Ausritt Allein durch die dunklen Wälder Germaniens

  • Ich seufzte schwer. Mein Herz schmerzte, es schlug harten gegen meine Brust. Und mein Kopf drohte unter den vielen Bildern und Gedanken zu zerspringen, ich wusste nicht mehr weiter. Ich liebte Maximian und ihn durfte ich lieben. Doch warum war auch Flavius hier und warum liebte ich ihn und warum durfte ich es nicht? Fakt war: Ding der Unmöglichkeit. Ich wollte Maximian sehen, ich wollte nicht, dass es mich zerriss, ich wollte es Flavius und mir leicht machen. Ich wollte mein Leben wieder auf die richtige Bahn lenken.


    Ich atmete einmal tief durch den Mund ein und meine Lippen bebten dabei, angestrengt nicht zu weinen. Ich hatte das Gefühl eine weitere Träne würde meinen Körper zum austrocknen bringen. Ich sah Maximian. Sollte ich... Nein. Ich wollte untertauchen, als tot gelten. Auch für ihn. Ich sah zu Flavius, doch wandte ich meinen Blick sogleich wieder ab.


    Wie gut, dass er unterbrochen hatte. Es wäre lediglich Verwirrtheit gewesen, die mich verleitet hätte. Ich... Mühsam richtete ich mich auf und legte mich schweigend wieder ins Bett.

  • Er erwiderte den Druck der Hand leicht. Dann sah er sie an. Alles in ihm sehnte sich danach und er konnte es nicht zurückhalten. Er legte sich komplett neben sie und küsste einmal mehr ihre Stirn und arbeitete sich langsam, über die Nase nach unten, zu ihren Lippen vor.
    Dabei schwieg er, aber er hörte nicht auf.

  • Das Klopfen in meinem Herzen wurde stärker und ich wandte ihm meinen Blick zu. Ich hatte Angst dass er es deshalb tat, weil er Mitleid mit mir hatte. Ich drehte mich leicht auf die Seite und kürzte den Kuss auf meinen Lippen ab. Dann legte ich mich ganz auf die Seite und sah ihn stumm an, doch ich lächelte. Schwach sagte ich...

    "Flavius... du... musst nicht meinetwegen..."


    Ja, was überhaupt meinetwegen? Ich streichelte ihm durchs lange Haar.

  • Ich musste lächeln und flüsterte leise lachend...

    "Was wohl Valentin sagen würde?"


    Ich beugte mich nun, auf Ellenbogen abgestützt über ihn und küsste ihn sanft und zärtlich auf den Mund. Auf die Lippen. Der Kuss war zurückhaltend und voller Liebe, was mich selbst ein wenig erschreckte.

  • Mein Lächeln wurde breiter. Ich beschloss, einfach mit Flavius zu reden...


    "Ich... hatte nie gedacht... Dass... Du mir soviel mehr als nur ein Bruder bedeutest. Ich liebe es in deinen Armen zu liegen, ich... Hatte schon immer Probleme dich nur als Bruder anzusehen... Mir ist die Moral sowas von egal. Hauptsache... du bist bei mir... Halt mich fest!"

  • Und er hielt sie fest. Sanft und doch bestimmt, beherrschend. Sie war sein ein und alles in diesem Moment, schon immer gewesen und würde es immer sein.
    Er küsste sie noch einmal, schweigend.
    "Ich werde immer bei Dir sein! In Gedanken und mit meinem Herzen, auch wenn uns Kilometer trennen. Darin sind wir vereint!"

  • "Doch lass uns nun dafür sorgen, dass nicht einmal Zentimeter uns trennen, mein... Liebster..."


    Ich bettete meinen Kopf glücklich an seine Schulter und kuschelte mich eng an ihn heran. Der Regen dort draußen war mir völlig gleich und plötzlich verstand ich, was wahre Liebe war: Es gab nur noch den Einen.


    Gewiss, ich hatte Maximian auch geliebt und liebte ihn womöglich immer noch. Doch... Flavius saß tiefer, fester. Wie ich es Maximian beibringen sollte? Nein, darüber wollte ich mir später den Kopf zerbrechen.

    "Flavius... Flavius..."


    Es tat so gut diesen Namen auszusprechen und für den Moment war er nicht mein Bruder sondern nur noch mein Liebster, mein Flavius.

  • Ich sah ihn an und meine Worte waren ehrlich gemeint, unterbewusst vielleicht doch ein wenig zweideutig. Lächelnd hob ich meine Decke sacht an:


    "Flavius, komm doch... Ich möchte mich in deiner Nähe wissen, heut Abend... Lass die Leute denken was sie wollen... Ich will nur dich!"


    Ich streichelte mit der freien Hand seine Schläfen bis zum Halse hinab.

  • Einen Moment zögerte er, aber dann kuschelte er sich mit ihr drunter. Das er noch angezogen war, sie da drunter jedoch unbekleidet, war ihm nur im ersten Moment unangenehm. Ihre Haus war noch etwas kühl, aber nicht mehr zu kaltklapp wie zuvor und sanft, wenn auch mit den typisch rauhen Soldatenhänden, streichelte er ihr darüber.

  • Ich rückte nah an ihn heran, es war ein so schönes Gefühl, IHM endlich nahe zu sein. Endlich in seinen Armen liegen zu dürfen. Ich war so erleichtert, dass er meine Liebe erwiederte. Nur ihn wollte ich für immer bei mir haben und ich verdrängte, dass er mein Bruder war.


    Das ist unbequem...


    quengelte ich um zu entschuldigen, dass ich begann mich an der Tunika von ihm zu schaffen zu machen.

    Außerdem wird dir doch noch ganz warm...


    Und die Tunika fiel an der Seite hinunter. Ich beabsichtige nichts außer seine Haut zu fühlen. Ich wollte seine Nähe und seine Leidenschaft, was nicht heißen sollte dass ich eine ... Ich erötete. Und ich sah zu ihm auf.

  • Und er zu ihr runter. Auch er errötete ein wenig, aber was sollte das jetzt interessieren. Und wer würde sie schon entdecken können? Nur die alte Frau und diese dachte sowieso, dass sie ein Paar wären.
    Ausserdem, sie hatte ja recht.
    Er half ihr ein wenig und dann, nach einer Weile lagen sie beide, wie die Natur sie geschaffen hatte, unter der Decke. Er war jedoch schon ein wenig froh, dass sie unter der Decke keine Augen hatte, so vielen ihr die vielen Narben nicht gleich auf, die er aus den Schlachten nach Hause getragen hatte. Bisher kannte sie nur die an seinem Arm, von dem offenen Bruch und ein paar, als Kinder. Die von damals und die aus den letzten beiden Schlachten blieben immer verborgen.
    Wieder streichelte er sie sanft und dort, wo seine Hand zum liegen kam, wurde ihre Haut schnell warm.

  • Wie seltsam. Warum hatte ich keine Angst nackend neben einem unbekleideten Manne zu liegen? Es war wohl kaum die Begründung relevant, dass er mein Bruder war. Dafür war die Liebe zu anders und ...

    "Weißt du wielange ich von dir geträumt habe? Dieser Wunsch war stets in meinem Herzen verankert. Und... Jetzt..."


    Ich neigte meinen Kopf zu ihm hinauf und küsste ihn sanft auf die Lippen, lange, innig...

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