• Nach meinem Kurzaufenthalt in Mantua wollte ich die Gelegenheit nutzen, um meinen Bruder in seiner neuen Villa zu besuchen. Ich klopfte an der Porta und ein Sklave ließ mich ein. Durchaus beeindruckt stand ich im Atrium und betrachtete die Wandmalereien ...

  • "Danke der Nachfrage. Es geht mir hervorragend."


    Zur Zeit gab es wirklich keinen Grund für irgendeine Klage.


    "Und wie geht es dir? Ich wollte dich in deinem neuen Zuhause noch einmal besuchen, bevor ich Ostia für länger verlasse. Deine Villa sieht übrigens prächtig aus!"

  • Mir geht es gut danke.


    Ich.... ich hatte besuch. Unser Vater. Ich habe ihn verjagt und werde mit Sophus reden, dass er ihn verbannen soll. Ich hoffe das betrübt dich nicht. Aber glaube mir, er ist es nicht Wert unseren Familiennamen zu tragen.

  • „Unser Vater war hier gewesen?“


    Ich fand es nett, dass mir Commodus sofort davon erzählt hatte. Tja, unser Vater. Das war irgendwie schon komisch alles. Ich sah meinen Bruder etwas nachdenklich an.


    „Ich hatte mich riesig gefreut, als er nach so langen Jahren wieder aufgetaucht war. Es ließ sich auch alles gut an, aber dann … Er kümmert sich heute so wenig um uns, wie vor Jahren. Ich konnte mich nicht einmal mehr an sein Äußeres erinnern. Du willst Sophus deswegen sprechen? Aber wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen. Es redet sich im Sitzen einfach besser als im Stehen.“

  • Ja, aber natürlich, bitte. Ich deute auf eine kleine Bank.


    Ja, Sophus soll es offiziell machen. Ich kann weder seinen Namen noch sein Gesicht ertragen. Jeder Atemzug von ihn verhöhnt mich. Ich war heute kurz davor, mein Schwert in seine Brust zustoßen. Und es wäre mir egal gewesen. Ich hätte auf seinen Leichnamen herab gesehen und gelächelt. So sehr hasse ich ihn.

  • "So sehr hasst du ihn?"


    Ich war erstaunt. Hass war bei mir nicht das richtige Wort, tiefe Enttäuschung traf es da schon eher. Aber nie würde ich mich gegen Commodus oder gar gegen Sophus stellen. Niemals, gleich wie er entscheiden würde. Es war an ihm, als Pater familias die Familie betreffende Angelegenheiten zu regeln und stets hatte er weise entschieden.


    "Ich hätte gerne einen Vater gehabt. Einen, der sich gut um uns gekümmert hätte, aber leider. Wann wirst du mit Sophus darüber sprechen? Wie er auch entscheidet - unser Vater wird sicher nichts wort- und tatenlos hinnehmen."

  • Gleich wenn ich ihn in Mantua sehe, werde ich mit Sophus reden über diese Angelegenheit.


    Ich verschränkte die Arme und dachte kurze zeit nach.


    Hm, soll er tun was er für richtig hält. Gesetzlich kann er uns nichts anhaben..... und moralisch hat er das selbst zu verantworten. Er beschmutz den Namen unserer Glorreichen Familie. Dass kann ich nicht dulden. Ich werde hier und Heute damit Schluss machen! Sein Name soll in diesen Mauern nie wieder ausgesprochen werden. Und seine Existenz soll im Stammbaum verleugnet werden.......

  • „Du hast Recht! Der Name unserer Gens war auch mir immer sehr wichtig gewesen. Weißt du eigentlich, dass ich ihn niemals abgelegt hätte, selbst wenn ich einen anderen Patrizier geheiratet hätte? Den neuen hinzufügen ja, aber niemals austauschen! Ich hänge an dem Namen, er muss unbedingt geschützt werden.


    Richtig, der Stammbaum. Unser Vater war ja seit Jahren daraus gestrichen. Ich bin schon alles in allem enttäuscht, aber ich halte deine Entscheidung letztlich für richtig. Mag Sophus entscheiden, wie es weitergeht. Wann wirst du wieder in Mantua sein?“

  • Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Weißt du eigentlich, dass ich ihn niemals abgelegt hätte, selbst wenn ich einen anderen Patrizier geheiratet hätte?"


    Nein, das wusste ich nicht, aber das ehrt dich. Die Familie liegt dir am Herzen, dass ist gut.


    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    Wann wirst du wieder in Mantua sein?“[/B]


    In wenigen Tagen, ich werde noch heute aufbrechen. Ich wollte mich nur noch einmal persönlich vom Fortschritt der Villa überzeugen. Und wann geht deine Reise los?

  • "Ich bin noch etwa eineinhalb Wochen hier in Ostia. Ich muss letzte Dinge in der Stadtverwaltung und für den Umzug regeln."


    Ich saß neben Commodus und mir fiel ein, er war ja als Centurio aus der Schlacht zurückgekehrt.


    "Ich habe dir noch gar nicht zu deiner Beförderung gratuliert. Als ich dich vor Monaten in Ostia traf, warst du noch Decurio oder Optio? Ich weiß es nicht mehr. Herzlichen Glückwunsch also!"

  • Ich schritt, immernoch wütend in das Attrium. Mein Zorn war schon wieder Verraucht und hätte mich selbst ohrfeigen können. Nie hatte ich derartig über meine Ahnen gesprochen doch scheinbar hatte sich der Frust der letzten Wochen luft gemacht. Es ging alles zu langsam, ich war mit meinen Fortschritten in der Legion noch nicht zufrieden. Mein Ehrgeiz war wie schon immer zu groß für den normalen Lauf der Dinge. Ich war unegduldig und leicht reizbar geworden, gefährliche Eigenschaften für jemanden der täglich eine Waffe führen sollte. Allerdings war der Fehler nciht mehr gut zu machen ich hoffte das meine Schwester erkannte das ich weitesgehend im Zorn gesprochen hatte, und meine Aussage nicht zu ernst nahm. Immernoch wartete ich auf meinen Bruder, einmal suchte ich ihn in Ostia auf und schon kam die ganze Familienmeute dazu. Ich konnte mich kaum noch daran erinnern wann ich mich zuletzt, allein mit ihm hatte unterhalten können. Es musste ewig her sein, umso wichtiger sollte das Gespräch für meine Zukunft werden.

  • Ich begab mich ins Atrium und lehnte mich gegen eine Säule. Mit Müder Miene blickte ich zu Brucetus. Ich fühlte mich wie ein Alter Mann. Schon seid Tagen hatte ich meinen Appetit verloren und ständige Schweißausbrüche überfielen meinen bereits geschwächten Körper. Egal wie viel Wasser ich meiner Kehle zufügte, mein Rachen, Mund und Margen fühlte sich Trocken an. Wie eine einzige Wüste. Und diese Müdigkeit.... Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und fragte Brucetus was es nun gab.


    Worüber wolltest du mit mir reden?

  • Ich brauche deine Hilfe Bruder. Ich will nicht lange darum herumreden, ich bin ein Fremdling in meine eigenen Heimat geworden. Ich brauche deine Hilfe dabei wieder meinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Wirst du mir helfen Bruder?


    Ich sah meinen Bruder ernst an, er sah nicht gut aus und ich machte mit Sorgen um ihn.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Brucetus
    Ich brauche deine Hilfe Bruder. Ich will nicht lange darum herumreden, ich bin ein Fremdling in meine eigenen Heimat geworden. Ich brauche deine Hilfe dabei wieder meinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Wirst du mir helfen Bruder?


    Ja, sicher aber wie hast du dir das vorgestellt?

  • Ich blickte meinen Bruder, ernst an.


    Ich hatte gehofft, du wüsstes etwas Bruder ich weiß nicht, ein Fest unter umständen oder irgendetwas ich weiß es wirklich nicht darum ersuche ich dich ja um Hilfe.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Brucetus
    Ich blickte meinen Bruder, ernst an.


    Ich hatte gehofft, du wüsstes etwas Bruder ich weiß nicht, ein Fest unter umständen oder irgendetwas ich weiß es wirklich nicht darum ersuche ich dich ja um Hilfe.


    Hat dir die Familienfeier nicht ausgereicht? Was willst du mehr? Ein Fest ist zurzeit nicht angebracht. Rom trauert wegen den Verstorbenen Senator Anton. Des Weiteren, ich weiß es klingt jetzt gemein... aber welche Mächtige Mann kommt schon auf die Feier eines Rekruten?

  • Ja du hast recht Bruder ich, habe nicht nachgedacht.


    An den Gedanken das mien großer Bruder, nicht wie früher alles leiten und richten konnte wie es uns beliebte musste ich mich erst noch gewöhnen.


    Nun vermutlich, werde ich einfach abwarten müssen, trotzdem danke ich dir. Und jetzt fern ab der Meute die sich Familie schimpft sag mir was du wirklich in meiner Abwesenheit getrieben hast es ist zu lange her seit wir uns wirklich unterhalten haben.

  • Zitat

    Original von Lucius Aurelius Brucetus
    Und jetzt fern ab der Meute die sich Familie schimpft sag mir was du wirklich in meiner Abwesenheit getrieben hast es ist zu lange her seit wir uns wirklich unterhalten haben.


    Nicht viel. Als ich nach Rom zurückgekehrt war, bin ich gleich in die Legion eingetreten. Als ich Optio war lernte ich ein Mädchen kennen, ihr Name war Lucia. Wir wollten uns nach dem Krieg verloben. Später Heiraten und Kinder bekommen. Ein Haus bauen und in Hispania leben. Aber der Krieg dauert länger als viele erwartete hatten. Ein Brief.... ein lächerlicher Brief war das letzte was ich ihr schicken konnte. Ich weiß nicht einmal, ob sie ihn bekommen hat. Egal, ob im Feldlager, hinter den Feindlichen Linien oder im Kampf. Immer dachte ich an sie. Sie war meine Große Liebe. Und ich weiß das sie genau so dachte. Als der Verdammte Krieg endlich zu ende war begab ich mich nach Rom. Aber sie war nicht mehr da. Falco... ein Guter Freund und der Cousin von ihr sagte mir das sie weg seih. Einfach weg, keine Nachricht, rein gar nichts. Noch heute blutet mein herz, wenn ich an sie denke. Ich weiß nicht, ob es ihr gut geht, ob unsere Liebe echt war oder wo sie ist. Dann lernte ich auf dem Fest des Kaiser, Margarita kennen. Ich dachte alles seih vergessen, ich dachte sie könnte Lucia ersetzen. Naja, dass war es dann auch. Aber jetzt berichte mir lieber von dir

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