Zwei junge Tiberier...

    "Ich bin mir sicher....."
    sagte sie sehr zitterig
    "mein Vito von damals.."
    sie stockte immerwieder
    "das bist ....du Quintus!"


    nun war es raus..nun konnte sie es nicht mehr leugnen...
    Es tat so weh

    "ICH ? "


    Ich fiel aus allen Wolken, konnte das sein ?


    Da waren die Vertrautheit und das Gefühl der Zusammengehörigkeit...


    Aber hatte ich es wirklich fertig gebracht, dies Frau zu verlassen ...?


    Hatte ich mich dem Druck meiner Familie gebeugt ?


    "Aber wie,... warum... ?"

    "Es tut mir so weh dir das gesagt zu haben.Es hat mich eine lange zeit begleitet..in Achaia..mehrmals hab ich dir briefe geschrieben,doch ich habe sie nie abgeschickt..ich konnte es nicht...."


    SIe spürte ihr Herz kaum noch schlagen
    Es war alles so...aussichtslos?

    Ich war immer noch verwirrt, war ich wirklich derjenige den sie meinte...


    In meinem Kopf brummte es, irgendetwas braute sich in mir zusammen, es war so als ob Erinnerungsbilder ihren Weg an die Oberfläche suchten...

    "Bitte, bitte erzähl mir alles.."

    "Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen.Es hat mir so weh getan das ich dich die ganze Zeit nicht sehen konnte.Dich nicht spüren konnte wie damals als wir im Heu gelegen haben...."
    Seine Erinnerungen...


    "Erinnerst du dich an irgendetwas von damals?"

    Immer stärker drangen die Bilder und Erinnerungen nach oben. Es schien als ob sie noch gegen die Mauer stiessen...


    Aber immer mehr Bilder drangen durch, und immer wieder sag ich ihr Gesicht in seiner eigenen Vergangenheit...


    Doch ich verstand immer nur nicht alles, ...

    "Ich seh dich und mich in der Vergangeheit,...Doch kommst du Du hierher, und bist auch noch..."

    Ich schaue sie an, die Bilder in meinem Kopf verschwimmen... Was ist jetzt was ist damals ?


    Da dringen Bilder durch ...


    "Ich sehe dich,... und mich... wir sind zusammen... Ich weis nicht wo wir sind, nur es ist kalt draussen,... Aber mir ist nicht kalt, ich halte dich fest..."

    "ich glaub ich weiß was du siehst...unseren Abschied.."


    Sie wurde noch trauriger als sie daran dachte


    "Es war sehr kalt.du standest hinter mir und hast mich umarmt..Ich hielt deine arme fest ...ich wollte nicht das du gehst.Ich wollte dich nicht verlieren.Du warst doch alles was ich hatte in dieser trostlosen Welt.

    Ich sah die Trauer in ihren Augen... es tat mir weh sie leiden zu sehen... Und ich war der Grund für ihren Schmerz,... ich begann mich dafür zu verabscheuen... war ich so ein feiger Schuft gewesen ?


    Wie konnte es sein... war ich so ein Feigling ? Ich wäre doch bereit für sie allein gegen Hannibal zu kämpfen oder durch die finstersten Wälder Germaniens zu reisen...


    Irrte ich mich so in mir....


    Ich nahm sie in den Arm...


    "Nova, bitte verzeih mir." hauchte ich ..

    "Du konntest nichts dafür.Es ist nunmal wie es ist.Es ist nicht zu ändern,sogern ich das auch wollte."


    Etwas hartes lag in ihren Worten ohne das es beabsichtigt war.


    "Quintus...was ist Liebe?Und wo hört Liebe auf und begint der Verstand?Und wo endet die Vernunft und wo beginnt die Liebe?"


    Ob er verstand worauf sie hinaus wollte?

    Ich verstand nicht... Ich merkte nur, das ihre Worte mir schmerzten...
    In meinem Kopf drehte sich alles, da hielt ich sie fest und doch hatte ich sie einst lossgelassen...


    Neue Bilder steigen in mir hoch... Ich stehe vor einem älteren Mann, er blickt streng auf mich, trägt die Rüstung eines hohen Offiziers, er ist mein Vater, mein Grossvater ? Ich weis es nicht...
    Er spricht mit mir, seine Worte sind streng und die eines Mannes der gewohnt ist zugehorchen..
    "Du wirst du tun, was deine Pflicht ist..."


    Ich merke kaum wie ich leise die Worte wiederhole...


    "Du wirst du tun, was deine Pflicht ist..."

    Erst jetzt wurde mir klar das ich die Worte laut ausgesprochen hatte...

    "Verzeih, ich ... es ist nur so... ich asah plötzlich meinen Vater .. oder .. Grossvater... vor mir stehen... und eben diese Worte mir sagte..."


    Nur ganz langsam sich scheint sich der Schleier vor meinen Augen zu lüften...

    "Er ist ein hoher Offizier... gewohnt das man ihm gehorcht ... und ...ich .. "


    ...gehorchte ihm. Das sage ich aber nicht mehr, wünschte mir, ich hätte ihm damals wiedersprochen....

    "es... ist nur so... jeder hat ihm ... "


    Es hatte keinen Sinn, ich brachte kein vernünftiges Wort heraus. Was sollte ich ihr auch erklären, das man dem Legat nicht wiedersprach...

    Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    Wusste nur das ich sie nicht gehen lassen wollte.


    Sacht, fast zögerlich legte ich meinen Arm auf den ihren...


    "Nova, bitte bleib..."
    "Es gibt noch so viel was ich nicht verstehe...Hilf mir, bitte..."

    Langsam setzte sie sich..
    Er wusste wahrscheinlich nihct wie weh ihr die Vergangenheit noch immer tat.


    "Wie kann ich dir denn helfen?" fragte sie mit einem Hauch von hilflosigkeit in ihrer stimme

    Etwas in ihrem Blick und ihrer Stimme liess mich erkennen, wie sehr sie noch litt, wie sehr sie die Erinnerungen, die ich selbst erst langsam zurück bekam, noch schmerzten.


    Ich lies ihren Arm los und stand auf..


    "Es tut mir Leid ... Ich habe dir grosse Schmerzen zugefügt und wenn ich jetzt vor dir stehe "


    Ich stockte .. in mir kam Wut auf, Wut auf mich selbst ...


    Ich schlug mit grosser Kraft mit der Faust gegen den Kirschbaumstamm... So sehr das ich meine Hand blutig schlug....


    "Du musst mich hassen... und ich verstehe, wenn du jetzt gehst.."


    Ich konnte sie nicht ansehen,... ich drehte mich um und stand mit hängenden Armen

    "Du blutest!!"


    Sie riss ein Stück Stoff aus ihrer Kleidung und verband ihm die Hand.
    Dann nahm sie ihn von hinten in den Arm.


    "Ich hasse dich nciht.Das darfst du nicht denken.Bitte......."


    Wieder flossen Tränen über ihre Wangen

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