Was die Götter von uns wollen, das können wir nicht wissen. Wir können zwar das Orakel befragen, welches hier in Rom steht, aber wir können es nicht wissen.
Manchmal testen sie uns, manchmal wollen sie uns leiden sehen, manchmal wenden sie ein Leid in ungeahnte Freude.
Wäre ich in deiner Lage, ich würde das Orakel befragen.
Ja, mein Freund, das würde ich! Soweit ich hörte, verkauft mein Bruder Tiberius den dafür notwendigen speziellen Weihrauch. Es sollte also kein Problem geben.
Du aber, versprich mir, dass du alles daran setzen wirst, bis zur Antwort durch das Orakel keine Dummheiten zu begehen! Nur ungern möchte ich dich wegen incestum und stuprum angeklagt sehen!
Du hältst mich nicht auf, mein Freund, aber wenn du gehen möchtest, dann darfst du das natürlich. Du könntest aber auch hier im Gästezimmer schlafen!
Was das Orakel angeht, so komme ich gerne mit, aber morgen wird das nichts. Die Reise nach Rom dauert 5 Tage. 
Natürlich können wir morgen aufbrechen, wenn du das möchtest.
Kein Problem, dafür sind doch Freunde da, oder nicht? Andreia wird dir dein Pferd bringen. Ich bin sicher, sie hat es in der Zwischenzeit im Stall versorgt und gepflegt.
Ich erhob mich ebenfalls und wir verabschiedeten uns mit dem Versprechen, uns so bald als möglich in Rom beim Orakel zu treffen.
Nachdem Magnus weg war ging ich zu meinem Bruder, der gerade bei einem Becher Wein seinen Gedanken nachhing.
Das scheint ja ein nachdenkliches Gespräch gewesen zu sein, Bruder, wenn du dem Wein nachhängst. Ich frage nicht nach. Du wirst schon mit mir sprechen, wenn du willst und kannst.
Ich drehte mich halb zu ihm und nahm nochmals einen Schluck.
Danke Bruder, aber ich will und darf nicht darüber sprechen. Der Wein wird helfen.
Tiberius verabschiedete sich wieder und ich hing noch meinen Gedanken nach.
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