[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Der älteste Soldat, schon seit Tagen hier auf Wache eingeteilt und mit Namen Gaius Harpax stand mit einigen wenigen Soldaten am Tor. Langeweile war ihr Alltag. Denn an jenem Tag hatte nur ein Bautrupp für das Amphitheater das Kastell verlassen. Gerade hatten sich die Soldaten überlegt zu würfeln. Doch kam es unter ihnen zum Streit, ob sie das denn noch dürften. Hörte man doch, daß es seit kurzer Zeit verboten war zu würfeln. Die Soldaten verstanden da natürlich die Welt nicht mehr. Wie konnte man ihnen noch die letzte Vergnüglichkeit zwischen ihrem Dienst nehmen? Gaius Harpax stand jedoch, dieses Mal sich nicht die Zähne reinigend am Tor und sah dem Optio entgegen. Mit der Routine von dreißig Jahren Dienstzeit salutierte der Legionär.


    „Optio, keine Vorkommnisse. Nur ein Bautrupp hat heute das Lager verlassen, Optio!“

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    Gaius Nanus Rufus, in der Legio IX auf immer nur der dicke Rufus genannt, erreichte müde und erschöpft mit seinem Bündel das Castellum. Er schob seine gut 2 Meter große Gestalt an die Torwache heran. Er hatte etwas Körpermasse verloren, aber die enormen Speckreserven würden ihn auch noch diesen Winter überstehen lassen. Und auch vielleicht den nächsten und übernächsten. Er nahm Haltung an.


    "Ex-Legionär Gaius Nanus Rufus, ehemals Legio IX Hispana, wünscht Centurio Matinius Plautius zu sprechen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sieben Marschtage nach Aufgabe der Steinbruchaktivitäten im Norden der Provincia Italia trudelten nach und nach Soldatentrosse im Castellum der Prima ein, welche sich zunächst als Teileinheiten der Arbeitskommandos erwiesen, um einige Wochen später durch zurückgebliebene Transport- und Verladetruppen ergänzt zu werden, welche in den vergangenen Monaten von Carrara bis Aquilea abwechslungsreiche Arbeiten verrichtet hatten: Nicht nur Transportaufgaben und Qualitätkontrollen aller erdenklichen Waren hatten sie in Anspruch genommen, sondern auch marschvorgreifende Bereitung der logistisch interessanten Routen. Nicht selten hatte man Wegbefestigungen ausgebessert, teilweise völlig neue errichtet, provisorische Holzbrücken geschlagen und jene stellenweise durch massive Steinbauten ersetzt, welche nunmehr endgültig einer intensiven zivilen Nutzung überlassen werden konnten.
    Da sich die Marschformationen besonders unter Berücksichtigung der schweren Transportkarren oftmals über viele Meilen erstreckten, verzichtete man darauf, die Einheiten zunächst auf dem Lagervorplatz zu sammeln. Stattdessen verlegten die Männer direkt in ihre angestammten Unterkünfte, welche sich nach dem sachgemäßen Verstauen diverser Lasttiere und Unmengen an Ausrüstungsgegenständen in den Lagermagazinen allmählich mit Soldaten anfüllten, welche bald mit Kameraden anderer Einsatzgruppen Erfahrungen austauschten.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Gaius Harpax stand jedoch, dieses Mal sich nicht die Zähne reinigend am Tor und sah dem Optio entgegen. Mit der Routine von dreißig Jahren Dienstzeit salutierte der Legionär.


    „Optio, keine Vorkommnisse. Nur ein Bautrupp hat heute das Lager verlassen, Optio!“


    "Nur ein Bautrupp? Erstaunlich wenig", kommentierte Priscus die Meldung und betrat dann die Wachstube. Mit einem Griffel notierte er im Wachbuch seinen Kontrollbesuch und schaute sich kurz die älteren Eintragungen an. Dann ging er wieder ins Freie.


    "Gut, weitermachen!"


    Über die Treppe gelangte er in das Obergeschoß des Torbaus, wo die anderen vier Soldaten der Torwache ihren Platz hatten. Erneut forderte der Optio einen knappen Bericht an. "Salve! Meldung!"

  • Zwei Torwachen standen vor dem Kastell, zwei weitere dahinter. Alle waren noch recht jung und erst seit einigen Monaten bei der Prima. Um so eifriger und aufmerksamer waren die Soldaten noch. Bis auf einer, der gerade ausführlich seine letzte Sauftour seinem völlig desinteressierten Kumpanen auftischen wollte.


    "...wir waren schon in der zweiten Taberna als wir würfeln wollten. Weißt Du, was der Wirt gemacht hat? Der hat uns doch glatt die Würfel weggerissen. Faselte etwas von: Wir sind eine anständige Taberna. Hah, das ich nicht lache. Aber wir haben dann doch noch ein Örtchen gefunden. Übrigens...hast Du schon gehört? Es soll endlich ein Lupanar hier aufgemacht werden. Dann wirds erst richtig lustig hier."


    Der andere Soldat stieß dem Redseligen in die Seite und deutete auf den Neuankommenden. Schnell nahmen beide Haltung an und musterten den älteren Mann prüfend.


    "Halt! Was willst Du? Den Centurio sprechen? Dann zeig mal Deine Markierung, Soldat! Damit wir sehen, daß Du auch wahr sprichst."

  • Inflagranti erwischt traf den Nagel auf den Kopf. Anscheinend hatten die Soldaten oben von der Wachkontrolle nichts mitbekommen. Statt sich auf den Bericht vorzubereiten, Haltung anzunehmen oder ihrem Vorgesetzten entgegen zu blicken, saßen sie um einen Hocker herum als improvisierten Spieltisch. Fröhlich schüttelte einer der Soldaten in seiner Hand die Würfel und ließ sie auf den Hocker niederfallen.


    "Ja! Ein Schaf und ein Löwe. Somit, Du kleine Ratte, schuldest Du mir schon 10 Sesterzen. Fast Dein halber Sold. Sollen wir weitermachen?"


    In dem Moment hörten sie Priscus Worte. Schnell sprangen sie auf, der Hocker fiel um. Doch einer der Soldaten war geistesgegenwärtig genug, die Würfel zu packen. Schnell steckte er sie in den Mund und salutierte wie die Anderen. Einer der Soldaten trat vor, salutierte noch mal.


    "Optio! Nichts zu melden!"


    Daß man beim Spielen nichts beobachten, was gemeldet werden konnte, war natürlich sonnenklar. Aber der Soldat zuckte mit keiner Wimper bei seinen Worten.

  • Der dicke Rufus zeigte seine 5 Phaleras, welche er alle beim Würfelspiel gewonnen hatte. Er hatte bei dem ungeschlagenem Meister, Petronius Crispus, einiges gelernt und danns ein Wissen auch angewandt.


    Desweiteren zeigte er seine Tätowierung und verlangte noch einmal freundlich den Centurio Matinius Plautius zu sprechen.



    http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer26.jpg

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    In dem Moment hörten sie Priscus Worte. Schnell sprangen sie auf, der Hocker fiel um. Doch einer der Soldaten war geistesgegenwärtig genug, die Würfel zu packen. Schnell steckte er sie in den Mund und salutierte wie die Anderen. Einer der Soldaten trat vor, salutierte noch mal.


    "Optio! Nichts zu melden!"


    "Nicht so hastig, Kameraden, wir brauchen hier nicht mit Möbeln zu werfen."


    Er warf einen Blick aus der großen Fensteröffnung, durch die man die Straße nach Mantua wunderbar überblicken konnte.


    "So ein schöner Ausblick, und dann nichts zu melden. Schade."


    Ohne sich umzudrehen sprach er weiter.


    "Was auch immer du gerade eben in den Mund gesteckt hast, spuck' es aus oder schluck' es runter."


    Er dreht sich um.


    "Und zwar jetzt sofort."

  • Die kleine Reisekutsche der Decima Lucilla fährt vor das Tor und bleibt mitten auf dem Weg stehen. Das Gefährt zeichnet sich vor allem durch folgendes aus: große Gepäckkisten auf dem Dach und vier kräftige, bewaffnete Sklaven außen herum. Außerdem Lucillas Kopf, der aus dem Fenster schaut, das üblich freundliche Lächeln auf den Lippen. Der Kutscher springt auf den Boden und öffnet die Tür, aus der Lucilla heraussteigt.


    Noch immer lächelnd tritt sie auf die Wachen zu. "Salve!" grüßt sie freundlich. "Mein Name ist Decima Lucilla, ich bin die Cousine des Legatus Legionis Decimus Livianus. Ich will auch gar nicht ins Castellum." Zu gut erinnert sie sich an die merkwürdigen Gebräuche, die hier vorherrschen. "Aber könntet ihr ihm wohl ausrichten, dass ich angekommen bin. Ich würde dann hier auf seine Antwort warten, wenn das in Ordnung ist? Der Wagen kann auch noch etwas zur Seite fahren. Oder ist es auch nicht erlaubt, mich hier in der Nähe aufzuhalten?" Dass bei der Legion aber immer alles so kompliziert ist. Bei der Ala ist das viel einfacher, ihr Cousin Magnus hatte ihr schon versprochen, dass er ihr das Castellum zeigt, also dürfen da auf jeden Fall auch Frauen rein.

  • Wie es der Zufall wollte, stand genau jener Legionär Wache, der bereits vor sehr vielen Monaten die Bekanntschaft dieser Römerin gemacht hatte. Er trat heran und grüßte respektvoll.


    "Salve! Es ist ein Grund zur Freude, eine so verständnisvolle Römerin zu treffen. Ich werde gern diese Nachricht überbringen und sofern der Wagen noch etwas zur Seite fährt, kann er bleiben, wo er ist."


    Der Wachsoldat nickte der Dame nochmals zu, machte sich dann aber sofort auf den Weg zur Principia. Freude und Besorgnis zeichneten sein Gesicht. Jetzt, wo langsam die einst getroffenen Entscheidungen über die Gepflogenheiten im Castellum von der Bevölkerung angenommen wurden, bestand die Gefahr, dass sie verändert wurden.
    Zumindest die Freude über die nachhaltig rücksichtsvolle Art der Besucherin blieb ihm, als er über die Lagerstraße schritt.

  • Prüfend musterte der Wachsoldat die Phalerae und auch die Legionszeichen. War eigentlich nichts daran auszusetzen. So nickte der Soldat etwas enttäuscht, denn so konnte er seinem Mitsoldaten die unglaubliche Tour von gestern abend nicht mehr weiter erzählen können. Er nickte dem Besucher zu.


    “Also gut, folge mir! Ich führe Dich zum PrimiPilus!“


    Schlecht gelaunt, finsterer Miene führte er den Mann durch das Lager, wobei er ihn aufmerksam im Auge behielt. So marschierte er zur Unterkunft des Centurio Matinius Plautius.

  • Groß starrte der Soldat den Optio an. In seinem Geist ratterte es. Schlucken oder spucken? Oh das reimte sich sogar. Die anderen Soldaten warfen sich besorgte Blicke zu. Schließlich rang sich der Mann zu einer Entscheidung durch. Einer recht fatalen. Er schluckte. Man hörte die Schluckgeräusche und dann wurde der Mann aschfahl im Gesicht. Sein Mund öffnete sich und eine leises –Ähh- tönte aus seinem Mund. Ein Würgeanfall überkam ihn und er fing heftig an zu husten. Immer wieder schien er würgen zu müssen, wenn auch trockene. Er wurde abwechselnd grün und bleich, hielt sich an einer Holzverstrebung fest und würgte erneut. Und dann passierte das, was es fatal machte. Der Würfel kam in seinem Hals hoch, der Soldat holte tief Luft nach dem Würgen und verschluckte sich. Panisch riß er seine Augen auf und gab ein jämmerliches –Argh- von sich. Die Soldaten um ihn herum starrten ihn fassungslos an. Der Mann sank auf die Knie und sein Gesicht färbte sich schnell blitzeblau. Immer wieder versuchte er zu husten, doch nur ein vages Röcheln kam aus seiner Kehle.


    „Oh bei den Göttern, sie wollen ihn strafen!“


    Einer der Soldaten murmelte das entgeistert. Alle standen wie erstarrt an der Seite des Soldaten und wußten nicht, was sie so recht machen sollten.

  • Priscus verfolgte den Schrecken im Gesicht des Soldaten, sein Schlucken und seine anschließenden Hustenanfälle zunächst regungslos. Er hatte den Mann vor die Wahl gestellt und dieser hatte seine Entscheidung getroffen. Als er jedoch mit einem deutlich sichtbaren Erstickungsanfall auf die Knie sank, reagierte er plötzlich blitzschnell. Als Unteroffizier war er nicht nur für den Dienstbetrieb und die Disziplin, sondern selbstverständlich auch für das Leben seiner Leute verantwortlich.


    Nur einen Augenblick später hockte er neben ihm, so dass sich der Soldat über Priscus' Knie nach vorne beugen konnte. Mit voller Wucht donnerte ihm der Optio mit der Faust auf den Rücken, damit der Schlag nach Möglichkeit auch unter der Rüstung noch seine Wirkung erzielte und den kleinen Gegenstand im Hals löste.


    "Macht seinen Helm los!" wies er die anderen Soldaten an.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Salve! Es ist ein Grund zur Freude, eine so verständnisvolle Römerin zu treffen. Ich werde gern diese Nachricht überbringen und sofern der Wagen noch etwas zur Seite fährt, kann er bleiben, wo er ist."


    Der Wachsoldat nickte der Dame nochmals zu, machte sich dann aber sofort auf den Weg zur Principia.


    Nachdem der freundliche Soldat losgegangen ist, um Livianus zu benachrichtigen schaut sich Lucilla neugierig um. Ein Blick nach rechts offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor und ein Blick nach links offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor. Also dreht sie sich um und sagt dem Kutscher, dass er den Wagen etwas zur Seite fahren soll, da sie warten würden.


    Sie geht ein wenig auf und ab und summt dabei ein altes iberisches Lied vor sich hin. Dann klopft sie an den Wagen. "Du kannst ruhig rauskommen, Ambrosius. Wir werden hier auf eine Nachricht von Livianus warten." Plötzlich kommt ihr ein unguter Gedanke. "Herrje, hoffentlich ist er nicht in irgendeiner hochwichtigen Besprechung. Vielleicht hätten wir doch erst in die Stadt fahren und dann herkommen sollen. Na egal, jetzt ist es zu spät. Wenn mir die Füße weh tun, dann können wir immer noch weiter, dann muss er uns eben einen Boten nachschicken. Ich hoffe nur, es gibt ein gutes Gasthaus. Oder kenne ich irgendwen, bei dem wir uns einladen könnten? Kommen nicht die Annaea aus Mantua?" Sie runzelt die Stirn. "Aber nein, das ist keine gute Idee. Ich kenne da eigentlich niemanden richtig und ich hasse es, auf die Beziehungen meines Bruders zu bauen. Livianus weiß sicher etwas."

  • Priscus Befehl löste die erschrockene Starre der Soldaten. Einer eilte flink herbei und versuchte den Riemen des Helmes zu lösen. Vergeblich! Schnell griff er nach einem kleinen Dolch und schnitt das Lederstück durch. Der Soldat zog den Helm vom Kopf. Der röchelnde Soldat hielt sich am Boden abgestützt fest und wurde immer bei jedem kräftigen Schlag nach vorne gestoßen. Und die Parzen schienen es wohl doch noch gut mit ihm zu meinen. Einer der Schläge katapultierte den knöchernen Würfel aus seinem Hals. Der flog gegen eine Wand, landete kullernd auf dem Boden. Völlig fertig und rasselnd Atem holend sank der Soldat auf den Boden. Immer wieder hob sich seine Brust stoßweise. Dann versank er in eine gnädige Ohnmacht.


    Die anderen Soldaten starrten immer noch voller Entsetzen auf ihn herunter. Sie schienen nicht ganz zu begreifen, daß aus ihrer harmlosen Würfellei ein Kampf um Leben und Tod geworden war. Einer der Soldaten beugte sich runter und schüttelte sachte die Schulter seines Kameraden.


    "Lucius? Lucius?...Bist Du tot?"


    Einer der anderen Soldaten sah den Fragenden mit hochgezogenen Augenbrauen an.


    "Wenn er tot wäre, könnte er Dir kaum noch antworten, Du Depp!"


    Der erste Soldat erhob sich.


    "Wen nennst Du hier Depp, Du Vollidiot...?"


    "Vollidiot? Du kleine Ratte..."


    Beide Soldaten starrten sich wütend funkelnd an und waren nahe dran, auf einander los zu gehen.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla


    Nachdem der freundliche Soldat losgegangen ist, um Livianus zu benachrichtigen schaut sich Lucilla neugierig um. Ein Blick nach rechts offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor und ein Blick nach links offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor. Also dreht sie sich um und sagt dem Kutscher, dass er den Wagen etwas zur Seite fahren soll, da sie warten würden.
    Sie geht ein wenig auf und ab und summt dabei ein altes iberisches Lied vor sich hin. Dann klopft sie an den Wagen. "Du kannst ruhig rauskommen, Ambrosius. Wir werden hier auf eine Nachricht von Livianus warten." Plötzlich kommt ihr ein unguter Gedanke. "Herrje, hoffentlich ist er nicht in irgendeiner hochwichtigen Besprechung. Vielleicht hätten wir doch erst in die Stadt fahren und dann herkommen sollen. Na egal, jetzt ist es zu spät. Wenn mir die Füße weh tun, dann können wir immer noch weiter, dann muss er uns eben einen Boten nachschicken. Ich hoffe nur, es gibt ein gutes Gasthaus. Oder kenne ich irgendwen, bei dem wir uns einladen könnten? Kommen nicht die Annaea aus Mantua?" Sie runzelt die Stirn. "Aber nein, das ist keine gute Idee. Ich kenne da eigentlich niemanden richtig und ich hasse es, auf die Beziehungen meines Bruders zu bauen. Livianus weiß sicher etwas."



    Plautius hatte erfahren, daß ein Wagen vor dem Tor des Castellums vorgefahren war. Ein fahrender Händler, der seine Waren anbieten wollte? Das war ja fast wie in Germania. In bester Laune und beschwingt durch einen Hauch der Erinnerung an Germania machte sich Plautius auf zum Tor des Castellums. Und sah einen Wagen, der weniger nach dem mobilen Laden eines Marketenders aussah. Dafür stand da diese schwarzhaarige Frau von der Feier in der Casa Artoria mit der sich sein Optio, Flavius Aristides, so lange und gut unterhalten hatte. Was trieb diese Frau nach Mantua? Hatte der Schurke sie etwa geschwängert und jetzt forderte sie, daß er sie heiraten würde. Und wollte die hier einziehen? Der Wagen schien voll beladen zu sein.


    "Salve! Mein Name ist Primus Pilus Matinius Plautius. Wir kennen uns vom Sehen von der Feier in der Casa Artoria. Was kann ich für dich tun? Möchtest du zu Optio Flavius Aristides?"

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Als Lucilla so unvermittelt angesprochen wird, freut sie sich schon, dass wohl eine Botschaft von Livianus angekommen ist. Sie hält kurz inne, denn der Soldat kommt ihr vage bekannt vor. Des Rätsels Lösung liefert er kurz drauf selbst. "Salve, Matinius Plautius. Ja, ich erinnere mich, dass ich dich auf der Feier gesehen habe."


    Dann spürt sie auf einmal, wie ein unangenehme Wärme ihren Hals empor und in ihre Wangen steigt. Eine leichte Röte legt sich auf ihre Wangen. "Oh ... ich ... nein, ich bin nicht wegen ... ähm, Flavius Aristides hier." Herrje. "Nein ... ich bin Decima Lucilla, ich möchte meinen Cousin besuchen. Decimus Livianus, den Legatus Legionis." Sie lächelt verhalten.

  • Uff, Plautius war erleichtert. Nicht wegen dem Optio.


    "Hm, dann stellen sich für mich die nächsten Fragen. Weiß er um deinen Besuch und erwartet er dich? Wenn ja, warum stehst du hier wie ein Bittsteller oder Rekrut vor dem Tor und bist nicht auf dem Weg zu seinem Wohnhaus. Zusammen mit den weiteren Personen die sich noch auf dem Wagen befinden. Vermutlich handelt es sich dabei ja um deine Sklaven. Bei Mars, so tief wie der Karren sich in den Boden drückt scheinen da noch mindestens 10 Leute drin zu sitzen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • In diesem Moment erreichte ein Legionarius im Laufschritt das Tor und stolperte ziemlich außer Atem auf den Centurio und die Cousine des Legaten zu. Er brauchte einige Momente und Atemzüge um wieder halbwegs verständlich reden zu können, salutierte aber dann dem Centurio zu und wandte sich anschließend an Lucilla.


    „Der Scriba des Legatus schickt mich, um euch ins Praetorium zu geleiten.“

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Die anderen Soldaten starrten immer noch voller Entsetzen auf ihn herunter. Sie schienen nicht ganz zu begreifen, daß aus ihrer harmlosen Würfellei ein Kampf um Leben und Tod geworden war. Einer der Soldaten beugte sich runter und schüttelte sachte die Schulter seines Kameraden.


    "Lucius? Lucius?...Bist Du tot?"


    "Der ist nicht tot", antwortete Priscus, der festgestellt hatte, dass der Mann noch atmete. Aber er fühlte sich dabei keineswegs wohl. Er konnte es akzeptieren, dass Soldaten starben, das gehörte zu seinem Beruf. Ansonsten lebten sie. Alles dazwischen war ihm suspekt.


    "CAPSARIUS!" rief er daher in einer Lautstärke und Deutlichkeit, die auch jenen, die das kleine Drama im Obergeschoß des Tores nicht mitbekommen hatten, klar machen musste, dass es sich hier nicht um eine Übung handelte, sondern tatsächlich ein Sanitäter benötigt wurde.

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