• Sim-Off:

    Ja, wie denn wohl? Du hast deine Frage damit selber beantwortet: Es geht nicht. Wenn der Onager steht, dann steht er. In der Praxis dürften diese Postitionsabweichungen so ziemlich schnurz gewesen sein...besonders genau konnte man mit dem Ding eh nicht zielen. Was unsere Ausbildung betrifft: Stellen wir uns ein paar Bimbos vor, die die Holzwand nach jedem Schuss entsprechend verschieben. :D


    "Das sind ja enorm gute Trefferquoten heute. Saubere Arbeit, Legionarius."
    Der Centurio nickte dem Gruppenführer zu.
    "Drittes Contubernium vortreten! Danach machen wir für heute Schluss...wir wollen nicht riskieren, die Nervi durch Überlastung zu beschädigen.", befahl Sophus.
    Mit skeptischem Blick betrachteten die Geschützoffiziere die Arbeit des Contuberniums, welches ausschließlich aus jungen Grünschnäblen bestand...

  • Selbst gerade Legionär geworden und eine Gemeinschaft von sieben Probaten unter mir. Der Centurio musste Nerven haben, uns zu einem Probeschuss aufzufordern. :D


    „Tja, dann gehen wir mal die Herausforderung an. Probatus Optatus, zu mir. Wurfarm herunter holen und Hebel fassen.“


    Abwartend blieb ich mit meinem Hebel in der Hand stehen und wartete bis der Probat so weit war.

  • Äußerst interessiert verfolgte Vitulus die Übungen an der Artillerie. Weniger um sich selber in der Bedienung derselben zu bilden, als vielmehr um den Respekt den er zuvor vor ihnen hatte umso mehr zu untermauern und mit Wissen um ihre Stärken und Schwächen zu füllen.


    Wenngleich diese Technik und ihre Wucht ihn sehr stark beeindruckte, konnte er sich diese Geschütze nicht anders als als Gegner oder etwas weit entferntes hinter der eigenen Linie vorstellen. Nein, einem Gegner wollte er gegenüberstehen.


    Mittlerweile schienen die Übungen schon weit gediegen zu sein und der Centurio schien soweit auch sehr mit den Ergebnissen zu sein.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Ich stellte mich neben Vitulus und wir tauschten uns über die bisherige Geschützausbildung aus. Überlegten, wie man den einen oder anderen Handgriff noch besser machen konnte, wie man die Entfernung mit der erforderlichen Spannung am besten in Einklang brachte und wie man den eher steilen Bogenflug beim Anvisieren des Zieles berücksichtigte.

  • Dabei stellte sich für Vitulus heraus, dass Claudius wohl weit mehr aus dieser Ausbildung mitgenommen hat als Vitulus. Zwar konnte auch Vitulus einige beisteuern, jedoch sah Claudius in sämtlichen Handgriffen mehr und tiefgreifender ihre Bedeutung uns Auswirkung.


    Beindruckt blickte ihn Vitulus an.


    "Du hörst dich schon so an, als seist du mit diesen Geschützen so vertraut wie mit deinem Pferde ;)."

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Ich musste schmunzeln. Mit einem Augenzwinkern antwortete ich dem Freund:

    "Bevor ich in die Legion eingetreten bin, war das Studium diverser Militärunterlagen regelmäßige Bettlektüre. Die Theorie dann mit der Praxis zu verbinden, ist nicht mehr der ganz große Schritt. Es ist eben auch ein interessantes Thema und nicht zuletzt der Grund, warum ich von dem Gedanken an die Legionsreiterei zurückgetreten bin."

  • "Ohja, ich sehe schon dass du in deinem Fach zu den Besten gehörst. Das freut mich zu hören, dass du dir damit auch deinen Interessen die richtige Stelle gefunden hast um sie auszuleben."


    Die Waffengattung würde nichts daran ändern, dass Vitulus hier einen Freund gefunden hat. Um sie herum schien die Übung nun einem Ende sehr nahe gekommen zu sein.

    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • ‚Hey, das klang ja zackig’, dachte ich und war zufrieden. Ich befestigte zunächst das Seil, mittels dessen der Wurfarm durch das Drehen der Spannräder heruntergezogen werde sollte. An dieser Stelle befand sich auch das Zugseil.


    „So, jetzt kann es losgehen. Den Hebel in die dafür vorgesehene Stelle einführen – falls noch nicht geschehen – und wenn möglich zeitgleich mit mir nach unten drücken. Alles was aus dem Takt läuft, macht uns das Spannen unnötig schwer. Hast du?“

  • „Gut, und gleich noch einmal. Erneut ansetzen und das so lange wie unsere Kräfte reichen.“


    Dieser Punkt war bald erreicht.


    „Maximus, Magnus, zusätzliche Hebel fassen und ebenfalls im Takt. Wir nehmen dieselbe Spannung der Vorgruppe. Ich habe mir in etwa gemerkt, bis wohin wir dafür die Seile spannen müssen. Also los!“


    Bis jetzt hatte Optatus sehr gut mitgemacht.

  • "Ok ich kann es noch ein wenig halten gebt das Kommando wenn du so weit bist"


    Man sah den Männern an welchen Kraftaufwand diese ganze Übung hatte aber wir waren uns alle sicher das es sich im Ergebnis lohnen würde.

  • „Einmal noch die Hebel nach unten, dann sollte es das sein. Alle zugleich: Intendite!“


    Und wieder stemmten sich die vier Soldaten mit aller Arm- und Körperkraft auf die Hebel, erhöhten somit die Spannung und neigten den Wurfarm um eine weitere Kleinigkeit.


    „Stopp! Der Punkt ist erreicht. Du da“, ich nickte einem der Probaten zu und betrachtete anschließend die wenigen Steingeschosse. „Diese - auf das Kommando hin in den breiten Lederstreifen legen.


    Missile impone!“

  • Mit viel Kraft nahm ich den großen Stein und legte ihn hinein.


    "Ok, ich habe den Stein hineingelegt, auf dein Kommando wird der Mechanismus ausgelößt und ich weiß wir treffen! Ich habs im Gefühl"


    Maximus, Magnus hofften es auch beide ... Hoffentlich war die Anstrengung diesmal mit Erfolg gekrönt

  • "Mehr als unwahrscheinlich, dass eine Gruppe aus Grünschnäbeln bereits beim ersten Zielversuch einen Volltreffer erzielt", bremste ich den Optimismus von Optatus. "Um ein solches Geschütz zu beherrschen, bedarf es einiges an Übung, da mache ich mir nichts vor.


    Gut. Secundus, ans Zugseil."


    Bei dem nächsten Kommando traten die herumstehenden Soldaten von dem Onager zurück und Secundus machte sich zum Abschuss bereit. Der Befehl dazu erklang kurz darauf, ein kräftiger Ruck am Zugseil beförderte den Sicherungskeil nach draußen und das Steingeschoss wurde mit Macht fortgeschleudert.


    Gespannte Augen verfolgten den Flug. Recht bald jedoch zeichnete sich ab, dass das Geschoss über das Ziel hinweg schießen würde. Nicht unbedingt extrem, aber ausreichend, um einiges an den Berechnungen zu verändern.



    Ich nickte, es war zu erwarten gewesen. Warum sollten ausgerechnet wir besser als die Veteranen oder die erfahrenen Legionäre sein? Um aus den Fehlern lernen zu können, sah ich gespannt zu den Geschützoffizieren. Eine Art Auswertung wäre für die noch jungen Probaten und Legionäre unseres Contuberniums hilfreich.

  • Diese allerdings blieben lediglich wie versteinert stehen.
    Der Centurio erkannte, dass auch in diesem Contubernium zwar Ansätze vorhanden waren, dennoch recht deutlich Koordinationsschwächen hervortraten. Nun, dies allein war sicher noch im Bereich des Üblichen. Behielten die jungen Legionäre nun die Nerven, würde Sophus bereits zufrieden sein. Nicht jede Stubengemeinschaft konnte so enorm gute Trefferquoten erzielen - selbst alte Recken hatten ihre Probleme damit gehabt.

  • Mit ein wenig enttäuschung, aber mit noch mehr optimismus für die Zukunft dachte ich mir das wir das mit den nächsten malen bald schaffen würden.


    "Wenn wir den Rat des Optio Claudius zu Herzen nehmen werden wir das bald schaffen!"

  • Der von den Probati erhoffte neue Versuch sollte sich allerdings um einige Zeit verschieben - wurde die kleine Einführung in die Welt der Belagerungstechniken doch alsbald durch den Centurio beendet.
    So schlenderten die Legionäre, nachdem der mächtige Onager abgebaut war, zurück ins Lager.

  • Nachdem Claudius seine Planung abgeschlossen hatte, begab er sich sogleich zum Exerzierplatz, auch wenn die anberaumte Stunde noch nicht vergangen war. Die beauftragten Trossknechte schafften derweil die Geschossbolzen und den Skorpio heran, mit dem der Centurio gedachte, die Geschützausbildung zu beginnen. Je nachdem wie sich die Soldaten anstellten, würde er vielleicht noch zu den schwereren Geschützen kommen, doch das blieb vorerst offen.


    Dem Centurio blieb bis zum Eintreffen seiner Männer noch Zeit. Er nutzte sie, um sich erneut Gedanken über die eigene Laufbahn zu machen. Immer einmal wieder hatte er daran gedacht, in politische Gefilde einzutauchen. Ebenso oft hatte er diesen Gedanken verworfen, denn wenn er ehrlich war, zog es ihn keineswegs dorthin. Andererseits würden neue Erfahrungen auch nicht schaden und möglicherweise könnte er sogar etwas bewirken.


    Je näher die Entscheidung rückte, die er sich selbst auferlegt hatte, umso unzufriedener wurde Vesuvianus. Vorerst schob er den Gedanken fort und widmete sich der Kontrolle zum Aufbau des Geschützes.



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