[Officium] Legatus Legionis

  • Antoninus wusste wer der Legat war er hatte ihn schon gesehen als dieser noch Tribun war. Er hatte an Übungen teilgenommen bei denn der Mann das Kommando hatte. Das dieser sich dunkel erinnerte bemerkt er allerding nicht. Aber das ihm in Gegenwart eines Offiziers ein Platz angeboten wurde irritierte ihn ein wenig. Aber er setzte sich brav. „Danke Legatus.“ Meinte er höflich. „Der Praefectus Praetorio Publius Acilius Attianus[Nsc] wir auf kaiserlichen Befehl von seinem Amt entbunden. Der Übergabeapell wir am ANTE DIEM PRIDIE NON DEC DCCCLX A.U.C. (4.12.2010/107 n.Chr.) auf dem Marsfeld stattfinden. Er wird sein Amt an Quintus Marius Turbo[Nsc] übergeben. Die Kommandanten der in Italia stationierten Verbände sind eingeladen wenn es ihre Pflicht zu lässt der Zeremonie bei zu wohnen.“ Berichte er. Ob der Kaiser wirklich der Befehlsgeber war. Darauf ging er nicht ein. Wie alle Prätorianer dachte er sich seinen Teil dazu.

  • Sichtlich erstaunt hob Ursus eine Augenbraue. "Und da schickt man mir einen persönlichen Boten statt einer schriftlichen Einladung?" Da durfte er sich wohl gebauchpinselt fühlen. Oder aber gedrängt. Offenbar legte jemand besonderen Wert auf seine Anwesenheit. "Also, von wem genau kommt die Einladung? Und was weißt Du über diesen Marius?" Ursus mußte zugeben, daß er den Namen noch niemals gehört hatte. Und gerade das machte ihn durchaus mißtrauisch.


    Es gab einen Grund, warum er den Miles zum Setzen aufgefordert hatte. Er wollte noch ein wenig mehr hören von den Vorgängen in Rom. Und wer könnte besser darüber Auskunft geben, als ein Praetorianer? "Du kommst mir bekannt vor, Iulius. Hilf mir mal auf die Sprünge, wo sind wir uns schon begegnet?"

  • "Stellvertreter?", blickte Vala nun doch sehr überrascht, eine Sekunde ehe er seine Reaktion in das gewohnte Kleid an Zwängen und Selbstbeherrschung packen konnte. Nun war es aber schon zu spät, und Vala kam nicht umhin in dieser Situation offen zu spielen, auch wenn ihm das alles andere als in seine Selbstvorstellung passte.


    "Ich... bin nicht davon ausgegangen, gleich mit einer solchen Aufgabe konfrontiert zu werden. Immerhin gibt es Offiziere, die durchaus lä... ach, lassen wir das. Ich werde tun wie geheißen.", unterbrach Vala sich schließlich selbst. Er hatte mit einem popeligen Schreibtischjob gerechnet, nicht mit der Stellvertretung des Legionslegaten. Eine interessante Herausforderung, allerdings auch eine nicht unbedingt kleine..


    "Ich werde mich dann mit den Stabsoffizieren befassen, sobald man mir meine Unterkunft zugewiesen hat. Wenn das alles war, bitte ich um die Erlaubnis wegzutreten, Legatus."

  • „Ja, Stellvertreter“, nickte Ursus ernst. „Dies ist die offizielle Stellung eines Tribunus Laticlavius in der Legion. Das kommt zugegebenermaßen nur ausgesprochen selten zum Tragen und vielleicht bin ich nur deshalb gebranntes Kind, da ich selbst in die Lage kam, diese Stellvertretung wahrzunehmen. Für den Fall der Fälle möchte ich Dich aber vorbereitet wissen. Die Prima ist eine gute Truppe. Tribun Artorius und der Primus Pilus Iulius Lucianus werden Dir ebenfalls bei Fragen jederzeit zur Verfügung stehen. Mein Scriba zeigt Dir das Haus, das Dir zur Verfügung steht. Ein paar Sklaven sind vorhanden, aber ich nehme an, Du hast zusätzlich eigene Leute mitgebracht?“

  • "Dann werde ich mich sofort mit ihnen bekanntmachen...", führte Vala den Gedanken fort. Hatte er jemanden mitgebracht? Nein, hatte er nicht. Er war irgendwie davon ausgegangen den größten Teil hier selbst erledigen zu müssen.. und dass man ihm Scribae zur Seite stellte. Was man offensichtlich auch tat, zu Valas Glück.
    "Nein, habe ich nicht. Ich bin es gewohnt, meine Belange so weit es geht durch meine Hand erledigt zu wissen.", brummte Vala mehr als er wirklich antwortete. Mal abgesehen von Sirius, der mehr als eine Art Gedächtnisstütze funktionierte denn als wirkliche Arbeitskraft, stimmte das auch. Vielleicht sollte er sich jetzt einmal Gedanken darum machen..

  • Naja, Ursus mußte zugeben, daß er mal genauso gewesen war. Inzwischen hatte er gelernt, Aufgaben in bewährte Hände abzugeben. Auch das gehörte zu den Dingen, die man unbedingt lernen mußte, wenn man weiterkommen wollte. Denn irgendwann waren einfach nicht mehr alle Aufgaben zu bewältigen ohne Hilfe. „Scheue Dich nicht, Dich zu melden, solltest Du noch jemanden brauchen. Vale, Tribun Duccius.“

  • "Natürlich, danke, Legatus.", antwortete Vala knapp, das Ende des Gesprächs riechend. So erhob er sich aus dem Stuhl, nahm Haltung an und salutierte zackig, bevor er sich mit einem "Vale Legatus." wieder verdrückte..

  • Antoninus hatte sein Botschaft über bracht aber der Legat stellte weiter fragen. „Der Tribun Cossus Segulius Pandus hat die Leitung bei dem Appell. Er hat alle Kommandeure der Einheiten in Italia eingeladen immerhin ist es einwichtiger Anlass. ” Erklärte er. Na ja hoffentlich fühlter er sich nicht auf die Toga getreten. Alle Kommandeure klang zwar nach vielen aber in Italia gab es nicht viele Einheiten also auch nicht viele Kommandeure. „Das er der neue Praefectus Praetorio wird.” Antworte er auf die Frage. Obwohl es eine glatte Lüge war. Die Speculatores hatten sofort Erkundigungen über den Mann eingezogen. Aber wenn man in diesen Kreisen arbeitete hausierte man nicht mit Wissen sonder Sammelte es.


    „Ja so ist es Legat. Ich habe einst in der Prima gedient als ihr noch Tribun hier wart.” Erklärte er.

  • Naja, so viele Einheiten gab es ja in Italia nicht, da konnte man schon die Handvoll Boten losschicken, um die angebliche Wichtigkeit zu unterstreichen. Unwichtig war diese Kommandoübergabe tatsächlich nicht. Und irgendwie hatte Ursus das Gefühl, daß es sich sogar als sehr wichtig herausstellen könnte. Nachdenklich legte er seine Hand an das Kinn. "Ich werde sehen, daß ich die Reise nach Rom einrichten kann."


    Allerdings bei der Auskunft schüttelte Ursus den Kopf. Wollte der Iulier ihn veräppeln? "Du willst nicht behaupten, daß ihr nicht mehr über den Mann wißt. Ich wette, die Männer der Prima wissen stets, von wo ein neuer Kommandant kommt und ein paar Gerüchte über ihn. Ihr wißt garantiert noch mehr. Hör zu, mir ist klar, daß Du keine Geheimnisse ausplaudern darfst. Aber woher der Mann auf einmal kommt, welches Kommando er bisher inne hatte, das weißt Du doch gewiß und das wird doch auch kein Wissen sein, daß zurückgehalten werden muß?" Versuchen konnte man es immerhin.


    Ein Mann der Prima, auch nicht schlecht. Jetzt war wenigstens klar, warum Ursus das Gefühl hatte, den Mann schon einmal gesehen zu haben. "Ah, deshalb. Dann willkommen zurück, Iulius, auch wenn es nur ein Kurzbesuch ist. Ich weiß nicht, wie Deine Befehle lauten, aber Du bist eingeladen, den Rest des Tages hier zu verbringen und Dich über Nacht gut auszuruhen. Sicher gibt es ein paar alte Kameraden, die sich über Deinen Besuch freuen. - Ist der Dienst bei der Garde eigentlich wirklich so erstrebenswert? Oder würdest Du Dich doch zur Legion zurücksehnen?"

  • Sehr gut Antoninus er wird sicher kommen und der Tribun wird zufrieden sein. Dachte er sich.


    Na ja da hatte er schon recht die Latrinenparolen gab es immer. Und niemand konnte behaupten man habe keine gehört. Das war für einen Miles unglaubwürdig. „Legatus es sind die üblichen Latrinenparolen. Er war vorher bei der Classis in Pannonica Präfekt.” Wenn man eins und eins zusammen zählte, konnte man sich den Rest zusammen reinem. Den auch Salinator hatte sich dort hochgearbeitete. Warum der Mann allerdings vom Tribun der Garde in die Provinz versetzt worden war konnte sich Antoninus nicht erklären. Da musste man die Richtigen Leuten auf die Füße getreten sein das stand fest. Den der Mann hatte sonst eine Glänzende Karieren gehabt. Und denn der knick und Absturz in die Provinz. Das war schon merkwürdig.


    Es war merkwürdig von einem Legaten eingeladen zu werden aber er freute sich das er über Nacht bleiben sollte. Wahrscheinlich würde er im Stall bei Nysa schlafen. Nach dem er sich mit den alten Kameraden den einen oder anderen Wein gegönnt hatte. „Danke Legatus. Es freut mich das ich bei der Prima noch willkommen bin. Was den Dienst angeht. Ja. Es war die Gelegenheit meines Leben und ich durfte sie nicht verspielen. Ich denke das es die Richtige Entscheidung war. ”

  • "Classis in Pannonia? Schau an." Mehr sagte Ursus nicht dazu, vom Rest der Karriere ahnte er nichts, jedoch würde er versuchen, mehr herauszufinden. "Danke für die Auskunft, Iulius. Damit läßt sich doch schon etwas anfangen. Dann wünsche ich Dir einen schönen restlichen Aufenthalt bei Deinen alten Kameraden, viel Erfolg für Deine weitere Laufbahn und eine gute Rückreise."

  • Am Tage nach ihrem gemeinsamen Gespräch, genau genommen dem Treffen zwischen Celer und Reatinus, hatte sich herausgestellt, dass der Neffe Arbeit brauchte. Reatinus hatte versprochen, Ursus zu fragen, da dieser ein ehrbarer Mann war und ihm sicher eine gute Beschäftigung in einem guten Umfeld bieten konnte. Dies war dem Onkel mehr als nur wichtig. "Wichtig" wäre eine immense Untertreibung gewesen! Immerhin wollte er den Jungen fördern. Und bei dem Aurelier schien dies gerade passend zu sein.


    Der Artorier trat in den Vorraum, wo der Scriba seine Schreibarbeit erledigte. "Salve", grüßte er, "Ist der Legat zu sprechen?" Vorstellen musste er sich hoffentlich nicht - sein Gesicht musste ja ohnehin schon bekannt sein!

  • Der Schreiber blickte auf und grüßte den Tribun, der ihm sehr wohl bekannt war. "Salve, Tribun Artorius. Geh nur hinein, der Legat nimmt gerade einen kleinen Imbiß zu sich. Dabei freut er sich immer über Gesellschaft."

  • Also war der Zeitpunkt im Prinzip genau richtig, an dem Reatinus gekommen war. Der hungrige Legat brauchte Gesellschaft beim essen und er hatte die Gelegenheit, sein privates Anliegen vorzutragen.
    "Sehr gut! Einen besseren Zeitpunkt gibt es nicht", grinste er und trat in den Raum, wo er den Legaten bei besagter Tätigkeit, einen Imbiss zu sich nehmen, vorfand. "Salve, Legatus", salutierte er und stellte sich in einem gebührenden, Respekt erweisenden Abstand vor seinen Tisch, "Ich habe gehofft, du könntest Zeit entbehren für ein persönliches Gespräch."

  • "Salve, Tribun Artorius", erwiderte Ursus den Gruß zunächst ebenso förmlich. Dann aber grinste er. "Nimm doch Platz, Reatinus. Und nimm Dir, wie immer haben sie mir viel zu viel für eine Person gebracht. Greif zu. Gerade über Persönliches plaudert es sich beim essen doch viel besser." Er schob ihm auch einen Becher zu, damit er sich aus den bereitstehenden Krügen selbst einschenkte in der gewünschten Mischung.

  • Reatinus nahm mit einem freundlichen Nicken zum Dank Platz und ließ sich nicht zweimal bitten. "Dem ist nichts hinzuzufügen."
    Er hatte heute schon gut gegessen und demnach keinen großen Appetit, noch mehr in sich hereinzuschaufeln. Daher nahm er sich nur den zugeschobenen Becher, füllte ihn mit Wasser und einigen Tröpfchen Wein.


    "Nun, Ursus, es geht um meinen Neffen, der neulich aus der Versenkung aufgetaucht ist", begann Reatinus zu erzählen, während er einschenkte, "Genau genommen, ist er gestern gekommen braucht Arbeit und wird eventuell erst später zur Legion gehen, wenn überhaupt. Ich habe gehofft, du könntest uns in dieser Sache eine Möglichkeit eröffnen. Vielleicht hast du Bedarf an persönlichen Schreibern?" Zugegebenermaßen war diese Frage naiv - wahrscheinlich hatte Ursus für alles Erdenkbare persönliche Angestellte und Leibeigene...

  • Na, das war ja sehr interessant, was Reatinus da vorbrachte. "Dein Neffe? Hm." Ja, eigentlich war er mit Schreibern reichlich eingedeckt. Hier im Legionsbereich gab es Soldaten, die diese Aufgabe übernahmen, im privaten Bereich hatte er Cimon und einige andere. Doch einfach so eine Absage erteilen wollte Ursus auch nicht. "Erzähl mir doch mal ein bißchen was über ihn. Was kann er? Was hat er gelernt? Und vor allem: Was stellt er sich für seine Zukunft vor?" Reatinus hatte angedeutet, daß der junge Mann vielleich in die Legion eintreten wollte. Das Vielleicht zeigte schon an, daß da noch Zweifel bestanden.

  • Er nahm einen Schluck aus seinem Becher, während Ursus ihm Antwort gab und erinnerte sich genau an ihr Gespräch vom letzten Abend. Celer hatte ihm erzählt, dass er lesen, schreiben und rechnen konnte. Und dass er zum Anpacken auch geeignet sei.
    Er stellte den Becher wieder auf den Tisch, welcher ein dumpfes Geräusch verursachte. "Er kann lesen, schreiben und rechnen, ist aber auch für körperliche Arbeiten zu gebrauchen, da er recht fit ist", gab Reatinus zur Auskunft, "Er hat eine gute Ausbildung genossen und ist durchaus gebildet. Er scheint auch sehr bescheiden zu sein, aufgrund seiner Erziehung... daher suchen wir jemanden, den wir kennen und von dem wir wissen, dass diese Bescheidenheit nicht ausgenutzt wird."

  • Ursus nickte. Allerdings waren seine Fragen nur zum Teil beantwortet worden. "Das klingt, als würden ihm alle Türen offen stehen und er für alle Aufgaben befähigt zu sein. Aber was ist nun mit seinen Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft? Hat er sich Gedanken darüber gemacht, wo sein Weg ihn hinführen soll? Zu vielen Zielen führen verschiedene Wege. Aber es wäre ja auf jeden Fall wünschenswert, wenn er eine Aufgabe bekäme, die seine Zukunftswünsche fördert." Oder die Zukunftswünsche, die sein Onkel für ihn hatte. Am Ende kam das aufs Gleiche heraus.

  • Reatinus hielt inne. Das war gar nicht so leicht zu beantworten, denn im Grunde wusste er selbst nicht, wo das Schicksal Celer wohl hinführen mochte, um ihn jetzt schon zu fördern. Er kannte es von sich selbst nur zu gut - nie hatte wirklich den Weg eingeschlagen, den er vor langer Zeit einzuschlagen glaubte. Es waren Launen der Zukunft, die einem immer bereitgehalten wurden.
    "Er ist viel zu bescheiden und sucht etwas Kleines", sagte Reatinus ganz sachlich, "Ich denke, ich werde ihn überzeugen, zur Legion zu gehen. Das liegt uns Artoriern eben im Blut." Reatinus lächelte und senkte den Kopf. Ja, das Miltitär. Unzählige Artorier hatten schon gedient - einige dabei ihr Leben verloren. "So genau ist das auch schwer zu sagen... er selbst versucht es auch als Schreiber beim Cursus Publicus. Und will ab und zu auch mal Botenjunge spielen." Reatinus legte eine Pause ein. "Vielleicht", sagte er verschwörerisch, "Kannst du ihn ja auf den Geschmack bringen, was die Legion anbelangt?"

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