In der Tasche war es sehr übersichtlich. Der Bote hatte nicht mehr als Nötig dabei. Für was auch. Das durchsuchen ging schnell und unkompliziert von statten. Antias nickte ihm zu. „ Ich bringe dich zur Principia. Folge mir.“ Sie waren zwei Schritte gegangen. „ Ein entspannendes Bad und eine sanfte Massage helfen gegen die Schmerzen. Das erste Mal oder lange nicht mehr geritten?“ Nicht jeder Bote war beritten. Es gab viele die ihre Nachrichten per pedes überbrachten. Man hatte ihn wahrscheinlich der Dringlichkeit wegen auf ein Pferd gesetzt.
[Porta Praetoria] Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers hier melden!)
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Nach einer wochenlange Reise, unbequemen und eisigen Nächten unter freiem Himmel, hatten sie endlich Mantua erreicht. Irgendwie hatte sie gar nicht mehr daran geglaubt ihr Ziel irgendwann zu erreichen. Wie durch ein Wunder waren sie sogar recht unbehelligt voran gekommen. Keine bewaffneten Patrouillen oder wilde Tiere oder Banditen hatten sie aufgehalten, sogar ihren Karren hatten sie aus dem Schlamm bekommen.
Nach diesem Vorfall hatten sie sich zusammen gerauft. Ihren Streit mehr oder weniger beigelegt und stattdessen sich bemüht so schnell wie möglich ihr Ziel zu erreichen. Auch wenn es bedeutet hatte auf jeglichen Komfort zu verzichten und ihr Lager weiterhin jeden Abend am Straßenrand zu errichten. Sie hatten Gasthäuser und kleinere Städte gemieden, nur in winzigen Siedlungen ihre Vorräte aufgestockt um dann sofort weiter zu ziehen. Natürlich hatten sie sich auch nach Gerüchten umgehört, doch viel hatten meist die Menschen nicht zu berichten. Nur alltägliche Kleinigkeiten und den Tod der kaiserlichen Familie beklagt, doch wichtigen Nachrichten aus Rom, gelangen meist nur sehr spät in diese entlegenen Orte. Immer weiter Richtung Norden ging es.
Mit der Zeit hatte sich Flora sogar irgendwie mit dem Ochsen angefreundet. Irgendwann, zwischen Rom und Mantua, war sie auf die Idee gekommen, dem Tier einen Namen zu geben. Aequitas, weil der Ochse durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Ein treuer Begleiter, der sich am Gejammer seiner Reisegefährten so gar nicht störte. Von daher war es nur recht und billig, dass der Ochse auch einen Namen bekam. Etwas das sogar für einen kurzen Moment sogar ihre Stimmung gehoben hatte, als sie erklärt hatte, warum das Tier ausgerechnet diesen Namen bekommen sollte.
Mit der Zeit gewöhnten sie sich sogar an den ewigen Regen, den gefrorenen Boden und das karge Essen. Auch wenn sie immer noch jede Nacht von einem weichen Federbett und anderen Annehmlichkeiten träumte. Es war nur nicht mehr so oft ein Streitpunkt. Nur noch ab und zu, wenn sie dann doch mal den sehnsuchtsvollen Gedanken äußerte wenigstens eine Nacht in einem Gasthaus zu verbringen. Wer sollte sie schon erkennen? Weder Flora noch Ahala sahen noch wie verhätschelte Patrizier aus. Dafür waren sie eindeutig zu ungepflegt. Die Kleider mit Schlamm bespritzt und an den Säumen etwas eingerissen. Das Haar stumpf und zerzaust. Sie wirkten mehr wie glücklose Händler und nicht wie Mitglieder der reichsten und mächtigsten Familien Roms.
Dennoch ihr Glück wollten sie nicht herausfordern, nur weil sie es etwas bequemer haben wollten für eine Nacht.Nun hatten sie also endlich ihr Ziel erreicht. Im gemächlichen Tempo lenkte Ahala ihren Karren zum Lager der Legio I. Ein wenig unruhig rutschte sie auf ihrem Platz hin und her, als sie die Soldaten am Tor erkannte. Lange hatten sie sich überlegt ob sie sich direkt als Verwandte des Legaten ankündigen sollten, oder nicht. Am Ende entschieden sie sich dafür, andere Namen zu nennen. So wie sie aussahen, würde ihnen ohnehin niemand glauben dass sie Aurelia und Tiberius waren.
Schaukelnd kam der Wagen zum Stehen, direkt vor den Soldaten. Flora hatte sich vorher noch einmal ihre Kapuze ein bisschen tiefer ins Gesicht gezogen. „Salve …“, sie klang etwas unsicher. „Ich bin Paeonia Mamerca und das ist mein Gatte Galeo Volteius“, kurz stieß sie ihren Ellbogen etwas unsanft in Ahalas Seite. „Wir haben eine Botschaft für den Legaten Aurelius …“, Flora ließ ihren Blick wandern und senkte die Stimme. „Von seinen Verwandten“, vertraute sie dann den Soldaten an. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Diesen Mann hatte sie doch irgendwo schon mal gesehen. Vielleicht bei ihrem letzten Besuch hier? Ob der Soldat sie erkannte? Hoffentlich nicht, sie sah ja auch nicht aus wie sie selbst, sondern wie heruntergekommene Landstreicher. Im Grunde war es unwichtig, ob man sie erkannte oder nicht, vielleicht würden sie dann schneller hinein kommen. Aber ihr wäre es lieber, wenn es sich nicht zu schnell herum sprach, dass sie hier Zuflucht suchten. -
"Längere Zeit nicht mehr"
, antwortete Gracchus ohne weiter darüber nachzudenken, ob diese Aussage auf seine Rolle passte, denn letztlich mochte er sich nicht allzu viele Lügen merken, welche er allfällig noch einmal würde vorbringen müssen. Beinahe ebenso lange wie der letzte ausgedehnte Ausritt schien ihm der Genuss eines entspannenden Bades und einer sanften Massage zurück zu liegen, obgleich dies selbstredend nicht einmal zwei Wochen mochte her sein. Er unterdrückte ein Seufzen, suchte gleichsam die Schmerzen zu ignorieren und ein wenig das Castellum zu begutachten, in dessen Mitte er geführt wurde. -
Ein Wagen mit zwei heruntergekommenen Gestalten und wo wollten sie hin? Zum Legaten, wohin auch sonst. Es waren Fremde, die eine Botschaft der Verwandten des Legaten überbringen sollten. Die Frau hatte ihre Kapuze sehr weit ins Gesicht gezogen. Was hatte sie zu verbergen, sicher ein potthässliches Gesicht, Warzen oder .....Äh, sie sollte sie nur so lassen. Er wollte sich den heutigen Tag mit so einem Anblick nicht verderben. Vielleicht hatte sie dazu die Krätze. Die feinen Härchen an seinen Armen stellten sich auf. Der cornicularius würde ihm eine saftige Strafe verpassen, wenn er die zwei nur einen Schritt hier in die Castra herein ließe. Um allem Ärger vorzubeugen entschied sich Antias für eine ihm angemessene Variante." Salve, eine Botschaft von seinen Verwandten? Gib sie her. Einer von uns wird sie zum Legaten bringen. Ihr könnt gleich weiter ziehen und müsst euch hier nicht unnötig aufhalten. Am Stadtrand kommt ihr für 2 oder 3 As die Nacht unter."
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Ahala, der in Gedanken schon bis zum Hals im warmen wohlduftenden Wasser eines Balneums lag, knurrte unwillig, als er die Antwort des Wachpostens hörte. Nachvollziehbar war diese natürlich, vermutlich sahen Flora und er mittlerweile aus, als hätten sie niemals woanders gelebt als auf diesem Karren, mit dem sein Hintern in der Zwischenzeit fast verwachsen zu sein schien. Kein leichtes Brot für einen so eitlen Menschen wie Ahala, der in den guten alten Tagen seiner Existenz als Sohn eines Consuls einen recht beachtlichen Teil seiner Zeit der Optimierung seines Aussehens und seines Körpers gewidmet hatte.
Weit war es gekommen, wenn einen jetzt schon die einfachen Fußsoldaten ansahen wie einen Furunkel auf zwei Beinen, und noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte sich Ahala unglaublich darüber aufgeregt. Jetzt jedoch, nur wenige Meter von dem seit Wochen ersehnten Ziel entfernt, war er einfach zu müde, um sich noch wirklich ärgern zu können.
"Moment mal...." sagte er zu dem Posten, wandte sich der wie immer neben ihm sitzenden Flora zu und löste rigoros das goldene Armbändchen von ihrem Handgelenk, deretwegen sie sich zu Beginn der Reise furchtbar in die Wolle bekommen hatten, weil Flora es gegen seinen Willen mitgenommen hatte. Nichts besonderes eigentlich, wenn man davon absah, dass auf der Vorderseite der Löwe der Aurelii und auf der Rückseite Floras Name eingraviert war. Vielleicht konnte es ihnen ja jetzt wider Erwarten hilfreich sein...
"Bring das hier bitte zum Legaten." sagte er an den Soldaten gewandt und drückte diesem das Armkettchen in die Hand. "Aber gib es keinem anderen als ihm persönlich, hörst du? Ich weiß, dass wir aussehen wie die Schweine, aber der Legat wird uns trotzdem empfangen wollen, dessen kannst du sicher sein." -
Mehr war es nicht? Nur dieses Kettchen?....Euch empfangen, pah, dachte sich Antias. Sollten sie hier am Tor warten bis er zurück kam. Sie bekamen eh nur eine Abfuhr. Aber wenn sie unbedingt warten wollten, oder hofften sie auf eine Belohnung? " Ihr blockiert das Tor. Stellt euch zum Warten da an die Seite."
Gemächlich ging Antias mit dem Kettchen in der Hand den altbekannten Weg zur Principia. Unterwegs wurde er neugierig. Und sah sich das Kettchen näher an. Eiskalt lief es ihm über den Rücken. Sein Gesicht wurde zur Kalkwand. Einen Augenblick blieb er stehen und las die Buchstaben ein zweites, ein drittes mal. Auf der Vorderseite das Zeichen der Aurelii. "FLORA." murmelte er, setzte mehr automatisch seinen Weg fort. Überlege, lass dir was einfallen. Das durfte nicht sein. War die Frau unter dem Mantel Flora? Sie hatte das Kettchen getragen. Aber die Namen! Es alles so verworren. Was tun? Das Kettchen verschwinden lassen? Er war an der Principia angelangt.
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Nur höchst ungern ließ sie sich das Armband abnehmen. Das sich Ahala an diesen Schmuckstück vergriff und es einfach so weg gab, dafür hätte sie ihm am liebsten die Augen ausgekratzt. Ihm zu erklären, was dieses Schmuckstück für sie bedeutete, wäre sinnlos. In seinen Augen war das Kettchen ja nur hübscher wertvoller Tand.
Doch sah sie die Notwendigkeit ein. Flora hoffte einfach mal, dass der Soldat gut darauf acht geben würde. Auf diese Weise würden sie wenigstens ins Lager kommen und ihre Botschaft dem Legaten überbringen können.Den Wagen lenkte Ahala beiseite. Während sie warteten, sprang sie von dem Karren herunter und vertrat sich ein bisschen die Beine, indem sie einmal um ihr Reisegefährt herum spazierte. Schließlich blieb sie vor dem Ochsen stehen und tätschelte dem Tier die Nase. „Den Soldaten kenn ich irgendwo her …“, versuchte sie leise ein Gespräch zu führen, während sie warteten, dass der Mann zurück kehrte. Diese Warterei machte sie nervös. Vielleicht lenkte es sie ab, wenn sie sich unterhielten. Viel gesprochen hatten sie während ihrer Reise nicht. Nur die nötigsten Worte oder ab und zu mal ein wenig gestritten.
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Missgestimmt und mit ungutem Gefühl ging Antias zum Tor zurück. Einfach wegschicken, mit der Begründung, sie sollten froh sein nicht wegen Diebstahl im carcer zu landen. Das war die Idee. Dem cornicualius konnte er erklären, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatten. Es gab da nur das Problem, er war nicht alleine am Tor.
Der Karren war von weitem nicht mehr zu sehen. Antias atmete erleichtert aus. Am Tor angelangt zuckte er innerlich zusammen. Sie waren nicht weg. Neben dem Tor das Gefährt, die Alte stand beim Ochsen. " Heeee, du da. Der Legat will euch sprechen. Habt ihr Waffen dabei? " Sein Kamerad ging zum Karren und begann ihn zu durchsuchen.
" Ich muss euch auf Waffen durchsuchen. Los Beeilung. Der Legat hat nicht ewig Zeit." Eine nicht zu erklärende Unruhe hatte Antias ergriffen. Er wollte das alles schnell hinter sich bringen und hoffte auf ein noch schnelleres Verschwinden der zwei.
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"Achja?" Ahala warf, nachdem er den Karren abgestellt hatte, einen nur mäßig interessierten Blick in die Richtung, in die der Wachposten verschwunden war und zuckte dann mit den Schultern. "Keine Ahnung, mir ist nichts aufgefallen, allerdings schaue ich mir Männer auch nicht so genau an und Soldaten sehen für mich ohnehin alle gleich aus. Ich find's eher schlimm, dass sogar jeder einfache Tiro offenbar zehnmal erholter und gepflegter ist als wir. Götter, für ein heisses Bad könnte ich mittlerweile töten, hoffentlich kommt dieser Vogel bald zurück...." Der fromme Wunsch wurde erfreulicherweise einige Minuten erfüllt, und Ahala baute sich mit einem Seufzen vor dem Soldaten auf und breitete die Arme aus. "Tu, was du nicht lassen kannst, du wirst garantiert nichts interessantes finden. Und ob du's glaubst oder nicht, eine innere Stimme sagt mir, dass der Legat sich vielleicht doch die eine oder andere Minute für uns abzwacken wird, meinst du nicht auch, liebstes Eheweib?"
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Immer noch rätselte sie herum wo sie diesem Mann bereits schon einmal begegnet war. Sie wurde einfach nicht das Gefühl los, den Soldaten bereits zu kennen. Ahala jedenfalls scherte sich nicht um den Soldaten, sondern viel mehr darum, welchen Eindruck sie hinter ließen. Eigentlich hätte sie jetzt wieder sich mit ihm zanken können. Schließlich war das Thema ‚heißes Bad’ ein ständiger Streitpunkt. Auch sie wünschte sich nichts sehnlicher wie ein heißes Bad. Um den ganzen Schmutz los zu werden, um die Strapazen zu vergessen und einfach um es sich gut gehen zu lassen. „Nicht mehr lange und wir bekommen unser Bad …“, meinte sie seufzend. Kurz strich sie sich über den Bauch. Wie wohl Titus reagieren würde. Er würde sich hoffentlich freuen.
Nur wenig später kehrte der Soldat zurück, offensichtlich nun gewillt sie zum Legaten zu bringen. „Wir haben keine Waffen dabei … es sei denn ein Brotmesser stellt für euch bereits eine Bedrohung dar!“ Auch sie ließ es zu, dass man sie durchsuchte. Ebenfalls wurde Veleda und der Karren nach Waffen durchsucht. Kurz fürchtete sie, dass man ihre sehr gut gefüllte Reisekasse finden würde, doch sie hatten das Geld sehr gut versteckt und sie glaubte nicht daran, dass die Soldaten so viel Zeit aufwenden würden. Im Grunde wollten die Männer sie doch schnell los werden.
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"Wie sehen sie mich denn an?" Lucilla war recht verwundert. Sie hatte nur Augen für Aretas, war ihr da etwas entgangen? Seine Geste und seine Worte stimmten sie wieder etwas versöhnlicher. Sie sollte ihm mehr vertrauen, er tat es bei ihr ja auch. Aber wenn sie daran dachte, wo er sich in Rom herumgetrieben hatte... und Caelyn war auch noch nicht vergessen.
Vielleicht sollte sie sein Angebot annehmen. Er fehlte ihr so schrecklich. "Ja, wenn du magst, frag ihn. Ich würde dich gerne viel öfter sehen." Am liebsten zu hause... sie wußte, ihm ging es genauso. Aber wenn sie dadurch die Gelegenheit hätte, ganz offiziell hierher zu kommen, wäre das besser als nichts. Seufzend lehnte sie kurz ihren Kopf an seine Schulter. "Ich sollte mich besser wieder auf den Heimweg machen. Nicht, dass du Ärger bekommst."
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Das er seiner Pflicht als Torwache nachkam. Das musste er diesem heruntergekommenen Kerl nicht auf die Nase binden. Er begriff es sowie so nicht. Antias tastete ihn flüchtig ab, da war nichts.
Bei der Alten zögerte er. Anfassen? Er durchsuchte sie mehr als flüchtig. Irgendwas sträubte sich in ihm sie genauer abzutasten. " Keine Waffen."Antias nahm Abstand. " Folgt mir ich bringe euch zum Legaten. Ihr zwei, die da bleibt hier am Karren." Ohne weiter abzuwarten ging er los zur Principia.
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In einem gemächlichen Schritt ließ Foslius seinen Gaul auf das Tor des Castellums zulaufen. Bis vor kurzem hatte er noch ein flottes Tempo an den Tag gelegt, aber er schätzte dass es bei den Wachen wohl kaum gut kommen würde, wenn er auf sie zupreschte wie ein Verrückter. Bei ihnen angekommen schwang er sich aus dem Sattel und grüßte. „Salve. Mein Name ist Foslius. Hab ne Botschaft für den Verwandten des Legaten, der grad bei ihm zu Besuch ist.“
Sim-Off: Das spielt ein paar Tage nachdem Aurelius Lupus angekommen ist.
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… nach Manuta. So kam es mir zumindest vor, nachdem ich auf meinem Weg hierher etliche Ochsengespanne überholt hatte, auf dem sich das gesamte Hab und Gut so mancher Leute befand. Bei meinem letzten Besuch hier war deutlich weniger los gewesen auf den Straßen und prompt musste ich wieder an Tilla denken, die mich dieses Mal leider nicht begleiten konnte. Ich konnte nur hoffen, dass es ihr gut ging und auf Mara und Bernulf vertrauen, die sich auf die Suche nach ihr gemacht haben. Wie gerne hätte ich dabei geholfen, doch die Herrin hatte einen anderen Aufrag für mich, weswegen ich nun hier vor die porta stand:
"Salve!", rief ich dem wachhabendem Soldaten zu und hielt ihm das gesiegelte Schreiben meiner Herrin hin, das mich als aurelischen Sklaven und Boten ausweisen sollte: "Ich habe Nachricht aus Rom für den Legaten Titus Aurelius Ursus. Ich soll sie ihm persönlich überbringen", betonte ich freundlich und hoffte, dass der Soldat mich (nach der üblichen Leibesvisitation versteht sich) durch lassen würde.
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Wie hieß das ? Misstrauen. Und diese entwickelte sich von Tag zu Tag mehr. Ausgerechnet heute erwischte es ihn wieder eiskalt. In Antias Mine zeigten sich deutliche Zweifel am Wahrheitsgehalt der Worte dieses Mannes. Seine Angaben schwammig. Könnte ja jeder irgendeinen Verwandten des Legaten vorschieben. Sein lachsige Art, für wichtige Botschaften zu lachsig. Wie ein Bote kam er Antias im Endeffekt nicht vor.„ Um welchen von den vielen Verwandten des Legaten geht es?“ Dem konnte die Nachricht von einem der Legionäre übermittelt oder zugestellt werden.
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Jetzt krochen sie wohl alle aus ihren Löchern dachte sich Antias. Ein Tempelbesuch mit einem kleinen Opfer war überfällig. Es ging nicht so weiter. War er die einzige Torwache, die Besucher, Boten und Bittsteller zum Legaten durchließ, dass sie immer nur dann kamen, wenn er Dienst hatte? Na ja, Dienst war Dienst. Er besah sich das Siegel flüchtig. Seine obligatorischen Fragen bekam der Bote, wie die anderen Boten ohne Ausnahme, zu hören. „ Hast du Waffen dabei ? Gib sie gleich ab, das spart Ärger. Hast du keine bei dir, muss ich dich trotzdem durchsuchen.“
Sim-Off: Bin ich der einzige Torsklave, ähm Tiro, Miles ?...ach ihr wisst schon ....
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„Um den Senator Aurelius“, verdeutlichte Foslius. „Er müsste vor ein paar Tagen hier angekommen sein. Als wir in Rom vor knapp anderthalb Wochen miteinander gesprochen haben, meinte er jedenfalls er würde bald nach Mantua aufbrechen.“ Genauer gesagt hatte Andronicus mit dem Aurelier gesprochen, aber das war nun nichts, was er einer Torwache erklären müsste, fand er. Andronicus hatte ihn wie all seine Männer instruiert, weshalb er Bescheid wusste, was die beiden miteinander besprochen hatten und was ihr Auftrag gewesen war. Und er wurde hier auch nur deshalb so deutlich, weil dem Legionär anzusehen war, wie misstrauisch er war – und dass er wohl ein wenig mehr Infos preisgeben musste, um durchgelassen zu werden. „Hatte von ihm nen Auftrag, muss ihm darüber Bericht erstatten, das wollte er.“
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" Was hast du an Waffen bei dir? Wir nehmen es in Verwahrung." Antias musterte Fosilus, versuchte abzuschätzen ob er eine Waffe bei sich trug." Ich werde dich durchsuchen und zum Praetorium bringen." Dort war zu erfahren wo sich der Senator aufhielt. Er war keine Angehöriger der Legion. Der Wohnbereich der wahrscheinlichste Ort seines Aufenthaltes.
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„Selbstverständlich“, machte Foslius, gleichermaßen als Antwort auf die Frage, ob er Waffen trug – er war nicht so blöd unbewaffnet durch die Gegend zu reiten –, wie auch auf den Kommentar, dass die Legionäre sie in Verwahrung nehmen würden. Er schlug seinen Mantel zurück. „So, da... da...“ Mit diesen Worten löste er zunächst sein Schwert und einen Dolch von seinem Gürtel und drückte sie dem Legionär in die Hand, bevor er sich bückte und noch einen zweiten Dolch aus einer verborgenen Scheide in seinem Stiefel zog. „... und da. Bleibt der Gaul hier? Dann kann ich die Sachen auch am Sattel festmachen“, meinte er mit einer Kopfbewegung zu dem Pferd hin, bevor er seine Arme ausbreitete, damit der Soldat ihn durchsuchen konnte.
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" Mach sie am Sattel fest. Einer wird sich um das Pferd kümmern." sagte Antias. Ein Kamerad winkte einen jungen Sklaven heran, der sollte das Pferd versorgen. Antias tastete Foslius vorschriftsmäßig ab. " Gehen wir."
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