Ich betrat die Culina erneut und sah sie mir nachdenklich an. Alles ein wenig unstrukturiert, aber da ich sie im Endeffekt auch mit anderen Sklaven würde teilen müssen, arbeitstechnisch, würde ich diesbezüglich nichts ändern. Aber aufräumen und abwaschen musste ich, das war so sicher wie der nächste Sonnenaufgang.
Also machte ich mich an die Arbeit.
Culina
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Ein maximal schlecht gelaunter Sklave durchquerte die Küche auf dem Weg zu den Vorratsräumen. Die Amphore in seiner Hand hätte Sica am liebsten auf dem Boden, an der Wand oder -noch lieber- an jemandes Kopf zerschmettert. Zielstrebig ging er in den Vorratsraum mit dem Wein und füllte die kleinere Amphore wieder auf. Auf dem Rückweg lief ihm wieder diese mickrige kleine Sklavin über den Weg. Er hielt inne und beobachtete sie unbemerkt von hinten während sie in der Küche arbeitete.
Nur zu gerne würde er seine schlechte Laune an diesem nichtswürdigen Geschöpf auslassen. Eine gehörige Tracht Prügel würde ihr sicherlich gut tun. Wie sie wohl reagieren würde wenn man ihr ein Messer an die Kehle hielte? Ob sie auch dann noch so nett lächeln würde? Sica gefielen diese Vorstellungen und er sinnierte eine Weile vor sich hin...
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Ich bemerkte nach einer Weile, dass ich beobachtet wurde und drehte mich um. Ich sah Sica wieder da stehen und mich mustern. Langsam nervte er mich, auch wenn ich wusste, dass ich mich vor ihm wohl in Acht nehmen musste. Ich erwiderte seinen Blick und runzelte die Stirn.
"Was ist? Kann ich Dir helfen oder stehst Du nur so zum Spaß da und hälst eine Amphore?"
Oh oh, hatte mich eine Biene gestochen oder war ich lebensmüde? Seine Reaktion konnte ich mir schon gut vorstellen und doch, irgendwie war es mir in diesem Moment gleich. -
Sica musterte die Sklavin nachdenklich. Er ließ seinen Blick von ihrem widerlich niedlichem kleinen Gesicht mit den großen ängstlichen Augen herabwandern. Schmale Schultern hatte sie, eine sehr zierliche Figur. Seine Augen wanderten weiter hinab bis zu ihren mageren Beinen und ein wenig schmutzigen Füßen. Sicher könnte sie damit weder sonderlich schnell, noch sonderlich weit laufen. Ein leichtes Opfer. Kaum Widerstand zu erwarten. Die Blicke wanderten langsam wieder an ihrer Gestalt hinauf und blieben schließlich auf Mias Gesicht ruhen.
Sica schaute ihr direkt in die Augen und sagte kein Wort. Seine Miene verzog sich mit keiner Regung als sie das Wort an ihn wandte. Seine Haltung und sein kalter Blick drückten Verachtung und Abscheu aus. Mit angespannten Muskeln hielt er einfach nur inne und fixierte sie ruhig und gelassen mit den Augen.
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Ich sah ihn an und wurde ein wenig nervös. Zugleich aber wurde ich ärgerlich. Er schien mich ausmachen zu wollen, einschätzen, wann er mich wie und wo am Besten, ja, am Besten was?
Ich funkelte ihn an, ärgerlich und zugleich jagte mir ein Schauer über den Rücken, aber ich hoffte, dass er dies nicht bemerkte, denn mein Gesicht und meine Augen sagten anderes.
Als er nach einer Weile immer noch schwieg, zuckte ich nur mit den Schultern und liess ihn stehen, wand mich wieder meiner Arbeit und ihm den Rücken zu. Innerlich war ich jedoch zutiefst angespannt, denn ich wusste, er würde sich irgendwann einen Spaß daraus machen mir weh zu tun. Ob heute oder wann anders, das konnte ich nicht sagen, und es war nervenaufreibend, aber da ich mir ausmalen konnte, was kommen würde, schliesslich hatte ich lange genug Erfahrung mit Männern seiner Art bekommen, war es nicht so schlimm wie die Ungewissheit damals, bei den ersten Malen. -
Regungslos beobachtete Sica, wie die Sklavin sich wieder von ihm abwandte. Lautlos ging er auf sie zu, stellte sich direkt hinter sie und sah ihr über die Schulter. Er atmete ruhig und flach, verharrte wieder in Bewegungslosigkeit, die Muskeln stets angespannt. In der linken Hand die gefüllte Amphore wollte er soeben die rechte heben, da drang der Ruf seines Besitzers an sein Ohr. Ein lautloser Fluch kam ihm über die Lippen und er zog eine leichte Grimasse.
Nach einem kurzen Zögern wandte er sich wieder von Mia ab und ging gelassen zum Ausgang der Küche. Ein letzter drohender Blick zurück und schon verschwand er in Richtung Triclinium.
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Als er endlich ging, entspannte ich mich endlich etwas und hielt mit der Arbeit inne. Erleichtert atmete ich ein paar Mal tief durch. Ich beschloss mich vor ihm in Acht zu nehmen, aber keine Angst zu zeigen. Ob mir das allerdings gelingen würde? Zweifel verspürte ich dbzgl. nicht zu knapp.
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Ich stand wieder in der Küche und war mit der Zubereitung einiger Dinge beschäftigt. Gerade als ich einige Keramiksachen wegpacken wollte, wurde ich angerempelt. Es war nicht heftig gewesen, aber es reichte, dass mir einer der Becher runterfiel und zerschellte.
Du dumme Pute! Kannst Du nicht aufpassen?
*Klatsch* hatte ich eine heftige Ohrfeige sitzen und dachte für einen Moment, dass mein Kopf gleich neben mir läge.
Na warte, wenn das der Herr erfährt!
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte er mir schon den Rest aus der Hand gerissen, was ich glücklich über die Ohrfeige hinweg hatte retten können, und zerrte mich hinter sich her.
Das dabei ein weiterer Becher zu Bruch ging, quittierte er mit einem gehässigen und hämischen Blick und der Anmerkung, dass ich das teuer zu zahlen hätte.
Irgendwie fühlte ich mich plötzlich wieder an die Geschichte mit dem Gewürz erinnert und leichte Angst machte sich in meiner Magengegend breit, als ich an die Woche Keller und die Auspeitschung zuvor dachte. -
Es war ein warmer Frühlingstag, ich lag im Triclinium und war guter Laune. Auch mein Magen erfreute sich am Wohlgeruch, der aus der der Küche in den Essraum strömte. Just in dem Augenblick, als ich mir das Erscheinen eines kleinen appetitanregenden Happens wünschte, wurde die Tür aufgerissen. Doch keine Speisen wurden durch getragen, sondern ein Sklave - einer von denen, deren Namen ich mich nie erinnerte - zog Mia hinter sich her. Meinem Magen schien die Aussicht auf ein verschobenes Essen nicht so sehr zu behagen, er beschwerte sich knurrend. Doch mich störte das keineswegs - im Gegenteil. Ich unterdrückte ein zufriedenes Grinsen und mimte den verärgerten Herrn.
"Was ist denn nun schon wieder los?"
Der Sklave beschrieb mir in knappen Worten, wie ungeschickt und dumm sich Mia in der Küche angestellt hatte. Ausgezeichnet, es gab Unterhaltung zur Vorspeise!
"Lass Turda ausrichten, dass sie sich ums Essen kümmern soll. Mia wird heute wohl nicht mehr in die Küche kommen. Ah, und hol eine Peitsche deiner Wahl."
Dann nahm ich einen Becher vom Tisch, füllte ihn bis zum Rand mit Falerner und schaute Mia an.
"Du wartest inzwischen ..."
Die Minuten verstrichen, bis der Sklave wieder zurückkam. Und er war phantasielos, hatte er doch eine ganz gewöhnliche Lederpeitsche mitgebracht. Routiniert stellte er sich in die richtige Entfernung hinter Mia und wollte schon mit dem Auspeitschen beginnen.
"Halt! Mia soll nackt ausgepeitscht werden. Und dabei diesen Becher halten. Zehn Peitschenhiebe plus einen Hieb für jeden verschütteten Schluck Wein!"
Jetzt konnte ich das zufriedene Grinsen nicht mehr unterdrücken, hielt den Becher Mia hin und schüttete ein wenig Wein auf den Boden.
"Beeil dich, jetzt sinds schon 11 Peitschenhiebe!"
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Bisher hatte ich es halbwegs ruhig über mich ergehen lassen. Das der Sklave so drauf war, war für mich zwar überraschend, aber dennoch nicht ganz ungewohnt. Dann kam der Befehl der Auspeitschung. Ich war schon länger nicht mehr ausgepeitscht worden und die Erinnerungen daran waren nicht schön, eher schmerzhaft. Als er dann noch den beinahe übervollen Becher reichte, musste ich mich anstrengen ihn nicht entsetzt anzusehen.
Schweigend nahm ich ihn entgegen, nachdem man mir die Kleidung vom Rücken unsanft gerissen hatte, aber ein leichtes Zittern der Hände konnte ich nicht verbergen. Ich umklammerte den Becher fest mit einer Hand und legte die zweite Hand zur Beruhigung ebenfalls an den Becher.
Dann hoffte ich nur noch, dass der Sklave nicht zu brutal zuschlagen würde. Ich machte mir keine Illusionen darüber, dass ich nicht mehr als die elf bekommen würde, dafür war der Becher zu voll und ich kannte das Reaktionsmuster, wenn die Peitsche auf den Rücken prallt. Zuerst erwartet man sie und ist sich sicher es vorhersehen zu können und an sich zu halten und dann, wenn sie auftrifft, zuckt man doch zusammen, zum einen aus Schreck und zum anderen aus dem plötzlichen Schmerz.
Und so kam es, kaum stand ich mit dem Becher in der Hand, prallte der erste Hieb auf meinen Rücken. Ich verschüttete einen großen Schluck, der Wein lief über meine Hände und tropfte zu Boden, als ich zusammenzuckte und mein Gesicht, obwohl ich versuchte es nicht zu zeigen, verzog sich vor Schmerzen leicht. -
"Zwölf!"
Das ganze machte mir Spaß. Und auch mein Magen hatte kurzzeitig mit dem Knurren aufgehört. Das hätte er nicht müssen, denn Turda betrat mit einem Teller lecker riechender Häppchen das Triclinium. Kauend wandte ich mich wieder dem Schauspiel mit Mia zu.
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Den zweiten und dritten Schlag überstand ich irgendwie, auch wenn die Schmerzen groß waren. Aber dann schien der Sklave härter zuzuschlagen und wieder verschüttete ich etwas aus dem Becher. Meine Hände zitterten stärker und ich biss mir auf die Lippen. Mein Gesicht wurde blass und beim siebten Hieb rutschte der Becher ein Stück runter in meinen langsam kraftlos werdenden Händen. Die Schmerzen wurden schlimmer. Das Beissen der Peitsche war beim Aufprall unerträglich. Ich stöhnte auf und mir wurde etwas schwindelig. Der Becher rutschte endgültig aus meinen Händen und fiel mit einem, für mich in diesem Moment unerträglichen Geräusch auf den Boden. Meine Hände sanken hinab und mit ihnen rutschte die Tunika, nur noch durch meine erhobenen Arme gehalten ebenfalls runter. Völlig nackt, hilflos und voller Pein und Schmerzen stand ich vor meinem Herren und zugleich schlimmeren Peiniger als den Sklaven, der mich peitschte, denn er bestimmte, was mit mir zu geschehen hatte. Die nächsten beiden Schläge wurden schwächer. Ich wusste nicht warum, konnte mir aber denken, dass der Sklave den Anblick meines unbekleideten Körpers anregdn fand. Dann traf mich der elfte Schlag und ich ging, leise aufschreiend in die Knie.
Ich kniete, nach vorne gebeugt im verschütteten Wein und hoffte nur noch, dass es zu Ende gehen würde, aber ich hatte alles verschüttet und noch hatte er nicht gesagt, was das für weitere Schläge würden. Der zwölfte sauste hinab und wieder schrie ich leise auf. Ich versucht zu meinem Herren aufzublicken, aber ich konnte nicht. -
Wir waren schon bei zwölf angekommen - wenn es einem gefällt, vergeht die Zeit wie im Fluge! Ich schob mir den letzten Happen in den Mund, kaute und sprach mit halbvollem Mund.
"Mia, bring mir den Becher und füll ihn mit Wein."
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Ich hörte ihn für einen Moment nur aus der Ferne, dann begriff ich, was er wollte. Mühsam erhob ich mich. Mein Rücken brannte wie Feuer und die Haut fühlte sich an, als wäre sie in Streifen geschnitten. Vermutlich waren einige Hiebe so stark gewesen, dass sie aufgeplatzt war. Mir schwindelte, als ich stand. Ich schwankte und doch gelang es mir irgendwie den Becher zu greifen, nach mehreren Anläufen. Meine Hände und Knie waren feucht von dem Wein und die Hände zitterten. Schwankend ging ich zu der Karaffe.
Scham überkam mich, als mir bewusst wurde, kurz bevor ich vor der Karaffe zum stehen kam, dass ich völlig unbekleidet war, aber die Scham wurde schnell von den Schmerzen und dem erneuten Schwindelgefühl verdrängt.
Ich griff nach der Karaffe und schenkte, mühsam und zitternd ein. Einmal wäre sie mir fast aus den Händen geglitten und ich verschüttete nicht wenig. Dann nahm ich den gefüllten Becher in beide Hände und ging, nicht fähig ganz gerade aus zu gehen, zu meinem Herrn und stellte den Becher vor ihm ab. Mit gesenktem Blick wartete ich schweigend, mir wieder auf die Lippe beissend, von denen ich bereits das Blut schmeckte, auf das weitere Geschehen./edit: dütt un datt
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Ich nahm den Becher in die Rechte und betrachtete in abschätzend. Wieviele Peitschenhiebe waren da drin? Ich trank einen großen Schluck ab, wollte ja nicht unfair sein.
"Bei zwölf waren wir stehengeblieben... also dann."
Ich nahm einen weiteren Schluck und sah der Sklavin in die Augen.
"Dreizehn." Keine Reaktion, nächster Schluck.
"Vierzehn." Und weiter. "Fünfzehn. Sechzehn." Ihre Augen weiteten sich.
"Siebzehn" Angst.
"Achtzehn. Neunzehn. Zwanzig." Blankes Entsetzen.
Mit einem großen Schluck leerte ich den Becher vollends.
"Einundzwanzig. Noch neun Peitschenhiebe."
Ein gütiges Lächeln auf die Lippen legend betrachtete ich das nackte Häufchen Elend, das da vor mir auf der Stelle wankte. Eigentlich war sie recht ansehnlich, wohlgeformte Brüste, ein flacher Bauch. Sie war zwar zwar schmal gebaut, doch kamen durchaus weibliche Rundungen zum Vorschein. Das brachte mich auf eine Idee...
"Nein. Ich will großzügig sein. Fünf Peitschenhiebe sollen ausreichen... Doch nicht auf den Rücken!"
Der Sklave erwiderte meinen Blick mit einem hämischen, lüsternen Grinsen - er hatte verstanden.
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Auch ich hatte verstanden und auch wenn fünf besser als neun waren, war die Aussicht sie auf Brust und Bauch zu bekommen entsetzlich. Und doch versuchte ich einfach stehen zu bleiben und es über mich ergehen zu lassen. Aber selbst das normale stehen viel schwer und ich stand leicht gebeugt, wegen dem schmerzenden Rücken.
Ich sah den Herrn an und meine Lippe litt weiter und meinen Zähnen. Dann kam der erste Schlag. Die Peitsche traf meinen Bauch und ich krümmte mich unter dem heissen brennen, musste aber sofort wieder hoch, weil der Sklave ärgerlich an meiner Schulter riss. Kaum stand ich wieder, traf mich schon der nächste Hieb, auf die Brust, dann wieder der Bauch und die letzten beiden auf Schulter und Brust. Nach dem dritten war ich endgültig auf dem Boden, zunächst die Knie, aber der Sklave war ungeduldig gewesen und hatte mich dann umgestoßen. Als ich auf dem Rücken aufkam schrie ich vor Schmerzen auf und gleich darauf ein weiteres Mal, als die Peitsch mich empfindlichst traf.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich wollte die Ohnmacht schon dankbar in die Arme nehmen, als der letzte Hieb mich traf und ich erneut aufschrie. Es tat so weh.
Irgendwie gelang es mir die Arme vor die Brust zu legen. Ich versuchte mich zu schützen. Wusste gar nicht, dass es vorbei war. Spürte nur den Schmerz und die Übelkeit, den Schwindel und das Brennen.
Auch meine Augen brannten, als sich Tränen in ihnen bildeten, aber ich zwang mich, soweit mein Verstand noch nicht völlig umnebelt war, sie nicht zu vergiessen.
Wie ein nacktes Häufchen Elend lag ich, halb zusammengekrümmt auf der Seite, die Arme vor der Brust verschränkt, die Augen geschlossen, schwer atmend und versuchend möglichst wenig von der gemarteten Haut auf den Boden kommen zu lassen. -
Die alte Turda betrat wieder das Triclinium, mit ein paar Sklaven im Schlepptau, die den Hauptgang und weiteren Wein trugen. Ängstlich blickten sie auf die am Boden liegende Mia und umgingen sie im größtmöglichen Abstand. Keiner sagte ein Wort. Als das Essen aufgetischt und der Becher nachgefüllt waren, wandte ich mich dem Sklaven zu.
"Bring sie in die Kammer."
Er sah mich mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck an. Nun, es war keine offene Enttäuschung, das hätte er nie gewagt, doch konnte ich herauslesen dass er noch einige Stunden damit verbringen könnte, nackte Frauen zu quälen.
"Nicht ins Schlaflager. Du weißt schon, DIE Kammer. Dort soll sie zwei Tage... Erholungsurlaub verbringen."
Jetzt lächelte er ein wenig, doch ganz zufrieden schien er immer noch nicht zu sein. Er glotzte recht auffällig auf bestimmte freie Hautstellen der geschundenen Sklavin.
Nach kurzem Nachdenken entschied ich mich, dass heute sein Glückstag sein musste..."Auf dem Weg dorthin kannst du alles mit ihr machen was du willst. Deine Kumpels von mir aus auch. Aber lasst sie am Leben."
Der Sklave erwiderte meinen Blick mit einem hämischen, lüsternen Grinsen - er hatte verstanden.
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Die Küche war mir seit jenem Tage verhasst und doch zwang man mich täglich zu ihr zu gehen und meine Arbeit dort zu verrichten. Die ersten zwei, drei Tage drohte ich jedesmal förmlich in Panik auszubrechen. Zweimal musste man mich raus, an die frische Luft bringen, einmal setzte es ein paar Ohrfeigen. Ähnliche Gefühle hegte ich dem Triclinum gegenüber, aber das interessierte letztlich höchstens die Sklavin, die mir geholfen hatte, nach all dem.
Der, der mich jedoch ausgepeitscht und danach wieder und wieder geschändet hatte, machte sich einen Spaß daran mir immer mal wieder aus heiterem Himmel aufzulauern. Er tat nichts, aber seine Blicke sprachen jedesmal Bände. So auch am heutigen Morgen. Aber diesmal war meine Reaktion ganz anders als sonst gewesen. Ich hatte mich erschrocken, als er plötzlich vor mir stand und mich hämisch und mit seinem geifernden und lüsternen Blick angestiert hatte und aus einem Reflex heraus hatte ich ihm eine saftige Ohrfeige gegeben. Er war so verwirrt und überrascht gewesen über diese Reaktion, dass ich seine Verblüffung genutzt hatte um schnellstens von ihm fort zu kommen.
Seit dem ging es mir irgendwie etwas besser. Naja, nur geringfügig, aber eben etwas. -
Die Wunden heilten gut, das Fieber war fort, der Körper langsam kräftiger und die Aufgaben, die ich zu erfüllen hatte wieder die Alten. Sogar die ganz Alten, nämlich die Culina. Zunächst ängstlich und übervorsichtig, mit der Zeit aber wieder sicherer war ich zu meiner alten Wirkungsstätte zurückgekehrt. Die Sklaven um mich herum akzeptierten, das ich schweigsamer war als sonst. Dem Peitscher, so hieß er nur noch bei mir, ging ich geflissentlich aus dem Weg und er ließ mich von sich aus sogar in Ruhe. Warum das so war, konnte ich nur raten, aber vielleicht lag es an dem neuen Sklaven, diesem Schreihals Konon. Ein Phänomen sondergleichen, das komisch war. Nicht nur komisch komisch, sondern komisch amüsant.
Gerade jetzt hörte man ihn wieder durchs halbe Haus brüllen KONON! HERR! HMPF! und eines der Mädchen begann zu kichern. Bestimmt folgte nun wieder einer seiner auch so aussagekräftigen Reden, nach denen der Zuhörer vor Ort erst einmal taub war und sich fragte, welche Quadriga ihn da überrollt hatte. Und so war es dann auch.
Als dann einer der Küchensklaven noch eine trockene Bermerkung dazu abgab, war es mit der Beherrschung der Anderen aus. Schallendes Gelächter war aus der Küche zu hören. Und selbst ich lächelte. Meine Freundin, die gerade frischen Falerner besorgt hatte auf dem Markt und die Küche betrat, sah mich an und lächelte ebenfalls.
"Es geht Dir besser. Du lächelst wieder."
Erst als sie das gesagt hatte, wurde ich mir dessen bewusst. Ich sah sie einen Moment verdutzt an und lächelte dann noch einmal verlegen. Ja, ich konnte wohl doch noch lächeln, vielleicht sogar lachen und irgendwie half das die Angst zu verdrängen. Vielleicht sogar zu besiegen? -
Sica und Konon kamen in der Küche an. Bevor Letzterer jedoch den Raum betreten konnte, hielt Sica ihn zurück.
Konon, das hier ist die Küche. Du wirst dich hier nicht selbst bedienen. Das da ist Mia. Wenn du Hunger hast, musst du sie fragen.
Er deutete auf die Sklavin.
Ich weiß, dass sie klein und schwach ist. Aber tritt nicht auf sie drauf und mach sie nicht kaputt. Sie gehört dem Herrn. Verstanden?
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