[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)

  • Der Aufenthalt in der Sänfte war eine willkommene Abwechslung von dem Sitzen auf dem Kutschbock. Endlich hatte sie keinen Wind um die Ohren und keine Haarsträhnen in den Augen. Doch auch in der Sänfte wurde es Marei langweilig. Zwar war domina Septima anwesend, doch über was sollte sie mit ihr sprechen?


    Sie linste zu Frija hoch und widmete sich dafür den hellen Haaren von ihrer Puppe Nina. Strähne für Strähne kämmte Marei mit einem kleinen Kamm durch. Der Kamm lag gut in ihrer Hand, genau richtig für ihre kindlichen Hände und Finger. Wie immer eigentlich wenn sie etwas angenehmes machte, fiel ihr ein Lied ein.


    "Es war einmal ein Igel, der schaute in den Spiegel.
    Da fing er an zu lachen, da sträubten sich die Stacheln.
    Oh, Igel, oh.


    Da kam die kleine Igelfrau und sprach: "Was ist das für'n Radau?
    Was ist das für Malheur? Du gehst jetzt zum Friseur!"
    Oh, Igel, oh.


    Der kleine Igel wollte nicht und machte gleich ein bös' Gesicht.
    "Da gehe ich nicht hin, ich bleib so, wie ich bin!"
    Oh, Igel, oh."


    Sie wiederholte das Liedchen nicht, weil das Kämmen von Ninas Haaren beendet war. Marei kuschelte sich an Frijas Seite, linste durch den Spalt nach draußen. Das stete Ruckeln und Schaukeln brachte Marei dazu neben Frija einzuschlafen. Das kleine Sklavenmädchen verschlief den Halt am Haupttor und träumte vom Igel, der sich nicht die Stacheln schneiden lassen wollte.

  • Caius Servius hatte sich in Manuta eine neue Tunika gekauft und sich gründlich gewaschen. Seine Wunde war gut verheilt, sodass er sich nun sicher war, dass man ihn nicht erkennen würde. Vorsichtshalber hatte er sich die Haare kurz geschworen.


    Er trat an den Miles heran.


    "Salve. Ich bin Caius Vipsanius Cato." meinte er in freundlichem Tonfall. "Ich möchte mich verpflichten."


    Sein Puls war leicht erhöht, denn er wusste, würde er auffliegen, würde er gekreuzigt werden.

  • "Salve!" grüßte der Soldat gelangweilt zurück.
    "Zum Rekrutierungsbüro immer gerade aus. Aber zuvor muss ich dich auf Waffen durchsuchen. Führst du welche mit dir?"
    fragte der Wachmann und näherte sich Servius um ihn abzutasten.

  • "Krräftig und herrb? Wie Essig" Bashir konnte sich nichts anderes vorstellen, als weinähnliche Getränke. "Verrmutlich wirrd mirr Met besserr schmecken. Aberr ich will alles gerrne prrobierren. Und ja, ich werrde vorrsichtig sein." Obwohl es auch etwas für sich hatte, sich mal einen kleinen Rausch anzutrinken. Nur würde leider sein Herr nur wenig davon halten, befürchtete er. "Deine Frrau wirrd fürr uns kochen? Du hast eine Frrau? Dein Herrr errlaubt es Dirr, mit einerr Frrau zu leben? Du bist zu beneiden."


    Sie erreichten das Haupttor und Bashir wandte sich respektvoll den Wachen zu. "Salvete. Ich bin Bashirr, derr Sklave von Trribun Serrvius Arrtorrius Rreatinus. Und dies ist Baldemarr, derr Sklave von Legat Aurrelius. Die Pferrde brrauchen ausgiebigen Auslauf. In etwa zwei Stunden werrden wirr zurrück sein." Er war schon häufiger ausgeritten, um Hektor in Form zu halten. Also erwartete er hier auch heute keine Schwierigkeiten.

  • Wie Essig? Angewidert blickte Baldemar drein. Essig war nichts für den Marser. Wenn er aber ehrlich war, musste er zugeben, das er es nicht wusste. Er zuckte mit den Schultern. Dann lachte der Germane. Ja. Met schmeckt auch mir besser. Begeistert schlug er dem Pather auf den Rücken. Er würde es probieren. Mehr musste Baldemar nicht wissen. Nickend nahm er die Versicherung entgegen, das Bashir aufpassen würde.
    Auch Baldemar würde sich zu gerne einmal betrinken. Das letzte mal war sehr lange her. In seiner Heimat. In Freiheit. Schatten liefen über seine Augen. Diese Verschwanden, als der Pather seine Frau erwähnte. Ja. Zu beneiden? Er knurrte leise. Sein Herr. Dieses Wort. Diese Gedanken brannten. Wir sind in der Heimat verheiratet. Tief atmete er durch. Denn er musste es zugeben. Ja, Septima und Ursus erlauben uns weiterhin eine Ehe zu führen. Wenn man das so nennen konnte. Es gefiel ihm nicht, so wenig Zeit für Frija zu haben. Hinnehmen musste er es.
    Als sie das Tor erreichten redete Bashir als erster. Das war gut. Denn Baldemar hätte es weniger nett ausgedrückt. Besser er blieb schweigsamer. Kurz rollten seine Augen. Der Unmut als Sklave von Ursus bezeichnet zu werden war groß in ihm. Die Kiefer bissen fest aufeinander. Auch wenn er es war. Er hörte es nicht gern. Heilsa, grüßte er dann doch noch die Wachen. Es kam mehr neutral. Der grummelnde Unterton blieb aus. Auch wenn es leicht gepresst klang.

  • Er hatte an diesem Tag früh das Pferd des Legaten gesattelt. Er wollte mit ihm ein wenig ausreiten. Dank Bashir wusste er jetzt das es ging. Und wie es ging. Baldemar hatte gehört, das Ursus das Tier heute nicht brauchte. Cimon sollte nach ihm sehen. Für die Arbeit, die Box zu reinigen, nahm Baldamer dem Nubier auch das Reiten ab. Die Box war schnell gemacht. So schnell wie sonst keine Arbeit. Denn der Ritt lockte. Die Freiheit. An diesem Tag brauchte Ursus ihn nicht. Auch Septima verzichtete. Warum war ihm gleich. Auch das der Ausritt ihn in Schwierigkeiten bringen konnte. Denn sicher war er sich in nichts.


    Nun kam er der Porta näher. Langsam ritt er heran. Heilsa. Grüßte er so freundlich er konnte die Soldaten. Baldemar. Custos Corporis der Tiberia Septima. Ich soll das Pferd des Legaten etwas fordern. Er sprach viel. Sein brummelnder Unterton hielt sich in Grenzen. Denn er wollte etwas. Etwas, was ihm die ganze letzte Nacht durch den Kopf gegangen war. So sehr, das Baldemar die wenigen Zeichen als eindeutig las. Sollte es nicht so sein, dann würde er eine Strafe mit einem Lächeln ertragen. Daran glaubte der Marser.

  • Zitat

    Original von Bashir
    Sie erreichten das Haupttor und Bashir wandte sich respektvoll den Wachen zu. "Salvete. Ich bin Bashirr, derr Sklave von Trribun Serrvius Arrtorrius Rreatinus. Und dies ist Baldemarr, derr Sklave von Legat Aurrelius. Die Pferrde brrauchen ausgiebigen Auslauf. In etwa zwei Stunden werrden wirr zurrück sein." Er war schon häufiger ausgeritten, um Hektor in Form zu halten. Also erwartete er hier auch heute keine Schwierigkeiten.



    Legionarius Cantius Saccus


    Die Wachsoldaten schauten ziemlich gelangweilt drein. Den Parther kannten sie ja gut. Auch wenn keiner von ihnen verstand, wie man dazu kommt, einem Parther zu vertrauen, wußten sie wohl, daß Tribun Artorius dies tat. Dieser Bashir ritt oft aus, dem Pferd konnte es wohl nur gut tun. Nun war der andere Sklave auch noch dabei. Der des Legaten. Naja, der war neu, den kannten sie noch nicht. Aber wenn Bashir dabei war, dann mußte es wohl in Ordnung sein, auch wenn der Kerl auf keiner Liste auftauchte. Saccus notierte die Namen. "Wir werden es im Auge behalten. Laßt euch nicht einfallen, länger wegzubleiben."



  • Zitat

    Original von Baldemar
    Nun kam er der Porta näher. Langsam ritt er heran. Heilsa. Grüßte er so freundlich er konnte die Soldaten. Baldemar. Custos Corporis der Tiberia Septima. Ich soll das Pferd des Legaten etwas fordern. Er sprach viel. Sein brummelnder Unterton hielt sich in Grenzen. Denn er wollte etwas. Etwas, was ihm die ganze letzte Nacht durch den Kopf gegangen war. So sehr, das Baldemar die wenigen Zeichen als eindeutig las. Sollte es nicht so sein, dann würde er eine Strafe mit einem Lächeln ertragen. Daran glaubte der Marser.



    Legionarius Cantius Saccus


    "Salve, Herr, heißt das", knurrte Saccus, der heute ausgesprochen schlechte Laune hatte. Das Frühstück war angebrannt gewesen, er war dran gewesen mit Wasserholen und dann hatte ein ungeschickter Kamerad auch noch Saccus' Eßschüssel zerdeppert. Nein, kein guter Tag, gar kein guter Tag. Daß er schon wieder Torwache hatte, machte es auch nicht besser. "So, der Tiberia Septima? Ich dachte, Du gehörst dem Legaten. Hat der Parther da nicht letztens sowas gesagt?"



  • Die Augen verengten sich. Glaubte dieser Soldat das er mehr Respekt bekam als Ursus? Baldemar zeigte sich stolz und unbeeindruckt. Der Mundwinkel zuckte. Salve? Niemals! Herr? Noch viel weniger! Dieser Mann stand zwischen ihm und dem kurzen Moment der Freiheit. Der knurrende Unterton war nun nicht mehr zu unterdrücken. Seine Augen rollten. Das nervte langsam. Aber gut, wenn es sein musste. Zu deiner Information. Ttiberia Septima ist die Frau von Tribun Aurelius Ursus.
    Warum sprach er so viel? Warum mit diesem? Nur um sein Ziel zu erreichen? Würde das wohl reichen? Baldemar bezweifelte es. Ein Haushalt. Sein Körper spannte sich an. Er sah den Soldaten direkt und ohne Vorsicht an. Er wusste schon lange, wer ein Recht hatte ihn zurechtzuweisen. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Bei Septima und Ursus musste er es akzeptieren. Hier sah er es nicht ein. Was wäre noch wichtig für den Ausritt? Einen Moment überlegte er. Zwei Stunden. Damit hatte er alle Informationen gegeben.


  • Legionarius Cantius Saccus


    Die Augen des Legionärs verengten sich. Ein elender Sklave hatte nicht so aufsässig zu sein. Andererseits gehörte dieser dem Legaten, oder vielmehr dessen Frau, - was eindeutig schlimmer war. Denn Frauen wurden leicht zickig, wenn man ihre Sklaven nicht mit Samthandschuhen anfaßte. "Nun denn. Aber sei pünktlich zurück, sonst giltst Du als entlaufen und dann wirst Du keine Freude mehr finden." Der Soldat konnte nicht anders, er mußte ein wenig drohen. Dieser Sklave war ein Unruhestifter, das merkte er doch sofort. So etwas konnte sich wirklich nur eine Frau andrehen lassen.



  • Baldemar sah genau die Reaktion des Soldaten. Aber es war ihm gleich. Er sah sich im Recht. Die Drohung tropfte an ihm ab. Auch das war ihm egal. Seine Schultern zuckten. Keine Freude. Pah, was wusste der schon? Grinsend ritt er an dem Mann vorbei. Er wusste es. Er hatte etwas, was dieser Soldat sicher nicht hatte. Eine ihn liebende Frau. Damit verbunden keine kalten Nächte. Er mochte Drohungen nicht besonders. Er hasste sie. Vielleicht war das ja alles was dieser Kerl noch hatte. Der Ärmste. Kaum würde er sich etwas entfernen gab es nur noch eines. Den Weg vor ihm. Den Wind im Gesicht. Und alles andere hinter ihm. Kein Gruß, kein Blick. Der Soldat war vergessen.


  • Met war also besser als Bier. Bashir lächelte und nahm sich vor, Bier zuerst zu probieren, damit es ihm nicht noch schlechter schmeckte, nur weil er erst den besser schmeckenden Met als Geschmack im Mund hatte. Als Baldemar erzählte, daß er seine Frau in der Heimat geheiratet hatte, schaute Bashir ihn mit einer Mischung aus Erstaunen und Neid an. "Eine Familie zu haben, wärre wunderrbarr. Aberr als Sklave wärren sie auch nurr Sklaven und das wärre nicht gut. Ich wünsche Dirr und Deinerr Familie auf jeden Fall alles Gute."


    Am Tor ergaben sich keine Probleme, die Wachen ließen sie durch. Bashir nickte gehorsam und versicherte noch, daß sie gewiß pünktlich zurückkehren würden, dann ritt er hinaus aus dem Lager, um für eine kleine Weile frei zu sein.

  • Vor dem Tor ging es um Familie. Baldemar wusste nichts zu sagen. Aber er dankte dem Pather für die Wünsche. Mit den Augen. Mit einem Kopfnicken. Es gab keine weiteren Probleme am Tor. Baldemar war weitaus weniger ergeben. Er zeigte kaum interesse. Aber er folgte dem Anderen. Frei sein. Nur für einen Augenblick frei sein.

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    Nicocholus
    Sie hatten lange genug auf Corona eingeredet, damit sie in Mantua genau dort einkehrten, wo sie nun vor den Toren standen. Der griechische Sklave Nicocholus war abgestiegen und hatte seine Herrin gemeinsam mit dem Sklaven ihres Tutors - oder wem auch immer Daniele gehörte - in einiger Entfernung zu Pferde stehen lassen, sein Pferd hielt Corona, welche immer noch im sicheren Sattel saß, an den Zügeln fest. Sie wirkte wie eine stolze Gallionsfigur, als sie die Situation so offensichtlich kontrollierte, während er selbst sich der Thorwache näherte.


    "Meine Herrin Iulia Corona möchte gerne ihren Verwandten Marcus Iulius Licinus besuchen, welcher hier stationiert ist." teilte er der Wache mit.

  • Der Wachsoldat war etwas lethargisch an diesem lauen Sommertag und wandte sich entsprechend langsam zu dem Sklaven. (die Ankunft mochten die Kameraden oben beobachtet haben, das war seiner Meinung nach nicht die Aufgabe der Männer, die direkt bei den Torflügeln standen)
    Dann wurde er jedoch schlagartig wach, als er die junge Frau auf dem Pferd sitzen sah, als ob sie die Königin der Amazonen sei.
    "Zum primus pilus? Von mir aus gerne, aber vorher müsst ihr eure Waffen abgeben und euch durchsuchen lassen."
    Vorschrift war Vorschrift, auch für Amazonenköniginnen. Das war doch mal eine schöne Wache.


    Sim-Off:

    Nächste Antwort kann nen bissel dauern, bin eigentlich ja noch gar nicht da ;)
    Spätestens aber Freitag

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