[Taberna] Taberna Luculli

  • Sie sah mich direkt an. Ich konnte nicht verhindern sie ebenfalls anzusehen.


    "Aufregend ist sie nicht immer. Aber zweifelsohne oft gefährlich."


    Ich leerte meinen Becher und winkte den Sklaven herbei um uns Kuchen zu bestellen. Er nickte mit dem Kopf und kehrte wenig später mit einer ganzen Auswahl an leckersten Kostbarkeiten wieder. Nachdem ich meine Wahl innerlich schon getroffen hatte, war ich gespannt, welchen Kuchen sie für uns beide auswählen würde...

  • Unentschlossen lässt Lucilla ihren Blick über die Auswahl schweifen und bleibt schließlich am Honigkuchen hängen. Soll sie diesen... oder vielleicht doch den daneben... andererseits sieht der Nusskuchen auch nicht schlecht aus...


    Sie seufzt und zeigt schließlich auf den Honigkuchen. Warum müssen ihr Entscheidungen nur immer so schwer fallen. Andererseits, warum muss es auch immer so eine große Auswahl geben?


    Lächelnd wartet sie, bis ihnen der Kuchen angereicht wird. Sie bricht sie ein kleines Stück ab und schiebt es in den Mund. Während sie genüsslich darauf herumkaut wird sie sich wieder Balbus' Blick bewusst. Sie schluckt den Kuchen hinunter und fragt dann neugierig. "In welchem Verwandtschaftsverhältnis stehst du eigentlich zu unserem ehemaligen Duumvir Gaius Prudentius Commodus?"

  • "Ich bin sein Sohn."


    sagte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, kurz und schmerzlos. Es war vermutlich der kürzeste Satz den ich bisher an diesem Tag gesagt hatte.


    "Weißt Du eigentlich wie es Deiner Schwester geht und was sie macht?"


    fragte ich anschließend um das Thema zu wechseln, denn ich hatte das Gefühl, dass wir schon genug von mir geredet hatten. Dabei interessierte ich mich vornehmlich für sie und ihre Lebensgeschichte, die meine war mir ja schon bekannt.

  • "Tertia?" fragt Lucilla erstaunt.


    "Es ist gar nicht lange her, dass ich sie getroffen habe, sie ist in Rom. Sie ist eine Vestalin, aber es ging ihr trotzdem gut. Da fällt mir ein, ich weiß immer noch nicht, was sie zu diesem Schritt bewogen hat."


    Nachdenklich betrachtet sie das Weinglas in ihrer Hand. "Wir haben irgendwie nur auf dem Bankett des Kaisers Gelegenheit gefunden, uns zu unterhalten. Kennst du sie?"

  • Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen nach ihrer Schwester zu fragen. Ich biss mir auf meine Lippe. Nein, es war überhaupt keine gute Idee gewesen. Ich nahm einen Bissen von dem Honigkuchen und kaute jetzt weniger genüsslich darauf herum.


    "Ach, deine Schwester. Wenn Du es genau wissen willst, ja, wir kennen uns. Ich habe sie ein paar mal besucht und wir hatten uns eigentlich auch gut verstanden. Nur wie Du schon sagtest, sie wollte Vestalin werden..."


    Was sie nun wohl dachte? Ich musste schnell das Thema wechseln. Oder selbst in die Offensive gehen...


    "Darf man erfahren, ob die jüngste Schwester des Maximus Decimus Meridius bereits einen Verehrer hat? Oder gar mehrere? Eine Legion oder zwei?" ( ;) )


    Ich blickte sie mit einem Schalk im Lachen an.

  • Lucilla glaubt aus seinen Worten herauszuhören, dass da ein wenig mehr zwischen Tertia und ihm gewesen sein muss. Doch bevor sie eine Bemerkung in diese Richtung fallen lassen kann, geht Balbus selbst in die Offfensive. Und landet einen direkten Treffer.


    "Ich... ähm..."


    Sie spürt die Röte in ihre Wangen hinaufsteigen und greift schnell nach dem Kuchen. Sie bricht ein Stück davon ab und schiebt es sich in den Mund. Dann jedoch fällt ihr die rettende Lösung ein. Sie schluckt den Kuchen hinuter und schaut Balbus schmunzelnd an.


    "Nun, ich bin mir nicht sicher. Da musst du schon die Männer fragen. Man kann sich ja nie so ganz sicher sein, ob hinter einem Gespräch oder Mittagessen nun schon Verehrung steckt, oder eben nur ein harmloses Gespräch oder Mittagessen."

  • Sie war um eine Antwort nicht verlegen. Für einen kurzen Moment lief sie zwar etwas rot an, was ihr ausserordentlich gut stand, fing sich dann jedoch wieder und trumpfte kräftig auf. Ich konnte nur ebenfalls schmunzeln.


    "Nun, wenn Du das so siehst, werden wir wohl bald ins Gerede kommen. Anrüchigerweise hast Du gar die Kliene statt dem Korbstuhl genommen. Und richtig kennen tun wir uns auch nicht..."


    Ich blinzelte ihr zu und lachte herzhaft.

  • Auch Lucilla muss in das Lachen mit einstimmen.


    "Aber nein, ich sehe das ganz und gar nicht so. Was kümmert mich das Gerede? Ich bestimme immer noch selbst, mit wem ich rede oder Essen gehe." Meistens zumindest.


    "Und wenn du dir wegen der Kliene Sorgen machst, dann hättes du es mir nicht anbieten dürfen. Ich habe lange genug in Korbstühlen gegessen."


    Noch immer grinst sie breit.

  • Ich musste schmunzeln. Versuchte sie doch tatsächlich mir die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, dass sie auf einer Kliene lag. Balbus - verantwortlich für die Frauenemanzipation in der Casa Decima. Die eine wurde Vestalin, die andere ein ruchloses Frauenzimmer... ( :D )


    "Wenn Du zu lange in Korbstühlen gesessen hast, bist Du bei mir gerade richtig. Doch ich muss Dich warnen: Den Ruf, den ich früher in Rom genossen hatte, würde ich nicht dem Zensor wünschen. Er wäre morgen ohne Amt..."


    Ich grinste und leerte meinen Becher.


    "So, aber irgendwann sollten wir wohl an die Arbeit zurück. Nicht dass es heißt, die Magistrate von Tarraco würden ihre Arbeitszeit beim Essen und Orgien feiern verbringen...


    Sollen wir, oder bleiben wir noch?


    Oder machen wir gar noch einen arbeitsförderlichen Verdauungsspaziergang?"


    Ich zwinkerte ihr erneut zu, gab mir jedoch Mühe mein Flirten in Grenzen zu halten, da es langsam inflationär wirken musste...

  • 'Nun tischt er aber auf' denkt sich Lucilla. 'Ruf in Rom - einen Ruf hat man in Rom doch schneller, als man schauen kann.'


    "Nun, ich denke, wir sollten dann so langsam wieder zurück gehen. Ich möchte an meinem ersten Tag nicht durch übermäßige Abwesenheit glänzen. Auch wenn ich nicht glaube, dass es irgend jemandem auffallen würde."


    Sie setzt sich auf und trinkt den letzen Schluck aus ihrem Becher.


    "Außerdem möchte ich natürlich auch nicht verantwortlich sein, dass dir dein Ruf hierher nach Tarraco folgt."


    Frech grinsend steht sie auf.

  • Sie grinste frech. Ich hatte es genau gesehen. Konnte es sein, dass sie die Schwester von Tertia war? So langsam bekam ich meine Zweifel daran, dass sie tatsächlich bei dieser Tante in Rom gewesen war. Vermutlich hatte sie nicht nur einen Sklaven bestochen, vermutlich umgaben sie ganze Archive voller Geheimnisse...


    "Dein Wunsch ist mir Befehl und Vergnügen zugleich."


    Ich lächelte sie an und winkte den Sklaven herbei.


    "Das mit dem Essen jedenfalls können wir durchaus öfters machen. Die Meeresfrüchte waren vorzüglich, und..."


    ich blickte ihr in die Augen und sprach die Worte langsamer


    "...ich habe Deine Gesellschaft wirklich genossen."


    Bevor sie erneut erröten konnte, erhob ich mich jedoch von meiner Kliene, bezahlte das Essen und den Wein - wobei ich auch den Sklaven mit einem großzügigen Trinkgeld versah, welches man durchaus auch als Schweigegeld deklarieren konnte. Den Ruf welchen ich in Rom genossen hatte, wollte ich um alles in der Welt von ihr fern halten.

  • Unbeachtet von Balbus und dem Sklaven errötet Lucilla erneut. Hoffentlich ist sie nicht doch zu weit gegangen während des Gespräches. Es war nur einfach so unglaublich schwer, die Grenze auszuloten. Aber nun war es sowieso zu spät, sich darüber Gedanken zu machen.


    Sie wartet, bis Balbus bereit ist und verlässt dann gemeinsam mit ihm die Taberna.


    "Ich danke dir für die wunderbare Mittagspause. Und ich bin für ein nächstes mal immer zu haben... ähm,... ich meine damit, für ein nächste mal Mittagessen..."


    Vielleicht würde er das leichte Rot auf ihren Wangen ja der prallen Mittagssonne zuschreiben, die nun auf sie herabscheint...

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Sie wartet, bis Balbus bereit ist und verlässt dann gemeinsam mit ihm die Taberna.


    "Ich danke dir für die wunderbare Mittagspause. Und ich bin für ein nächstes mal immer zu haben... ähm,... ich meine damit, für ein nächste mal Mittagessen..."


    Vielleicht würde er das leichte Rot auf ihren Wangen ja der prallen Mittagssonne zuschreiben, die nun auf sie herabscheint...


    Beim Hinaustreten traf uns die Sonne. Es war Mittag und sie stand unmittelbar über uns. Ich musste blinzeln, um Lucilla sehen zu können, so sehr blendete sie mich. Als Lucilla sich verhaspelte, grinste ich nur. Sie schien offensichtlich etwas nervös zu sein.


    "Immer eines nach dem anderen, Lucilla."


    In Gedanken überflog ich jedoch schon meinen Terminkalender bis zu den Iden des Mai nächsten Jahres...

  • "Ja ein wenig...Hmm..Ich hätte gern ein wenig Brot...und vielleicht etwas Schafskäse!" sagt sie ihm liebevoll und lächelte ihn an.

    Candidatus Cursu Rei Vulgarium - Schola Atheniensis

  • "Ja,das hört sich gut an!" Sie lächelte ihn an und legte ihren Kopf schief.
    "Du weißt schon das wir schon viel Zeit zusammen verbracht haben oder?"
    Sie lachte leicht und freute sich auf das Essen.....

    Candidatus Cursu Rei Vulgarium - Schola Atheniensis

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!