[Officium] Aedilis Plebeii

Livianus nickte dem Magister Memoriae zu, den er vor kurzem kennen gelernt hatte.

„Salve Magister! Du entschuldigst, aber wir müssen dringend zum Aedilis. Es wird nicht lange dauern.“

Mit diesen Worten ging er an ihm vorbei und deutete Verus ihm zu folgen.

Ich folgte umgehend.

Livianus und Verus traten ein.

"Salve Commodus! Wir sind wegen des Haftbefehls gegen Decimianus Verus hier."

Commodus wollte gerade das Klopfen mit einem 'Herein' quittieren, als die Tür auch schon geöffnet wurde und Livianus und Verus eintraten.

Er schaute etwas missmutig zu den beiden.

"Salve Livianus. Ich darf doch sicherlich dran erinnern, dass auch du das nächste mal bitte wartest, bis du hereingebeten wirst."

Er deutete auf zwei Stühle.

"Ich würde es nicht als Haftbefehl ansehen. Es war lediglich eine Anweisung ihn hierher zu bringen, was du ja getan hast."

Er kramte kurz in seinen Unterlagen und legte dann ein Schriftstück auf den Tisch.

Livianus ignorierte die unpassende Meldung von Commodus. Als Praefectus Urbi und Senator trat er ein wo er wollte – ohne sich dafür zu Rechtfertigen.

Er sah fragend zu Verus, der nun Stellung zu diesem Edicti nehmen sollte.

Ich griff nach dem Schreiben und überflog es. 208,80 Sesterzen wegen Preisunterschreitung. Dieses Dokument war mit Sicherheit nie in Hispania angekommen. Doch was nützte debattieren?

"Auf welches Konto soll ich das Bußgeld überweisen?"

"Auf das Konto der Staatskasse (II). Kontonummer 1002."

"Eine bessere Idee. Ich zahle gleich direkt, Aedil."

Ich griff unter meinen Mantel und kratzte das Geld heraus, das eigentlich für die Rückreise vorgesehen war. Es reichte und ganze zwölf Sesterzen blieben übrig. Ich legte die Summe auf den Tisch.

"Sehr gut." Er nahm das Geld entgegen und notierte den Zahlungseingang.

"Nun, dann darfst du ihn wieder freilassen, Praefectus Urbi. Und falls es nichts anderes mehr gibt, steht es euch beiden frei zu gehen."

Livianus nickte. Glück für diesen alte Mann, dass er ein Freund seines Vaters war.

"Vale Commodus!"

Er gab Varus ein Zeichen und die beiden verliesen das Officium.

Ich folgte auch diesmal und verabschiedete mich bei dem Aedilen mit einem Kopfnicken. Vor dem Officium sprach ich dem Decimus meinen Dank aus. Ohne ihn, hätte der Tag ganz anders verlaufen können. Ich stand in seiner Schuld.

Commodus blickte den beiden nicht hinterher. Er war schon wieder damit beschäftigt seinen Tätigkeiten nachzugehen und interessierte sich weniger für die Menschen, die ihn wieder verliessen.

Constantius klopfte nun wiederholt an das Officium.

"HEREIN!" rief Commodus, der am liebsten ein dickes Schloss an der Tür angebracht hätte.

Constantius betrat im aufrechten und respektvollem Gang das Officium des Aedilis Plebeii.

Salve Aedilis!

Ich möchte gern einen Fehrnhandel eröffnen und benötige nun eine Genehminung für diesen.

Commodus beobachtete den Einmarsch des Constantinus und wäre, wenn er nicht sicherlich doppelt so alt gewesen wäre wie der junge Hüpfer, sicher vor Respekt zerflossen. Doch da er sich in der eindeutig älteren und besseren Position befand schaute er ihn mit einem gekünstelten und leicht hämischen Lächeln an.

"Und wie ist dein Name? Wie der Name des Betriebes? Wo wird der Betrieb seinen Sitz haben? Wer wird dort arbeiten?"

Mein Name ist Marcus Claudius Constantius. Der Betrieb soll MERCATVRA LONGINQVVS CLAVDIAE genannt werden, er soll natürlich in Roma sitzen. Arbeiten dort wird einer meiner Sklaven und ich sofern es mein Amt erlaubt.

Commodus machte sich in einem sehr langsamen Tempo, schliesslich war er schon sooooo alt, Notizen.

"Gut, ich werde dafür sorgen, dass dir eine Genehmigung ausgestellt wird. Leider muss ich jedoch sagen, dass du dort nicht selbst arbeiten kannst."

Vielen Dank Aedili!

Sicher wie gesagt, das wird mein Sklave tun, ich werde ihn nur ab und zu kontrollieren.

"Gut. Gibt es sonst noch etwas?"