Der Bau des Amphitheaters

  • "Dieselbe Schalung, sofern sie nach dem Entfernen noch halbwegs verwendbar ist, womit wir nicht in jedem Fall rechnen können. Die Schalung für die letzte Stufe muss entsprechend hoch, die für die unterste entsprechend niedrig sein. Ich werde jetzt erst einmal die von uns benötigte Konsistenz der Mischung abklären gehen, damit die Materialen, vor allem die richtige Körnung des Kieses am Bauplatz vorrätig ist, wenn es losgeht. Außerdem werde ich die Schalungsbretter für die Stufen ordern. Die Sonderanfertigung für die unterste sollte bis zur Abstützung der Unterseite, für die wir ja x-beliebig breite Schalbretter verwenden können, dicke fertig sein.


    Die Männer sollen mal eben mit diesem Unterbau beginnen."


    Ein Kopfnicken beendete die kurze Absprache und Claudius wandte sich in Richtung der Holzwerkstätten.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Der aurelische Sklave erhielt die Auskunft, dass sein Herr gerne - allerdings unter Wahrung eines Schutzabstandes - die Baustelle betreten durfte, um Informationen einzuholen, aber keiner der Offiziere seine Position verlassen und zu ihm kommen könne.


    Ich nahm mit einem missfälligen Blick zur Kenntnis, was mir der Sklave ausrichtete, betrat dann jedoch die Baustelle. Es war mir ein Rätsel, wieso niemand mir Auskunft geben konnte oder wollte. Schließlich war der Auftraggeber des theatrums die Curia Mantuas und ich war ein Beamter derselbigen.


    "Salve", rief ich dann unter Wahrung des Sicherheitsabstandes zu, der vielleicht etwas knapp bemessen war von meiner Seite aus.
    "Ich würde gern wissen, wann der Abschluss der Bauarbeiten geplant ist und was bis dato noch getan werden muss!"

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Die Männer sollen mal eben mit diesem Unterbau beginnen."


    Ein Kopfnicken beendete die kurze Absprache und Claudius wandte sich in Richtung der Holzwerkstätten.


    "Mal eben beginnen", murmelte Priscus, nachdem der Centrio gegangen war und er sich vorher noch schnell die benötigten Maße auf seine Tafel kopiert hatte. Dann ging er herüber zu den wartenden Männern, die die angeforderten ersten Materialien und Werkzeuge bereits gebracht hatten.


    "So Jungs, jetzt wird es mal spannend. Zwei Mann mit Messlatten mit mir. Wir bauen hier einen Unterbau für eine Treppe. Die beginnt" - Blick auf die Wachstafel und das Bauwerk - "18 Fuß von dieser Ecke da. Ausmessen."


    Während die beiden Männer mit der Messlatte loslegten, ging Priscus schon weiter. "Und endet nach sechs Stufen zu je einem Fuß. Ein Senklot her, wir machen uns hier einen Strich an die Wand - Treppen gehen bekanntlich nach oben. Macht da vorne auch einen Strich, wir brauchen nacher die Höhe ab Bodenplatte."


    Immer mehr Männer waren mit Messgeräten in die Arbeit eingebunden, bis Priscus auch die restlichen Punkte im richtigen Abstand entlang der Wand angesagt hatte.


    "Messlatten jetzt waagerecht an die Wand, jetzt wird die Höhe ausgemessen."


    Von seiner Tafel diktierte er eine Angabe nach der anderen, die die Männer sorgfältig ausmaßen und anzeichneten. Am Ende nickte Priscus zufrieden.


    "Macht auf die Eckpunkte Schlagmarken in den Stein, an denen werden wir uns noch ein paar Mal orientieren."


    Während zwei Soldaten mit kleinen Meißeln die Markierungen in den Stein schlugen, wurden die anderen schon wieder mit Messlatten losgeschickt.


    "Die Länge hier und die Länge und die da drüben abmessen. Und dann Schalungsbretter in der Länge besorgen."


    Über den Unterbau für die Schalung musste er sich als nächstes Gedanken machen und war froh, einen guten Holzarbeiter dafür in seiner Gruppe zu haben.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich nahm mit einem missfälligen Blick zur Kenntnis, was mir der Sklave ausrichtete, betrat dann jedoch die Baustelle. Es war mir ein Rätsel, wieso niemand mir Auskunft geben konnte oder wollte. Schließlich war der Auftraggeber des theatrums die Curia Mantuas und ich war ein Beamter derselbigen.


    "Salve", rief ich dann unter Wahrung des Sicherheitsabstandes zu, der vielleicht etwas knapp bemessen war von meiner Seite aus.
    "Ich würde gern wissen, wann der Abschluss der Bauarbeiten geplant ist und was bis dato noch getan werden muss!"


    Claudius beendete seine Absprache mit den Handwerkern, die für die Fertigung der Schalungen zuständig waren, und trat auf den Besucher am Bauplatz zu.


    "Salve!" Der Centurio ließ schnell sämtliche Stadtangestellten und mögliche Einwohner Mantuas, die ein Interesse an solchen Auskünften haben könnten, Revue passieren, konnte den Mann aber nicht einordnen.
    "Mit wem spreche ich gerade?", fragte er daher zunächst nach.

  • Während einige der Soldaten die Schalungsbretter für den Unterbau zurecht sägten, baute Priscus mit einigen anderen die nötige Stützkonstruktion aus tragfähigen Balken. Auch wenn sie das Holz mit groben Werkzeugen bearbeiteten und es bei einer Unterseite nicht auf Schonheit ankam, so mussten die Maße doch weitgehend passen, damit der Beton nicht durch offene Spalten nach unten hinaus fließen konnte oder die Stützen einknickten.


    "Wir setzen am besten alle drei Fuß eine Stütze ein, dann haben wir eine gute Auflage, auch am Treppenpodest. Diagonalstreben brauchen wir nicht, der Druck geht wegen der Mauern nicht quer. Nur in Längsrichtung müssen wir aufpassen."


    Für den geübten Schreiner in Priscus' Gruppe war es jedoch kein Problem, die nötigen Stützen zurecht zu schlagen und zu sägen und dabei vollständig ohne Nägel auszukommen.

  • Als der Centurio wieder am Treppenbauabschnitt eintraf, war bereits ein erheblicher Anteil der Schalung fertig gestellt und von tragfähigen Balken abgestützt. Zur Probe belastete Claudius die Bretter per Hand und nickte dann zufrieden. Er winkte die Hilfsarbeiter, die Eisenstangen und Drahtgeflecht hielten näher, und machte sich daran, die ersten dieser Materialien einzuarbeiten.


    "Es macht wenig Sinn, wenn die Bewehrung der Länge nach direkt auf der Holzschalung liegt. Erstens sieht man sie dann von unten und sie bereitet Schwierigkeiten, wenn der Unterbau verblendet werden soll, und zweitens mindert das auch den Stabilitätsfaktor, den sie erbringen sollen. Die untersten Bewehrungseisen müssen also leicht erhöht aufgebracht werden. Wir verwenden dafür diese eigens zu diesem Zweck in Abständen mit Ausstülpungen versehenen Unterlegestangen, deren Hauptfläche nach oben weist und die Ausstülpungen logischer Weise nach unten. Darauf kommt dann das Drahtgeflecht und da wir eh in Abschnitten gießen müssen, lässt sich notfalls noch an den herausragenden Enden die Drahtkonstruktion richten, falls sie durch den Betondruck zu weit nachgegeben hat. Verstanden?"


    Der Centurio sah in die Gesichter der anwesenden Soldaten, erntete nur sporadische Zustimmung und winkte schließlich ab.


    "Ich beaufsichtige ja ohnehin - da werde ich auch die Korrekturen selbst vornehmen, falls erforderlich."

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Claudius beendete seine Absprache mit den Handwerkern, die für die Fertigung der Schalungen zuständig waren, und trat auf den Besucher am Bauplatz zu.


    "Salve!" Der Centurio ließ schnell sämtliche Stadtangestellten und mögliche Einwohner Mantuas, die ein Interesse an solchen Auskünften haben könnten, Revue passieren, konnte den Mann aber nicht einordnen.
    "Mit wem spreche ich gerade?", fragte er daher zunächst nach.


    "Aurelius Corvinus, magistratus von Mantua", stellte ich mich vor und lächelte den Mann an. Augenscheinlich ein Centurio oder etwas derartiges, denn so gut kannte ich mich mit den militärischen Rängen nicht aus.

  • "Ah, jemand von der Stadtverwaltung."


    Claudius nickte freundlich.


    "Ich habe seinerzeit die Absprachen mit dem ehemaligen Duumvir Mantus geführt. Gibt es irgendwelche kurzfristigen Änderungen die Bauausführung betreffend, oder wie kann ich sonst behilflich sein? Ich hätte bei der Gelegenheit außerdem noch etwas zu besprechen."

  • Ich lächelte.
    "Nein nein, keine Änderungen", verneinte ich freundlich.
    "Ich wollte mich lediglich darüber informieren, wie der Bau vorangeht, wann das theatrum voraussichtlich fertiggestellt sein wird und derlei Dinge. Wir planen die Einweihung in der Woche des ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (15.8.2006/103 n.Chr.). Bis dahin ist es sicher geschafft, oder?"
    Ich sah mich um. Doch, der Bau war beinahe fertiggestellt.
    "Und was hast du für ein Anliegen, Centurio?" fragte ich interessiert, denn für die Bürger Mantuas hatte ich stets ein offenes Ohr.

  • "ANTE DIEM XVIII KAL SEP DCCCLVI A.U.C.?", entfuhr es Claudius überrascht. "Bis dahin steht bestenfalls der Rohbau. Es sei denn, die Stadt greift der Legion mit Facharbeitern, wie Fliesenlegern unter die Arme. Ich denke trotzdem, dass dieser Termin nicht zu schaffen ist. Die Legion hat niemals solche Vorgaben gemacht."


    Ungläubig schüttelte der Centurio den Kopf. Er gedachte, den Bau bis zum Herbst fertig gestellt zu haben. Möglich wäre noch der September, aber in kaum mehr als einem Monat war das Projekt nicht zu schaffen.


    "Bei der Gelegenheit möchte ich das Edelholz aus Tylus ordern. Der König von Tylus stellte es seinerzeit der Stadt bzw. dem Bau zur Verfügung. Es ist für die Sitzreihen gedacht.
    Zu meinem Anliegen, was ich soeben erwähnt hatte … Es bestehen Unklarheiten bei der Ausführung der Säulen im abschließenden Säulengang. Natürlich habe ich als Architekt meinen eigenen Geschmack, aber ich kann selbstverständlich auch Rücksicht auf anderer Leute Wünsche nehmen. Hier die möglichen Varianten …"


    Claudius entrolle eine Zeichnung und zeigte sie dem Magistratus.




    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/8539/saeulen5ij.jpg]

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Es macht wenig Sinn, wenn die Bewehrung der Länge nach direkt auf der Holzschalung liegt. Erstens sieht man sie dann von unten und sie bereitet Schwierigkeiten, wenn der Unterbau verblendet werden soll, und zweitens mindert das auch den Stabilitätsfaktor, den sie erbringen sollen. Die untersten Bewehrungseisen müssen also leicht erhöht aufgebracht werden. Wir verwenden dafür diese eigens zu diesem Zweck in Abständen mit Ausstülpungen versehenen Unterlegestangen, deren Hauptfläche nach oben weist und die Ausstülpungen logischer Weise nach unten. Darauf kommt dann das Drahtgeflecht und da wir eh in Abschnitten gießen müssen, lässt sich notfalls noch an den herausragenden Enden die Drahtkonstruktion richten, falls sie durch den Betondruck zu weit nachgegeben hat. Verstanden?"


    Der Centurio sah in die Gesichter der anwesenden Soldaten, erntete nur sporadische Zustimmung und winkte schließlich ab.


    "Ich beaufsichtige ja ohnehin - da werde ich auch die Korrekturen selbst vornehmen, falls erforderlich."


    Priscus glaubte einigermaßen verstanden zu haben, was der Centurio meinte. Aber wenn dieser die Arbeiten ohnehin beaufsichtigen wollte, konnte schon nichts schief gehen. Während sich also ein Teil der Männer um die Eisen und die Ausstülpungen kümmerte, liess Priscus ein paar Bretter auslegen, um eine vernünftige Fläche zu haben, auf der die angelieferten Kübel mit Beton abgestellt werden konnten. Immerhin mussten sie zum Gießen noch nach oben befördert werden. Ein Kran lohnte sich dafür nicht, aber ein kleines Gerüst musste schon sein.


    "Wir brauchen hier noch Balken", ordnete er an. "Und bringt ein paar Seile mit, vielleicht brauchen wir die auch."

  • Nachdem die Unterkonstruktion fertig gestellt und ausreichend abgestützt war, beaufsichtigte Claudius die Schalungsarbeiten für die erste Stufe. Diese musste entsprechend dem später aufzubringenden Naturstein eine äußerst geringe Höhe aufweisen. An ihr orientierten sich zudem alle weiteren Stufen, deren Anstieg fortan gleich blieb. Während die Bretter säuberlich aneinandergefügt den entsprechenden Rahmen bildeten, schickte der Centurio in der Zwischenzeit einen Hilfsarbeiter mit der Nachricht zu den Betonmischern, dass die erste Mischung vorbereitet werden solle.


    Als die Bewehrung wie vorgesehen eingebracht war, gab er das Zeichen, den Beton einzulassen. Viele Bottiche waren für diesen ersten Treppenabschnitt nicht vonnöten.


  • Ich runzelte die Stirn und verzog leicht das Gesicht.
    "Dann mach mir einen Vorschlag, Centurio, für wann wir die Eröffnungsfeier planen können. Die Theaterspielgruppe aus Germanien wird anreisen und im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Mogontiacum ein Stück aufführen, als Einweihung sozusagen. Wir müssen ihnen einen Termin nennen, damit sie planen können", erklärte ich ihm die Problematik dahinter. Dann lauschte ich seinen Worten und erwiderte:
    "Nur zu."
    Schließlich legte er mir ein Plakat vor und ich sah nur kurz auf die Säulen hinab, ehe ich auf die mittlere und die rechte tippte.
    "Die beiden sind gut. Die linke nicht, die ist zu einfach gehalten. Ich würde gar die rechte Bauart bevorzugen, sie spiegelt eine gewisse Liebe zum Detail wider. Welche würdest du bevorzugen?"

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Als die Bewehrung wie vorgesehen eingebracht war, gab er das Zeichen, den Beton einzulassen. Viele Bottiche waren für diesen ersten Treppenabschnitt nicht vonnöten.


    "Gleichmäßig gießen", mahnte Priscus. "Erstmal hier vorne, dahinten ist schon genug."


    Mit einem Stock stocherte er in der ausgegossenen Betonmasse herum, damit sie Wasser zog und sich gleichmäßig verteilte und auch die Ecken füllte.


    "Mit dem letzten Bottich jetzt besonders langsam.


    Ein wenig noch.


    Hier vorne.


    Stop.


    Doch, noch ein wenig.


    Ja, gut so. Das sollte reichen."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich runzelte die Stirn und verzog leicht das Gesicht.
    "Dann mach mir einen Vorschlag, Centurio, für wann wir die Eröffnungsfeier planen können. Die Theaterspielgruppe aus Germanien wird anreisen und im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Mogontiacum ein Stück aufführen, als Einweihung sozusagen. Wir müssen ihnen einen Termin nennen, damit sie planen können", erklärte ich ihm die Problematik dahinter. Dann lauschte ich seinen Worten und erwiderte:
    "Nur zu."
    Schließlich legte er mir ein Plakat vor und ich sah nur kurz auf die Säulen hinab, ehe ich auf die mittlere und die rechte tippte.
    "Die beiden sind gut. Die linke nicht, die ist zu einfach gehalten. Ich würde gar die rechte Bauart bevorzugen, sie spiegelt eine gewisse Liebe zum Detail wider. Welche würdest du bevorzugen?"


    Was der Magistratus da von ihm verlangte … Puh, einen Termin benennen … Ratlos kratzte sich der Centurio am Hinterkopf.


    "Zum jetzigen Zeitpunkt ist mir das schlicht unmöglich", erwiderte er schließlich. "Wenn wenigstens der Rohbau stehen würde, könnte man eine Einschätzung vornehmen. Wie gesagt, ich habe als grobe Planung angenommen, dass wir vor dem Winteranbruch die Bauarbeiten abgeschlossen haben. Eine Weihung muss anschließend noch vorgenommen werden, ehe erste Nutzungen angestrebt werden."


    Der Centurio war vor allem überrascht, wie dringlich nun die Fertigstellung des Theaters erschien, nachdem sich monatelang niemand nach dem Baufortschritt erkundigt hatte.



    Als die Rede auf die Säulen kam, musste er schmunzeln. "Offensichtlich haben die Aurelier einen annähernd gleichen Geschmack. Das finde ich jetzt witzig." Claudius lachte in sich hinein. Schließlich winkte er ab. "In Anbetracht, dass dieses Amphitheater in einer Soldatenstadt steht, plädiere ich zu der mittleren Säulenart, der ionischen. Sie wäre ein angemessener Kompromiss zwischen der schlichten dorischen Säule, die ich für ein militärisches Theater für passend halte und der korinthischen, die offenbar den Angehörigen deiner Familie als ansprechend erscheint. Als Architekt würde ich sie einem Tempel der Venus vorbehalten."


  • "Prima", kommentierte Claudius das Endergebnis. "Und gleich die nächste Schalung anbringen. Das war übrigens eine gute Idee, in der Mischung rumzustochern, Priscus. Da bleiben keine der unliebsamen Lufteinschlüsse zurück, die uns die Tragfähigkeit der Konstruktion mindern."

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Prima", kommentierte Claudius das Endergebnis. "Und gleich die nächste Schalung anbringen. Das war übrigens eine gute Idee, in der Mischung rumzustochern, Priscus. Da bleiben keine der unliebsamen Lufteinschlüsse zurück, die uns die Tragfähigkeit der Konstruktion mindern."


    Priscus freute sich über das Lob, aber zum ersten Mal war er ja auch nicht mit Beton beschäftigt.


    "Passt jetzt beim Anbringen der zweiten Schalung auf, die erste so wenig wie möglich zu bewegen. Knallt da nicht mit dem Hammer drauf oder so."



  • "Hmm", machte ich und fasste mir nachdenklich ans Kinn. Ich würde für das Amt des duumvir kandidieren und hatte gute Chancen, auch duumvir Mantuas zu werden. Ich würde dann einen wöchentlichen Bericht verlangen, um.... Aber... Warum nicht jetzt schon? Ich ließ den centurio in Ruhe zu Ende reden und nickte dann.
    "Natürlich hast du Recht. Doch würde es mich freuen, wenn wir bis zum Herbst fertig werden würden. Kaum jemand geht während des Winters in ein amphitheatrum", gab ich zu bedenken.
    "Und du meinst, wenn wir zusätzliche Hilfe beschaffen könnten, würde der Bau schneller von der Hand gehen? Falls dem so ist, werde ich mich darüm kümmern", versprach ich.


    Zu den Säulen konnte ich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    "Da magst du recht haben. Nun gut, dann nimm die mittlere Säulenart. Du bist der architectus", entgegnete ich und zwinkerte.
    "Brauchst du sonst noch etwas?" fragte ich den Baustellenleiter.


    "Ich würde zudem gern einen wöchentlichen Bericht über den Fortschritt des Baus auf meinem Schreibtisch finden. Es muss nicht ausführlich sein, nur Stichpunkte, was wann fertiggestellt wird und was aös nächstes in Angriff genommen wird. Meinst du, dass das möglich ist?"

  • Der Centurio hatte die Arbeiten an allen drei Treppenabschnitten zugleich beginnen lassen und pendelte aus diesem Grund zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen hin und her. Während unter Priscus’ Leitung kaum Schwierigkeiten auftraten, musste Claudius den anderen beiden Trupps des Öfteren hilfreich zur Seite stehen. Die Fertigung der Treppenabschnitte ging zudem nur partweise, denn erst nach dem Anziehen des Betons konnte in ausreichendem Maße angearbeitet werden. So ganz ideal fand der Centurio diese Treppenbauweise nicht und er machte sich daher sogleich Gedanken, wie der letzte Abschnitt im kommenden Geschoss besser zu machen war. Auf jeden Fall musste er sich auch langsam mit den späterhin zu montierenden Sitzreihen befassen.


    Ein weiterer Bautrupp errichtete derweil schon die Außenwände für das dritte Geschoss …

  • Die nächste Schalung wurde von den Soldaten so sorgfältig angesetzt, wie er das erwartet hatte. Das Einfüllen der Betonmischung machte auch diesmal keine Probleme. Als die Schalung bis zum Rand gefüllt war, blickte Priscus die Männer seines Trupps grinsend an.


    "Pause!"


    Bevor die bisher gegossenen Teile nicht angetrocknet waren, konnte nicht weiter gearbeitet werden.


    "Wer will kann mal kurz in den Fluss hüpfen, der Rest organisiert was zu Trinken. Da drüben im Schatten können wir uns hinhocken.


    Hier, die beiden Bottiche müssen aber vorher noch zurück zum Betonmischplatz. Moment, der hier auch. Ich komme gleich mal mit, mal schauen, wie es den Kollegen dort geht."

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