• Sim-Off:

    Ich störe euch nur kurz, ihr macht das ansonsten verdammt super! :dafuer:


    - Bei Fotos, die ihr von http://www.roemercohorte.de nehmt (so wie die Ballista da oben), einfach vorher mir Bescheid sagen, dann ist das kein Problem. Ich hab' übrigens noch Dutzende Artillerie-Bilder auf Lager, falls ihr noch was braucht. ;) Ich poste nacher mal 'nen schönen Scorpio.
    - Elf Mann zum Bedienen eines Geschützes sind zu viel. Vier Mann reichen, dazu bei einer Geschützbatterie ein paar, die Muniton nachreichen. Beim Aufbau der Geschütze werden natürlich mehr Leute benötigt, da reichen 11 Mann für eine Ballista nicht aus.
    - Die Ballista auf dem Foto ist ausgelegt auf Steinkugeln von einem halben Fuß Durchmesser und 7,5 römischen Pfund (3,8 kg) Gewicht. Kommt aber auch problemlos mit 5,5 kg-Kugeln gleicher Größe zurecht.
    - Nach ''Surgiem promovete' kommt 'Ansas claudite', um die Haken wieder zu zu machen. ;)


    Und jetzt: weitermachen! :D

  • Wir verließen das Lager, um auf einer freien Wiese ausreichend Betätigungsfeld zu haben. Ich registrierte und verinnerlichte die Befehle für die ersten praktischen Übungen. Zunächst war ein leichtes Pfeilgeschütz, ein Scorpio dran.


    Mit dem ersten Kommando 'Ansas aperite' sollten die Sperrhaken geöffnet werden. Damit war die Kurbel frei. Das Kommando 'Surgiem promovete' besagte, dass der Holzschlitten mitsamt Haken für die Sehne bis zum Einhaken geschoben wurde. Anschließend wurde der Haken wieder geschlossen. Der Centurio betonte die Wichtigkeit des Schließens dieses Sperrhakens. Versäumnisse an dieser Stelle wären folgenschwer.


    Der Befehl 'Intendite' kündigte kräftige Armarbeit an. Mittels Hebel wurde die Kurbel bewegt und in der Folge die Sehnen gespannt. Vor allem die letzten Handgriffe benötigten einen erheblichen Kraftaufwand.
    Anschließend gab es das Kommando zum Einlegen des Geschosses in die Schlittenrinne. Gespannt wartete ich auf die Umsetzung des Kommandos 'Iactum'. Geräusch und Anblick einer solchen Entladung konnte keine noch so gute Aufzeichnung vermitteln. Das musste man schon selbst erleben.

  • Noch einmal rief der Centurio kurz vor dem Abschuss die Legionäre zur Vorsicht auf, um zu vermeiden, dass einer von ihnen aus Versehen in die Schussbahn geriet oder noch am Geschütz selber herumwerkelte. Als alle Anwesenden einen Schritt zurückgetreten waren, feuerte Sophus bei 'Iactum' das Geschoss ab. Dabei wurde jenes charakteristische, schwer zu umschreibende Geräusch erzeugt, welches bei entsprächend stärkerer Spannung deutlich lauter ausfallen konnte und unter die Kategrie 'psychologische Kriegsführung' fiel. Die Augen der Soldaten konnten dem Geschoss auf den ersten Metern nicht folgen - erst mit wachsendem Abstand sahen sie den schwarzen Pfeil über den Himmel zischen. In einem leichten Bogen sauste das Geschoss in einiger Entfernung mit einem dumpfen Geräusch in den Erdboden.


    "So, Männer. Das war jetzt ein Schuss bei etwas geringerer Spannung als es sonst üblich wäre. Wir versuchen jetzt, die Spannung etwas höher zu schrauben. Dazu ist etwas mehr Kraft notwendig. Ihr wei bleibt an der Kurbel, du feuerst diesmal, du gehst den Pfeil da drüben einsammeln, du zielst - vielleicht nicht gerade in Laufrichtung deines Kameraden-, ihr zwei legt das Geschoss ein, du achtest auf den Sperrhaken und ich gebe die Kommandos.


    Und los!"


    Wieder einmal schallten die Befehle des Centurio über die Wiese.

  • Als der Centurio die Arretierung des Sehnenhakens löste, übertrug sich rasend schnell die gesammelte Energie auf die Sehnen. Es gab ein knallendes Geräusch, als die Spannarme in ihre Ausgangsstellung schnellten. Das Geschoss nahmen sie mit und feuerten es mit Wucht nach vorn.


    Ein pfeifendes Geräusch erfüllte kurzzeitig die Luft. Viele Augen verfolgten den bogenförmigen Flug des Geschosses. Mit angehaltenem Atem erwartete ich jeden Moment den Einschlag.
    Der war nun weniger spektakulär, weil er den Erdboden traf.



    Weil ich es noch einmal wissen wollte, fand ich es praktisch, an den Hebeln bzw. der Kurbel zum Spannen der Sehnen zu bleiben. Recht schnell baute sich ein erheblicher Widerstand auf, den es zu überwinden galt. Um die Kurbel weiter als beim ersten Versuch zu bewegen, ging es gegen Ende nur noch stückweise und unter Einsatz des ganzen Körpergewichts. Endlich war aber auch das geschafft. Unsere Arbeit war getan...

  • "Ja, das sieht gut aus.", befand der Centurio und gab sogleich den Befehl zum Laden.


    "Missile impone!"


    Es wurde nun ein etwas größeres Kaliber eingelegt.


    "Nicht so hektisch. Legt das Geschoss sorgältig ein. Lieber etwas langsamer und gründlich als schnell und ungenau....gut. Vorsicht!
    Iactum!"


    In einer imposanten Flugbahn raste der Pfeil durch die Luft und schlug sehr viel weiter entfernt auf.


    "Gut. Das scheint ja jetzt einigermaßen zu klappen. Die Conubernia, welche noch kein Geschütz haben, besorgen sich das jetzt in Form von Carroballistae aus der Waffenkammer. Dann machen wir die ersten Zielübungen. Seht ihr die Holzwand da vorne? Schafft den Skorpion auf 50 Meter heran!"

  • Nachdem das zweite Geschoss sorgfältig eingelegt und abgefeuert wurde, standen Zielübungen auf dem Plan. Den Skorpio auf 50 Meter an die Holzwand heranschaffen war kein Problem. Schwieriger sah es dann schon für die anderen Contubernia aus, die sich Carroballistae aus der Waffenkammer besorgen sollten. Diese üblicherweise auf Wagen fortzubewegenden Geschütze wurden zumeist zerlegt gelagert.


    Metallteile, Sehnen, Seile, Holz - alles kam in Einzelteilen an und musste nun erst aufgebaut werden.


    Sim-Off:

    Entscheide du, ob das ausführlich durchgegangen oder übersprungen werden soll.

  • Sim-Off:

    Kommt darauf an, ob jemand in einem der Contubernia war, welche die Geschütze erst noch holen mussten. Sucht euch was aus. Meine Beiträge werden jetzt eh etwas kürzer weil sich mein Rechner permanent aufhängt und ich daher fürchte, es könnten längere Beiträge im Nichts verschwinden. Muss das Problem unbedingt mal am WE beheben.:motz: :rolleyes:


    "Die Geschütze aufbauen!", befahl der Centurio den Legionären. Sogleich kamen einige der erfahrenen Soldaten hinzu, darunter ein Geschützoffizier, der den Männern nun separat zum Schießtraining Anweisungen bezüglich des Aufbaus erteilte.


    "Höher....weiter rechts....", meinte Sophus zum unerfahrenen Schützen, der angesichts der Tatsache, dass ihm der Centurio geradewegs über die Schulter blickte, nicht gerade ruhiger wurde. "Natürlich schießen wir in diesem Fall frontal auf den Gegner, aber das Geschoss wird immer eine leichte Bogenbahn beschreiben. Auch der Wind nimmt natürlich Einfluss. Umso stärker er ist und umso leichter das Geschoss, desto mehr muss der Schütze diesen Umständen Rechnung tragen und entsprechend zielen. Ja, gut so. Jetzt halte das Geschoss einfach gerade fest. Ganz ruhig, mein Junge.
    Achtung! Iactum!"


    Wieder löste sich mit dem charakteristisch knallenden Surren ein Schuss - der Pfeil traf mit einem lauten, dumpfen Schlag auf die etwa 5 x 5 Meter große Holzwand, von der einige Splitter abfielen.


    "Das ist doch schon wirklich gut. Wir üben das gleich noch mal von vorne."


    Wieder begaben sich die Legionäre auf ihre Positionen...

  • Ohne die Anleitung eines Geschützoffiziers wären die Einzelteile wohl nie zu einem funktionierenden Ganzen zusammengesetzt worden. Zu Beginn lagen viele teils größere, teils kleinere Teile auf dem Rasen verstreut. Ab und an riskierte ich einen Blick, um zu lernen.


    Zuerst wurde ein günstiger Platz gesucht. Das Unwetter vor Tagen hatte die Erde an vielen Stellen nachgiebig gemacht. Damit war sie nicht geeignet für solch schwere Geschütze. Nach einigem Suchen wurde aber ein passender Platz gefunden. Der Fuß des Geschützes wurde als erstes ausgerichtet. Er musste von Anfang an in die gewünschte Schussrichtung weisen. Mittelteil und Kopf folgten, was einige Anstrengung verursachte und diverse Ausrichtarbeit. Zuletzt wurde die Sehne gespannt.



    In der Zwischenzeit erhielten wir eine Unterweisung im Anvisieren. Der passende Flugwinkel musste gefunden werden, damit das Geschoss sein Ziel trotz Wind und unvermeidlichen Bogenflugs erreichen würde. Üben musste da wohl jeder selbständig, denn das Zusehen bei anderen half wenig, da die um den Schützen herum stehenden Soldaten einen gänzlich anderen Blickwinkel hatten.


    Irgendwann war jeder einmal an der Reihe. Unzählige Schüsse gingen daneben, so auch mein erster. Er startete mit äußert schönem Klang, um dann irgendwo hinter der Holzwand einzuschlagen. Es kam eben auch auf die gewählte Spannung drauf an, nicht nur auf den Winkel. Bei diesem zumindest half der Centurio, was letztlich auch mir zu einem Treffer verhalf. Glücklicherweise durfte jeder mehrmals üben…

  • Hatten noch zu Beginn zahlreiche Geschosse ihr Ziel verfehlt, so stellten sich nun auf einer Distanz von etwa 50 Metern die ersten Treffer ein. Immer wieder aufs Neue knarrte das Holz unter den Lade- und Spannvorgängen, immer besser fanden sich die Legionäre in ihre Rollen ein. Als auch die neu eingetroffenen Geschütze errichtet waren, machten sich gleich vier Contubernia gleichzeitig an die Zielübungen.
    Ständig mahnte der Centurio zur Geduld.
    "Lasst die Sache langsam angehen! Wir wollen uns zunächst nur auf unsere Zielgenauigkeit konzentrieren - Routine wird sich mit einer erhöhten Schussfrequenz später ganz automatisch einstellen."


    Zunehmend überließen die Geschützoffiziere - bis auf die Kommandos natürlich - den Auszubildenden die Initiative, griffen immer seltener aktiv in Lade-, Spann-, oder Zielvorgänge ein und beobachteten sorgfältig die Trefferquoten der einzelnen Contubernia.

  • Eigentlich war ich nie der verernstete Typ, irgendein Grinsen lag meistens auf meinem Gesicht. Bei diesen Zielübungen allerdings kam noch der eine oder andere Begeisterungslaut hinzu, wenn das Bersten von Holz einen Treffer anzeigte. Glücklicherweise ging es mir nicht alleine so. Der Spaß an der Sache ließ aber nicht den notwenigen Ernst und die Sorgfalt bei den Vorbereitungen zu kurz kommen.


    Dennoch… diese Übungen heute waren der mit Abstand beste Teil der Grundausbildung. Selten sah man so viele locker wirkende Soldaten, selten hörte man so viele "Jah!“ und selten knallten so viele Hände ineinander nach gelungenen Schießergebnissen.


    Ich hoffte, der Centurio bewies Geduld und besaß Verständnis für das Gehabe. So mancher der Geschützoffiziere allerdings zeigte ein reichlich genervtes Gesicht.:D

  • Zwischen den Contubernia entstand bald ein regelrechter Wettkampf: Ständig wurden die Schüsse der anderen Mannschaften begutachtet und gejubelt, wenn man selber besser getroffen hatte als die anderen Geschütze. Der Centurio sah diese Entwicklung durchaus positiv und mahnte nur dann zur Mäßigung, wenn Gefahr bestand, die Soldaten könnten bei aller Euphorie alle Bedenken bezüglich der Sicherheit verdrängen.
    Nach und nach regte Sophus an, innerhalb der Contubernia rotieren zu lassen, da die Legionäre an den Kurbeln alsbald Schweißtropfen auf den Stirnen standen und ohnehin jeder Soldat im Ernstfall in der Lage sein musste, ohne zu zögern jede erdenkliche Position an allen möglichen Geschütztypen einzunehmen.


    So feuerten der Skorpion und die drei Carroballistae Schuss um Schuss ab. Im Grunde zielten die Auszubildenden schon recht gut. Nur wenn der Wind plötzlich drehte, offenbarte sich doch die mangelnde Erfahrung und es konnte durchaus vorkommen, dass ein Geschoss viele Meter am Ziel vorbeisauste.


    Schließlich erteilte Sophus jedoch den Befehl, die Distanz zur Holzwand auf etwa 70 Meter zu vergrößern. Entsprechend wurden die Torsionsgeschütze weggetragen und an passender Stelle erneut ausgerichtet...

  • Jeder Soldat erhielt die Möglichkeit, in jede erdenkliche Position bei diesem Training an die Geschütze zu kommen. Als ich mit dem Kommando „Iactum!“ an der Reihe war, staunte ich nicht schlecht, welche Anstrengung es erforderte, das Abzugsseil zu betätigen. Da hatte ich wohl die Spannung unterschätzt, mit der der Hebel den Sehnenhaken hielt. Erst durch einen kräftigen Ruck sprang dieser zur Seite.


    Als der Befehl zum Erhöhen der Distanz kam, war ich froh, dass mein Contubernium mit dem Scorpio trainierte. Die Ballistae waren nicht so einfach fortzutragen. Sie mussten erst wieder auseinander- und zusammengebaut werden. Ich fragte mich, ob denn nicht die Holzwand transportabel war, aber so konnten die anderen noch etwas den Aufbau üben. :D


    Schnell waren meine Gedanken auch wieder bei meiner Zeltgemeinschaft. Die erhöhte Distanz brachte die Schwierigkeit, die passende Spannung für den Schuss herauszufinden. Uns fehlte die Erfahrung dafür und so half nur das Probieren und Abwarten auf die entsprechenden Auswirkungen der zuvor gewählten Spannung.

  • Es wäre wohl selbst für erfahrene Geschützmannschaften sehr schwer bis unmöglich gewesen, das relativ kleine Zielfeld auf 100 Meter Entfernung bei diesen nicht unproblematischen Windverhältnissen zu treffen. So entschied der Centurio, die endgültige Distanz bei 70 Metern zu belassen. Bereits diese 20 Meter Unterschied sorgten für eine zu Beginn der erneuten Schüsse zunächst für eine katastrophale Trefferquote, bis die Contubernia ein Gefühl für die nötige Spannung bekamen. Unter den gegebenen Umständen mussten die Nervi bereits eine ganz enorme Spannkraft aushalten, was natürlich dazu führte, dass der Ladevorgang bedeutend länger dauerte und eine merklich höhere physische Belastung mit sich brachte.

  • War ich froh, dass ich nicht so vorwitzig gewesen war. :D Darauf kommt doch niemand, dass Neugier mit Latrinendienst bestraft wird.


    Ich sah zwischendurch besorgt zum Himmel. Brachte der böige Wind etwa Wolken mit? Was würde ein Wetterumschwung wohl für den Stand und die Handhabung der Geschütze bedeuten? Nun ja, darüber musste ich mir keine Gedanken machen. Ich war ja kein Offizier. Für mein Contubernium waren weitere Übungsschüsse vorgesehen, die ich mal als Schütze, mal als Zuschauender erlebte.

  • Nachdem zahlreiche Schüsse durchgeführt und die Munition nahezu verbraucht war, gab ein weitestgehend zufriedener Centurio den Befehl zum Beenden der Übung. Den Legionären wurde für den Rest des Tages dienstfrei gegeben. Lediglich die Geschütze mussten teilweise abgebaut und sorgfältig in der Waffenkammer verstaut werden.
    Sophus spekulierte auf bessere Wetterbedingungen und hoffte, am nächsten Tage erste Einweisungen in den Bereich schwerer Belagerungswaffen tätigen zu können, wie dies bereits Unteroffizier Lepidus getan hatte.
    Zudem machte der Centurio erste Planungen bezüglich einer längeren Gefechtsübung mit dem Lehrschwerpunkt Torsionsgeschütze, an welche - falls möglich - eine die Grundausbildung abschließende praktische Einweisung in zivile wie militärische Bauaufgaben der Legion anknüpfen sollte.

  • Nachdem die Geschütze demontiert und an Ort und Stelle verstaut waren, nutzten die Soldaten den Rest des Tages, um sich an geeigneter Stelle nochmals über die Geschützausbildung zu unterhalten. Bei vielen war noch die Euphorie zu spüren und diese wollte erst einmal abgebaut sein. Oft halfen in solchen Fällen ein paar Becher Wein, ein bisschen Grölerei, vielleicht Frauen...

  • Bald schon hatte die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, als am nächsten Tage wieder einmal zahlreiche Legionäre und Probati den Platz bestanden.
    Wie unschwer zu erraten war, würde sich die Zenturie nun ganz den schweren Belagerungswaffen zuwenden, von denen einige bereits unter Geschützoffizier Lepidus im Einsatz gewesen waren.


    Der Centurio schritt die Reihen der Milites ab, die wieder einmal in gewöhnlicher Tunika ohne jeder Art von Bewaffnung angetreten waren.


    "Legionäre und Probati!
    Wie ihr gestern erfahren konntet, sind die Einsatzmöglichkeiten von Torsionsgeschützen in offener Feldschlacht und vor allem bei der Belagerung feindlicher Festungsbauten enorm vielfältig.
    Besonders im Belagerungskampf ist die Infanterie auf eine möglichst starke und gut ausgebildete Artillerieabteilung angewiesen.
    Während leichte Feldartillerie, wie zum Beispiel der Skorpion, recht präzise einzelne Verteidiger , sowie kleinere Gruppen des Feindes angreifen und damit in Deckung halten kann, ist es Aufgabe der schweren Belagerungswaffen eben diese Deckung durch erhöhte Schusskraft zu duchbrechen, also die jeweiligen Verteidigungsbauten des Feindes sturmreif zu schießen.
    Zu diesem Zwecke stehen der Legion verschiedene Waffen zur Verfügung:
    Diverse Torsionsgeschütze, spezielle Instrumente wie zum Beispiel Rammböcke, besondere Bauten wie Rampen oder bewegliche Türme eignen sich ebenfalls für einen Angriff.
    Das wichtigste Torsionsgeschütz, welches in der Lage ist, auch mittlere bis schwere Kaliber abzufeuern, ist der Onager."


    Der Centurio deutete auf ein aufgebautes Geschütz, bei dem wieder einmal einige Unteroffiziere standen.


    "Bevor ihr diese Waffe abbaut, vor das Lager transportiert und dort wieder neu errichtet, sollt ihr euch mit ihrem Aufbau vertraut machen.
    Wie ihr seht, handelt es sich beim Onager nicht etwa um ein zweiarmiges, sondern um ein einarmiges Torsionsgeschütz. An diesem stabilen Wurfarm befindet sich die Schlinge, in die später das entsprechende Steingeschoss eingelegt wird. Momentan befindet er sich in "Ruheposition". Wir können ihn vor dem Schuss bis etwa auf diese Höhe runterspannen."


    Die Vitis zeigte etwa einen Neigungswinkel von 30° an.


    "Schnellt der Wurfarm nach vorne, wird er abrupt von dieser Holzvorrichtung abgebremst. Umspannt ist sie durch starke Taue mit einem Sack, der mit Sägespänen gefüllt ist und die Aufgabe hat, den Stoß entsprechend abzufedern.
    Eine weitere Besonderheit des Onagers sind die Nervi, welche in dicken Strängen waagerecht liegen und nach bekanntem Prinzip aufgedreht werden können und so beim Schuss eine enorme Kraft entfalten."


    Wieder traten die Soldaten im Anschluss an die Einführung des Centurio an den Onager heran und begutachteten unter den Kommentaren einiger Unteroffiziere den Bau der Waffe....

  • Dicker Kopf vom gestrigen Abend und Sonne vertrugen sich nicht so recht, als ich heute auf dem Platz mit den Geschützen stand. Wenigstens war das Thema ein spannendes, was das Halten der Aufmerksamkeit nicht allzu schwer machte.


    Den Onager auseinander zunehmen und vor das Lager zu tragen, war allerdings heute keine allzu motivierende Arbeit. Boah, es musste an der üblen Weinsorte gelegen haben, dass es mir heute derart mies ging.


    Die Funktionsweise dieses Geschützes war mir jedenfalls bekannt und so frönte ich noch etwas der Hingabe meines Kopfleidens, während ich den Onager der Legio I betrachtete. Es gab leicht differierende Ausführungen in der Größe. Nicht jedes dieser Geschütze glich haargenau dem anderen.


    http://home.arcor.de/de_la_charis/bilder/forum/onager.jpg

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