"Ich muss gestehen, ich weiss nicht allzu viel über die Germanen, aber das sie Rutuale und Priester wie wir haben, überrascht mich, ich dachte immer die seien völlig kulturlos ..."
In einer kleinen Taverna am Tiber
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Die Augenbrauen schnellten hoch und der Blick wurde für einen Moment sehr ernst.
"Kulturlos sind und waren wir nie. Wir besitzen nur eine andere Definition von Kultur. Die Germanen gelten für die Römer als Barbaren, aber in vielen Gesichtspunkten seid ihr in unseren Augen nichts besser, gar schlimmer. Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen unseren Kulturen und vieles, was anders ist. Und doch kann man eigentlich von keinem behaupten er sei nun Barbar oder nicht. Wir haben ganz unterschiedliche geschichtliche und dadurch auch kulturelle Hintergründe. Aber das heisst nicht, dass wir deshalb Banausen, Barbaren oder Kulturlose sind. Oder ihr!"
Und irgendwie waren sie nun, völlig unbeabsichtigt und auch ungenannt zu seinem Anliegen zurückgekommen. Denn genau da lag der Hase begraben. Aufgrund der anderen Geschichte und der anderen Kultur galt man gegenseitig als Barbaren, weil man sich nciht verstand. Aber das sollte zu ändern sein. So hoffte er. -
"Naja, aber wenigstens seit ihr Germanen nicht derart verweichtlich wie die Griechen, ihr wisst wenigstens wie man kämpfen kann."
Er nippte an seinem Becher ...
"Aber trotzdem möchte ich nicht mit einem Germanen tauschen, ich mag zu sehr gutes Essen und ein Bad am morgen ..."
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"Auch germanisches Essen ist gut. Sofern man nicht das eines Knechtes essen muss, was manchmal vielelicht nicht so gut ist, oder das eines ärmlichen. Aber das ist in Rom um nichts anders. Und was das Bad betrifft. Solange die Flüsse nicht zugefroren sind und das Wetter zu kalt, ist auch dieses ein normales Prozedere und man wird genauso sauber und entspannt, vielleicht gar fitter, wie in den Thermen
Fitter weil frischer :D" -
"Naja, ein Fluss ist ja schon mal was nettes um sich zu waschen, aber hast du dich bereits einmal in einem warm Wasserbecken entspannt oder dich massieren lassen?"
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"Ich lebe lange genug im Imperium um auch dies einmal ausprobiert zu haben, inklusive entsprechend weiterführendem Service :D"
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"Eben und ich bin sicher du hast es genossen und möchtest es nicht unbedingt gegen eine eiskalten und dreckigen Fluss tauschen ..."
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"Och, wer weiss Kommt auf die Begleitung an ;)"
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"Ach, einen eiskalten Fluss möchtest du deiner Herzensdame zumuten? Ausserdem verstösst es gegen Sitte und Moral gemeinsam mit Frauen zu baden ..."
Er grinste ...
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"Im Imperium schon.....;)"
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"Du kennst dich in den Wäldern des freien Germanien besser aus als ich ..."
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"Ja, das stimmt wohl. Auch wenn schon zu lange nicht mehr dort gewwesen..."
Einen Moment schaut er nachdenklich drein.
"Aber naja, man kann nicht immer alles haben, oder? ;)" -
"Nein, kann man nicht, aber schön wäre es ..."
"Hast du eigentlich schon mal an einer richtigen epikurischen Orgie teilgenommen?"
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"Nein, bisher nicht."
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"Dann wirds Zeit, das man es ändert ..."
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"Soso," öächelte er verschmitzt. "Und wann und wo und wie?"
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Von einer nächtlichen Beschattung kehrte ich in diese Taverne ein. ich setzte mich sogleich an einen freien Tisch und liess mir einen Becher Met bringen. Das musste ich schliesslich auch einmal probieren.
Es herrschte momentan nicht sehr viel Betrieb, das war mir recht.
Ich liess mir das Geschehene durch den Kopf gehen.Zeit und Weg. Darin konnte ich keinen Zusammenhang erkennen.
Iehuda, ich habe keine Zeit. Der Einsiedler war offenbar ein Jude oder so ähnlich. Anscheinend hatte er abstrakte Denkweisen.
Ich suche Didius Angelus, den sie suchen.
Suchte er ein Familienmitglied? Sofern die Gestalt überhaupt zu den Didiern gehörte, aber er war schliesslich in das Haus eingetreten. Oder er hoffte, dort den Gesuchten aufzufinden. Ich verwarf diesen Gedankenzweig. Ein normaler Mensch hätte als erstes bei der Familie gesucht.Der Met schmeckte nicht schlecht, wie ich nach ein paar Schlücken feststellte.
Didius Angelus war vermutlich verschwunden, entführt oder untergetaucht. Und dieser Mann hatte die Aufgabe, ihn zu finden, vermutlich noch vor den anderen, die er erwähnte. Doch wer waren sie?
Eine Räuberbande? Eine Sekte? Soldaten?Kannst du mir sagen, wo er sich befindet?
Anscheinend wusste der jüdische Einsiedler, wo der Gesuchte sich aufhalten könnte.
Doch entweder wollte er den Mann verarschen oder ihn abwimmeln oder was auch immer.
Jedenfalls antwortete er nur mit:
Erkenne die Zeichen und du wirst ihn finden.Schützte er Didius? Oder trieb er nur Spielchen mit dem Mann? Der Mann sollte jedenfalls nach Zeichen ausschau halten, soviel stand fest. Doch was für Zeichen konnten zu einem Gesuchten führen?
Ich kaufte mir etwas zu Essen, um meinem Kopf eine Pause zu gönnen. Ich kam einfach nicht draus. Warum beschäftigte mich die Sache eigentlich? In Rom geschieht täglich soviel seltsames und verschwinden soviele Menschen... Doch solange meine Gedanken nur in meinem Hirn waren, konnte ich denken, was ich wollte.
Somit biss ich herzhaft in eine Faella. -
Zitat
Original von Flavius Duccius Germanicus
"Soso," öächelte er verschmitzt. "Und wann und wo und wie?""Ich will demnächst eine kleine Gesellschaft geben und würde mich freuen, wenn du kommen würdest ..."
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"Wenn meine Aufgaben es erlauben, werde ich dies gerne tun :)"
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"Wenn es deine Aufgaben erlauben, betrachte dich bitte als eingeladen ..."
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