[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Nach dem Drill der Ausbildung war ich inzwischen in die Legion aufgenommen worden. Endlich durfte ich mich Legionarius nennen, was für eine Befriedigung!


    Heute war ich laut Dienstplan zum Wachdienst eingeteilt. Für mich kein unerfreulicher Arbeitsdienst, denn alles, was neu war, musste erst einmal abgeleistet werden. Ich bezog also am Morgen meinen Posten und beobachtete die Straße und die Umgebung.


    Gegen Mittag zogen ein paar Händler auf dem Weg in die Stadt vorbei. Ansonsten blieb der Tag ohne besondere Vorkommnisse. Diese Mitteilung machte ich gegen Abend beiläufig der Ablösung und natürlich dem Centurio. Anschließend ging ich ins Quartier.

  • Heute war Nachtwache angesagt. Ich löste den Wachhabenden gegen Abend ab und bezog meinen Posten. Es war drückend warm am diesem Tage gewesen, die Luft war schwül und belastend. Immer wieder wischte ich mir trotz der späten Stunde meinen Schweiß von der Stirn und war versucht, meinen Helm abzunehmen, was ich natürlich nicht tat.


    Endlich näherte sich eine dunkle Wolkenwand , die sich mit der Dämmerung mischte. Der ersehnte Regen sollte Abkühlung bringen. Mit den Wolken und dem Regen zog ebenfalls ein Gewitter heran. Hell zuckten die Blitze am einsetzenden Nachthimmel und donnernd folgte ein ohrenbetäubendes Krachen. Offenbar hatte der Blitz irgendwo eingeschlagen. Nun, in der Nähe des Lagers war es nicht, also wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder der Strasse zu.


    Einige Zeit tobte das Gewitter, doch dann schien es abzuziehen. Meine Wache ging dem Ende entgegen, die Ablösung nahte ... und mit ihr wurden ungewöhnliche Geräusche laut, die sich schnell näherten. Alarmiert ging ich genauer nachsehen, leider war nichts zu erkennen. Nur eine unglaubliche Geräuschlawine schwoll an.


    Dann sah ich die Ursache. Eine Herde Chianina-Rinder war außer Kontrolle geraten und rasten in blinder Angst heran. Lebende Steaks, die ich so gerne aß, aber die Situation war alles andere als ungefährlich. Offenbar hatte der zuvor gehörte Einschlag diese Stampede ausgelöst ...

  • Ein Müder Legionär der ebenfalls Posten stand konnte nicht glauben, was da auf das Lager zu kam. Völlig regungslos lies er seinen Pilium fallen und starrte die Herde mit offenen Mund an.
    Also so was hatten wir nicht Behandelt in der Grundausbildung dachte er sich noch kurz ehe er nun auch Claudius erspähte.


    CLAUDIUS!!!!!!!!! WEG DA!!!!


    Er stürmte hinunter vom Turm zum Haupttor.

  • Auch die Soldaten am Tor hatten das ungewöhnliche Geräusch vernommen und in die Dunkelheit hinaus gespät. Erst spät hatten auch sie erkannt, was da auf sie zu kam.


    "Tor zu!" war auf einmal zu hören und eiligst versuchten die Männer, den Durchgang zu sichern. Nicht auszudenken, was so ein paar wildgewordene Rinder im Lager anrichten würden! Andererseits konnten ein paar neue Häute für Lederzelte auch nicht schaden... :D

  • Die einen riefen „Weg da!“ die anderen „Tor zu!“, ich entschied mich für letzteres. Mit aller Macht stemmte ich mich gegen das Tor und keinen Moment zu früh. Als es gerade geschlossen war, krachten die ersten Tiere dagegen. Brüllen ertönte, Holz splitterte, ich bekam eine losgetretene Holzplanke ab. Minutenlang donnerten Tierkörper an die Palisaden und Rinderklauen über dem Erdboden, dann ebbten die Geräusche ab.


    Die Hauptherde hatte die Gefahr rechtzeitig erkannt und war kurz vor Erreichen des Kastells abgebogen. Ein kleinerer Herdenteil schaffte dieses Manöver nicht mehr, prallte an das Haupttor, stürzte in den Spitzgraben, strich an der Umwehrung entlang oder trampelte sich in Panik gegenseitig tot.


    Inzwischen waren viele Soldaten eingetroffen. Unter größter Vorsicht öffneten wir das stark beschädigte Tor und besahen uns den Schaden. Ein Stück der mit einer Holzverschalung umgebenen Erdmauer war beschädigt und im Graben lagen mehrere stark verletzte Tiere.

  • Es sah sehr schlimm aus, einige Bullen lebten noch und schrieen sich die Seele aus dem Leib, während fast alle ihre Artgenossen sich wieder zurückzogen. Überall fingen die Legionäre nach einigen lauten Befehlen der Optiones nun mit den Aufräumarbeiten an. Vitulus sah dass Claudius anscheinend verletzt ist und lief schnell zu ihm hin.


    "Geht es dir gut, kannst du noch reden?"

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • „Geht so, Vitulus. Geht so.“ Automatisch rieb ich mir dennoch meine Schulter.


    „Pass auf, hinter dir!“ Zwei der Bullen hatten sich, über ihre Artgenossen steigend, aus dem Graben befreien können und rasten blind vor Schmerz und Wut Richtung Via praetoria und auf die Soldaten zu …

  • Zitat

    Original von Herius Vesuvius Claudius
    „Pass auf, hinter dir!“ Zwei der Bullen hatten sich, über ihre Artgenossen steigend, aus dem Graben befreien können und rasten blind vor Schmerz und Wut Richtung Via praetoria und auf die Soldaten zu …


    Eine kleine Gruppe aus 6 Legionären geriet in Panik und sprang in alle Himmelsrichtungen. Zwei konnten es noch bis in die Räumlichkeiten, des Wachtores schaffen. Der Legionär Signo hatte kein Glück, wenige Meter hinterm dem Tor erfasste ihn ein Bulle mit dem Hörnern und schleuderte ihn hinter sich. Ein Schmerzensschrei durchzog das Lager und der Legionär krümmte sich vor schmerzen auf dem Boden. Blut floss aus seinen linken Oberschenkel. Einer der Bullen hielt an, richtete seinen Gigantischen Körper gegen den am Bodenliegenden Legionär und machte Anstalten diesen über den Haufen zu rennen......

  • Alle in der Nähe befindlichen Soldaten griffen zu ihren Pila und erprobten am lebenden Ziel ihre Wurfgenauigkeit. Das Leben von Signo stand auf dem Spiel und es war keine Zeit zu verlieren.


    Währenddessen der andere Bulle fast ungehindert in das Lager eindrang ...

  • Schnell rannte Vitulus in Richtung des Bullens vor dem Tor. Dort angekommen drehte er sein Pilum um und nahm es oberhalb der Spitze. Dann begann er wie die anderen Legionäre mit dem Stab auf die Nase und den Kopf des Bullen zu schlagen. Währenddessen suchte Signo die Hörner des Bullen zu packen.


    Weiter hinten im Lager rannten bereits weitere Legionäre mit grossen Holzwänden umher um dem eingedrungenen Bullen an wichtigen Stellen den Weg zu versperren.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Ein Cornicen der Nachtwache hatte die Schreie am Tor kurzerhand als Alarmrufe interpretiert und pflichtbewusst zu seinem Signalinstrument gegriffen, so dass immer mehr Legionäre und Offiziere ihre Köpfe neugierig aus den Barrackentüren steckten. Die geistesgegenwärtigen unter ihnen hatten gleich ihren Schild dabei oder einen Helm aufgesetzt und konnten sich vergleichsweise mutig herauswagen, die anderen zogen es vor, im Gebäude zu bleiben.


    Der Lärm des Signalhorns blieb auch auf die beiden wütenden Bullen nicht ohne Wirkung: während der eine inzwischen soweit mit Pila gespickt war, dass es nur noch zu einem blöden Blick reichte, bevor er zu Boden ging, änderte der andere urplötzliche seine Laufrichtung und machte sich auf die Suche nach der Lärmquelle...

  • Als der Cornicen das heranstürmende Tier gewahrte, kam nur noch ein jämmerliches Klangsignal aus dem Horn. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, versuchte er die Tür des Wachturms zu erreichen. Das Schnauben des Stiers im Rücken, sah er diese bereits, doch dann…

  • erwischte ihn der Bulle geradewegs von hinten. Zum Glück schleuderte dieser ihn links zur Seite. Der Bulle rannte noch durch seine eigene Wucht getrieben geradeaus, konnte nicht mehr rechtzeitig halt machen und rammte mit seiner Seite in die Wand des Turmes. Der Cornicen lag derweil bewusstlos auf der Seite, sein Instrument lag einige Meter daneben, schwer beschädigt. Der Bulle war noch vom Aufprall benommen und versuchte sich gerade aufzurappeln...

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • … als er sich von sieben mit Pila bewaffneten Soldaten umzingelt sah. Blut tropfte aus einer Wunde am Kopf und rann seitlich hinab. Die Augen waren blutunterlaufen und seine Flanken zitterten. Ein wütendes Schnauben drang durch die Nacht.


    Alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab und als die Männer gerade ihre Speere hoben, stürmte er los.

  • "Werft doch, ihr verdammten Hunde. Werft eure Pila!" brüllte ein Centurio, der inzwischen auch auf dem Schauplatz des Durcheinanders erschienen war. Irgendwo her hatte auch er plötzlich ein Pilum und schleuderte es dem Bullen ins Vorderbein.

  • Ich, Gaius Catullus aus dem Hause Prudentius Obscuro, möchte in diese glanzvolle Legion eintretten. Gewährt mir bei euch meine Kampfeskunst anzutrainieren und mit euch in die Schlacht zu ziehen.
    Ich danke euch für eure aumerksamkeit!


    Gaius Catullus aus dem Haus des Prudentius Obscuro

  • Ein zweites Pilum traf den Bullen in den Nacken, ein drittes ins Schulterblatt.




    Nachdem ich einen meiner Speere abgesetzt hatte, rannte ich zu dem jungen Mann, der mitten im Haupttor stand und offenbar die Gefahr nicht erkannte. Ich zog ihn schnell beiseite und schickte ihn zu einem der Soldaten, dessen Waffe ebenfalls bereits in dem Bullen steckte und der somit nichts mehr ausrichten konnte. Er kümmerte sich um den Neuankömmling und brachte sich und ihn in Sicherheit.

  • Der Bulle war bereits schwer aus dem Tritt geraten und taumelte nur noch vereinzelt in die eine oder andere Richtung. Nach einem verheerendem Treffer des Legaten einem weiteren und einem sehr nahe bei der Kehle sitzenden Treffer von Claudius röchelte dieser kaum mehr. So sahen der Legionär Matinius und Vitulus die Gelegenheit für gut den Bullen vom Nahen anzugehen. Beide stießen sie schnell vor und stachen dem Bullen ihr Pilum in den Hals. Ob er es nun auch ohne getan hätte oder nicht schien nicht mehr klar, jedoch fiel der Bulle zur Seite, nur knapp am Cornicen vorbei.


    Derweil hörte man laute Geräusche und das schmerzliche Aufschreien eines Bullen aus dem Lager, offenbar erging es dem Bullen im Lager auch nicht besser...

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Ein noch eben aufgebrachter Optio ging grinsend auf die Legionär zu, die den letzten Bullen erlegt hatten. Er klopfte ihnen auf die Schulter.


    Also verkommen lassen können wir die Viecher nicht... ich denke morgen zum Mittag gibt es einen Festschmaus. :D Draußen vor dem Lager sind ja noch mehr........


    Aus allen dunklen ecken des Lagers kamen nun Legionäre geströmt und nahmen ihre Helme ab. Erleichtert blickten sie sich um.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!