Die Cerealia - das Fest zu Ehren der Göttin Ceres

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "...Tiberia Livia. Ich halte natürlich zu den Fahrern der Praesina."
    "Die verdammte grüne Baggage, wie du so schön zu formulieren pflegtest. Und welches sind deine Favoriten?"


    Hungi nahm auch einen Schluck... und verzog das Gesicht. Bäh, was heutzutage alles unter Wein verstanden wird, viel zu warm und eine solche Kellerklesche... etwas wehmütig dachte er an seinen Weinkeller, wo edle Tropfen lagerten... naja egal.
    Etwas gelangweilt sah er zum Start hinunter, na wann fingen sie denn an? Das dauerte heute wieder... Künstlich die Spannung erhöhen, das hatte er schon gefressen.
    Wie? Er horchte auf. Tiberia? Ach herrje.. eine Grüne, das hatte ihm noch gefehlt.


    Ach ja, du bist ja eine Quästorin oder so. Stimmt, ich hab von dir gehört. Na dann wunderts mich nicht, daß du zu denen hältst.


    Argh, sie hatte das mit der grünen Baggage gehört? Naja eigentlich stimmts ja eh.:D


    Meine Favoriten sind die der Veneta, selbstverständlich.


    Er nahm wieder einen Schluck. Wah, is der grauslich. Innerlich zog es ihn zusammen. Er schaute sich nach einem anderen Weinverkäufer um.


    Ich denke nicht, daß man den noch trinken sollte.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus


    Ich überlegte eine weile und fragte sie anschließend mit einen großen grinsen auf dem Gesicht: Was ist den deine Lieblingsfarbe? Auf diese will ich setzen.


    "Nun, dann nehmen wir den, der so blau ist wie der Himmel und das Meer. Oder zumindest annähernd." Sie lachte und lehnte sich nochmals nach vorne um sich zu überzeugen, dass auch ein Wagen der Blauen dabei war. Glücklicherweise waren dies sogar zwei. Dann drehte sie sich wieder zu Commodus und sagte in ernstem Tonfall:"Dies hat jedoch rein gar nichts mit irgendeiner Factio zu tun. Ich halte nicht viel von diesm Factiogerangel."

  • Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Dies hat jedoch rein gar nichts mit irgendeiner Factio zu tun. Ich halte nicht viel von diesm Factiogerangel."


    Bei ihren Worten musste ich schmunzeln, wir hatten wirklich viel gemeinsam. Auch wenn ich nicht den Mut wie sie hatte, es offen zusagen in der Öffentlichkeit.


    Ja, in Ordnung. Wenn Blau gewinnt spendiere ich was schönes. Wenn Blau nicht gewinnt...... dann spendiere ich trotzdem was schönes.
    Ich sah mich gespielt verstohlen um.



    Aber pssss, sag keinen das ich hoffe, dass Blau gewinnt. Wenn das Senator Falco heraus bekommt........;)

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus


    Ja, in Ordnung. Wenn Blau gewinnt spendiere ich was schönes. Wenn Blau nicht gewinnt...... dann spendiere ich trotzdem was schönes.
    Ich sah mich gespielt verstohlen um.


    Aber pssss, sag keinen das ich hoffe, dass Blau gewinnt. Wenn das Senator Falco heraus bekommt........;)


    Margarita musste lachen. "Ich werde es schon keinem verraten. Doch würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich sowieso keine Ahnung von momentanem Factiogeschehen habe?" Mit einer fließenden Bewegung strich sie eine Haarsträhne hinters Ohr zurück und schaute dann wieder auf die Strecke. "Nun, dann hoffe ich auf jeden Fall, dass Blau gewinnt. Oder nicht." Ein hintergründiges Schmunzeln lag auf ihrem Gesicht. Sie liebte es, wenn sie aus einer Wette nur als Sieger hervorgehen konnte.

  • Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Ich werde es schon keinem verraten. Doch würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich sowieso keine Ahnung von momentanem Factiogeschehen habe?"


    Aber absolut, denn ich hab es selber nicht mehr. Ich habe es satt die Menschen nur nach ihrer Partei Angehörigkeit, beurteilen zu müssen. Politik war schon immer ein dreckiges und unehrliches Geschäft. Egal auf welcher Seite man stand.


    Während Margarita sich eine Strähne hinter ihr Ohr zog, beobachtet ich sie. Ich weiß nicht was, aber sie hat etwas ganz besonderes an sich. War es ihr Liebreizendes Wesen, ihre Innere wie Äußerliche Schönheit, ihre Funkelnden Augen? Vielleicht von allen etwas.


    Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Nun, dann hoffe ich auf jeden Fall, dass Blau gewinnt. Oder nicht."


    Nur Mut, wäre doch gelacht, wenn der Blaue nicht gewinnt. Hoffen wir nur, dass die Fahrer nicht bestochen sind. ;)

  • Ich fuhr zusammen, als mich Cadior an der Schulter rüttelte. Schon die letzten Tage hatte ich zu der Loge mit den Senatoren geschaut, jetzt war jedoch mein Einsatz gefragt und ich nickte Cadior zu.


    „Beeile dich. Ich mache das hier schon“, sagte ich und machte mir meine Gedanken. Cadior sah nicht nur unausgeschlafen aus, sondern wirkte auch reichlich nervös und unkonzentriert. Mit gerunzelten Brauen sah ich ihm hinterher.


    Die Gespanne wurden bereits in die Boxen gebracht. Einige Rösser stiegen, andere schlugen aus. Die Wartezeit zerrt an den Nerven und die Aufregung steckt Mensch und Tier gleichermaßen an. Manch einer der Lenker betet noch kurz zu den Göttern, dann geht alles sehr schnell. Das weiße Tuch fällt zu Boden und die Startboxen springen auf. Wild ziehen die Gespanne an und rasen auf der Sandbahn in Richtung der ersten Wendemarke. Schwierig jedes Mal die Kurven um die Kegel aus vergoldeter Bronze herum. Sie dienten als Markierung. Wer sie zu eng anvisierte geriet zumeist ins Straucheln.


    Diokles nutzt seine günstige Startposition und bringt sein Gespann in Führung. Quintus Arius der Jüngere fährt fast mit Rothaar gleichauf. Die beiden Fahrer versuchen sich gegenseitig aus der Bahn zu drängen.Rangkämpfe auch zwischen Cadior, Sextus und Hektor, der schließlich aus der Bahn gedrängt wird und ganz an das Ende des Feldes zurück fällt. Im Mittelfeld fahren Lupus und Marsyas relativ frei und unbedrängt.
    Diokles liegt zum Ende der ersten Runde vor Quintus Arius der Jüngere und als Letzter biegt der junge Hektor aus der Aurata um die Wendemarke.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Aber absolut, denn ich hab es selber nicht mehr. Ich habe es satt die Menschen nur nach ihrer Partei Angehörigkeit, beurteilen zu müssen. Politik war schon immer ein dreckiges und unehrliches Geschäft. Egal auf welcher Seite man stand.


    Margarita schaute Commodus von der Seite an. Ob er das ernst meinte? "Gute Politik lässt sich nur von dem machen, der auf keiner Seite steht. Das jedoch ist eine Kunst, welche kaum einer der Politiker beherrscht, insofern gebe ich dir recht."
    Sie genoss die Zeit mit Commodus. Er schien sie zu verstehen und teilte ganz ähnliche Ansichten. Wie lange hatte sie schon nicht mehr so frei über ihre Gedanken gesprochen.


    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Nur Mut, wäre doch gelacht, wenn der Blaue nicht gewinnt. Hoffen wir nur, dass die Fahrer nicht bestochen sind. ;)


    "Am Fest der Ceres? Ich hoffe doch nicht, dass es um Rom schon so schlimm steht, dass sogar schon die Götter hintergangen werden."

  • Voller Spannung und teils mit angehalten Atem, teils mit Schmäh- oder Jubelrufen, treiben die Zuschauer auf den Tribünen ihre jeweiligen Fahrer an. In dem Fall hinein in die Zweite Runde und hier wird das Tempo verschärft. Diokles liegt immer noch knapp in Führung, wird aber von einem Lenker aus der Aurata scharf attackiert. Der auf dem zweiten Platz liegende Quintus Arius der Jüngere klebt ihm förmlich an der Seite. Er versucht die Winkelzüge seines Konkurrenten rechtzeitig zu erkennen und kommt ihm mit eigenen Tricks zuvor. Mehr als einmal schreit die Menge auf den Tribünen auf und zwar immer dann, wenn einer der Wagen umzukippen droht. Die Linkskurve wird von beiden mehr als eng umrundet. Es grenzte schon an ein Wunder, dass keiner der beiden Lenker dabei die Bodenhaftung verliert.


    In den knapp 600 Metern bis zur nächsten Meta kämpft sich außerdem noch Marsyas heran. Er rückt seinem Factiokollegen Lupus auf den Leib. Auf der Gegenseite entspinnt sich ein harter Kampf um den derzeit dritten Platz zwischen diesen beiden Lenkern. Beide fahren für die Praesina und in diesem Finallauf werden sie zu Kontrahenten. Das allerdings macht den Kampf weniger aggressiv. Es ist mehr ein Ringen um die größte Geschwindigkeit in dieser Runde, welche letztendlich Marsyas für sich entscheiden kann. In einem unglaublichen Spurt kann er Lupus kurz vor der Wendemarke tatsächlich überholen.


    Kaum einer der Zuschauer achtet auf die Rangkämpfe der hinter diesem Feld liegenden Lenker. Hektor und Sextus, beide absolute Neueinsteiger und Überraschungsfinalisten können das scharfe Tempo in diesem Rennen kaum mithalten. Sie liegen bereits jetzt um mehr als drei Pferdelängen zurück. Vor ihnen lenken Cadior und Rothaar ihre Wagen. Die letzten Vier gehen in folgender Reihenfolge in die nächste Runde: Rothaar vor Cadior, Hektor und Sextus.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Ach ja, du bist ja eine Quästorin oder so. Stimmt, ich hab von dir gehört. Na dann wunderts mich nicht, daß du zu denen hältst.
    ...
    Ich denke nicht, daß man den noch trinken sollte.


    Livia registriert, dass ihrem Nebenmann der Wein nicht besser mundet als ihr selbst. Lediglich seine Selbstbeherrschung ist weitaus weniger gut. Aber etwas anderes ist von einem so simpel orientierten Mann wohl auch nicht zu erwarten. Nachdem er bereits bei der ersten Begegnung seine Prioritäten klar offengelegt hat, zweifelt sie nicht an einem vermutlich sehr bewegten Liebesleben. Für Livia bedeutet dies schlicht mangelnde Selbstbeherrschung.


    "Ja, ich bin Quaestorin, in der Tat. Ich hörte, du bist der Prätorianerpräfekt? Das ist ein hohes Amt mit viel Verantwortung, welches sicher eine Menge Arbeit mit sich bringt. Erstaunlich, dass du noch Zeit hast, gemütlich singend über die Mercati zu flanieren."


    Abfällig mustert sie Hungaricus von der Seite. Rein äußerlich macht er einen stattlichen Eindruck. Die Rüstung der Prätorianer ist ohnehin sehr kleidsam und er füllt sie auch noch perfekt aus. Die breiten Schultern, das gepflegte Äußere und das selbstbewusste Auftreten passen sehr gut zu seinem Posten. Doch all das kann Livia nicht über seine niedere Gesinnung hinwegtäuschen. Innerlich schüttelt sie den Kopf, wie ein solcher Barbar einen so wichtigen und verantwortungsvollen Posten erlangen konnte. Sie schaut ein wenig angewidert in ihren Weinbecher, zuckt dann jedoch leicht mit den Schultern.


    "Ich kann mich erinnern, dass ich aus Höflichkeit dazu gezwungen war sogar noch schlimmeren Wein zu trinken. Natürlich nicht in patrizischem Hause. Die meisten Plebejer hingegen... haben einfach keinen Geschmack."


    Bei dieser Erinnerung schaudert sie leicht. Nun ist ihr der Appetit auch auf diesen Wein endgültig vergangen und sie stellt ihren Weinbecher beiseite.

  • Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Ja, ich bin Quaestorin, in der Tat. Ich hörte, du bist der Prätorianerpräfekt? Das ist ein hohes Amt mit viel Verantwortung, welches sicher eine Menge Arbeit mit sich bringt. Erstaunlich, dass du noch Zeit hast, gemütlich singend über die Mercati zu flanieren."


    ...


    "Ich kann mich erinnern, dass ich aus Höflichkeit dazu gezwungen war sogar noch schlimmeren Wein zu trinken. Natürlich nicht in patrizischem Hause. Die meisten Plebejer hingegen... haben einfach keinen Geschmack."


    Hm, sie war wohl eine von den distanzierteren. Eine typische Patrizierin. Hält sich für was besseres... aber was solls. Tja schade, sie hatte ein hübsches Gesicht, strahlte aber so viel Wärme aus wie ein Schneeberg im Winter. Er fragte sich, ob sie nur bei ihm so ist oder allen anderen gegenüber.


    Ja, das ist richtig. Und mein Amt verlangt viel Verantwortung, immerhin gilt es den Kaiser zu beschützen. Auch die Arbeit endet kaum. Nach dem letzteren Satz aber wurde ihm klar, daß sie die Geschichte vom Markt ihm wohl ewig vorhalten und ihm auf die Nase binden würde. Jede Freundlichkeit ihr gegenüber verschwand in ihm. Du wirst es kaum glauben, aber jeder Mensch braucht einen Ausgleich. Du wirst das auch verstehen, solltest du eines Tages einen hohen Posten innehaben.


    Innerlich wünschte Hungi sich, daß das nie passieren würde. So eine Hochnaserte wünschte er nicht mal Laeca als Privatscriba. Er schaute aufs Rennen hinunter, jedoch eher desinteressiert. In diesem Moment wünschte er sich, ganz woanders zu sein, die Dame neben ihm war nicht gerade eine angenehme Gesprächspartnerin. Mehr aus Höflichkeit denn aus ehrlicher Freude sagte er:


    Vielleicht in äußerst ferner Zukunft, dachte er kann ich dich einmal als Gast in meiner Casa begrüßen, dann kannst du dich persönlich davon überzeugen, ob ich ein Plebejer mit schlechtem Geschmack bin. Pah, wahrscheinlich wußte er mehr von Wein als sie jemals verstehen würde. Seinen guten pannonischen Wein würd er ihr sicher nicht in den Rachen schütten.

  • In einem packenden Zwischenspurt setzt sich in der dritten Runde auf gerader Strecke Marsyas an die Spitze, aber seine Führung währt nicht lange. Der Lenker aus der Veneta erobert sich die Spitzenposition zurück. Deutlich verweist er Marsyas in seinem grünen Wagen auf Platz zwei. Diokles scheint in hervorragender Form zu sein und ebenso sein Gespann. Dieser blaue Wagen scheint am heutigen Tag fast unbezwingbar zu sein.


    Kaum jemand achtet daher auf den Zweikampf zwischen Quintus Arius dem Jüngeren und Lupus. Auch diese beiden Lenker bilden ein Pärchen, welches hart um die bessere Position ringt. Die Wendung um die Spina herum bewältigen beide ganz hervorragend, wobei Lupus die größere Strecke fahren muss und damit kurzzeitig auf Rang vier zurückfällt. So sehr er sich müht, er kommt auf der Geraden nicht mehr an dem goldenen Wagen vorbei.


    Rein gar nichts passiert auf den hinteren Rängen. Keiner der vier Lenker scheint auch nur einen Funken Interesse oder die Kraft zu haben, seine Platzierung zu verbessern. Vielleicht liegt es daran, dass diese Lenker mit Ausnahme von dem erfahrenen Rothaaar alle noch relativ neu auf dem Rennoval sind. Auf jeden Fall trifft das auf Hektor und Sextus zu, weniger allerdings auf Cadior. Zwar liegt dieser vor den beiden Neulingen, aber seine Fahrt wirkt unkonzentriert und sie lässt nicht annähernd den Biss aus dem Vorlauf erkennen. Schade, schade, da wäre viel mehr drin gewesen.

  • Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Gute Politik lässt sich nur von dem machen, der auf keiner Seite steht. Das jedoch ist eine Kunst, welche kaum einer der Politiker beherrscht, insofern gebe ich dir recht."


    Du meinst mit Seiten eine Partei oder? Denn einen gerade Kurs muss jeder Politiker haben. Aber wie heißt es so schön: Man kann es nie allen recht machen. Bei uns in Mantua ist das wesentlich einfach, man gibt Befehle und diese werden ausgeführt. Nichts mit Widerspruch.


    Ja Ja, schön ist das Soldatenleben. :D


    Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Am Fest der Ceres? Ich hoffe doch nicht, dass es um Rom schon so schlimm steht, dass sogar schon die Götter hintergangen werden."


    In Rom ist alles möglich. Sieh dir doch mal die Fahrer von Tylus an. Entweder haben die Götter ihre Finger im Spiel oder ein Raffinierter Einflussreicher Mann.


    Ich sah auf die Bahn und war angenehm überrascht. Diokles, der Hurrensohn der Blauen, war tatsächlich führend. Nicht schlecht. Ich lächelte Margarita an und deutete mit meinen Kopf auf Diokles.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus


    Du meinst mit Seiten eine Partei oder? Denn einen gerade Kurs muss jeder Politiker haben. Aber wie heißt es so schön: Man kann es nie allen recht machen. Bei uns in Mantua ist das wesentlich einfach, man gibt Befehle und diese werden ausgeführt. Nichts mit Widerspruch.


    "Ein römischer Politiker sollte nur dem Kaiser und dem Volk dienen. Aber selbst das bekommen die wenigsten hin."


    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus


    In Rom ist alles möglich. Sieh dir doch mal die Fahrer von Tylus an. Entweder haben die Götter ihre Finger im Spiel oder ein Raffinierter Einflussreicher Mann.


    Ich sah auf die Bahn und war angenehm überrascht. Diokles, der Hurrensohn der Blauen, war tatsächlich führend. Nicht schlecht. Ich lächelte Margarita an und deutete mit meinen Kopf auf Diokles.


    Margarita nickte lachend. "Da magst du recht haben, in Rom ist alles möglich. Scheinbar sogar auch, dass ich meine Wette gewinne. Doch noch ist nichts entschieden und wenn dein raffinierter, einflussreicher Mann nun noch eingreift, könnte sogar der Letzte noch Erster werden." Letzteres sagte sie in einem leicht spöttischen Tonfall.

  • Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Ein römischer Politiker sollte nur dem Kaiser und dem Volk dienen. Aber selbst das bekommen die wenigsten hin."


    Ja, ich kenne nur wenige den ich Blind vertrauen könnte. Und diese Tragen fast alle ausnahmslos eine Uniform.
    Hm, ein neuer Caesar, ein neuer Augustus. Das wäre es. Nicht das ich mit dem Kaiser unzufrieden wäre, aber ich will die Römer Staunen sehen über sich selbst. So wie vor Hunderten von Jahren als ein einziger Mann das Reich mehr als Verdoppelte. Wo waren nur diese Helden Rom´s geblieben?


    Zitat

    Original von Octavia Margarita
    "Da magst du recht haben, in Rom ist alles möglich. Scheinbar sogar auch, dass ich meine Wette gewinne. Doch noch ist nichts entschieden und wenn dein raffinierter, einflussreicher Mann nun noch eingreift, könnte sogar der Letzte noch Erster werden." Letzteres sagte sie in einem leicht spöttischen Tonfall.


    Nun, eigentlich kannst du gar nicht verlieren. Sicherlich auch mal ein schönes Gefühl, nicht wahr?


    Gespannt sah ich wieder auf die Bahn.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus


    Nun, eigentlich kannst du gar nicht verlieren. Sicherlich auch mal ein schönes Gefühl, nicht wahr?


    Gespannt sah ich wieder auf die Bahn.


    Schmunzelnd schaute Margarita zu Commodus. "Nun, zumindest eines, das man nicht oft genug haben kann."
    Ein wenig gelangweilt lehnte sie sich zurück und blickte auf die Bahn. Zwar boten die Fahrer einen durchaus unterhaltsamen Kampf, da Margarita jedoch mit keiner Partei mitfiebern musste, fehlte ihr ein wenig der Reiz des Spiels. Viel lieber beobachtete sie die Regungen auf Commodus' Gesicht, als er den Wagen hinterherschaute.

  • Es geht in die vierte Runde. Fast liegt die Hälfte der 8,5 Kilometer langen Rennstrecke hinter den Gespannen. Alle Tiere sind ob der Anstrengung in Schweiß gebadet und weiße Schaumflocken fliegen aus den Mäulern und anschließend durch die Luft. Wäre der Circus nicht von den Rufen der Menschen erfüllt, so könnte man die schweren Atemzüge der Rösser vernehmen.


    So steht aber der ganze Circus Kopf. Klatschen, Schreien, nach Luft schnappen und nach Halt suchen drückten die Gefühle der Zuschauer aus. Manche sind völlig aufgeregt, andere einfach nur angespannt. In vielen Gesichtern wechselt Angst und Hoffnung stetig ab und ebenso der Jubel und die Niedergeschlagenheit.
    Der Circus Maximus gleicht einem Hexenkessel und schon mancher erlebt das Ende des Finallaufes nicht mehr, weil ihm das Gedränge und die Hysterie das Bewusstsein nimmt.


    Diese Wagenrennen haben nichts mit Rücksicht und Gerechtigkeit zu tun. Riskante Überholmanöver mit der Nebenabsicht, den Wagen des Gegners zu touchieren und ihn zu Fall zu bringen, sind hier an der Tagesordnung. Es grenzt schon an ein Wunder, dass bisher nur dieser eine Ausfall des Wagens in Vorrunde 2 zu beklagen ist.


    An der Spitze immer noch das Pärchen Diokles und Marsyas. Beide wollen den Kontrahenten irgendwie loswerden und fahren riskant. Der Wagen von Diokles kippt in einem seiner Lenkmanöver und ich sehe einige Zuschauer in der blauen Ecke des Circus’ umkippen. Ohnmächtig geworden, weil ihr geliebtes Pferd der eigenen Factio scheinbar zurückblieb. Doch wegsehen kann man sich bei diesem rasanten Rennen nicht leisten. Sogleich fällt der blaue Wagen wieder auf seine Räder zurück und Diokles treibt sein Gespann erneut an. Das alles geschieht in Bruchteilen von Augenblicken. Längst gibt sich der Lenker aus der Veneta nicht geschlagen. Er zieht gleichauf mit Marsyas und braust zugleich mit ihm in die nächste Runde.

  • Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Warum konnte dieser verfluchte Wagen der Blauen nicht einfach ausscheiden, dann könnte ich frohgemut das Ende des Rennens abwarten und meinen Wettgewinn einstreichen. Aber nein....

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