• Ursus führte den Neuen hinein.


    So, hier kannst du schlafen, wenn du in der Casa bist. Wenn du Hunger hast, in der Küche kriegst du was... ahja und wenn du eine Katze siehst, versuch sie einzufangen, dann hast was gut bei mir.

  • "Isch danke dir...... Ursus ist dein Name, nich wahr! Isch werde nach der Katze Auschau alten"


    Ich nickte ihm zu und machte es mir auf einer Liege gemütlich....

  • Rhianus hatte ihn hier her geführt und nun trat Cimon so leise es ging in den Gemeinschaftssaal. Erst am folgenden Tag zur Abreise musste er wieder bei deinem Herren sein... was er natürlich nicht auszureizen vor hatte.
    Es war schon etwas besonderes das er bei Phaeneas bleiben durfte und wenn es nur diese kurze Zeit war, die aber wollte er nutzen. Auch wenn er das WIE eher Phaeneas überlassen wollte. Würden sie eher lesen oder reden? Oder gar... seltsam wie nervös er plötzlich bei diesem Gedanken wurde.
    Ein wenig unsicher lächelte er jene an, die kurz aufsahen um zu sehen wer da war, nur um leise weiter zu gehen. In der Mitte sollte Phaeneas sein... Also trat er dort hin und meinte sogar erkennen zu können wo sein Liebster lag. Die Statur passte. Es war nicht leicht zu erkennen in diesem Halbdunkel der kleinen, eher funzelnden Lichtquellen. So blieb er vor dem Lager von Phaeneas stehen und versuchte sich an das Licht zu gewöhnen. Seine Stimme war leise und von Nervösität getragen.


    "Salve, bester Phaeneas."


    Cimon Lächelte dazu mit dem Herzen auf den Lippen, obwohl er nicht wusste und gar bezweifelte, ob Phaeneas es überhaupt erkennen mochte. Hoffendlich schlief er nicht, oder würde gar wütend werden, da der Nubier so überraschend hier erschienen war.

  • Ein leises Keuchen drang an Cimons Ohr, als er sich dem von Rhianus beschriebenen Lager näherte.
    Mit dem ‚Salve‘ erstarb es abrupt und zwei große, in der Dunkelheit hell schimmernde geschockte Augen sahen den aurelischen Sklaven an.


    Als er die Schritte näher kommen gehört hatte, hatte Phaeneas sich eilig die Schlafdecke über den Schoß gezogen. Die Hände, die ebenfalls darunter verborgen waren, waren krampfhaft damit beschäftigt, möglichst normal zu scheinen. Ganz gewöhnlich, so wie wenn ein Sklave eben gerade zu Bett gehen wollte.
    „Cimon?!“, folgte schließlich Phaeneas‘ Stimme. „Wo kommst du denn her?!“ Ungläubig und erst beim zweiten Satz etwas gedämpft.
    Wie, bei sämtlichen Göttern, hatte der es geschafft, hier so plötzlich aufzutauchen?! Niemand von den vinicischen Unfreien hätte es je gewagt, den Bithynier zu stören, sobald er sich einmal hingelegt hatte. Sein Schlaf und die Ruhe, die er dazu brauchte, waren heilig. Nur ein halbwegs ausgeschlafener Sklave war ein wachsamer Sklave.
    Und dass Cimon ihn in gerade diesem Augenblick erwischt hatte, war Phaeneas besonders unangenehm …

  • Das Keuchen verwirrte Cimon ebenso wie die großen Augen und die rasche Bewegung die eine Decke heranzog. An sich hätte er es ja erkennen müssen, doch der Nubier rechnete nicht damit, was bedeutete das die ganz schnelle Erkenntniss sich nicht einstellen wollte. Jede Bewegung schien ansonsten plötzlich zu ersterben, als er Phaeneas grüßte. Nur der Schoß war von der Decke bedeckt und Cimon konnte nicht anders als das was er sonst noch sah zu bewundern.
    Der Nubier erkannte die Überraschung in den Worten des Bithyniers. Langsam, ganz langsam begann er es zu verstehen und beobachtete jede Regung dieses wunderbaren Mannes. Ergeben neigte er den Kopf, wobei er sich kurz umsah, um sicher zu sein dass sie nicht zu sehr beobachtet wurden. Anscheinend schliefen die anderen Sklaven lieber.


    Was sollte er nun tun? Oder sagen? Cimon setzte sich so vor das Nachtlager seines Liebsten, dass seine Arme am Rand auflagen. Die grauen Augen des dunklen Sklaven sahen an Phaeneas hinunter, bis er wieder den direkten Blickkontackt suchte. Er sprach leise und ein wenig heiser vor nervosität. Was wenn er sich irrte? Nein, das war doch eindeutig, oder...?


    "Rhianus hat mich hineingelassen und mir den Weg zu dir gezeigt, mein Liebster."


    Seine Finger suchten sachte den Oberarm des Bithyniers um ihn dort sachte berühren zu können. Das wäre das erste mal in dieser Art. Und das erste mal hatte Cimon ihn seinen Liebsten genannt. Aber so war es und so fühlte er es. Sollte er es ansprechen oder einfach etwas tun? Doch was? Ungewohnt unsicher fühlte der Nubier sich in diesem Augenblick. Also ersteinmal einfach mit der Wahrheit anfangen?


    "Da ich morgen abreisen muss wollte ich noch einmal zu dir, mein Phaeneas. Ich... ich muss erst wieder morgen vor der Abreise bei meinem Herren sein. ... an sich... wollte ich ..."


    Was? Was wollte er? Sollte er jetzt sagen, das er lesen wollte? Das er diesen einen Abend wiederholen wollte? Das er reden wollte? Irgendwie erschien das jetzt ein wenig seltsam und unpassend. Wieder stahlen sich seine Augen etwas tiefer und er wurde neugierig. Aber er wagte es nicht, das auch auszusprechen. Seine Lippen näherten sich denen von Phaeneas um ihn zu küssen... sachte und zart.
    Am liebsten wären seine Hände auf Wanderschaft gegangen, doch das empfand der Nubier als nicht korrekt. Kurz bevor er Phaeneas nahe genug war, flüsterte Cimon mit heiserer Stimme.


    "Was tust du gerade?"


    Er war sogar ein wenig neugierig, ob er es richtig vermutete und wusste noch nicht, ob er es gut oder schlecht fand. Und was er tun sollte, wenn es so war... sollte er helfen? Es ausnutzen? Nein, das war doch falsch. Hinzu kam, dass Cimon sich nicht ganz sicher war, was er genau erwartete oder sich erhoffte... Der Nubier befürchtete, dank Áedáns Worte, das 'eine' würde ihm sicher nicht gefallen, sogar am Ende es nicht zu mögen... wo er doch Phaeneas liebte, war das die schlimmste Angst von allen.

  • Wie in Trance verfolgte der Bithynier, wie sich Cimon neben ihm niederließ.
    Dass hier jemand vorbeikam, war völlig normal, aber dass hier jemand stehenblieb und ihn auch noch ansprach, ganz und gar nicht. Die anderen Sklaven kümmerten sich schließlich um ihre eigenen Angelegenheiten, hatten sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
    Dass der aurelische Sklave nun noch einmal bei ihm war, wollte auch noch nicht so recht in Phaeneas‘ Gehirn vorsickern.


    Wie ein misstrauisches, scheues Tier zuckte er vor Cimons Hand zurück. Viel zu überrumpelt war er noch davon, wie plötzlich der Nubier aufgetaucht war. Die Augen weiterhin groß und fassungslos.
    Phaeneas starrte den aurelischen Unfreien immer noch nur perplex an, als würde er kein Wort von dem verstehen, was der sagte.


    Mit einem sehr leisen Ächzen richtete Phaeneas schließlich seinen sehr flachen Oberkörper auf (während er penibel darauf achtete, dass die Decke weiterhin schön ausgebeult kaschierend über seinen Schenkeln lag), stütze sich dabei mit einer Hand ab, und fuhr sich durch die Haare. Langsam wurde sein Kopf wieder klarer.
    Die Hände zitterten leicht verräterisch. Und sein Herz raste. Und das hatte seinen Ursprung nicht in Cimons momentaner physischer Gegenwart.
    Als der näher kam, rückte der Bithynier wieder verschämt ab, fürchtete, Cimon würde den Schweiß riechen. Und die Hitze spüren. Und das tiefe Ein- und Ausatmen bemerken.


    Nervös flogen Phaeneas‘ Blicke zwischen dem Nubier und der Wand zu seiner Rechten hin und her.
    „Ich, ähm … Gar nichts. Ich ähm … bin gerade dabei mich schlafen zu legen …“

  • Die herrlich verwirrten Augen des Bithyniers ließen Cimon träumen. Und er lächelte ihn sanft an. Sicher hatte er ihn gerade geweckt...was für ein Traum war das nur gewesen? Oder hatte er doch richtig vermutet?


    Allerdings wurde er ein wenig vorsichtiger, als Phaeneas zusammenzuckte. Was war los? Der Nubier erschnupperte ein wenig vom berauschenden Körpergeruch seines Liebsten. Sah er da Schweißperlen auf der Stirn des Anderen? Diese großen, überraschten Augen ... er sah tief hinein.


    Dieses leise Ächzen jagte einen Schauer über den Rücken des Nubiers. Dann ging sein Blick über Phaeneas' Körper. Versteckte er etwas? Wieso hielt er die Decke so komisch fest... und sah er da nicht etwas? Also doch ...


    Cimons forschende Augen betrachteten ihn nun ein wenig neutral und sein Geist raste durch alle Möglichkeiten, was das alles bedeuten konnte.
    Das leichte Zittern der Hände seines Geliebten verhieß nichts gutes. Cimon sah sich um... sah der eine Sklave etwa hier her? War der eben noch hier gewesen? Nein...das konnte es nicht sein. Aber was wenn doch? Der Nubier traute es Phaeneas nicht zu...nein, er vertraute ihm...aber er misstraute allen anderen. Und er selber war einmal in die Falle gegangen. Wie hätte er in einer solchen Situation reagiert? Schmerzlich stellte er fest, das er es genau so zu kaschieren versuchen würde wie Phaeneas es gerade tat. Vergessen war die Möglichkeit, das Phaeneas selber für diese Hitze verantwortlich sein konnte.


    Als Phaeneas wegrückte und Cimon diesen heißen Atem zu hören glaubte sah er ihn fest und unbeugsam an.
    Seine Hände griffen nach seinem gegenüber und er hörte seinen eigenen viel zu lauten Herzschlag in den Ohren. Er versuchte die Oberarme zu ergreifen. Seine Stimme war leise und vorwurfsvoll. Cimon kam sehr nahe, damit kein anderer ihn hörte. Er roch es... die Hitze... Wer war der Kerl, der seinen armen Liebsten überrumpelt hatte? Etwas anderes wollte und konnte er Phaeneas nicht vorwerfen.


    "Gar nichts?... Bitte ... du musst nicht lügen. Ich...wer? WER?"


    Mehr konnte er nicht sagen. Die Hitze von Phaeneas fing an ihm zu gefallen und Cimon wollte nur noch zwei Dinge... zuerst diesen Kerl niederschlagen, gleich was es an Bestrafung zur Folge haben würde und zweitens ... Phaeneas und seine Hitze richtig und vollkommen kennenlernen.
    Der Versuch ihn zu küssen war nicht vergessen ... nur verschoben und seine Unterlippe zitterte leicht in der Erwartung die zarte Haut seines Auserwählten zu spüren. Sehen konnte er ja ein wenig mehr... mehr als bislang.
    In ihm kämpfte es. Denn der Nubier wollte nichts überstürzen und doch sehnte er sich übermäßig nach Phaeneas' Nähe. Eifersucht verhinderte, das er die Wahrheit erkannte. Eine Wahrheit, die ihn vermutlich ganz anders hätte reagieren lassen.

  • Sofort warf Phaeneas‘ Stirn Falten, sobald Cimon ihn packte und an den Armen zu fassen bekam. „He, was soll das?“, echauffierte er sich in unterdrücktem Ärger (der Umgebung wegen) und rückte prompt noch ein Stück von dem weg, der doch eigentlich sein Geliebter war. Oder sein sollte.
    Gerade jetzt wollte er nicht berührt werden, stand er doch noch viel zu sehr unter dem Einfluss dessen, dem er sich vorher hingegeben hatte. Und wenn sich gerade jetzt Cimon so schnell und unaufhaltsam näherte, wusste Phaeneas, konnte Schreckliches geschehen.
    Er hasste Augenblicke wie diese, in denen er sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte, gar nicht haben konnte, weshalb er diese Gelegenheiten von vornherein möglichst selten zuließ. Schließlich war er von Anfang an dagegen gewesen, das zu tun. Es so zu tun.


    Das mit dem Wegrücken war gar nicht so einfach, fühlten sich seine Knie doch nachwievor weich und wacklig an. Mal ganz davon abgesehen, dass ihm sein ganzer Körper schwer vorkam, sodass jede Bewegung viel zu anstrengend war.
    Die wenigen Lichtquellen reflektierend hob und senkte sich sein Brustkorb sichtlich. Durch diese Bewegung wurden die Schultern mitgezogen.
    Trotzdem kam ihm Cimons Gesicht, das von diesem erschreckend ernsten Cimon mit diesem vorwurfsvollen Tonfall, unangenehm nahe.
    Nun gut, bis zu dem ‚Ich‘ waren seine Worte ja praktisch noch vollkommen logisch nachvollziehbar. Aber was dann kam, brachte Phaeneas endgültig aus der Fassung und ließ ihn seinen Liebsten nur noch völlig perplex ansehen.
    „Bitte, was? Wovon redest du, Cimon?“
    Bei dieser Lautstärke klang seine Stimme einen Hauch dunkler als sonst.


    Gleichzeitig spürte der Bithynier ein Gefühl in sich aufsteigen. Ein unheilvolles, gefährliches Gefühl. Das wieder begann seinen Kopf zu erobern. Seinen Atem veränderte.
    Verzweifelt schloss Phaeneas die Augen, versuchte es niederzukämpfen. Er öffnete resignierend die Augen. Es war immer noch da.

  • Da lief etwas falsch, das erkannte Cimon ganz langsam. Phaeneas beschwerte sich zunehmend und rückte etwas weg ... Cimon sah ihn verwirrt und traurig an. Er verstand nicht was geschah, vermutete aber das er selber gerade einen riesen Fehler gemacht hatte. Seine Hände sanken nieder und er ließ sich zurück sinken, so dass der Nubier vor dem Schlaflager hockte, mit dem Gesäß auf den Beinen.


    Er erkannte, das es besser sein würde, die Dinge zu nehmen wie sie waren bevor er voreilige Schlüsse zog. Obwohl ihm der Duft, den Phaeneas umgab zunehmend gefiel. Jedoch erkannte der Sklave, das es besser sein würde, ihm nicht wieder zu nahe zu kommen.


    "B...Bitte verzeih. Ich habe gedacht ..du... "


    Kurz warf er einen Seitenblick zu dem Sklaven, den er zunächst als 'Rivalen' gesehen hatte. Sah er herüber? Naja, das wäre nicht verwunderlich, geschah doch gerade an diesem Platz etwas... Cimon sah sich um. Seine Stimme wurde dann sehr leise.


    "Können wir irgendwo...alleine sein?"


    Es war ihm peinlich, derartig schlecht von Phaeneas gedacht zu haben und wollte das alles lieber ohne Zeugen besprechen. Oder... oder fragen wieso sie sich nicht in den Armen lagen, wieso sie nicht die gemeinsame Zeit genossen, bevor er am folgenden Tag wieder gehen musste. Und wer wusste schon für wie lange sie sich nicht sehen würden?


    Aus dem neuen Abstand heraus sah der dunkle Sklave seinen Liebsten direkt in die Augen. Fragen standen in selbigen. Die Situation überforderte ihn leicht und er betrachtete einige stille Momente seinen Phaeneas sehr genau. Dunkle Augen untersuchten seinen Gegenüber und nur langsam glaubte er zu verstehen. Es war doch so wie er zunächst gedacht hatte...oder? Lange her war es, als er selber so... und es endete mit übermäßigen Schmerzen, als Atonis ihn dafür bestraft hatte. Er nickte nur leicht. Unsicher näherte sich erneut seine, nun zitternde Hand dem Bett ... verharrte an der Decke.


    "Oh.... ja...ich ... ähm...."


    Wie sollte er fragen? Was sollte er sagen? War Phaeneas fertig mit ... dem was er tat? Sollte er helfen? Nein! Sie sollten sich vorher besser kennen lernen. Und dann war da das Verhalten des Bithyniers, was Cimon so verstand, das es ihm wohl peinlich war...


    "Ist nicht schlimm..."


    Zumindest glaubte er das. Es würde keine Strafe folgen und Cimon war ihm nicht sauer deswegen. Nein, er beneidete ihn sogar ein wenig, was seine Augen auch durchaus zeigten. Nur auszusprechen wagte er es nicht.


    Bei allem fiel ihm nicht auf, wie dumm seine stotternden Worte klingen mussten. Vielleicht war es an der Zeit die alten Fesseln abzulegen und es zu zulassen... sein Lächeln wurde wärmer und verriet das er mit ganz besonderen Gedanken spielte. Wäre es wirklich so gut gewesen, jetzt mit Phaeneas alleine zu sein? Ja, auch wenn Cimon sich zusammenreißen müsste, damit er ihn zunächst besser kennenlernen würde ... bevor... an sich brauchte er es gar nicht. Oder? Ein wenig Angst hatte er sogar. Selbst wenn es ihm nicht gefallen würde, er liebte ihn doch.

  • Phaeneas machte sich gar nicht die Mühe nachzufragen, was Cimon da gedacht hatte. Viel zu erschöpft war er dafür. Nacht um Nacht ging das jetzt schon so, seit er dem Nubier zufällig im Park über den Weg gelaufen war, dass er jeden Abend außer Atem auf sein Lager zurücksank. Wie lästig, wie überflüssig. Aber leider unumgänglich. Wollte er nicht die halbe Nacht wachliegen und am nächsten Morgen unausgeschlafen und unkonzentriert sein. Noch unkonzentrierter als nicht ohnehin schon. Dank Cimon.
    Es grenzte sowieso fast an ein Wunder, dass sich der kleine Charmis wirklich davon überzeugen hatte lassen, dass es da nichts Ausplaudernswertes gab.
    Angespannt verfolgte er schließlich, wie sich Cimons Hand näherte, beruhigte sich aber schnell, als sie in sicherer Entfernung liegenblieb. Gerade kam er sich vor wie diese natürlichen Wasserfontänen, die unter Druck standen und, sobald der Druck zu viel wurde, in die Höhe schossen und sich damit entluden.
    Erschöpft fuhr sich der Bithynier nochmal durchs Haar.
    Er schaute auf, als sein Geliebter meinte, es sei in Ordnung, und studierte seine Augen aufmerksam. Ernst waren seine eigenen, in tiefen Ernst getaucht.
    Fast fühlte er einen seltsamen Anflug von Ironie in sich, dieser … Bewunderung wegen, mit der Cimon ihn ansah. Nein, Anerkennung war nun wirklich das letzte, was der Bithynier deswegen für sich aufbringen konnte.


    Sehr leise, wobei er sich möglichst emotionslos zu reden bemühte, erklärte er sich schließlich, doch leicht verlegen: „Ich mach es jeden Tag.“ In der leisen Voraussetzung, dass sein Angebeteter wusste, wovon er sprach.
    Und sah dabei immer noch ziemlich blass aus. Wie gut, dass Cimon nicht wusste, an wen der Vinicische gerade gedacht hatte, bevor er aufgetaucht war. Es war ein großer, schwarzer, starker Mann gewesen.


    Schließlich nickte er, außerhalb jeglichen Zusammenhangs. „Natürlich können wir irgendwo allein sein.“ Weißlicher Dunst, der sich immer mehr zu Nebel verdichtete, begann Phaeneas‘ Gehirn zu durchwabern und ließ ein ziemlich schummriges Gefühl zurück, dass sich unaufhaltsam ausbreitete.
    In einer nachlässigen Bewegung schob er die Decke beiseite, fasste nach Cimons Hand und sprang auf.


    „Komm mit!“
    Ungeduldig zog er ihn hinter sich her über den Gang, bog schließlich mit ihm nach rechts ab und steuerte auf eine Tür zu, die dem Nubier eventuell bekannt hätte vorkommen können.
    Schnell nämlich verband sich die Fantasie von vorhin mit der Realität (war bei der hohen Menge an Übereinstimmungen auch nicht schwer) und hartnäckig und voller Vorfreude eilte Phaeneas mit seinem Geliebten an der Hand seinem fest ins Auge gefassten Ziel entgegen, jegliche Vorsicht und Gehemmtheit von vorhin war komplett vergessen.

  • Wenn er es doch nur geahnt hätte, wie es Phaeneas ging. Dabei fehlte auch dem Nubier ein wenig der Schlaf, da er des Nachts wach lag und an IHN dachte. Darüber wie viel Glück er hatte und wie unsicher ihrer beider Zukunft war. Wie gut das sie beide verständnisvolle Herren hatten.
    Zumindest machte dies ihre gemeinsame Zukunft nicht absolut unmöglich.


    Der Nubier verschlang die Blicke von Phaeneas und wusste nicht was er sich erhoffte, wartete allerdings gehorsam ab, was geschehen mochte. Er sah so erschöpft aus und Cimon hatte nicht vor schon wieder etwas absolut falsches zu sagen oder zu tun.
    Ja, er bewunderte seinen Geliebten und nichts würde das ändern können. Doch die Überraschung traf Cimon derartig, das er sie nicht verbergen konnte. Jeden Tag? Seine Gedanken begannen zu rasen und er betrachtete Phaeneas von oben bis unten. Bis er schließlich verlegen nieder schaute. Nur langsam erschien ein Grinsen auf seinen Lippen und er nickte verständnisvoll. Irgendwie gefiel ihm diese Vorstellung, dachte er doch daran, dass er selber schuld daran war.


    Sie würden also irgendwo alleine sein können ... Cimon lächelte verlegen. Sah dann offen in die Augen des Bithyniers, als dieser seine Hand ergriff... Der Nubier ließ sich bereitwillig mitziehen und konnte seinen Blick kaum von Phaeneas lassen. Seine Hand zu spüren gefiel ihm und er genoss die wenige Nähe, die sein Geliebter nun doch zuließ auch wenn es nur diese eher beiläufige Berührung war.
    Nur leise und mit leicht zitternder Stimme wagte er nach zu fragen.


    "Wo...wohin gehen wir?"


    Auch Cimon spürte immer mehr eine seltsame Ungeduld in sich und konnte es kaum erwarten bis sie am Ziel waren. Und schon wurde seine Frage beantwortet und Cimon stockte kurz, bevor er mit noch größerer Freude Phaeneas weiter folgte.

  • Auf unserem netten Rundgang durch die Villa, kamen wir irgendwann zu einem Teil des Gebäudes, der nicht mehr so fein und herrschaftlich aussah. Aha, hier bist du zu Hause, sagte ich zu mir selbst. Ja, genau! So ‘ne versiffte Umgebung war ich eher gewohnt. Da fühlte ich mich gleich wie zu Hause. Und immerhin, hier sah es noch zehnmal besser aus, als in Glaucus‘ Dreckloch! Statt einem feinen Balneum, wie ich es im herrschaftlichen Teil der Villa gesehen hatte, stand hier nur ein hölzerner Bottich herum, in den man sich hineinzwängen musste, wenn man baden wollte.


    Nachdem Massa gegangen war, sah ich mich erst mal um. Ich fand den Schlafraum, der völlig verwaist war. Lediglich ein Schlaflager schien öfter genutzt zu werden. Hier musste anscheinend die Köchin schlafen. Ansonsten hatte ich freie Auswahl. Ich nahm eine der Liegen in Beschlag, nachdem ich sie vorher getestet hatte. Dann ging ich zurück in den Raum mit dem Bottich. Zum Glück war noch ein wenig Wasser darin. Das reichte zwar nicht, um ein gemütliches Vollbad zu nehmen, aber allemal war es genug, um auf die Schnelle Katzenwäsche zu machen. Naja, außerdem war das Wasser ja auch kalt!
    Also zog ich meine alten löchrigen Klamotten aus und wusch mich. Kaltes Wasser war ich gewohnt. Schließlich war ich keines von diesen verwöhnten Häschen, die nix abkönnen!
    In einer der Kasten fand ich dann endlich eine Tunika, die einigermaßen passte. Anscheinend waren meine Vorgängerinnen alle eine Nummer kleiner, denn die Tunika reichte nicht mal ganz bis zu meinen Knöcheln. Aber was Besseres hatte ich nicht gefunden. Auch die Farbe der Tunika war ziemlich gewöhnungsbedürftig: ein fröhliches Schlechtwettergrau.
    Nachdem ich fertig war suchte ich meinen Weg zurück zu seinen privaten Räumen.

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