Aditus - Equites Singulares

Den Helm unter seinem Arm eingeklemmt eilte Asprenas zackig zum Officum der Legatin. Dort angekommen, hielt er einen Moment inne, fuhr sich durch die Haare und klopfte.

"Legatin, ich wurde geschickt um Dich an die Spiele zu erinnern. Der Kaiser erwartet dich in der Loge des Statthalters im Amphitheatrum."

Asprenas war schon wieder vor der Tür der Legatin... Merkwürdig, hatte sie keinen Terminkalender? Wer war sie denn, daß man sie immer zum Imperator abholen muß? Befremdend... sehr befremdend...

Er klopfte erneut an.

Der Imperator muß Gefallen haben an ihr, wenn er ihre Nähe wollte...

Eure persönliche Eskorte steht hiermit bereit. Der Imperator möchte Euch bei den Wagenrennen nicht missen.[

Nach seinem Aufenthalt in Carthago Nova traf Asprenas in der Hauptstadt der Provinz ein. Sie gefiel ihm zwar gut, jedoch hatte er keine Zeit um sich den Annehmlichkeiten der Stadt hinzugeben. Er machte sich unverzüglich zum Palast des Statthalters auf, wo er nach kurzem Gespräch mit den Torwachen zum Officium des Proconsuls vorgelassen wurde.
Dort angekommen, klopfte er und trat ein, nachdem er glaubte ein "Herein" vernommen zu haben.

"Sei gegrüsst, Proconsul Publius Matinius Agrippa. Ich bringe Kunde aus Rom."

"Gute oder schlechte Nachrichten, Proconsul. Du verlierst einen Comes, der Kaiser gewinnt einen Advocatus Imperialis.
Marcus Decimus Mattiacus wurde als eben solcher ernannt, seine Auftritte vor Gericht müssen wohl einen starken Eindruck hinterlassen haben. Der Kaiser hofft, daß du adäquaten Ersatz für ihn finden wirst."

"Auf ein Wort, Proconsul. Das dachte ich ich mir schon, als ich erfuhr welche Kunde ich diesesmal überbringen muß. So wenig ich auch von der Verwaltung einer Provinz verstehe, so sehe ich aber dennoch, daß das Arbeitsgebiet welches dem Quaestor Principi zugewiesen wurde, nicht von ungefähr kam. Es ist nicht lange her, da informierte ich jenen über seine neuen Aufgaben.
Verzeih, sollten diese Worte aus dem Mund eines Prätorianers vorlaut klingen, aber ich bin der Meinung, daß Didius Sevycius Dir helfen sollte, diesen Verlust zu kompensieren."

"Ich danke Dir, jedoch muß ich ablehnen. Der Dienst ruft, ein Meldereiter hat zu Zeiten wie diesen keine ruhige Minute."

Asprenas verabschiedete sich und machte sich auf zu seinem nächsten Auftrag.