Der Zug gen Osten

  • Letztlich war er ruhig eingeschöafen, als endlich die Kräuter voll gewirkt hatten. Er kam nur mühsam zu sich, als Sextus sie beide weckte und sah sich verwirrt um. Mühsam schafften sie es ihn auf das Pferd zu hieven, aber er blieb nicht alleine oben. Sextus musste ihn halten, damit Julia aufsteigen und ihn dann halten konnte. Sein Kopf pendelte schlaff hin und her.

  • Sie streichelte vorsichtig über seinen Handrücken. Abwesend murmelte sie:


    "Bald geschafft. Entspann dich."


    Sie machte sich nicht die mühe herauszufinden, was Valentins Worte zu sagen hatten. Würde es ohnehin nicht verstehen.

  • Plötzlich schrie er auf. Vor seinem Auge sah er, wie sich der Krieger Julias bemächtigte, während er schwer verletzt am Boden liegend zusehen musste.
    "NEIN!"
    Er ruckte hoch. Das Pferd scheute und er brach bewusstlos zusammen. Riss mit der plötzlichen Schwere seines schlaffen Körpers beinahe Julia runter.

  • Sie ließ die Zügel los und hielt Valentin mit beiden Armen fest, presste ihn ängstlich an ihren Leib. Ihm durfte nichts geschehen. Dafür würde sie ihr Leben geben. Leif würde niemals den Tod seines Bruders vergeben. Sie ließ das Pferd nun langsam weitertraben, ohne dass sie es in eine Richtung lenkte.

  • Ein Bote aus dem chattischen Dorf, in dem Flavius Julia, Valentin und Sextus wieder gefunden hatte, kam in dem Dorf an, in dem der Gode Gundalf lebte. Er wurde ohne Umschweife eingelassen.
    Das Dorf lag ruhig da und die Gäste mit Modorok waren schon seit zwei Tagen wieder fort. Nichts erinnerte mehr an den Kampf und die schreckliche Tat, die da des Nachts vollbracht worden war.
    Der Bote fragte nach dem Goden.

  • Die Wachen hielten den Boten am Tor auf und musterten ihn sehr eingehend. Dann gingen sie in das Dort, nach dem Goden zu suchen. Er war im Dorf, das wussten sie, nach einigen Minuten folgte er einem der Wachen bis an das Tor. Als er den Boten sah, schaute er verwundert.


    "Was ist, warum fragst du nach mir?"

  • Der Bote grüßte ihn.
    "Bist Du der Gode Gundalf?"
    Als dieser bejahte, verbeugte er sich leicht.
    "Ich wurde von Leif, Sohn des Landogars entsandt. Er schickt Dir seine Grüße und seinen Dank für die Rettung. Auch sendet er diesen Beutel mit, in dem Du diverse Kräuter und Runensteine finden wirst.
    Und er hat eine Bitte."

  • Ich nahm vorsichtig den wertvollen Beutel an mich. Solche Gegenstände der Macht mussten sehr behutsam behandelt werden, in ihnen wohnte ein eigener Geist und eine Seele. Dann blickte ich auf und blickte dem Boten in sein Gesicht.


    "Welche Bitte hat ein Mann, der es sich leisten kann derart großzügig zu sein?"

  • "Er hat viel von Dir durch die Frau, die er liebt, gehört und weiss, wie viel Du ihr bedeutest. Er möchte Dich bitten Gast in seinem Haus zu sein und für sie da zu sein. Er weiss, dass die Bitte viel beinhaltet, vielleicht zu viel, aber er hofft, dass Du, nach Allem, was passiert ist, ihn verstehst.
    Wenn Du seinem Wunsch entsprechen solltest, entsendet er mich auch Dich zu begleiten oder Dir zumindest zu sagen, wo Du sie findest. Und auch, Dir Begleitschutz anzubieten."

  • "Ich werde ihn gerne besuchen. Sage mir nur, wo er ist. Ich glaube auch, dass ich ihm und auch Alrun dort Gesellschaft leisten kann. Auch ich würde sie sehr gerne wiedersehen."


    Dieser sein Wunsch kam für mich sehr überraschend und doch war ich bereit ihm zu folgen. Hier würde man, zumindest für einige Zeit auch ohne einen Goden leben können. Doch durfte ich sie nicht zu lange alleine lassen. Einige Tage oder Wochen vergingen für die Götter wie für die Sterblichen einige Minuten, doch würde es sicherlich nicht gut sein wenn dieses Dorf auf eine lange Zeit hinaus seinen Goden verliert. Ich nickte dem Boten noch ruhig.

  • Der Bote zog den Goden beiseite und tuschelte eine Weile mit ihm. Worte wie freie Germanien, Amisia und Ähnliches kamen in dem Getuschel vor und noch einige Infos mehr.
    "Es wäre ihm eine Ehre Dich in seiner Heimstatt Willkommen heissen zu dürfen.
    Wenn es Dir recht ist, warte ich hier auf Deine Entscheidung und führe Dich dann entweder dort hin oder überbringe eine Botschaft."

  • Ich hörte sehr aufmerksam zu und nickte immer wieder. Auch ein erstauntes Gesicht hätte man mir sicher noch ansehen können. Aber gut, er hatte nun diesen Boten bei sich und er würde ihn führen. Ich werde gehen können, bald...


    "Ich werde dir folgen, morgen wenn die Sonne untergeht. Du bist bis dahin in meiner Hütte wohlgelitten und eingeladen."


    Ich weiste dem Boten den Weg bis zu meiner Hütte.

  • Die beiden Legionen begaben sich nun auf germanisches Gebiet, nun hieß es Vorsicht walten lassen. Der Tross jeder Legion wurde ab hier in die Mitte genommen und die Legionsreiterei wurde teils ausgeschickt um die Gegend zu erkunden der Rest sicherte die Flanken des Zuges.


    Nicht sehr weit hinter den beiden Legionen rückten auch die Mattiaker mit ihrem Heeresverband an, es waren so um die 2500 bis 3000 Mann davon um die 500 Berittene. Einige Mattiaker dienten den beiden Legionen als Führer und Späher. So hoffte man schneller und wenn die Götter es wollten ungesehen an die geplanten Positionen zu kommen.


  • Die Beiden Legionen erreichten ihre Ziele und begannen ihre Lager aufzuschlagen.


    Fast zeitgleich trafen auch die Melder wieder bei den Legionen ein die den Standort der Einheiten kannten.
    Sie gaben den Befehl des Legaten weiter...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!