Der Zug gen Osten

  • Der Mann liess den Jungen los und sah ihn einen Moment nur an.
    Du solltest Dich waschen. Es ist nicht gut, wenn sie Dich so sieht. Voller Blut.
    Er erhob sich.
    Was Du getan hast, war gut! Und mach Dir keine Vorwürfe, die Nornen hatten es vorgesehen und gegen die Nornen kann man nichts tun.



    Idilko ihre Schwester einen Moment verwirrt an. Wer war Leif? Und was sollte sie sagen?
    "Bald, meine kleine Schwester. ICh verspreche es."
    Und hoffte, nicht zu viel zu versprechen.

  • Setus nickte, nahm die Worte jedoch nicht wirklch wahr. Dann sah an sich runter. Seine Arme waren sauber, doch der Rest? Das Hemd hatte er nun aus, dennoch war er immer noch rot. Überall rot. Überall Blut.
    Ekel überkam Sextus. er wollte das Blut nicht an sich haben! Wollte es weg haben! Mach es doch jemand weg!
    Ohne lange nachzudenken ging er mit unsicheren Schritten in den kleinen Weiher. Bis zu der Hüfte stand er drinnen. In einem unregelmäßigen, entsetzten Rythmus schöpfte er Wasser, rieb sich damit ab.
    Das Blut sollte weg! Doch bald hatte er das Gefühl, dass der ganze Weiher aus Blut bestand. Alles war so rot.
    Entsetzt watete er so schneller konnte wieder aus dem Wasser, schüttelte sich, da ihn ein eiskalter Schauer durchlief.

  • MItleidig sah er dem Jungen hinterher und wartete mit einem Umhang auf ihn am Ufer.
    Komm, plünn das über.
    Er warf ihn ihm über die Schultern.
    Möchtest Du sie sehen?

  • Schwer war der Stoff auf seinen Schultern, doch schwerer wog die Frage. Wollte er sie sehen? Er wusste es nicht. Er wusste gar nichts mehr.
    Dennoch nickte er. Er musste sie einfach sehen. Musste sehen wie es ihr ging, irgendetwas trieb ihn dazu. Lies ihm keine Ruhe.
    So wurde er von dem Mann zurück zu ihrer Hütte geführt.
    Als Sextus diese betrat und Julia sah überkam ihn das Gefühl des unwirklich seins. Das konnte doch nicht wirklich geschehen sein. So friedlich wie sie da lag, wie schlafend, nur etwas blasser als gewöhnlich. Das musste doch alles nur ein böser Traum gewesen sein.
    Doch die Anwesenheit der Frau bei Julia und der Mann hinter ihm bewiesen ihm das Gegenteil.
    Langsam, zögernd und ängstlich ing er auf Julia zu, den Mantel fest um sich schlingend. Die nass gewordenen Haare tropften ihm auf die Schutern, während er mit zittriger Stimme fragte: "Wie.. wie geht es ihr?!"

  • Idilko sah zu den Beiden auf und lächelte freundlich und aufmunternd.
    "Sie schläft. Und das ist gut so. Ansonsten... nun, nicht gut. Sie steht unter Schock. Aber das ist verständlich.
    Sie möchte zu einem Leif?"
    Der Blick war fragend.

  • "Leif...", murmete Sextus, wie gebannt auf Julia starrend. Das war seine Schud! er war Schuld daran!
    "Leif ist.. ihr Liebster." Sextus wusste nicht wirklich, warum er 'Liebster' sagte und nicht 'Bruder'. Doch es erschien ihm richtig so.
    Was würde er nur sagen? Was würde er tun wenn er das hier erfuhr? Was würde er machen, wenn er erfuhr, dass er, Sextus, zu spät gewesen war?
    Sextus Gedanken wanderten immer weiter. Blieben dann an seinem Pol hängen. Aquilia. was würde sie sagen, wenn sie das erfuhr? Er hatte zugelassen, dass sie Julia das antaten. Er hatte einen Menschen umgebracht. Würde sie überhaupt noch was mit ihm zu tun haben wollen?
    Sextus schluckte schwer. Eine zweite stumme Träne stal sich aus seinem Augenwinkel.

  • "Ich verstehe.
    Nun gut. Ich denke, sobald Euer Bruder in der Lage ist zu reisen, solltet ihr sie zu ihm bringen. Ich glaube, er kann ihr am Besten helfen.
    Allerdings möchte ich auch noch Gundalfs Rat hören diesbezüglich."

  • Sextus nickte, verstand die Worte auch irgendwo, nahm sie jedoch nicht richtig auf. Er griff mit beiden Händen den Mantel, zog ihn enger um sich. Ihm war kalt. Verdammt kalt.
    Langsam ging er zu Valentins Lager. Er war genauso blass wie Julia, und genau wie sie sah er so aus, als würde er friedlich schlafen. Es war ein Alptraum. Ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen gab.
    Er schlurfte weiter zu seinem Lager an der Wand, lehnte sich gegen diese und ließ sich langsam zu Boden gleiten. Sitzend zog er seine Knie an, schang die Arme darum und legte den Kopf auf die Knie. Er wollte Julia und Valentin nicht mehr sehen müssen. Und trotzdem bekam er die Schreckendsbilder des Tages nicht aus dem Kopf. So verharrte er schweigend, einzelne Tränen liefen über seine Wangen, ungesehen und ohne Laut.

  • Der Mann und Ildiko liessen sie alleine, oder zumindest den Anschein als ob, obwohl Idilko in der Nähe blieb. Sie musste Gundalf noch erzählen, was passiert war.

  • Lange war ich im Wald gewesen, viele Zeremonien waren vorzubereiten und mühsam ist es dort zu sammeln, ohne die Geister zu erzürnen und die heiligen Haine zu achten. Vollbeladen betrat ich erneut das Dorf und wollte zurück in meine Hütte, davor sah ich eine Gestalt stehen.


    "Halt, wer ist da?"

  • "Ich bin es, Idilko. Gundalf, es ist etwas passiert."
    Dann trat sie auf ihn zu und erzählte ihm das, was sie sah und wusste.
    "Sie sind drin. Sie schläft, doch geht es ihr schlecht und der Junge hat einen Schock."

  • Ich wurde sehr verwundert. Schnell folgte ich ihr in die Hütte. Dort lag Alrun auf einem Bett, sie lebte noch, aber etwas war geschehen. Auch ihr junger Bruder sah nicht gut aus.


    "Was ist geschehen?"

  • Sim-Off:

    -.- :P ;) längst getan


    Zitat

    Original von Modorok
    Dann trat sie auf ihn zu und erzählte ihm das, was sie sah und wusste.


    Idilko wartete darauf, was Gundalf sagte und tat und beobachtete ihn angespannt. Er kümmerte sich um Julia, murmelte leise vor sich hin und untersuchte sie, rieb sie mit etwas ein. Und dann kümmerte er sich auch um Sextus, sprach mit ihm, beschwor ihn förmlich. Idilko liess alle in der Zeit nicht aus den Augen.


    Sim-Off:

    Sorry, wenn ich Dich jetzt mitspiele. PN ;)

  • Sextus nickte auf die Worte Gundalfs. Er blickte zu ihm auf, riss sich zusammen. "Wie gehts ihr? Und wie gehts Sarolf?", die Antworten darauf konnte er sich eigentlich schon denken, aber er musste es einfach fragen.
    "Wann können wir aufbrechen?", setzte er noch die Frage hintendran. "Wann können wir zurück zu unserer Heimat?"
    Er wollte weg von hier. Weg von diesem Ort, der Alpträume wahr werden lies.

  • Sie hörte nicht Gundalfs Worte, aber der Gesichtsausdruck des Jungen sprach Bände.
    Wohl eher als erwartet. Und Gundalfs Blick sagte ihr dann noch mehr. Am nächsten Morgen. Sofern Sarolf kräftig genug war.
    Sie seufzte. Ergeben, traurig und doch auch zufrieden.
    Julia würde dieser Leif helfen und alles andere, ja, das würde sich ergeben.

  • Sextus war überrascht aber dennoch froh das zu hören. "dDann werden wir so bald wie möglich aufbrechen.", murmelte er, wie zu sich selbst.
    Er wollte kurz zu Valentin und Julia blicken, als er merkte, dass Julia nicht mehr in ihrem Bet lag. Sextus blickte sich hastig um, ehe er mit einem erleichterten Seufzer registrierte, dass sie am fenster stand. Leise ging er auf sie zu.
    "Julia", flüsterte er und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sah so verloren aus.

  • Idilko beobachtete Julia, haderte mit sich und wollte zu ihr, aber ob sie das wollte?
    Dann sah sie deren Bruder zu ihr gehen und liess es geschehen. Einen Moment verweilte sie so und beobachtete nur. Dann bekam sie von Gundalf Anweisungen, nickte und tat wie geheissen.

  • Sextus bekam nur einen traurigen Blick, ansonsten keine Reaktion. Sie wandte den Blick danach wieder hinaus, sah zum Mond der sich langsam wieder gen Horizont neigte. Dann schritt sie zurück zu ihrem Bett - morgen würde sie aufbrechen und niemand würde sie daran hindern.

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