Gehüllt in eine schneeweiße Toga Candida erklomm ich sicheren Schrittes die Rostra. Kein neuer Gang für mich. Dennoch war es immer etwas Besonderes vor einer großen Menge gespannt wartender Bürger die Kandidatur für ein Amt im Cursus Honorum zu verkünden.
Zum Zeichen das ich reden wollte erhob ich meine Hand. Rasch kehrte Ruhe ein, da die versammelten Bürger erwartungsvoll auf meine Worte warteten.
"Freunde, Mitbürger, Volk von Rom. " begann ich mit lauter und deutlicher Stimme zu sprechen.
"Ich - Marcus Didius Falco - stehe hier und heute vor euch, um meine Kandidatur als Praetor Urbanus zu verkünden und euch darum zu bitten mich in dieses für unser Gemeinwesen so wichtige Amt zu wählen.
Als Senator, Kommandeur der Cohortes Vigiles, Auctor der Acta Diurna sowie in anderen Funktionen war und ist es für mich stets eine hohe Ehre und liebste Pflicht zum Wohle unseres Volkes und zur Stärkung des Imperiums beizutragen. Im Cursus Honorum diente ich Rom bereits als Quaestor Consulum und als Tribunus Plebis und möchte nun die nächste Stufe - die Praetur - in Angriff nehmen.
Wie die meisten von euch wissen, sind die Praetoren für die Rechtspflege zuständig. Der Praetor Urbanus insbesondere ist für die Leitung von Prozessen zwischen Inhabern des römischen Bürgerrechts verantwortlich. Darüber hinaus obliegt den Praetoren die Verwaltung der Gesetzeslisten sowie der Bürger-, Gens- und Gesetzeslisten des Tabulariums.
Auf all diese Aufgaben fühle ich mich sehr gut vorbereitet. Stets lagen mir die Einhaltung der Rechtsvorschriften sowie die Gerechtigkeit in unserem Gemeinwesen besonders am Herzen. Bereits vor meiner Zeit als Senator und natürlich als Mitglied dieser ehrwürdigen Körperschaft erst recht war ich oft an der Gestaltung von Gesetzen beteiligt.
Zur Vorbereitung auf meine Kandidatur als Praetor Urbanus habe ich den Cursus Iuris absolviert und mir dabei das erforderliche theoretische und juristische Rüstzeug angeeignet, um unsere Gesetze richtig zu interpretieren und gerechte Entscheidungen auf der Grundlage dieser Gesetze zu fällen.
Als Praetor werde ich stets objektiv und unparteilich urteilen und stehe für die Gleichbehandlung aller Bürger vor dem Gesetz.
Quirites!
Gebt mir euer Vertrauen.
Wählt mich zum Praetor Urbanus. damit ich an dieser Stelle weiter meiner grossen Liebe, dem Volke Roms, dienen darf. Auch diesmal werde ich euch nicht enttäuschen."