Consideratio Tribuni Plebi

  • Bevölkerung von Rom, Quirites, höret mich an.


    Es wurde in der Vergangenheit oft, mal mehr mal weniger emotional, die Diskussion geführt, inwiefweit das Volk wissen darf und auch soll, was im Senat vor sich gehe.


    Nach vielen Argumenten, die dafür sprachen, aber auch dagegen, war es beschlossene Sache, dass Informationen durchaus aus dem Senat zum Volk gelangen dürfen, es sei denn, eben jene Informationen sind ausdrücklich als "geheim" eingestuft worden.


    Nun will ich also die bronzenen Toren der Curia weit aufstossen, auf dass die Debatten gehört werden. Frische Luft durchströme das altehrwürdige Gebäude, auf dass man sehe und höre, wer welche Meinung vertritt, was geplant wird, welche Diskussionen im Gange sind.


    Doch nicht, dass man dieses Vorhaben missverstehe. Dies ist keine Plattform, um gegen den Senat zu wettern. Hier soll informiert werden. Das Erscheinen neuer Nachrichten ist nicht zu fixen Zeitpunkten bestimmt.
    Die Nachrichten erheben keinen Anspruch darauf, dass jede Diskussion zur Sprache kommt. Weiter bemühe ich mich um Objektivität, bitte aber jetzt schon um Verzeihung, sollte mir dies nicht immer ganz zur Vollendung glücken ;).


    I. Consideratio Tribuni Plebi vom ANTE DIEM III NON APR DCCCLV A.U.C. (3.4.2005/102 n.Chr.)


    II. Consideratio Tribuni Plebi vom ANTE DIEM VII ID APR DCCCLV A.U.C. (7.4.2005/102 n.Chr.)


    III. Consideratio Tribuni Plebi vom PRIDIE ID APR DCCCLV A.U.C. (12.4.2005/102 n.Chr.)


    IV. Consideratio Tribuni Plebi vom ANTE DIEM XII KAL MAI DCCCLV A.U.C. (20.4.2005/102 n.Chr.)


    V. Consideratio Tribuni Plebi vom PRIDIE KAL MAI DCCCLV A.U.C. (30.4.2005/102 n.Chr.)
    Samt Zusatz


    Sonderconsideratio vom ANTE DIEM VII ID MAI DCCCLV A.U.C. (9.5.2005/102 n.Chr.)


    VI. Consideratio Tribuni Plebi vom PRIDIE ID MAI DCCCLV A.U.C. (14.5.2005/102 n.Chr.)


    VII. Consideratio Tribuni Plebi vom ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLV A.U.C. (21.5.2005/102 n.Chr.)

  • 1.1 Ulpianum
    Noch vor meiner Zeit als Volkstribun wurde vom Kaiser LUCIUS ULPIUS IULIANUS eine Richtlinie in den Senat zur Besprechung gegeben. Und zwar geht es um das sogenannte "Ulpianum". Eine Ruhmeshalle, in der tapfere und würdige Menschen nachhaltig geehrt werden.
    Die Diskussion ist nach anfänglichem regem Engagegement (hier ist v.a. unter vielen anderen die Augusta zu nennen) wieder etwas eingeschlafen, erst durch Senator Felix und Adria kam es inzwischen wieder zu einer Wiederbelebung.
    Möge dieses Unterfangen dazu dienen, dass wir alle dazu motiviert sind, dermassen zu handeln, dass wir selbst einst als kunstvolle Plastik im Ulpianum erscheinen könnten ;).


    1.2 Pomerium
    Von Senator Gaius Octavius Victor wurde jüngst ein interessanter Vorstoss zu näheren Definiton des Pomeriums (Die heilige Stadtgrenze Rom's) gemacht. So sieht sie vor, dass innerhalb des Pomeriums keine Waffen zu tragen sei (ausser von stadtrömischen Einheiten). Zutrittsverbot für gesalbte Herrscher und keinen Zutritt für nicht-gewählte Beamte im Imperium.
    Wehe dem, der unberechtigterweise eine Waffe zukünftig in Rom tragen wird.


    1.3 Tylus
    Vom Senator Anton wissen wir schon lange, dass er immer wieder zur diploamtischen Arbeit mit dem Königkreich Tylus beauftragt wurde und er scheint es mit Enthusiasmus und Korrektheit zu machen.
    Dieser Enthusiamus findet seinen neusten Ausdruck darin, dass er den Senat um einen nicht kleinen Betrag für die Finanzierung eines Festes ob der Freundschaft zwischen dem Imperium Romanum und dem Königreich Tylus bat. Die Kosten trägt die Staatskasse.
    Nun denn, Volk von Rom. Mal sehen, was wir selbst bei diesem Feste zu beissen haben werden.



    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio


    Sim-Off:

    edit: Text in einen Brief verwandelt.

  • Zitat

    Original von König von Tylus
    Sehr interessant und absolut löblich!! :app:


    Nur eine Frage habe ich: Widersprechen sich die Punkte 1.2 und 1.3 nicht gerade in meiner eigenen Person?


    Der Senat wird sicher keine Bestimmung verabschieden, die diplomatische Gäste aus Rom verweist.

    Hochachtungsvoll


    Cicero Octavius Anton


    QUAESTOR URBANUS


    Pater der Gens Octavia
    Pater der Factio Russata



  • Das hoffe ich, jedoch bin ich durchaus mit einem gesalbten Herrscher zu vergleichen, auch wenn dieses Ritual nicht an mir vollzogen wurde. ;) Dennoch trage ich den Titel König, der im Latein rex heisst und es wird dem Senat ja vermutlich darum gehen, dass dieser Titel in Rom nichts zu suchen hat, nehme ich mal wenigstens an.


    Das jedoch würde dann bedeuten, dass ich keinen Zutritt ins Pomerium und damit auch nach Rom erhalten würde.

  • Zitat

    Original von König von Tylus
    Nur eine Frage habe ich: Widersprechen sich die Punkte 1.2 und 1.3 nicht gerade in meiner eigenen Person?


    Dies ist in der Tat auch ein Thema in der Diskussion und man bemüht sich um eine diplomatische und gerechte Lösung. Zugleich weiss man aber auch um die grosse Bildung des Königs und sein Verständnis, wenn es um Dinge der Tradition und schlussendlich des Mos Maiorum geht.

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur

  • Ich danke für diese gerechten und gut gewählten Worte, Tribunus Plebis!


    Es soll mir für den Moment genügen zu wissen, dass dieses Problem dem römischen Senat bekannt ist und dort diskutiert wird. Ich vertraue darauf, dass ich informiert werde, sollte etwas vorgesehen sein, das an meiner Anwesenheit in Rom eine Änderung vorsieht.

  • Hier die neuste Consideratio:


    Zuerst soll durchleuchtet werden, wie sich die Diskussionen, die schon bei der ersten Consideratio beschrieben wurden, weiterentwickelt haben (sofern sich auch etwas tat):


    2.1 (ad 1.1 Ulpianum)
    Schön, dass die eigentliche Diskussion und die Modifikationen des Gesetzestextes beendet werden konnten und Adria, der Princeps Senatus konnte die Abstimmung beginnen. 12 Senatoren werden zur Wahl gebeten, von welchen 10 bereits dieses Recht in Anspruch nahmen. Es sieht stark nach einer klaren Annahme an. Das Ende der Abstimmung steht kurz bevor.
    Man wird sehen, wer der erste sein wird, der in diese Ruhmeshalle (sofern er dann auch gestorben ist), Einzug finden wird. Wird es gar eine Welle von Selbstmorden geben, nur um in den Annalen der Geschichte als erster aufgeführt zu werden?


    2.2 (ad 1.2 Pomerium)
    Nachdem der Zustand der Mauer geklärt wurde und die Bezirke nochmals überprüft wurden, die innerhalb des Pomeriums liegen, wird nun nach Kompromissen gesucht, wie die guten diplomatischen Beziehungen mit dem König von Tylus aufrecht erhalten werden können. Dazu gaben unter anderem Macer, Anton und Lucidus gute Impulse.


    Neue Diskussionen und Besprechungen:


    2.3 Lex Vigilium
    Von Falco wurde ein Antrag auf Änderung der Lex Vigilium eingebracht. Die Änderung sieht vor, dass die Vigiles vor allem auch in Ostia aktiv sein können. Bereits werden Stimmen laut, dass dann aber auch andere Städte geprüft werden sollten, auf dass auch sie sich in der Sicherheit der Vigiles wähnen können.



    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio


  • 3.1 (ad 2.3 Lex Vigilium)
    Die Diskussion ging munter weiter, auch wenn die Meinungen fröhlich auseinander drifteten. Sie drifteten und drifteten und fanden dann doch nach Anregung des Macer's schlussendlich dahingehend ein gemeinsames Ziel, als dass die Vigiles in Ostia nicht allein verantwortlich sind, sondern in schweren Fällen Kompetenzen an die dortig zuständigen Einheiten (im Falle Ostia's die Legio I) übergeben.


    3.2 (ad 2.1 Ulpianum)
    Nachdem die Durchführung des "Ulpianums" nun abgesegnet wurde, kam aus Reihen des Senates (von Messalina) ein Vorschlag:


    Imperator Caesar Divi Nervae Filius Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus Parthicus, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis XXI, Imperator XIII, Consul VI, Pater Patriae


    (Über die wirkliche Erlangung all dieser vielen Titel wird noch diskutiert, doch es scheint offensichtlich, dass es der Titel noch zu viele sind.)


    Zur Auffrischung des Gedächtnisses, wer dies ist:
    Imperator Caesar Divi Nervae Filius Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus Parthicus, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis XXI, Imperator XIII, Consul VI, Pater Patriae (oder zumindest jener, der gemeint ist) ist kein Geringerer als Marcus Ulpius Traianus. Vorfahre unseres jetzigen Imperators und Herrscher zur Zeit des Aufstandes der Republikaner.



    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio

  • 4.1 (ad 3.1 Lex Vigilium)
    Die letzte Fassung scheint allgemeine Anerkennung zu finden. Der Princeps Senatus hat die Abstimmung zur Änderung begonnen und es sieht stark nach einer Annahme durch den Senat aus.


    4.2 (ad 1.3 Tylus)
    Nachdem Anton all seine Geschäfte als Senator an den Senat zurückgegeben hat, wird nach einem Nachfolger für ihn in Belangen um Diplomatie mit Tylus gesucht. Soll es wieder ein Senator sein? Oder gar ein Nicht-Senator? Oder soll der König von Tylus selbst einen Wunsch äussern?
    Was auch immer die Politiker entscheiden werden, bittere Wahrheit ist wohl jene, dass nur die Götter allein wissen, wann die geplanten 5000 Sz für das Freundschaftsfest unser aller Bäuche füllen werden.


    4.3 Triumphzug
    Durch erbauliche Nachrichten aus Hispania fasste sich Senator Publius Decimus Lucidus ein Herz und beantrage schon jetzt einen Triumphzug für den voraussichtlich siegreichen Decimus Meridius, der im Felde steht.
    Doch Cave: noch ist der Kampf nicht zu Ende und auch ist es allein der Kaiser, der einen Triumphzug bewilligen kann.
    Ein Triumphzug, möglicherweise organisiert durch unseren Consul Publius Matinius Agrippa, würde wohl einmal mehr für Spektakel und volle Bäuche für die Bürger Rom’s bedeuten. Es bleibt deshalb nur zu hoffen, dass der Triumphzug und das Freundschaftsfest zu Tylus nicht zeitgleich stattfinden. Denn doch ist es nach wie vor so, dass der gemeine Römer nebst seinem einen Federkiel auch nur EINEN Magen hat.




    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio

  • 5.1 (ad 2.2 Pomerium)
    Nachdem die Diskussion eher abflachte, hat der Princesps Senatus (Adria) die Diskussion mit einer Zusammenfassung wiederaufgenommen.
    Für den König von Tylus scheint man nun einen praktikablen Kompromiss gefunden zu haben, allerdings bereitet der Punkt, dass "nicht gewählte Beamte" (also Promagistrate und Generäle) keinen Zutritt zum Imperium haben sollten, doch einige Probleme, da sie für die Senatsarbeit manchmal nicht entbehrlich sind. Dies liess die Senatoren dazu verleiten, dass man den Punkt einfach streicht.


    Das Ergebnis sind also v.a. zwei Punkte, die in den gültigen Gesetzen mit folgenden Titeln beschrieben sind:


    - Zutrittsverbot für ausländische gesalbte Herrscher innerhalb des Pomeriums


    und


    - Verbot des Waffentragens innerhalb des Pomeriums


    Eine Abstimmung wurde durchgeführt und die Veröffentlichung kann jeden Moment erfolgen.



    5.2 (ad 4.2 Tylus)
    Senator Decimus Lucidus machte sich auf die Suche nach einem würdigen Nachfolger für Anton als Gesandter für Tylus. Er wurde in seinem Verwandten Quintus Decimus Mercator fündig, der sich auch bereit erklärte die neue Herausforderung anzunehmen.
    Ohne weitere Verzögerungen wurde Quintus Decimus Mercator vom Imperator zum Legatus Augusti ernannt (siehe hier). Decimus Lucidus regte auch neu ein Gehalt für Decimus Mercator für das Amt an. Angemessen wäre es wohl.
    Möge Mercator die sehr guten Arbeiten des Anton ebenso gut weiterführen.



    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio


    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

    amare et sapere vix deo conceditur


  • Zusatz zum PRIDIE KAL MAI DCCCLV A.U.C. (30.4.2005/102 n.Chr.):


    5.3 Geheimhaltung und Veto
    Mein Vorschlag zum "Plebiszit" (Rechte des Volkes) ist Diskussionsthema bei vielen Menschen. Sei es öffentlich auf der Rostra, als auch im Senat. Doch kaum war die Absicht bekannt, dass ich in der Consideratio über die Diskussion im Senat berichten wolle, wurde die Diskussion unter "Geheimhaltung" gestellt. Fraglich ist, ob der Zusammenhang eher einem Zufall zu verdanken ist, oder ob dies eher nicht der Fall ist.


    Jedenfalls wurde dann eben jene Diskussion im Senat, bei der es um fundamentale Rechte des Volkes geht, als geheim eingestuft: Das Volk soll nicht wissen, wie der Senat über es denkt. Das Volk soll nicht wissen, wie der Senat mit dem Volk zu verfahren gedenkt.


    Ich habe sofort daraufhin mein wohlbegründetes Veto eingesetzt. Denn es kann nicht sein, dass nur Themen in der Consideratio besprochen werden, die durchwegs positiv für den Senat sind und die Themen, die den Senat ein bisschen kratzen, werden unter Geheimhaltung gestellt. Wo soll hier die freie Sicht des Volkstribuns sein? Dann kann gleich einen offiziellen Senatsschreiber engagieren, der die Informationen filtriert und nur "genehme" Informationen durchsickern lässt.


    Wieso will man verhindern, dass das Volk weiss, wie der Senat über das Volk denkt? Man sagt, die Diskussion im Senat könne sich nicht frei entfalten. Man überlege sich mal, was das bedeutet: Könnte dies nicht bedeuten, dass, wenn man sich frei äussern würde, dass man dann Angst vor Reaktionen des Volkes haben müsste. Was also planen sie? Wie also schätzen sie die Rechte und die Daseinsberechtigung des Volkes ein?


    Doch auch auch mein Veto blieb nicht ohne Reaktion:
    So machte sich der Princeps Senatus Adria zum Imperator auf (Audienz, um den Kaiser dazu zu bewegen das Veto wieder aufzuheben. Einen Gesichtsverlust will und kann man sich ja nicht einfahren lassen....



    Tribunus Plebis Gaius Scribonius Curio

  • Mit grosser Freude will ich selbst ein Decretum Senatus veröffentlichen. Das Volk ist nun also zu seinen Rechten bekommen. Das Recht auf eine Versammlung der Plebejer tritt hiermit nach meiner Amtszeit in Kraft :).


    Aus dem Senat:


  • Original von Gaius Scribonius Curio


    Mit grosser Freude will ich selbst ein Decretum Senatus veröffentlichen. Das Volk ist nun also zu seinen Rechten bekommen.


    "Weil es vorher ja auch völlig rechtlos war ...."


    Das Recht auf eine Versammlung der Plebejer tritt hiermit nach meiner Amtszeit in Kraft :).


    "Stand doch vorher auch schon drin."

  • Zitat

    Original von Titus Helvetius Geminus
    Das Recht auf eine Versammlung der Plebejer tritt hiermit nach meiner Amtszeit in Kraft :).


    "Stand doch vorher auch schon drin."


    Drin stand es wohl, doch hatte es faktisch keine Bedeutung. Das "Dringestandene" wurde nun mit wahrem Inhalt erfüllt :).

    PATER FAMILIAS DER GENS SCRIBONIA

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