Erfüllung eines Wunsches

  • Ich glaubte in diesem Moment keine Sekunde weiter mit dem Mann sprechen zu wollen, dem Onkel von Sextus. Doch ich biss mir auf die Lippe, denn ich wollte nicht ungerecht werden.

    "Weißt du wie es ihm geht?"


    Ich hoffte sehr dass man nicht sah, wie sehr ich doch um ihn besorgt war als er mir den Rücken zugewandt hatte und weggegangen ist.

  • Er musterte sie nun eingehender und plötzlich glaubte er zu verstehen.
    Er nickte.
    "Es ist ein wenig her, dass ich ihn sah, aber ja, ich weiss, wie es ihm da ging.
    Er war sehr geknickt,"
    sagte er freundlich und sanft, fast vorsichtig, um ihr nicht weh zu tun.

  • Ich schloss meine Augen, er erweckte den Eindruck dass er Bescheid wüsste. Prompt bekam ich ein schlechtes Gewissen, doch was hätte ich tun sollen? Ich sah auf meine Füße und sah wie nervös meine Zehen sich übereinander legten, ebenso wie ich mit meinen Fingern rumspielte.

    "Wielange ist es schon her, oder... Nun..."


    Ich brachte kaum noch einen Laut heraus.

  • "Mir ist es völlig gleich, wir können auch gerne an den Tiber gehen. Dort ist es wenigstens ruhig!"


    Ich sah kurz auf den Boden und hob meinen Kopf dann mit einem Seufzer wieder an. Am Tiber hatten Sextus und ich zwar unseren Streit, doch ich konnte nicht ewig fliehen.

  • Vor einiger Zeit war er schon hier gewesen, um einen Wunsch zu erfüllen und damit ein Versprechen einzuhalten. Irgendwie war es damals gar nict dazu gekommen, weshalb er heute, nach der Rückkehr aus Hispania dieses endlich einhalten wollte. Zumal er auch bald nach Germanien zurück wollte und die dortige Situation ja vielleicht wirklich dazu anhielt genau diesen Wunsch zu erfüllen.
    So kam er wieder zum Tempelbezirk und schaute sich um. Er suchte eigentlich eine ganz besondere Dienerin der Vesta, denn wirklich beendet hatten sie ihr Gespräch wohl nie.

  • Ich war gerade von meinen Einkäufen am Markt gekommen und hatte in einem geflochtenen Korb Brot und Obst. Ich machte mich auf dem Weg zum Atrium Vestae, als ich jemanden entdeckte, mit dem ich vor ein paar Wochen noch gesprochen hatte. Lächelnd ging ich auf Germanicus zu.


    "Salve Duccius!"

  • "Danke der Nachfrage."
    Auch wenn ihn die Sorgen um Germanien plagten und um seine Familie und auch, wenn er so viel zu tun hatte und er viel im Kopf hatte, dieses Lächeln war unwiederstehlich. Er konnte nicht anders als zurücklächeln.
    "Und Dir?"

  • "Gut, bis auf diese typischen Leiden...Hier und dort Kopfschmerzen oder gar Liebeskummer...!"


    Gemeinsam schritten sie in Richtung Atrium Vestae.

    "Wenn du mich kurz entschuldigen könntest? Dann bringe ich eben die Sachen hinein!"


    Lächelnd verschwand sie und kam nach nicht allzu langer Zeit wieder herus.


    "So, jetzt hab ich uneingeschränkt Zeit für dich!"

  • "Kopfschmerzen und Liebeskummer sind nicht gut. Schon gar nicht für so ein hübsches Mädel wie Dich," lächelte er schelmisch als sie wieder raus kam.
    "Hast Du Dir meine Worte von damals noch einmal durch den Kopf gehen lassen?"

  • Ich sah zu Boden und dann zu ihm auf.


    "Ich würde gerne über etwas anderes sprechen, ja? Ich... habe Sextus einen Brief zukommen lassen, hoffe er hat ihn erhalten. Und das soll das letzte Erinnerungsstück an mich sein. Ich werde meine Vestalinnenzeit zuende bringen und dann in den Kult der Bona Dea einsteigen. Dann habe ich vor in den Cursus Honorum zu wechseln! Und ich werde mich von Männern fernhalten...! Schon allein wegen alter Schmerzen werde ich Sextus nicht in die Augen schauen können, auch wenn ich ihn so liebe. Und deshalb ist es besser ich finde mich damit ab, so groß die Liebe doch ist brachte sie unendlich viel Schmerz und wird immer etwas drückendes haben. Darum möchte ich es vermeiden..."


    Mein Blick war offen als ich ihm in die Augen schaute und ich hoffte er würde es verstehen.

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