Ich riß meine Augen auf und saß mit einem Schlag kerzengerade auf der Kline. Wollt ihr damit sagen, daß er hier in Tarraco ist, wenn nicht sogar im Palast ist? Mir fiel gerade ein, daß ich noch gewichtige Dinge zu erledigen hatte,die keinen Aufschub duldeten.
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"Ich hoffe nicht" sagte ich lächelnd
"Er wird doch in Rom gebraucht..." -
Ich legte mich wieder erleichtert auf die Kliene und dankte dem Apoll für die Güte, die er mir erwies. Insgeheim schalt ich mich aber und murmelte vor mich hin: Jaja, die Pferde rennen nach dem Lohn und die Esel erhalten ihn.
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"Du kennst die sechs Phasen eines Projekts im Cultus Deorum?
I. Begeisterung, II. Ernüchterung, III. Panik...." -
Ich schaute die Legatin ruhig an:
Sicher, jeder Mann in Rom lacht darüber. Doch eins ist sicher: Die Religion unserer Ahnen überdauerte die Zeiten und jeder, der sich über sie lustig zu machen wagt, indem er glaubt, sich als Mensch über das Gottgebene hinwegsetzen und die überlieferten Riten in seinem Sinne mit einem Federstrich ändern zu können wird die erbarmungslose Strafe für seine Frevel und Schandtaten ereilen.
Seht es als Zeichen so Apoll sprach:
Und ich werde meine Urteile über sie sprechen wegen all ihrer Bosheit, daß sie mich und die anderen Götter verlassen und sich vor den Werken ihrer Hände niedergeworfen haben. Durchstreift die Gassen Roms, seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will ich ihm vergeben! Und wenn er sagt: So wahr die Götter leben! - so schwören sie darum doch falsch. - Iupiter, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, aber sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren. Iupiter aber sagte: Nur die Geringen sind so; diese handeln töricht, weil sie den Weg der Götter sind, das Recht ihres Gottes, nicht kennen. Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg der Götter, das Recht ihres Gottes. Doch sie haben alle zusammen das Joch zerbrochen, die Stricke zerrissen. Darum schlägt sie ein Löwe aus dem Wald, ein Wolf der Steppen überwältigt sie, ein Leopard lauert an ihren Städten: jeder, der aus ihnen hinausgeht, wird zerrissen. Denn ihre Vergehen sind viele, zahlreich ihre Treulosigkeiten. - Weshalb sollte ich vergeben? Die Söhne Roms haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus und liebkosen das Verbotene. Feiste, geile Pferde sind sie; sie wiehern, jeder nach der Frau seines Nächsten. Sollte ich dies nicht heimsuchen? spricht der Apoll. Oder sollte sich meine Seele an einer Nation wie dieser nicht rächen?
Und ihre Häuser werden anderen übereignet, Felder und Frauen ebenfalls. Denn ich strecke meine Hand gegen die Bewohner des Landes aus, spricht der Apoll. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten machen sie alle unrechten Gewinn. Und bis zum Priester üben alle Falschheit und sie heilen den Bruch der Tochter meines Volkes oberflächlich und sagen: Friede, Friede! - und da ist doch kein Friede. Sie werden zuschanden, weil sie Greuel verübt haben. Doch sie schämen sich keineswegs, ja, Scham kennen sie nicht. Darum werden sie fallen, wenn alles fällt. Zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der Apoll und er wird mit den anderen Göttern über sie kommen.Ich schwieg eine Weile.
Wenn ich in Rom bin, werde ich als Erstes dem Pontifex maximus berichten. Er und das Collegium Quindecimvirii werden alles daran setzen, jeden noch so kleinen Zweifel an den Überlieferungen mit Feuer und Schwert zu tilgen. Ich kann doch auch auf eure Hilfe zählen Legatin im Sinne Roms und eurer Väter? -
"Wenn ihr mir versprecht euch der Autorität des Pontifex Maximus und des Rex Sacrorum in jeder Hinsicht zu unterwerfen und euch den gegebenen Hierarchien anzupassen werde ich an eurer Seite kämpfen. Im Notfall auch um die Aufhebung gegebener Hierarchien zu erreichen."
sagte ich bedächtig und wohlüberlegt
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Ich zog meine Tirn in Falten und sah sie scharf an.
Kein Mensch wird sich ungestraft gegen die Götter erheben.Wobei es schon einer Unverschämtheit gleichkommt, wenn ihr dem Pontifex maximus und dem Rex sacrorum vorwerft, gegen die Götter zu sein wie so mancher der Priester aus dem niederem Volk, der nur seine Karriere im Sinn führt. -
"Wenn ihr dies in meine Worte, die beilebe nicht so gemeint waren, hineininterpretieren wollt könnt ihr gehen, die Audienz wäre dann beendet da keine Basis für eine Zusammenarbeit besteht."
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Ich wurde hellwach und richtete mich noch mehr auf.
Zusammenarbeit? Welch ein bezauberndes Wort und so urplötzlich auftauchend wie das Gewitter bei Sonnenschein.Wie stellt ihr euch denn die Unterstützung der Priester des Apollos, insbesondere des Collegiums Quindecimvirii vor?
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"Ich bin, wie ihr vielleicht wisst, von meinem Amte als Flaminca Minervalis zurückgetreten, hatte aber, dank der besonderen Güte des Imperators, die Gelegenheit ihm einen Kandidaten für die von mir bisher ausgeübten Aufgaben in den Bereichen Religionsgesetzgebung und Adeptenexamina vorzuschlagen."
Ein Schluck Wasser tat nach einem solchen Satz gut, hatte ich doch dabei sicherlich einige Kommata verschluckt
"Kennt ihr Titus Sergius Glaucia?"
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Bekannt war mir dieser Schritt von euch noch nicht. Aber erwartet hatte ich es doch schon, da ihr nie den Flamen zum Manne hattet. Zumindst sanden eiuch die Götter die Einsicht und Besinnung auf das Althergebrachte, die noch so manchem fehlt.
Ich dankte insgeheim den Göttern für ihre Größe und nahm mir eine Traube, die ich gegen das Sonnenlicht hielt.
Kennt ihr den Landwirt, der diese Traube hegte und pflegte, den Händler, der sie nach Tarraco brachte?
Ich wartete einen Augenblick und schob mir dann die Traube genußvoll in den Mund. Dann ließ ich mich sanft in die Kissen auf der Kliene zurückfallen.
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Zitat
Original von Publius Aelius Hadrianus
Kennt ihr den Landwirt, der diese Traube hegte und pflegte, den Händler, der sie nach Tarraco brachte?Ich stand auf und ging zum Fenster, atmete tief durch und überlegte Hadrianus vor die Tür zu setzen
"Ihre Namen sind Haemius und Adrianus und wenn ihr weiterhin versucht mich mit hohler Eloquenz zum Narren zum halten könnt ihr an anderer Stelle darüber nachdenken ob dies angebracht ist. Meine Zeit ist wohl offensichtlich kostbarer als eure, also verschwendet sie nicht."
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Adrianus Johannes Simonis. Ist das nicht ein Anhänger dieser jüdischen Sekte, die sich christen nennt? Ihr solltest besser Obacht bei der Wahl eurer Händler walten lassen. Nicht, daß man euch der Religionsfrevelei bezichtigt. Schon eure Worte vorhin über den Pontifex maximus und den Rex sacrorum waren äußerst unbedacht. Aber ich will sie nicht gehört haben, da ihr ein Weib seid.
Ich nickte ihr freundlich lächelnd zu.
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Zitat
Original von Publius Aelius Hadrianus
Aber ich will sie nicht gehört haben, da ihr ein Weib seid.
Ich nickte ihr freundlich lächelnd zu.
Ich läutete freundlich lächelnd eine Glocke -
Wie schön und lieblich doch so manches Glöckchen klang. Ich war gespannt, was denn passierte. Hatte ich mit diesem Christen gar in ein Wespennest gestochen? Ich war gespannt auf das nun Folgende und prostete ihr lächelnd zu.
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Auf das Leuten hin, traten aus einer Nebentüre 2 Legionäre der Wachmannschaft ein.
“Legatin?!“
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"Schafft mir diesen offensichtlich betrunkenen Commentarius an einen sicheren Ort an dem er seinen Rausch ausschlafen kann, er redet sich hier sonst um Kopf und Kragen. Führt ihn mir morgen um dieselbe Zeit wieder vor."
Ich widmete mich wieder einem Schriftstück über Zitronenbäume um ihre Anbaumöglichkeiten in der Regio Baetica zu prüfen.
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Die Wachen nickten und traten neben den Commentarius.
„Du hast es gehört! Folgst du uns freiwillig oder müssen wir nachhelfen?“
Sim-Off: Und glaub ja nicht, dass du dich wegzaubern kannst, so wie du es bei den Prätis versucht hast!
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Und tatsächlich erschienen auf den süßen Klang des Glöckleins 2 Legionäre.
Ich stand auf nahm mir eine Zitrone vom Tisch warf sie ind ie Luft, fing sie wieder auf und warf sie dann mit kunstvollem Bogen zu einem der Legionäre, zu dem ich dann sagte. So schnell handelt man mit Zitronen. wandte mich ihr wieder zu und ließ schöne Grüße an den Christen Adrianus bestellen.
Dann wandte ich mich an den Legionären vorbei zum Gehen. -
Der Commantarius kam der Aufforderung nach und stand auf. Auf einen Pfiff des Legionärs erschienen 2 weitere und postierten sich neben der Türe. Ruhig und gelassen hob der Anführer der Wachmannschaft die Zitrone auf, die vor ihm auf den Boden gefallen war und wog sie in seiner Hand ab. Dann wandte er sich an die Legatin.
„Wir holen den Regionarius! Das hier ist seine Sache.“
Er salutierte und begleitete den Commentarius hinaus zum Wachposten.
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