Der Tempelbezirk von Mantua

  • "Zur Aufrechterhaltung der Ordnung? Mantua scheint mir nicht gerade eine Hochburg der Kriminalität zu sein, welche nur mit einer Legio mit über 5000 Männern unter Waffen unter Kontrolle gehalten werden kann. Im Gegenteil, ich halte Mantua für eine friedliche Kleinstadt. Oder sollte mir hier etwas entgangen sein?"

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  • "Stimmt! Allerdings brauchen wir bis Roma 10 Tagesmärsche und dann dürften wir nicht das Pomerium betreten. Seit Iulius Caesar sind Legionen direkt in Roma nicht gerne gesehen."

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  • "In einem Notfall wird man euch sicher mit offenen Armen begrüssen. Aber ich bin mir sicher, dass du deinen Platz hier in Mantua finden wirst. Die Götter und die Befehlshaber lassen soldaten in der Regel keine Zeit für Musse und Langeweile."

  • Oh, dessen bin ich mir auch sicher. Und so klein wie Mantua ist werden wir uns sicher sehr oft über den Weg laufen. Vielleicht kann man sich ja auch mal außerhalb von Castellum oder Tempel auf einem gesellschaftlichem Anlass treffen."

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  • Ehe sich meine Amtszeit dem Ende neigte, wollte ich auch die Tempel Mantuas besichtigen. Man hörte hier selten Klagen vom ansässigen cultus deorum, doch man hörte auch keine positive Rückmeldung, was die Opferbereitschaft der Bürger oder die Zustände der Tempelgebäude anging. Also wollte ich mich selbst davon überzeugen, dass alles in Ordnung war. So betrat ich das capitolinium, in eine eher zweckmäßige toga gehüllt, und suchte nach demjenigen, der für diesen Tempel zuständig war und mir würde weiterhelfen können.

  • Plautius machte sich früh am Morgen in voller Montur zum Tempelbezirk Mantiuas auf. Zielstrebig suchte er dem Marstempel im frühmorgentlichen Nebel. Dann betrat er mit einem Anliegen an die Priesterschaft den Tempel des Mars.

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  • Unermütlich reinigt der alte Asubonteng den Boden im Tempel des Mars. Es ist noch früh am Morgen und zu dieser Zeit sind keine Besucher zu erwarten, daher gebühren diese Stunden dem Inneren des Tempels, während er sich später am Vormittag, wenn die Opfernden kommen würden, die Vorplätze vornehmen würde. Doch heute geht die Rechnung des Tempelsklaven nicht auf, denn schon bald betritt ein Legionär in voller Rüstung das Gotteshaus. Der dunkelhäutige Sklave will sich schon leise verziehen um den Mann nicht beim Opfern zu stören, doch der scheint gar nicht Opfern zu wollen, sondern auf etwas oder jemanden zu warten.


    Da noch keiner von den zuständigen Tempeldienern oder gar Priestern unterwegs ist, tritt Asubonteng mit gesenktem Kopf auf Matinius Plautius zu. "Salve, Herr. Kann ich dir behilflich sein?"

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Da noch keiner von den zuständigen Tempeldienern oder gar Priestern unterwegs ist, tritt Asubonteng mit gesenktem Kopf auf Matinius Plautius zu. "Salve, Herr. Kann ich dir behilflich sein?"


    "Salve! Ich suche einen Marspriester um mit diesem eine Zeremonie für die Legio I zu besprechen. Offensichtlich bin ich etwas spät dran und habe sie bereits verpasst."

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  • Ein Ausdruck der Verwunderung legt sich über Asubontengs Gesicht. Zu spät? Er mustert den Tempelboden vor seinen Füßen und schüttelt leicht den Kopf. "Aber nein, aber nein, Herr, der Sacerdos Serenus wird ..." '...noch kommen' will er im ersten Moment erwidern, besinnt sich aber eines besseren. "... jeden Augenblick wiederkommen. Er ist nur kurz hinaus, in eines der Nebengebäude. Er kommt sicher gleich wieder. Wenn du dich nur einen Augenblick noch gedulden möchtest ..."


    Die Götter meinen es tatsächlich gut mit dem alten Sklaven, denn der Sacerdos publicus Caius Ambrosius Serenus erscheint tatsächlich kurz darauf im Tempel des Mars. Der alte Sklave huscht zu ihm und flüstert leise ein paar Worte, dann scheucht ihn der Sacerdos mit einem harschen Wink aus dem Gebäude hinaus und wendet sich dem Soldaten zu. "Salve, Centurio. Mein Name ist Ambrosius Serenus, ich bin Sacerdos publicus. Du kommst wegen einer Zeremonie?"

  • "Salve Sacerdos Ambrosius Serenus. Ich wende mich in meiner Eigenschaft als Praefectus Castrorum der Legio I an dich. In Roma fand vor Kurzem das Armilustrium statt. Meines Wissens werden dabei ja nicht nur Schilde, darunter das Schild des Mars, durch die Gegend getragen, sondern die Zeremonie ist Mars geweiht und es findet auch eine rituelle Waffenweihe und Waffensegnung statt. Und an so etwas habe ich bei der Legio I im Castellum auch gedacht. Meine Vorstellungen gehen dabei in folgende Richtung was die Arbeitsaufteilung angeht. Der Cultus Deorum organisiert die Opferwaren, die Mars zusagen und kommt mit allem nötigen Personal und Material zum Castellum. Beim Transport sind wir gerne behilflich. Wir stellen den Platz zur Verfügung. Ich dachte hier an den Appellplatz und lassen alles von der Legio antreten, was gerade da ist. Mit voller Bewaffnung und Rüstung. Geputzt, poliert und alle Mann gebadet und gewaschen. Und dann legt ihr los. Und wir folgen euren Anweisungen im Rahmen der Zeremonie."




    Sim-Off:

    Meine Vorstellungen:
    Ihr ackert und wir geniessen ein Opfer, an dem Mars seine helle Freude hat. Euer Oberpriester, meines Wissens gibt es neben dem Pontifex Maximus da einen Valerius Vibus, soll mir per PN sagen, wer das Opfer macht. Der Arbeitswillige soll mir per persönlichem Angebot 1 großes, 1 mittleres und pro Aktivposten in der Legio I mal 2 kleine Opfer anbieten. Gerne preislich etwas überteuert, denn für Mars wollen wir das Beste vom Besten. Die Waren kaufe ich ab und nach erfolgreichem Opfer bekommt der zuständige Priester noch eine Sesterzen-Gratifikation für seine Aufwendung und Arbeit.


    Desweiteren soll mir der Priester eine Zahl zwischen 1 und 100 per PN schreiben. Warum, weshalb, wieso kann ihm egal sein.


    Sollte das Opfer schief laufen und der Priester von der Legio I erwischt und gekreuzigt, dann wird Mars mit Sicherheit jede Kenntnis von der Existenz dieses Priesters leugnen. Der Priester sollte sich also überlegen, ob er diesen riskanten Auftrag übernehmen will. Cultus Deorum übernehmen sie!

  • "Du möchtest also eine Lustratio durchführen?" Es verwundert Serenus immer wieder, dass gerade die Männer aus dem Militär kultische Rituale immer so umständlich beschreiben, obwohl sie doch sonst so viel Wert auf kurze, präzise Anweisungen legen. "Ein Stier, ein Widder und ein Schwein sollten lokal zu besorgen sein, dafür ist kein aufwändiger Transport notwendig."


    Es ist lange her, seit Serenus zum letzten Mal im Lager der Ersten gewesen ist. "Passen denn all eure Männer auf den Apellplatz? Dann brauchen wir nur noch einen Altar, hmm ... doch, das sollte gehen. Für wann soll die Zeremonie angesetzt werden? Die Iden des Novembers sind ja leider bereits verstrichen. Damit wäre sicher jeder der kommenden Tage geeignet."



    Sim-Off:

    Meine Vorstellungen:
    Wir führen eine ganz ordinäre Lustratio, also Heeresreinigung, durch. Ihr stellt euch auf, wir machen den Rest. Wer, kann euch dabei völlig egal sein. Für die WiSim-Transaktionen hat der Cultus Deorum ein Konto.


    Sollte das Opfer schief laufen, so ist dies als Versagen der Legio I zu werten. Der Sacerdos ist nur Funktionspersonal, nicht Verantwortlicher. Außerdem würde die Kreuzigung eines dem Mars zugewandten Sacerdos sicherlich dessen Zorn auf sich ziehen, und ihr solltet euch besser nicht mit dem Herrn des Krieges anlegen, solange eure eigenen kleinen, unwichtigen Leben noch von ihm abhängen.

  • „Hm, also wenn wir uns eng aufstellen, dann passen wir alle auf den Appellplatz. Das ist kein Problem. Ich weiß nicht, wie lange ihr für die Vorbereitungen braucht, aber mir wären 3 Tage ganz genehm. Dann können wir den Platz noch einmal fegen lassen und bis jeder den Hals gewaschen und die Rüstung poliert hat … Außerdem soll es laut einiger Bauern in Mantua, denen ich heute Morgen begegnet bin, zum Ende der Woche hin besseres Wetter geben. Uns von der Legio ist das Wetter egal, aber für den Ausgang der Opferung kann das ja vielleicht von Bedeutung sein. Gestern war es morgens so nebelig, dass sich ein Reitertrupp von Mantua auf dem Weg zum Castellum beinahe verritten hat. Und die letzte Reihe auf dem Appellplatz sollte die Priesterschaft und die Opferung doch noch sehen können. Daher wäre die Mittagszeit vielleicht günstiger als direkt am Morgen nach dem Wecken.“



    Sim-Off:


    Hm, ordinäre Lustratio … Ja, geht auch, aber „bombastisch“ zu fordern ist ja nicht strafbar. Lieber mehr fordern als zuwenig. :D
    Wohin ich das Geld überweise und wer mir was anbietet ist mir egal, aber bist du Dir mit dem Wisim-Konto als Opferwarenanbieter sicher? Bei der Gladiatorenschule konnte ich zwar Geld transferieren, aber keine Waren. Und die Opferwaren wollte ich eigentlich an die Leute streuen und deren Wisimbalken mal etwas puschen. ?(


    Hm, irgendwie hat der Gedanke mit einem schief gelaufenem Opfer und der Kreuzigung des Priesters gerade mehr Charme bekommen. Neben dem Zorn von Mars auf die Legio I könnte das ein gewisses RPG-Potential für die kommende Zeit beinhalten. So wie ich Mars einschätze käme da keine Langeweile auf. Ich schlafe noch einmal eine Nacht darüber und ggf. machen wir ein kurzes Meinungsmeeting seitens der Legio dazu. Vielleicht sehen die das ja eher als Stressfaktor an. ;)

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  • Der Sacerdos nickt zufrieden. "Drei Tage reichen uns voll und ganz. Ich werde anweisen, dass dem Iuppiter noch ein Zicklein geopfert wird, damit er uns mit Regen verschont. So wäre damit alles geklärt?" Ambrosius Serenus faltet die Finger ineinander und schaut den Soldaten fragend an.


    Sim-Off:

    Wer sagt, dass eine Lustratio nicht bombastisch ist? -.^
    Um das Konto mach dir keine Sorge, das funktionniert. Der Cultus Deorum hat schon ab und an Waren verteilt.
    Das Opfer kann gerne schief gehen, doch für die Kreuzigung sehe ich schwarz. Es sei denn ihr wollt euch mit dem Pontifex Maximus (dem Kaiser) anlegen.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ehe sich meine Amtszeit dem Ende neigte, wollte ich auch die Tempel Mantuas besichtigen. Man hörte hier selten Klagen vom ansässigen cultus deorum, doch man hörte auch keine positive Rückmeldung, was die Opferbereitschaft der Bürger oder die Zustände der Tempelgebäude anging. Also wollte ich mich selbst davon überzeugen, dass alles in Ordnung war. So betrat ich das capitolinium, in eine eher zweckmäßige toga gehüllt, und suchte nach demjenigen, der für diesen Tempel zuständig war und mir würde weiterhelfen können.


    Leider fand ich auf die Schnelle niemanden. Also entschloss ich mich, einmal etwas lauter zu rufen, als es in diesen Hallen angemessen war. Es konnte bestimmt nicht sein, dass niemanden eine eventuelle Tempelneuerrichtung interessierte, oder doch?
    "Ist jemand da?"


    Sim-Off:

    :D

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Ist jemand da?"


    Corvinus hört eine dumpfe Stimme, die von der Iuppiter-Statue zu kommen scheint.
    "Nein, Sterblicher, hier ist niemand!"


    Auf einmal rauscht von hinten eine Gestalt am Duumvir Mantuas vorbei und auf den Sockel der Statue zu: "Raus mit euch, ihr elendes Gesindel! Nicht genug, dass ihr selbst keine Opfer bringt, jetzt verschreckt ihr auch noch ehrbare Bürger! Wenn ich euch erwische, dann gnaden euch die Götter!" Während er noch in recht ungebührlicher Lautstärke herumzetert, springen zwei Jungen hinter dem Sockel der Statue hervor, sausen kichernd an dem Sacerdos und Corvinus vorbei und ab durch die Tür.


    Der Priester dreht sich mit hochrotem Kopf um und schnaubt wütend. "Verzeih, die Jugend von heute hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. Das hat schon Sokrates festgestellt und es stimmt heute wie damals! Noch dazu scheren sie sich kein bisschen um die Religion ihrer Vorväter! Anstatt dass sie sich als Ministri dem Cultus widmen, prügeln sie mit Holzschwertern auf sich ein und haben nur Schabernack im Kopf! Ich sage dir, es ist der schlechte Einfluss der Legion. Die Soldaten finden noch seltener zu den Tempeln, als die Jugend!" Er schüttelt verwirrt den Kopf, als würde er erst jetzt bemerken, dass Corvinus ja auch noch da ist. Er räuspert sich "Ambrosius Serenus, ich bin der hauptverantwortliche Sacerdos publicus hier in Mantua und manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre der einzige. Kommst du wegen eines Opfers?"

  • Im allerersten Moment sah ich mich sehr erschrocken um und blickte die Iuppiterstatue beinahe ehrfürchtig an. Hatte nur ich das vernommen oder sprach der Göttervater selbst zu allen Sterblichen? Dann aber sickerte die jugendliche Stimme in mein Gewissen, und ich grinste breit, als ein sacerdos herankam und die Jungen fortjagte. Ich dachte zurück an meine eigenen Lausbubenstreiche, die so manch ehrbaree Leute aufs Korn genommen hatten, und schmunzelte, während der sacerdos sich wutentbrannt entschuldigte. Amüsiert verfolgt ich die Worte des Älteren und machte eine Geste die verdeutlichen sollte, dass ich das alles nicht so eng sah.


    "Es ist schon gut, ehrwürdiger sacerdos. Wir allen waren einmal jung und haben Unsinn im Kopf gehabt. Ich glaube mich sogar an ein Holzschwert zu erinnern, das ich führte."
    Ich lächelte in Erinnerung, wurde mir dann allerdings wieder bewusst, warum ich hier stand.
    "Mein Name ist Aurelius Corvinus, ich bin einer der beiden duumviri der Stadt Mantua und möchte mich lediglich darüber erkundigen, wie die Dinge so stehen. Mangelt es euch an etwas - außer weiteren sacerdotes, versteht sich? Mir liegt das Wohl der Stadt sehr am Herzen, die Wurzeln meiner Familie liegen hier und wenn ich etwas tun kann, was Mantua weiter gedeihen lässt, so lass es mich wissen. Fallen beispielsweise Renovierungsarbeiten an? Außerdem würde ich gern wissen, welcher Tempel am ehesten benötogt werden würde. Derzeit läuft ein großes Parkbauprojekt, doch ich würde entweder zeitgleich oder aber nachfolgend gern einen neuen Tempel errichten lassen. Was sagst du?"


    Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte ich den Mann, Ambrosius Serenus, wie er sich vorgestellt hatte. Kurz zuckte mein Blick noch einmal zurück zur Statue des iuppiter, als wäre mein Geist unsicher, ob der Göttervater nicht ein Opfer verlangte für mein Erschrecken bezüglich seiner vermeintlichen Stimme. Doch den Bruchteil einer Sekunde darauf hatte der sacerdos wieder meine volle Aufmerksamkeit.

  • Der Sacerdos runzelt verwundert die Stirn. Also er ist nie jung gewesen und hatte Unsinn im Kopf, da ist er sich ganz sicher. Das wüsste er bestimmt, auch wenn diese Zeit schon ziemlich lange zurückliegt. Nur einmal, da hat er mit einem gestohlenen Farbeimer auf der Via Sacra ... aber das gehört nicht hierher. Viel eher geht seine Aufmerksamkeit zurück zu dem Duumvir Mantuas. Fast genauso tief verborgen wie die Erinnerung an seine Jugend, glaubt Serenus auch eine Erinnerung an den Duumvir zu haben. Irgendwo hat er ihn wohl beiläufig mal irgendwann gesehen, vielleicht bei einer Rede auf der Forum. Aber da ihn die Stadt-Politik mindestens ebensowenig interessiert wie das Militär hat er sich nicht den Namen zum Gesicht gemerkt. Immerhin ist ihm zumindest der Name des Mannes geläufig. Allerdings haben sich die Aurelier für seinen Geschmack schon immer zu sehr auf Mantua konzentriert und kaum nennenswerten Einfluss in Rom. Es hat daher wenig Sinn, ihm zum schmeicheln, da der Duumvir kaum etwas für ihn tun könnte. In dieser Hinsicht würde er sich eher an den Legatus der Legio I halten, dieser hatte sicherlich mehr politische Freunde in der Hauptstadt. Denn Ambrosianus Serenus sehnlichster Wunsch ist es, endlich in den Cultus Deorum der Stadt Rom aufgenommen zu werden. Längst fühlt er sich zu einem der höheren Priesterämter berufen, doch hier in der Provinz würde man kaum jemals auf ihn aufmerksam werden. Aber auch das tut nichts zur Sache.


    "Die Dinge stehen gut, doch, sicher. Wir sind ein wenig unterbesetzt, das ist wirklich wahr, aber wir kommen unseren Pflichten nach. Die Pax Deorum ist durch Mantua in keinster Weise gefährdet, dessen kanns du dir sicher sein. Erst an den Iden, als in Rom das große Epulum Iovis stattfand, haben auch wir hier der capitolinischen Trias ein großes Opfer dargebracht. In den nächsten Tagen wird es zudem ein Lustrum bei der Legion geben. Die Tempel sind soweit in Ordnung." Er hält kurz inne und fährt dann fort. "Ein neuer Tempel ist sicherlich immer eine lohnenswerte Investition. Welcher am ehesten benötigt wird, das hängt ganz davon ab, was du damit erreichen und welche Götter du nach Mantua einladen möchtest."

  • Schon als ich noch sprach, zog der Priester ein Gesicht, als wüsste er gerade noch so, was "jung" überhaupt bedeutete. Vermutlich setzte er diesen Begriff mit Ungeduld, Frechheit, Verachtung, Tyrannei und Unverschämtheit gleich. War also keine gute Idee gewesen, darauf hinzuweisen, dass jeder einmal jung gewesen war, dachte ich mir und schmunzelte.


    "Das freut mich wirklich zu hören, Ambrosius Serenus, wirklich", sagte ich und nickte bekräftigend ein, zweimal.
    "Wird das lustrum denn öffentlich sein?" erkundigte ich mich interessiert.


    Eine Fliege summte träge an meinem Ohr vorbei, woraufhin ich eine Hand hob und sie verscheuchte. Ambrosius Serenus sprach nun von meinem Bauvorhaben.
    "Was ich damit erreichen möchte, ist einfach: Die Bervölkerung Mantuas soll nicht gezwungen sein, nach Rom zu reisen, wenn sie einem Gott ein Opfer darbringen möchte. Sicherlich könnten sie das auch in den vorhandenen Tempeln oder am Hausaltar tun, aber ich empfinde es als etwas Besonderes, in einem dem Gott geweihten Haus zu opfern. Welche Gottheit, nun, das ist schwierig. Sicher kannst du mir etwas raten, du als sacerdos weißt bestimmt, welcher tempellosen Gottheit die Bürger am häufigsten opfern wollen", entgegnete ich und lächelte freundlich.



    Sim-Off:

    Ich weiß leider nicht, welche Tempel bereits in Mantua vertreten sind. Sollte es keinen Marstempel geben, würde ich den bevorzugen, da wir ja eine Legion in/vor der Stadt haben. Hoffentlich kommt somit etwas mehr Rollenspiel zustande. :)

  • Für einen Moment glaubt der Sacerdos ein unverschämt junges Schmunzeln im Gesicht des Duumvirs zu entdecken, aber das ist sicher nur eine Sinnestäuschung. "Die Lustratio ist so öffentlich, wie es öffentlich in einem Castellum sein kann. Das Heer stellt sich auf dem Apellplatz auf, ich hoffe immer noch, dass genügend Platz bleibt, dass der Stier außen herum passt. Wenn nicht wird dir ein spaßiger Anblick entgehen, dann wenn das ganze Heer erst zwei Schritt nach Links und später zwei Schritt nach Rechts gehen muss, um Platz zu machen." Serenus war einmal Zeuge eines solchen Anblicks gewesen, damals bei einem Lustrum der Legio XXI Rapax in Vindonissa. Zugegeben, ein Stück näher ist er Rom schon gekommen. Vom Regen in die Traufe. "Das müssen wirklich frohe Zeiten gewesen sein, als das gesamte Heer des Imperiums noch aufs Marsfeld passte."


    Ein stechender Blick verfolgt die Fliege, die um Corvinus herumsummt. Wenn es ersteinmal den Eingang gefunden hat, dann ist dieses elende Geschmeiß noch schlimmer wieder aus dem Tempel herauszubringen als die elende Jugend. Da nutzt es nichteinmal etwas, wenn die Luft im Inneren des aedes vor Weihrauch steht, der verlockende Duft der Opferkuchen scheint trotzdem nicht überdeckt zu werden.


    "Die Götter sind überall zuhause, da braucht keiner nach Rom reisen! Rom wird völlig überschätzt! Eine Kleinstadt, die ein wenig gewachsen ist, mehr nicht." Wie gerne wäre er doch jetzt in Rom. Im Tempel des Mars Invictus vielleicht, nah am Tiber. Oder im Tempel des Mars Gradivus, an der Via Appia, nur ein Katzensprung vom Circus Maximus entfernt, wo die großen dem Mars geweihten Rennspiele gefeiert werden. Oder sogar im Tempel des Mars Ultor, mitten im Herzen des Imperiums, im größten und bedeutendsten Tempel neben dem der kapitolinischen Trias auf dem kapitolinischen Hügel. Er würde Stiere opfern, jeden Tag nur Stiere. Nur ab und zu, da gäbe es ein suovetaurilia mit Stier, Widder und Schwein. Nicht zu vergessen die vielen großen Feiertage, mit den langen, bunten Prozessionen, dem Duft nach Aloeholz und Ladanum, die Sodalitäten des Mars in ihren traditionellen archaischen Rüstungen, die kriegerischen Tänze, die heiligen Schilde, die prächtigen Zeremonieen, die hunderte Zuschauer bei einem blutigen Opfer, die Festmähler für die Sacerdotes, ... Gedankenverloren blickt Serenus der Fliege nach, die hinter einem Öllampenständer in der Dunkelheit verschwunden ist.



    Sim-Off:

    Als wüsste ich mehr ... ich bin hier nur der Aushilfspriester 8). Da ich das aber irgendwie ständig bin, hab ich schonmal schnell ein paar Tempel aufgestellt: Mars-Tempel, kapitolinische Trias (Iuppiter, Iuno, Minerva), extra Minerva-Tempel, ein paar Schreine.

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