gefangen, als sie mit ihrem Stamm gegen einen Trupp Parther kämpfte und diese besiegte - wenn Du eine gute Kämpferin für die Arena willst, ist sie sicher eine gute Wahl!" Er wirkte durchaus, als wolle er dieses Weib loswerden, das ihn - aller amüsanter Imitation von eben noch zum Trotz - mit gefletschten Zähnen anblickte und anscheinend kurz davor war, vor ihm auszuspucken.

  • Callidus war enttäuscht dass sie keine Ägypter mehr hatten. Er hätte so gerne einen Ägypter im Haus gehabt. Enttäuscht gab er ein "Oohh" von sich. Doch der nächste Kandidat der ihm vorgestellt wurde gefiel ihm auch ganz gut.


    "Nun, das ist ein schönes Exemplar! Kann er auch sprechen..."


    Callidus hatte davon gehört, dass die Völker aus dem Norden nur komische Geräusche von sich gaben und man sie daher Barbaren nannte. Doch weiter kam er nicht mit seiner Konversation, wenn man es überhaupt so nennen konnte, denn Helena ergriff das Wort. Callidus packte sich an den Kopf. Sie hatte doch nicht ernsthaft Interesse an diesem Ding. Callidus nickte nur zustimmend bei den Worten des Händlers.


    "Siehst du! Sie macht nur Ärger! Der hier, der ist doch toll!"


    sprach er hektisch.

  • Sie musterte den muskelbepackten Sklaven mit Skepsis. Vielleicht war sie nur deshalb argwöhnisch, weil sie schon diese Frau ins Auge gefasst hatte, die eine sehr wichtige Auffassung mit ihr teilte: Die Meinung über Sklavenhändler. Die Muskelspiele von dem Kelten ließ sie unbeachtet, die Grimassen der Sklavin gefielen ihr weit besser. Amazone... Curio, ein guter Freund Agrippas und Antons, hatte damals ebenfalls eine 'besessen'. Mit dem Problem dass sie sich nicht besitzen lassen hat. Aber Männer verstehen soetwas nicht. Was würde Agrippa sagen, wenn er eine zweite dieser Sorte in seinem Hause haben würde? Damals hatte Antiope ihn recht schwer verletzt. Helena schmunzelte.


    "Naja, Du machst mir auch fast nur Ärger!" sagte sie mit einem neckischen Grinsen und sah ihn an. Doch dann wanderte ihr Blick wieder zu der Amazone, deren Blick einem nun tatsächlich das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. "Schau, sie erfüllt doch deine Vorrausetzungen!" sagte Helena schmunzelnd und lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Bruders. Sie wusste, sie war einfach gnadenlos, aber das durfte sie auch einmal sein.

  • Man hätte meinen können, ein doppeltes Sesterzenzeichen würde in den Augen des ändlers aufleuchten, als er den Disput der beiden still verfolgte - es zahlte sich meistens aus, wenn man den Kunden ein wenig zuhörte und auch dieses Mal bewahrheitete sich diese alte Händlerweisheit vollkommen. Wenn sie sich nicht auf einen Sklaven einigen konnten, vielleicht wurde er gleich beide los - natürlich zu einem geharnischten Preis, versteht sich, denn dieses Mannweib von Amazone hatte ihm schon einiges an Ärger bereitet.


    "Beide sprechen und verstehen das Lateinische, und sie spricht auch Griechisch, wenngleich sie bisher die Sprache der Bildung bisher nur verwendet hat, um lästerlich zu fluchen," zählte der Händler eifrig beider Vorzüge auf. "Wenn ihr euren Ruf in der Arena mehren wollt, so wären beide eine gute Wahl - ich biete auch spezielle Preise, wenn jemand gleich zwei Sklaven nehmen möchte." Der Köder war ausgelegt, nun musste man nur noch den Fisch ins Netz gehen lassen. "Ihr könntet beispielsweise zu jedem Anlass eine passende Begleitung wählen, manchmal ist ein männlicher Sklave passender, manchmal ein weiblicher die bessere Wahl," radebrechte er die Möglichkeiten herunter und behielt seine Kundschaft genau im Blick. Wer von beiden war derjenige, der am Ende bezahlen würde?

  • Callidus schüttelte nur mit dem Kopf. Nun wurde er von zwei Leuten gleichzeitig bedrängt. Nun ermusste sich ja nicht mit dem Sklaven oder der Sklavin abmühen, sondern Helena. Er konnte es nicht fassen, dass sie sich für das störische Ding so sehr interessierte.


    "Helena! Weißt du, wie lange du das Ding bearbeiten musst, bis sie dich begleiten kann und dich beschützt, anstatt dich gleich in die nächste Gasse zu ziehen und dich umzubringen? Was für eine Verschwendung!"


    Dann wandte sich Callidus dem Händler zu.


    "Was würdest du uns denn zahlen wenn wir dich von ihr befreien würden?"

  • Sie konnte Callidus' Resignation beinahe riechen. Sie blickte mit einem honigsüßen Blick zu ihm auf, während ihr Kopf immer noch an seiner Schulter ruhte. "Och komm schon, Brüderchen. Du hilfst mir im ärgsten Fall doch ganz bestimmt. Ich bin mir sicher, dass du mich nicht einfach im Stich lassen würdest, nicht wahr? Immerhin helfe ich dir auch bei deiner Ausbildung." stichelte sie. In den so lieb klingenden Worten steckte eine so gemeine Drohung, dass Helena im insgeheimen arglos lächelte und sich einen feixte. Bei Callidus Frage hingegen, die sie als rein rhetorisch verstand, ging ihr Blick aber ebenfalls fragend zum Händler.

  • Der Händler schnappte unwillkürlich nach Luft. Dieser Römer fragte ernsthaft IHN danach, wieviel er zahlen würde, um die Amazone loszuwerden?! Die Augen weiteten sich merklich, es war klar, dass er mit so einer Frage nicht gerechnet hatte - aber dann schüttelte er schnell den Kopf.
    "Sie ist eine gute Kämpferin, und ich bin mir sicher, dass ich für sie einen anderen Kunden finden werde, wenn ihr sie nicht wollt - denn so viel Kampfkraft wird in der Arena immer gern gesehen. Derzeit sollen kämpfende Frauen ja in Mode kommen, vor allem in Rom." Das war ja wirklich die Höhe, was bildeten sich diese Römer eigentlich ein? Dass ihnen die ganze Welt gehörte? Hinter ihm stand die Amazone indes da und feixte ziemlich deutlich, war ihr doch das Erschrecken ihres Händlers nicht ganz entgangen - und sie wusste sehr genau, dass es ihm sehr schwer fallen würde, sie an den Mann zu bringen.

  • Callididus zuckte mit den Schultern und nahm Helenas Hand.


    "Komm Helena! Bei diesem Händler finden wir kein gutes Angebot!"


    Er zwinkerte Helena zu, so dass der Händler es nicht sehen konnte und zog sie dann langsam hinter sich her. Er ging extra langsam, damit der Händler genügend Bedenkzeit hatte.

  • Helena war nicht wenig verwirrt. Scheinbar hatte Callidus seine Frage ernst gemeint und der Händler hatte sie auch richtig verstanden. Gerade als sie versuchen wollte, den Händler umzustimmen, zog Callidus sie fort. Als sie allerdings das Zwinkern ihres Bruders sah, glaubte sie zu verstehen und ließ sich willig mitziehen. Für diese stolze Amazone würde sie einen stolzen Preis zahlen, was vermutlich auch geschehen wird. Callidus wusste das alles und wollte wohl den Preis drücken - was ihr nur recht sein würde. "Ja ich denke auch. Zu Schade, aber es wirkt alles zu teuer." meinte sie und spielte mit.

  • Innerlich alle Römer samt deren Enkel, Urenkel und Ururenkel verfluchtend, warf der Händler einen Blick auf seine Sklaven, die zum einen dekorativ, zum anderen feixend herumstanden - was ihn allerdings noch sehr viel mehr beunruhigte, war das Lächeln der Amazone. Er hatte sie bisher noch nie lächeln sehen, und dass sie es jetzt gerade tat, war irgendwie unheimlich - ein Lächeln, das dem so manches gewöhnten Mann doch einen kleinen Schauer über den Rücken jagte.


    Er wandte sich um und lief hinter dem römischen Paar her, bei dem er vermutete, dass sie Geschwister waren - ein Ehepaar hätte sich wohl anders gebärdet. "So wartet doch! Verschenken kann ich sie natürlich nicht, denn es wäre mein Ruin, eine Sklavin ohne einen Preis herzugeben, aber ich kann euch natürlich entgegenkommen, wenn ihr Interesse habt!" Schweiß stand ihm auf der Stirn, als sei er das warme Klima des Südens nicht wirklich gewöhnt, oder aber wegen irgend etwas gerade ziemlich erschreckt worden. "Für fünfhundert Sesterzen soll sie euer sein!"

  • Als Helena das erneute Angebot vernahm, blieb sie stehen und löste sich von Callidus' Arm. Mit einem prüfenden Blick und mit Mühe verkniffenem Grinsen sah sie den Händler an und legte abwägend den Kopf seitlich und ließ ihn zurückschwenken. "Gewiss wäre es dein Ruin, aber bist du dir sicher dass es nicht auch dein Ruin wäre, wenn du sie lämger behältst? Für mich sieht es so aus, als zögere sie nicht einmal damit, dir mit bloßen Händen die Luft abzudrehen, wenn du ihr nur einmal zu Nahe kommst."


    Helenas Blick ging zum Stand zurück, der sich ein wenig entfernt hatte. Dort stand noch immer diese stolze Frau, die sofort ihre Aufmerksamkeit erlangt hatte. Gewiss würde sie viel Ärger mit ihr haben, aber die Zeit würde weiteres zeigen.

  • Callidus sah den Händler an. Nun waren sie bei 500 Sesterzen. Er überlegte kurz und entschloß sich dann, den Preis noch weiter zu drücken.


    "Nun, wie meine Schwester schon sagte, wird sie dein Ruin sein, wenn nicht sogar dein Tod, wenn du sie noch länger behältst! Und bedenk, was für Arbeit und Zeit wir in sie noch investieren müssen, bevor sie uns etwas nützt! 350 Sesterzen und keinen Sesterz mehr. Überleg gut, ob sie dein Ruin wedren soll!"

  • Ha! Er hatte sie an der Angel, das Feilschen hatte begonnen - jetzt durfte nur kein Fehler gemacht werden, und er wäre die lästige Amazone los. Dass es überhaupt Leute gab, die sich das anscheinend auch noch freiwillig antun wollten, konnte der Händler kaum verstehen, denn er bereute inzwischen jeden Moment, den er sie bisher bei sich hatte haben müssen, aber wenn Römer etwas wollten, dann sollten sie es schließlich auch bekommen ... händerudernd blieb er vor Callidus stehen und machte einen Gesichtsausdruck der tiefsten Verzweiflung. "Aber Herr, ich muss auch an mein Geschäft denken! Was sollen die Leute denken, wenn ich Dir eine Sklavin so billig gebe? Sie glauben, ich bevorteile Dich und kaufen nie wieder bei mir!"


    Er lief fuchtelnd einen Halbkreis um Callidus und wirkte wie die perfekte Impersonifikation der Verzweiflung - diese Rolle hatte er schließlich auch lange genug einstudiert. "Ich biete sie dir für vierhundertsechzig an, aber nur, weil Du wie ein kluger Mann wirkst, der nicht weiter erzählen wird, dass ich sie Dir so billig abgegeben habe!"

  • "Nun, wenn ich so ein kluger Mann bin, wie du sagst, dann kannst du sie mir auch zu meinem Preis verkaufen, da ich dann ja niemanden von deinem Mißgeschick mit dieser Sklavin berichte!"


    Callidus schaute von dem Händler zu der Sklavin und wieder zurück. Er würde für dieses Ding keinen Sesterz ausgeben, aber es waren ja Helenas Geld und Geduld. Callidus kam sich vor, wie ein Besucher eines schlechten Theaterstücks. Er gähnte demonstrativ.


    "Und gleich erzählst du mir noch, dass du Familie hast, die du bei diesem Verkaufspreis nicht ernähren kannst und wie deine Kinder Hunger leiden müssen! Bla bla! Komm mir nicht quer oder du bleibst auf dieser Sklavin sitzen. Bedenke, was sie dich jeden Monat kostet! 400 Sesterzen! Mein letztes Angebot!"

  • Helena musste sich mit Mühe ein Schmunzeln verkneifen. Es war wirklich höchst interessant mit anzusehen, wie Callidus versuchte den Händler von einem niedrigeren Preis zu überzeugen. Helena selbst empfand gar 500 Sesterzen schon zu wenig für eine solch prachtvolle Sklavin. Aber vermutlich war sie auch einfach nicht für die Geschäftswelt geeignet.


    "Da gebe ich meinem Bruder aber Recht. Je länger du sie hältst, je mehr Kosten wird sie dir verursachen. Und irgendwann sieht es dann so aus, dass der Verkaufpreis den Aufwand gar nicht mehr deckt. Du wirst sie nicht für viel Geld loswerden und je länger du wartest, umso riskanter wird es für dich..." begann Helena ihren Bruder nach Leibeskräften zu unterstützen.

  • "Du bist ein vielmals kluger Mann, aber auch einer, der sehr sparsam sein möchte," versetzte der Händler und erwürgte den geizigen Römer im tiefsten Inneren seiner aus allen Poren lächelnden Seele insgeheim und mit wachsendem Genuss. "Glaube mir, für vierhundertzwanzig kommen wir beide noch gut aus dem Geschäft heraus, denn vierhundert wäre wahrhaftig ein Schleuderpreis, mit dem ich mich hier nicht mehr sehen lassen kann - und vielleicht habe ich das nächste Mal ein paar Ägypter dabei!" lockte er den Römer, oder besser, er versuchte es zumindest. Der Verkaufsabschluss rückte näher, das konnte er in seinem Inneren fühlen - und dann hätten diese Römer das Biest auf dem Hals, nicht mehr er - er wurde sie los und bekam dafür auch noch Sesterzen, einen besseren Handel konnte es nicht geben.

  • Helena musterte den Händler und immer mehr rückte der Gedanke in den Vordergrund, dass sie ihn noch weniger als ihren normalen Stammverkäufer ausstehen konnte. Er hatte etwas falsches an sich. Sie wollte von hier fort. So meinte sie also, ehe Callidus den Mund aufbekam: "Vierhundertzwanzig Sesterzen sind akzeptabel." Sie hatte bestimmt gesprochen und blickte Callidus an. Sie würde die Sklavin ja ohnehin zahlen und bei dem Preis wollte sie sich nicht groß beschweren. Ihr Blick schwankte kurz zu der Sklavin. "Wie heisst sie denn überhaupt und wie bekommen wir sie am Besten nach Hause, wenn du sagst sie sei so fürchterlich?" fragte sie interessiert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!