Ich schon
Die Haare an den Beinen und unter den Achseln zu entfernen, scheint bei den römischen Frauen üblich gewsen zu sein; Ovid hält diese Form der Körperpflege für ebenso selbstverständlich wie das tägliche Waschen und Zähneputzen (ars amatoria III, 193 ff.) Bei Männern galt die Beseitigung von Körperhaaren als effeminiert, wurde aber offensichtlich trotzdem von vielen praktiziert (Plinius NH, XXIX, 26). Sie beschränkte sich in der Regel auf Achseln und Beine, manche dehnten sie auch auf die Arme und den Genitalbereich aus (Martial II, 62). Methoden der Enthaarung waren das Auszupfen der Haare mittels Pinzetten (volsellae, von vellere, <<ausrupfen>>) von 5-11, gewöhnlich 7-8cm Länge oder das Auftragen von Enthaarungscremes. Sie bestanden meist aus einer Paste, die durch das Auflösen von Harz in Öl entstand (psilothrum, dropax); dabei wurde die Haftwirkung des Harzes genutzt. die Haut wurde durch dieses Verfahren stark strapaziert. Augustus pflegte sich die Beinhaare mit Hilfe heisser Nussschalen abzusengen (Sueton, Augustus 68 ). Die volsellae gehörten zum Handwerkszeug der Barbiere (Plautus. Curc. 577); in den Thermen boten professionelle Haarausrupfer (alipili; Seneca epistulae 56,2) ihre Dienste an.
Seneca, epistulae morales 56,2: Stell dir ... noch einen Achselhaarausrupfer vor, der unablässig seine dünne, schrille Stimme ertönen lässt, um auf sich aufmerksam zu machen, und der erst dann still ist, wenn er einen hat, dem er die Haare auszupft - wobei er dann den anderen zwingt, an seiner Stelle loszuschreien!