Besprechung mit dem Magister Officiorum

  • Mercator kam zum Officium des Kaisers. Die Prätorianerwache öffnete ihm die Türe. Er trat ein und ging zu dem großen Schreibtisch, hinter dem der Kaiser saß und gerade einige Schriftrollen durchsah. Mercator verneigte sich.


    „Mein Kaiser! Habt ihr einen Moment Zeit für mich?“

  • „Senator Geminus teilte mir mit, dass ihr diese Woche der Legio I einen Besuch abstatten wollt, um bei dem feierlichen Ablegen des Eides dabei zu sein? Wenn dies zutrifft, dann sollte ich noch einige Vorbereitungen betreffend der Reise und euerer Sicherheit treffen.“


    Fragend sah er den Kaiser an.

  • "Ja, traditionell vereidigen sich die Legionen zum Geburtstag des Kaisers neu, ergo am 6.April.


    Die Legiones I und XIV stehen mit den beiden zerschlagenen Legionen in Süditalien. Ich gedenke nun folgendes zu tun.


    Ich reise nach Süditalien und schicke ein Schreiben voraus, was alle Legionäre der Rebellen begnadigt, die die bestraft werden sollen sind ja schon eingetroffen, hier in Rom. Dann werde ich an der Vereidigung der I. und der XIV. sowie demonstrativ auch aller Rebellen teilnehmen. Macer und Valerian kehren dann mit mir nach Rom zurück. Die Legio XIV. eskortiert die Ex-Rebellen nach Süden, Verschiffung und Bewachung zu deren alten Standorten.


    Mein Neustrukturierungsplan wird dann umgesetzt.


    Was in Rom noch keiner weiß, die Legionen X. und XII. nehmen die abgefallenen Provinzen im Eiltempo wieder ein, die ersten Getreideschiffe sollten demnächst in Rom ankommen.


    Die Legionen X., XII. und XIV. werden dann mit den Ex-Rebellen vermischt um neue Truppenkörper zu erhalten, die wieder uneingeschränkt treu sind.


    Aber ich schweife ab."

  • „Ich verstehe. Ich habe, so wie von Senator Geminus übermittelt, die Erinnerungsschreiben betreffend den Eid an die Kommandanten der militärischen Einheiten des Imperiums verschickt.


    Was euere Reise betrifft. Soll ich irgendwelche Vorkehrungen treffen? Wünscht ihr, dass ich euch begleite?“

  • "Sehr gut, danke.


    Zwingend notwendig ist es nicht, solltest Du aber Interesse daran haben nehme ich Dich gerne mit.


    Wir müssen eben nur erstens die Legio I und den Caesar über obigen Plan informieren und eine Praetorianereskorte anfordern."

  • „Dann werde ich hier bleiben, wenn ihr es gestattet. Im Moment kann ich mich nicht über zu wenig arbeit beklagen. Aber ich werde Optio Marcellus abstellen um euch zu begleiten. Er wird alles für die Abreise vorbereiten und ich werde ein Schreiben an die Legaten voraussenden. Was habe ich euch noch zu berichten....“


    Mercator kramte in seinen Unterlagen.


    „Hier ist das gewünschte Auskunftsschreiben über den Comes Decimus Martinus.“


    Mercator legte das Schreiben auf den Tisch des Kaisers.


    „Weiters habe ich 2 neue Kammerdiener eingestellt. Zwei Damen aus der Gens Octavia. Ihre Namen sind Jentia und Margarita. Ich habe sie mit den Vorbereitungen für das Bankett beauftragt. Ich hoffe es wird alles zu eurer Zufriedenheit sein, wenn ihr zurückkehrt. Einige der geladenen Gäste haben schon ihre zusagen geschickt. Hier ist die vorläufige Gästeliste, falls ihr sie durchsehen möchtet. Ich habe bereits mit Praefectus Hungaricus über die Sicherheitsvorkehrungen gesprochen. Ihr brauch euch diesbezüglich keine Sorgen machen. Braucht ihr für das Bankett eine Rede? Wir haben noch diesen griechischen Schreiber. Ich könnte ihn damit beauftragen wenn ihr es wünscht.“

  • Die kaiserliche Poststelle hatte ein wichtiges Eilschreiben aus Hispania erhalten. Es war der Lagebericht von Meridius. Mercator machte sich sofort auf den Weg in das Officium des Kaisers um ihn dieses Schreiben zu überbringen. Mercator trat ein und verbeugte sich.


    „Mein Kaiser! Wir haben soeben ein schreiben von Legatus Legionis Meridius aus Hispania erhalten.“


    Er legte dem Kaiser das Schreiben auf den Tisch.

  • Mercator hatte schon länger keine Zeit gefunden den Kaiser in einer privaten Audienz aufzusuchen. Heute war es wieder soweit. Am frühen Vormittag, nachdem er einiges an Arbeit in seinem Officium erledigt hatte, machte er sich auf den weg in die privaten Räume des Kaisers. Ein Cubicularius öffnete ihm die Türe.


    „Habt ihr einen Moment für mich Zeit mein Kaiser?“

  • Mercator trat näher an den großen Tisch des Kaisers.


    „Verzeih, dass ich dich störe mein Kaiser. Ich komme heute mit einem sehr privaten Anliegen zu dir. Du weist, dass ich dir treu Untergeben bin und ich hoffe du bist mit meinen Diensten am Hofe bisher zufrieden gewesen. Ich hatte wirklich große Freude bei der Ausübung meines Amtes als Magister Officiorum und bin dir dafür zu großen Dank verpflichtet.“


    Er hielt kurz inne bevor er weiter sprach.


    „Dennoch zieht es meine Gedanken in diesen Tagen immer wieder zu unserem Volk. Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch. Ich möchte damit keinesfalls andeuten, dass ich dir nicht von ganzem Herzen dienen möchte, aber ich denke, dass auch der Dienst am Volke letzten Endes wiederum dir dient. Ich bitte dich daher um meine Versetzung zu einem Posten, der näher am Volk ist. Einem Posten bei dem ich die Möglichkeit habe, den Menschen auf unseren Straßen zu helfen – jenen die deine Unterstützung brauchen und denen ich die notwenige Hilfe in deinem Namen gewähren kann.“


    Mercator schaute den Kaiser an und wartete auf dessen Reaktion.

  • Iulianus hörte sich aufmerksam an was sein Magister Officiorum zu sagen hatte. Am Ende seiner Ausführungen nickte er mit dem Kopf.


    "Deine Arbeit ist hervorragend, Magister. Ich bin sehr zufrieden und werde dir deinen Wunsch erfüllen. Auch wenn es bedeutet, daß ich damit einen sehr fähigen Mann verliere.
    Nun, du möchtest näher an den Belangen des Volkes sein? Mich dünkt, deine Absichten stehen schon fest. Das Amt des Praefectus Annonae steht dir offen, die Getreideversorgung der Stadt wäre dann in deinen Händen. Wie fändest du das?"

  • „Ich danke dir mein Kaiser! Deine unendliche Weisheit überrascht mich immer wieder.“


    Mercator lächelte, denn der Kaiser konnte den alten Mann, der in seinem langen Leben bereits viel gehört und gesehen hatte, immer wieder aufs Neue überraschen.


    „Ein solches Amt habe ich mir vorgestellt, auch wenn ich nicht mit einem derart hohen Posten gerechnet habe. Ich bin mir aber sicher, dass ich in ihm meine Erfüllung finden werde – zum Wohle des Imperiums.“


    Mercator verneigte sich dankend.

  • "Ich werde deinem Wunsch allerdings nicht sofort nachkommen können. Ein würdiger Nachfolger muß gefunden werden..
    Du wärst nicht mein Magister Officiorum wenn du nicht auch dafür schon eine Lösung hättest, nicht wahr?"
    ;)

  • Mercator schmunzelte.


    „Auch ich habe mir darüber bereit Gedanken gemacht mein Kaiser. Mir ist bewusst, dass es sich bei meinem momentanen Posten um eine sehr vertrauenswürdige Arbeit handelt, die auch sehr viel Verantwortung mit sich bringt. Ich hoffe du siehst es mir nicht als unverschämt an, aber ich würde dir gerne meinen Sohn Martinus als meinen Nachfolger vorschlagen. Er hat durch seine Arbeit in der Verwaltung von Hispania bestimmt die notwendige Erfahrung und du kannst ihn 100%ig vertrauen. Außerdem werde ich ja ein neues Büro hier im Palast ganz in seiner Nähe beziehen und stehe somit jederzeit für Fragen und Hilfe zur Verfügung.“

  • Mercator war äußerst glücklich über den Verlauf des Gespräches.


    "Natürlich mein Kaiser! Ich werde ihn nach Rom bitten. Ich danke euch.“


    Er wartete auf eine Zeichen des Kaisers, dass ihn gestattete zu gehen.

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