Hat die Secessio Plebis umsonst stattgefunden?

  • Bis gestern dachte ich der Ständekampf sei vorbei, glaubte an die neue Zeit, in der Patrizier und Plebejer ein Volk von Römern sind. Mit unterschiedlicher Geschichte zwar, doch einig im Imperium Romanum. Vereint durch Lex Canuleia und Lex Hortensia.


    Doch ich wurde eines besseren belehrt.


    Ich bin es gewohnt zu attakieren und attakiert zu werden. Weil ich Sinona bin, nicht weil ich Plebejerin bin. Doch diese Erfahrung musste ich gestern machen, als ich von einer dünkelhaften und blasierten Patrizierin im geheiligten Pantheon beschimpft wurde. Weil ich Plebejerin bin.


    Ich bin nämlich ein "Subjekt".
    Alle Plebejer sind Subjekte. Dinge in den Augen der Dame.
    "Wie kannst du es wagen?" sagte sie
    "Eine Plebejerin unterbricht keine Unterhaltung zwischen Patrizierinnen."


    Hat die Secessio Plebis umsonst stattgefunden? Müssen Plebejer die Straßenseite wechseln, wenn blaublütige Damen ihre gepuderten Nasen spazierenführen möchten? Demütig schweigen, wenn Patrizierinnen vom alten Königreich der Tarquinier träumen?


    Ich habe ihr eine Ohrfeige gegeben. Weil ich Plebejerin bin.

  • Zitat

    Original von Didia Sinona
    Bis gestern dachte ich der Ständekampf sei vorbei, glaubte an die neue Zeit, in der Patrizier und Plebejer ein Volk von Römern sind. Mit unterschiedlicher Geschichte zwar, doch einig im Imperium Romanum. Vereint durch Lex Canuleia und Lex Hortensia.


    Die Lex Hortensia, ein Prunkstück aus republikanischer Zeit, aber bei uns nicht gültig. Ich hoffe, du hast den Volkstribun jetzt nicht auf eine Idee gebracht.


    Es ist doch so: Patrizier haben Vorrechte, werden sie auch immer haben. Wenn nicht explizit in Gesetzen, dann doch sicher in der Gesellschaft, daran wird sich nichts ändern. Mit diesen Vorrechten wird anscheinend auch gleich eine Portion Überheblichkeit und Arroganz gratis mitgeliefert.
    Manche Patrizier natürlich haben den Anstand und das Selbstsicherheit, nicht öffentlich zu erkennen zu geben, dass ihnen sehr wohl bewusst ist, etwas "Besseres" zu sein, manche nicht und diese weisen auch noch stolz darauf hin.


    Ich sehe doch fast etwas Gutes darin: Jede Beleidigung eines Patriziers geben den Plebejern doch wieder einen guten Grund dafür, ihre eventuell vorhandene schlechte Meinung über Patrizier zu festigen und somit nicht den Eindruck zu erwecken, es sei nur der Neid, der die Plebejer dazu treibt, Patrizier nicht zu mögen.


    Die Freude, die du dabei hattest, eine Patrizierin zu ohrfeigen, sei dir gegönnt gewesen.

  • Sim-Off:

    Egal wofür man sich auch entscheidet oder was man tut, man ist mitten im antiken Rom: aus dem Eingangstext des Forums. Da wir also wie festgestellt in der römischen Tradition leben, gelten nunmal auch die römischen Gesetze, soweit sie nicht mal modifiziert wurden. Juristisch kann das Dir Hungi sicher besser erklären. Du sitzt da ja direkt an der Quelle. ;)

  • Sim-Off:

    Auszug aus den Spielregeln, 1. Seite, 3. Absatz:


    Da an dieser Simulation Spieler mit ganz unterschiedlichem Grundwissen über die römische Antike teilnehmen, sind häufig auch im Detail Kompromisse im Bezug auf die Historizität nötig, um Missverständnisse zu vermeiden. So gelten bei uns römische Gesetze nur dann, wenn wir sie explizit in unsere Codices aufgenommen haben. Wer ein antikes Gesetz kennt, das wir noch nicht nutzen und das in der Geschichte des IR auch nicht aufgehoben wurde, der darf dies gerne als Gesetzentwurf einbringen. Vorher hat es keine Gültigkeit, weil es nicht allgemein bekannt ist!

  • Zitat

    Original von Didia Sinona


    Ich habe ihr eine Ohrfeige gegeben. Weil ich Plebejerin bin.


    Kann denn eine Priesterin, die so stolz darauf ist eine Plebejerin zu sein, sich nicht auf andere Art und Weise wehren?
    Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass es angebracht gewesen wäre mit ihr zu reden, statt sie zu schlagen?
    Abgesehen davon, dass das ein eindeutiger Angriff auf sie war?
    Ich kann dir nur sagen, dass du vielleicht auch einmal über DEIN Verhalten nachdenken solltest statt dich direkt hier hinzustellen und öffentlich über sie herzuziehen.

  • Nun, die körperliche Züchtigung steht zwar dem Ehemann zu, aber da in diesem Fall die Priesterin der Venus in ihrer Ehre gekränkt wurde, ist die Reaktion derselben in Ermangelung des anwesenden Ehemannes mehr als voll gerechtfertigt.

  • Ich habe den Vorfall nur halb mitbekommen und muss sagen, dass das alles anders gelaufen wäre, wenn die ach so stolze Priesterin der Venus sich einfach an die Gebote der Höflichkeit gehalten hätte und sich vorgestellt hätte, wenn sie schon ein Gespräch zwischen zwei Frauen unterbricht von denen sie nur eine kennt.

  • Nun Centurio. Der "ach so stolzen Priesterin der Venus" ist unbedingter Respekt entgegenzubringen, da sie die Göttin auf Erden vertritt und aus ebenderen Munde die Venus höchstselbst spricht. Nun werdet ihr selbst bemerken, daß nicht die Priesterin sich ungebührlich vernahm, sondern ihr der geringstmögliche Respekt anheim fiel, sodaß diese Patrizierin froh sein darfm daß sie nur eine Ohrfeige bekam. Ich fürmeinereiner hätte es nicht bei einer kleinen Ohrfeige belassen, aber das ist wieder ein anderes Thema... .

  • Ich frage mich in diesem Fall, ob die Vertreterin der Göttin auf Erden denn wohl ein Schild um den Bauch gebunden hat, auf dem geschrieben steht, dass sie ebendiese ist. Wenn nicht, dann frage ich mich, woher Tiberia Claudia wissen sollte mit wem sie es zu tun hatte, wenn sich die Priesterin nicht vorgestellt hat.

  • Man muss hier wirklich eines sehen: Claudia ist eine Auszubildene Camilla die sich gegenüber einer hochrangigen Priesterin vernünftig zu benehmen hat! Ich selbst bin ohnehin ziemlich erbost, dass es in meiner Gegenwart als Pontifex überhapt so weit kommen konnte, denn auch ich bin eine hochrangige Priesterin.


    Ich habe auch versucht nicht unser Familienverhältnis einwirken zu lassen, denn es war auf dem Grunde Götter wo diese unwürdige Streiterei anfing und ich denke, Claudia hätte sich etwas derartiges wirklich nicht zuschulden kommen lassen dürfen. Was mich an Didia Sinona enttäuschte, dass sie sich wahrlich nur mit körperlicher Gewalt den Worten von Tiberia Claudia wiedersetzen konnte, denn das lässt für mich auf geistige Schwäche schließen.


    Fazit: Niemand ist vor den weiblichen Streitereien sicher. Hadrianus, ich kann dir nur wünschen davon verschont zu bleiben!

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