• Commodus nickte erneut.


    "Er wird sich hoffentlich sehr bald bei dir melden." sagte er und gab mit einem kurzen Wink dem Scriba-Sklaven zu verstehen, dass er sich auf den Abgang vorbereiten sollte.


    "Ich danke dir schon mal dafür, dass du dich bereit erklärt hast als Advocatus aufzutreten. Und jetzt möchte ich deine Zeit auch nicht weiter in Anspruch nehmen." sagte er.

  • "Je eher er sich bei mir meldet, desto eher kann ich die Anzeige rstatten und den Mühlen der Justiz Anschwung geben. Zu danken brauchst du mir nicht, ich wäre wohl ein schlechter Advocatus wenn ich nicht als solcher vor Gericht aufzutreten gedächte. Überdies wird der Prozess eine gute Möglichkeit sein sowohl Lex Mercatus als auch den dazugehörigen Kommentar in der praktischen Anwendung zu erleben."


    Er geleitete den Gast noch zu Tür um ihn dort zu verabschieden.


    "Vale bene, Praetor."

  • "Es gibt genügend Advocati, die noch nie vor Gericht auftraten, das kannst du mir glauben." kommentierte Commodus auf dem Weg zur Tür.


    "Vale." verabschiedete er sich und ging, gemeinsam mit seinem Scriba-Sklaven hinaus.

  • Callidus betrat das Atrium des Hauses und ließ sich dort noch schnell die Toga richten, die für den Anlass geradezu zwingend notwendig war.
    Das Geschenk, leicht erkennbar und nur wenig getarnt in ein Tuch gehüllt, wurde im Atrium platziert.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Crassus war sehr froh, als er endlich Zeit fand seine Rüstung zu wechseln. Denn die, die er jetzt den ganzen Tag schon getragen hatte, glänzte kaum noch und betonte geradezu Crassus' müde Erscheinungsbild. In der frisch polierten Rüstung würde seine Ermüdung sicherlich kaum noch auffallen. Da Crassus allerdings gerade seine Rüstung wechselte, während ihm Callidus angekündigt wurde, musste sich dieser noch etwas gedulden, ehe Crassus ihn begrüßen konnte. Doch es dauerte auch nicht mehr sehr lange, bis Crassus in das Atrium gelangte und dort seinen Gast und Klienten begrüßte:


    Sei mir gegrüßt Aelius Callidus!

  • > Ich grüße dich, Caecilius Crassus. Wie immer freue ich mich darüber, Gast in deinem Haus sein zu dürfen. Ich möchte dich, nach deiner langen Abwesenheit von Italia und natürlich Rom, herzlich willkommen heißen. Ich habe viele Neuigkeiten, doch will ich dir zunächst ein Geschenk überreichen. <


    Callidus zog nun das Tuch weg und präsentierte die "Kleinigkeit". Es war eine aus Griechenland importierte Statuengruppe, die in der Mitte durch Apoll geprägt war. In seiner Linken hielt er eine Harfe, seine Rechte streckte sich zum Himmel. Flankiert wurde die Figur durch zwei kleinere Frauengestalten, die an seinen Beinen zur Rechten und zur Linken halb lagen, sich halb aufstützten, und zwei der Musen darstellten. Die Gruppe verband die Funktion des Gottes als Gott der Musen mit der des Gottes der Sonne.


    > Möge Apollon dein Haus schützen und die Statue es gleichsam zieren. <


    Sim-Off:

    WiSim :)


    Callidus wusste, dass er hier viel Geld investierte, doch befand er sich nicht in einer Situation, in der er knapp bei Kasse gewesen wäre. Die Hochschätzung seines Patrons durch diese kleine Geste, würde ihm sicher dessen Wohlwollen für Zukünftiges sichern.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Mit bewundernden Blicken und großen Augen ging Crassus um die nun enthüllte Statue herum und besah sie sich aus allen Blickwinkeln. Hie und da huschte ein Grinsen über sein Gesicht, als er irgendein kleines, verstecktes Detail bemerkte. Man erkannte deutlich, dass Crassus an solchen Kunstwerken viel Freude hatte, aber offenbar selten Zeit für diese Freizeitbeschäftigung fand. Nach einer gründlichen ersten Betrachtung richtete sich Crassus wieder auf und wandte sich an seinen Gast:


    Ich danke dir für dieses Geschenk. Es gefällt mir sehr gut, ich denke ich werde dafür ein schönes Plätzchen finden, wo es voll zur Geltung kommt und auch andere Betrachter faszinieren kann. Nun, setz dich doch bitte. Kann ich dir etwas zum Trinken anbieten?

  • Callidus nahm den angebotenen Platz an und nickte.


    > Gern werde ich dein Angebot annehmen und mit dir auf deine Rückkehr und dein Wohlergehen trinken, darauf, dass die Götter sich deiner annahmen. <


    Nachdem nun genug der geschwollenen Worte gefallen waren, konnte Callidus auch zu den Neuigkeiten übergehen.


    > Monate warst du fern von Rom, und ich kann dir berichten,nicht ohne Stolz, dass ich aus den Reihen der praeceptores vom Rat der Schule zum neuen Rector der schola Atheniensis auserkoren wurde. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Crassus winkte einen Sklaven herbei und ließ sich von ihm auch sofort Wein und Wasser samt zweier Becher holen. Noch während dieser unterwegs war um die Karaffen vorzubereiten, begann Callidus schon mit der Erzählung der Neuigkeiten.


    Zweifelsohne ein verantwortungsvolles und ehrenhaftes Amt, für welches du da ausgewählt wurdest. Ich bin davon überzeugt, dass du trotzdem, oder gerade deswegen, diese Position zur vollster Zufriedenheit aller Gelehrten ausführen wirst. Ich wünsche dir dazu den Segen der Götter.


    ehe Crassus geendet hatte, kehrte der Sklave wieder mit einem Tablett zurück und füllte vor ihren Augen die beiden Becher mit einer großzügigen Wein-Wasser Mischung. Der Sklave reicht Callidus und Crassus je einen und zog sich dann zurück.


    Auf das dein Weg noch lange so bergauf gehen möchte, wie er es die letzte Zeit getan hatte.

  • Callidus kippte den Becher und goss einen Schluck des Weines auf den Boden, er sollte als Gabe an die Götter das Gesagte besiegeln.
    In diesem Haus war das nicht weiter schlimm, schließlich würden sich Sklaven schon bald um das Aufwischen kümmern.


    > Mögen die Götter dem wohlwollend gegenüberstehen! <


    Callidus trank einen Schluck vom Wein.
    Natürlich wusste er, dass sein Patron besonders darüber informiert war, aber dieser ließ es Callidus, auch seine Ernennung zum magister officiorum im Palatin zu erwähnen.


    > Die Götter meinten es in letzter Zeit doch sehr gut mit mir. Ich kandidierte erneut zum Comes vom Italia, gegen Aurelius Cicero. gegen jenen läuft derzeit ein Prozess. Der Kaiser entschied in dieser Sache, mich an den Palatin zu berufen, was mir zu großer Ehre gereichte. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Auch Crassus schenkte einige Tropfen des guten Weines den Göttern, ehe er selbst einen großen Schluck aus dem Becher nahm.


    Ja, ich hörte bereits von dieser Ernennung; Glückwunsch dazu! Außerdem ist es sehr erfreulich zu sehen, dass sich dein Weg dem Herzen des Imperiums, das zweifellos auf dem Palatin schlägt, immer weiter annähert.


    einige Momente starrte Crassus gedankenverloren in seinen Becher.


    Hast du dir schon Gedanken über deinen Weg über dein jetztiges Amt hinaus gemacht? Oder willst dich erstmal voll auf den neuen Posten konzentrieren?

  • > Die gens Aelia stellte stets bedeutende Männer in der Nähe des Augustus, die ihm treu dienten. Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft noch andere Aufgaben in der Verwaltung übernehmen werden kann, welcher Art auch immer diese sein mögen. Derzeit jedoch soll mich mein jetziges Amt ausfüllen. Nach der Ehre der Ernennung zum magister officiorum muss ich mich in diesem Amt beweisen, bevor man mir andere Aufgaben, möglicherweise wichtigere, angedenkt.
    Somit ist meine Quaestur auch noch in weiter Ferne, doch als angesehener Mann in meinem Stand werde ich später vielleicht nicht die Kandidaturen fürchten müssen. <


    Callidus war zwar schon bekannter, insbesondere durch seine Ämter, die er jetz in Rom innehatte, doch der Kreis seiner Klienten war sehr überschaubar. Die meisten wandten sich an Aelius Quarto selbst. Dennoch würden die Verbindungen der Familie für eine erfolgreiche Kandidatur sicher ausreichen.


    > Ein einziges Thema beschäftigt derzeit Rom. Der Aufbruch des Augustus Richtung Osten wird ständig erwartet. Hast du bereits mit ihm gesprochen, hat er dir eine besondere Rolle zugesprochen? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Crassus hatte im Prinzip nichts anderes erwartet. Zu oft schon hatte er aufstrebende junge Menschen gesehen, die im ersten Anzeichen einer ansteigenden Laufbahn ihre Nüchternheit verloren haben und sofort nach den Sternen greifen wollten. Heute haben sie meist immernoch irgendeinen Beamtenposten in der tiefsten Provinz inne. Aber auch nur, falls sie ihren Verstand nicht völlig weggesoffen haben sollten.


    Ja, ich habe mit ihm bereits ein längeres Gespräch geführt - und bis zu seiner Abreise werden sicherlich noch einige lange folgen. Neben den üblichen Aufgaben, die mich als Praefectus Praetorio in seiner Abwesenheit beschäftigen werde, werde ich den Prozess gegen die Anführer, die ich in Spanien in Gewahrsam nahm, führen. Ich werde also das Iudicium Imperialis in Vertretung des Imperators leiten.

  • > Du selbst wirst den Prozess gegen die Aufständischen Hispanias führen? Welch Freude zu hören, dass der Augustus selbst dir dies überträgt. Gerne werde ich diesen Prozess verfolgen.
    Ich bin sicher, dass noch einige Aufgaben folgen werden. Die Vorberietung scheinen jetzt bald abgeschlossen und ich erwarte fast jeden Tag die Nachricht in den Offizien des Palastes, dass der Iulianus aufbrechen will. Dies wird auch für die Verwaltung einige Unannehmlichkeiten mit sich bringen, müssen wir doch alle Entscheidungen des princeps über den Seeweg und per Brief erbitten und empfangen. <


    Aber dafür hatte Callidus ja bereits die Beförderung des Tiberiers erreicht, so dass er viel auf diesen abwälzen konnte. :]


    > Unlängst hat ein Mitglied deiner Familie einen Kurs über die Rhetorik an der schola Atheniensis besucht und bestand mit Auszeichnung. Eine wirklich hervorragende Leistung und eine Freude, gleich zwei Caecilier in diesem Kurs gehabt zu haben. <


    Dass der zweite leider nicht bestanden hatte, unterschlug Callidus an dieser Stelle einfach. Es war ja auch nicht von Wichtigkeit.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Ja, für jeden in einer führenden Rolle bedeutet die Abwesenheit des Kaisers eine nicht unerhebliche zusätzliche Belastung.


    Für die Prätorianer ganz besonders, da man gerade jetzt aufpassen musste, dass die bestehenden Strukturen auch so erhalten bleiben. Zu schnell kann der Gedanke an die absolute Macht eines Augustus einen zu schändlichen Taten verleiten. Besonders wenn der aktuelle ganz weit weg ist...


    Ich hörte bereits, dass du einen solchen Kurs abgehalten hast. Wenn ich nicht den Aufstand hätte niederschlagen... dürfen , so hätte ich bestimmt auch an dem Kurs teilgenommen. Naja, hat wohl nicht sollen sein. Dafür freue ich mich jetzt um so mehr über den Erfolg meiner Familie.
    Achja, wo wir gerade bei den Kursen sind: ist schon absehbar, was in nächster Zeit an Kursen angeboten wird? Durch meine Abwesenheit habe ich da etwas den Überblick verloren...

  • > Ich bin mir sicher, deine Familie hätte eine weitere Auszeichnung durch die schola bekommen, wärest du in Rom gewesen.
    Ich bereite derweil einen Kurs über die alten Autoren vor. Er soll ähnlich dem ersten Kurs über die Literatur abgehalten werden und umfasst Schriftsteller wie Cato, Sallust, Cicero, aber auch Schriftsteller aus dem Prinzipat, wie beispielsweise Vergil, Ovid und Horaz.
    Desweiteren führe ich Untersuchungen zu den Gesetzen des Gaius Gracchus. Vielleicht werde ich auch hier bald einen Kurs anbieten können.
    Wenn es dich interessiert, so werde ich dir gern persönlich rechtzeitig eine Nachricht zu einem anstehenden Kurs zukommen lassen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Crassus nickte langsam während er über die einzelnen Themen nachdachte. Beide gehörten nicht unbedingt zu seinen Paradegebieten. Nach einem erfrischenden Schluck ging er auf das Angebot von Callidus ein:


    Ja, die Themen klingen nicht ganz uninteressant. Deshalb wäre ich auch über eine solche Nachricht erfreut - egal, welchen Kurs du nun letztlich zu erst leiten wirst. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich ersteres Thema eher interessieren würde; also das über die "alten Autoren." Welches Thema auch immer es dann sein wird, hast du schon eine ungefähre Zeitvorstellung, ab wann du diesen Kurs anbieten wirst?

  • > Ich denke, dass ich zunächst den Kurs über die Autoren der voraugusteischen Zeit halten werde. Dann folgt noch ein Kurs über die nachaugusteischen. Es ist schwierig zu sagen, doch will ich sehen, dass zunächst ein praeceptor der Schule einen anderen Kurs hält, so dass mir noch Zeit zur Ausarbeitung bis nach den Wahlen, oder sogar bis kurz vor die übernächsten Wahlen bleibt. Du kennst ja das Zitat des Vergilius, dass man seine Worte bearbeiten müsse, wie eine Bärin ihr Junges beleckt. <


    Einen gänzlich unausgegorenen Kurs wollte Callidus nicht abhalten, dass würde dem Ruf der schola und seinem eigenen schließlich schaden.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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