Maximian sah nicht auf. Er hielt den Kopf weiterhin gesenkt. Er schützte sich. Würde er aufsehen, wäre Valeria bei ihm. Dann wär nicht mehr Julia da, sondern nur noch Valeria. Und hielt er den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen, blieben beide.
Julia... was tat er ihr nur an, während er nur in seinen Gedanken wandert? Das hatte sie nicht verdient. Am liebsten wäre er jetzt bei ihr gewesen, irgendwo ganz fern von hier. Er würde ihre Hand halten, er würde ihren Duft riechen und alles wäre so, wie es einfach war.
Valeria... wie er sie verletzte, wenn er genau das dachte? Sie die neben ihm saß, deren Hand er hielt und deren Berührungen ihn wünschen ließen, dass es mehr davon gab. Mehr vom Duft ihrer Haare, mehr von ihren zärtlichen Küssen und mehr von ihrer warme, weichen Haut.
Das war sie - seine innere Diskussion. Sie erfüllte ihn gänzlich und wart so leicht von außen beinflussbar. Denn die Stimme von Valeria wog viel. Und sie konnte Julia vor seinem inneren Auge vergdrängen, wenn sie zu ihm sprach. Auch wenn er es nicht wollte, er wollte es irgendwo doch.
Immerzu konnte sein Herz seinem Verstand widersprechen. Es war ein grausames Spiel, das er mit sich selbst spielte. Es kostete Kraft, das konnte Maximian ganz klar spüren, denn jetzt fing er leicht an zu zittern. Kaum spürbar für jemanden, der in ansah, aber für ihn, der er in sich hineinlauschen konnte, war es da.
Er kniff die Augen zusammen und hielt die Hand auf Valerias weiterhin unbewegt.
"Scht, nicht..."
Mehr als das bekam er auch nicht über seine Lippen. Denn er wusste, dass er sonst etwas sagen könnte, das Julia vielleicht gänzlich vertreiben würde.