• "Saturnalien und ich muss arbeiten", wetterte ich, weil sich offenbar niemand dafür zuständig fühlte, zu öffnen.


    Mit einem unfreundlichen "Ja!", rief ich dem Soldaten hinterher, der offenbar bereits die Geduld verloren hatte.

  • Annaeus Metellus wurde von seiner Patronin gefragt, ob sein Bruder Aulus ihr nicht als Scriba zur Hand gehen könnte. Eigentlich eine gute Idee, könnte er doch so das freundschaftliche Band weiterknüpfen. Der ältere Bruder hingegen war, im Gegensatz zu Marcus, ein ausgebuffter Fuchs. Händler durch und durch, überaus trinkfreudig und mit derbem Humor versehen. Genau das, was so gar nicht in das Umfeld einer Patrizier-Familie passt. Doch Aulus benötigte stets Geld und Marcus hoffte heimlich, das er in einem anderen Umfeld vielleicht auch andere Sitten annehmen würde. So begleitete er ihn also bis zur Porta, um ihm den gesamten Weg dorthin mit Tipps zu füttern.


    Also, noch einmal. Ichbin hier Klient und will es bleiben. Vermassel das nicht. Sei höflich, lehne den Wein ab, sofern Du welchen angeboten bekommst.....und fluche nicht....und wenn es auf das Lupanar zu sprechen kommt, sage alles. Aulus, mach nur keinen Mist

  • Ich konnte nur den Kopf schütteln.
    "Marce, nun halt endlich die Klappe. Du nervst. ich hab´schon Geschäfte gemacht, als Du noch am Rockzipfel genuckelt hast. Zisch ab. Ich mach das schon."
    Der Junge ist goldig, aber manchmal braucht der was zwischen die Hörner. Zögernd verließ er mich, und in einiger Entfernung blieb er dann zum Gucken stehn. Boah!


    Gut, hier wär ich also. Ein toller Prachtbau, könnte mir glatt gefallen, war halt eine typische Patrizierhütte ;)
    Ich hämmerte an die Tür:


    *RUMMMS RUMMMMS*

  • 'Was ist denn das für ein Trampel?', dachte ich auf dem Weg zur Porta.
    'Keine Manieren oder was? Sicher jemand von den Cohorten. Na, denen werde ich erst mal erklären, wie man sich hier zu benehmen hat.'


    Beherzt schwang die Tür auf und eine zierliche Sklavin stellte sich mitten in den Eingang.


    "Was soll der Lärm? Dieses Haus ist eine Villa und keine Kaserne!" Verblüfft registrierte ich die unerwarteten Besucher. Den Annaeer kannte ich sogar. "Ja, wo brennt es?", fragte ich ängstlich.

  • Sim-Off:

    Kennst Du mich? Oder meinen Bruder, der ganz weiten hinten spioniert? :)


    Ich drehte mich kurz um und sah noch immer Marce, wie er mich beobachtete. Mit einer Handbewegung versuchte ich den Kleinen wegzuscheuchen. Ach, ich drehte ihm einfach den Rücken zu, soll er doch tun, was er will.


    "Salve, mein schönes Kind, sage geschwind der Herrin des Hauses bescheid, das der liebe Aulus Metellus gekommen ist. Sie erwartet mich gewiss schon"


    Ich strich mir mit der Hand durch meinen frisch gestutzten Bart und musterte das süße kleine Ding.

  • Unzählige Briefe hatte der frischgebackene Centurio geschrieben, so viele, daß er problemlos seinem Freund Callidus aus Misenum, der dort Scriba war, hätte Konkurrenz machen können. Sein Besuch war seiner Patronin war nicht so ganz uneigennützig, er wollte an der schola studieren, dafür braucht man Geld. Auch hatte er noch etwas ganz anderes im Sinn.
    Für diesen zweck zog er seine beste Militärtunika an, rückte seine neuerworbenen Dienstgradabzeichen zureckt und polierte keck seine Phalera....Ui, hoffentlich blinkt sie nun nicht zu sehr, nachher denkt Deandra, ich wollte sie in irgendeiner weise blenden. Auch hoffte er, seinen bruder Aulus dort nicht zu treffen.....das wäre zuviel für ihn. Guten Mutes und mit einem Gewinnerlächeln, begab er sich zur Villa. Hoffentlich ist sie überhaupt da...



    *Poch Poch*

  • Ächz, nachdem ich den langen Weg von Mantua alleine geritten bin, tun mir nur noch die Knochen weh. Aber ich wollte der Kleinen ja ihre Maße mitteilen. Außerdem langweilte ich mich da, was sollte ich noch tun? Also ran an den Feind. Kräftig schlug ich gegen die Tür.


    RRRRRrummmmmssssss

  • Ich rechnete schon mit einem Überfall, dabei stand nur der Vilicus vor der Tür.


    "Im Hause Aurelia wird sich nicht nur leise bewegt sondern auch leise verhalten", flüsterte ich. Streng war mein Blick auf den Verwalter gerichtet, bevor ich ihn einließ.

  • "Hei, Mädchen, warum flüsterst Du so? Du wirst doch wohl nicht erkältet sein?"


    Aufmunternd klopfte ich ihr auf den Po, der übrigens wohl geformt war.


    "Husch, husch, lass uns gehen!"

  • 8o 'Wie hat er denn das gemeint?'


    Ich lächelte verlegen. "Die Anweisungen erhalte ich von den Herrschaften. Einfach so das Gelände abschreiten ... Ich weiß nicht, ob das geht."


    Welches Gelände überhaupt?

  • "Mein Täubchen, Du könntest mir den Garten zeigen, und wir unterhalten uns ein wenig. Deine Herrin hat sicher nichts dagegen, wenn Du ihrem Verwalter alles zeigst."


    Ich lächelte sie warm an, Samira war eine echte Zuckerschnute

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