Weiterbildung und Übungen der Legionäre in der geschlossenen Einheit

  • Nach meinem Dienst schlenderte ich erstmals seit langer Zeit wieder über den Exerzierplatz und beobachtete die neuen Probati bei ihren Übungen. Ich grinste ein wenig und dachte an meine Zeit als Probatus zurück. Auch an meine leider viel zu kurze Ausbildung musste ich denken.


    Während mein Blick auf den Probati ruhte hätte ich dann beinahe den neuen Tribunen überrannt. Gerade im letzten Moment konnte ich noch Bremsen. Zackig salutierte ich


    "Tribun!"


    und nahm Haltung an.....

  • Ich grinste den Tribun bei seiner Bemerkung kurz an und erwiederte:


    "Nun, so lange bin ich auch noch nicht bei der Legion, aber lange genug um bereits Kampferfahrung gesammelt zu haben. Ich wurde mit dem Rest der Probati beinahe unausgebildet in den Kampf gegen die Germanen geschickt."


    Dann blickte ich etwas betroffen zu Boden und fuhr dann fort:


    "Für jene von uns die überlebt haben die beste Ausbildung die man haben kann."

  • “Für jene die überlebt haben, du sagst es.“, meinte Corvus und sein Gesicht wurde sehr ernst. Dann sprach er, mehr zu sich selbst, weiter: “Auch wenn es eine Ehre ist, für Rom im Kampf zu sterben, bei den Göttern, dass nächste Mal zahlen wir diesen hohen Preis nicht mehr!“


    Kurz schaute er gedankenverloren in die Mitte des weiten Platzes, um sich dann erneut dem Legionär zuzuwenden:
    “Wie haben sie gekämpft, die Germanen? Hattest du den Eindruck, dass sie über die Kampftechnik der römischen Legionen gut bescheid wussten?"

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Iuba
    Arrrgs, nein, hochnehmen und neben sich halten, mit der linken Hand. Und dann doch die rechte Hand am Gladius? Na egal, einfach mal machen. Mehr als falsch konnte es nicht sein. So stand er dann da und hoffte nicht völlig falsch zu liegen.


    Während die erfahrenen Legionäre die Befehle ohne Probleme umsetzten, merkte man den Probati doch deutlich an, wie ihr Gehirn während der Umsetzung arbeitete. Doch letztlich schafften es alle, das Scutum korrekt in der linken Hand und am gestreckten Arm links neben sich zu halten und mit der rechten Hand den Schwertgriff zu umfassen.


    "Wunderbar, das sieht ja schon fast nach Militär aus!


    Milites, gladios stringite! Scuta deorsum! Gladios condite! Pila summite! Scuta et pila sursum!"


    Sim-Off:

    Hoffentlich nicht zu schwer. :)

  • Sim-Off:

    Für den armen Iuba schon *gg*


    "Urgs," kam es leise über seine Lippen und sein Kopf schwirrte etwas. In Ordnung, er hatte gesagt Gladios stringites, naja, das war noch einfach und so zog er sein Gladius. Aber er benahm sich dabei etwas linkisch und hätte es viel lieber mit der anderen Hand gezogen und gehalten. Es erschien ihm in dieser Hand einfach falsch. Als nächstes also dann Scuta deorsum. Er sah etwas verwirrt drein. Das Scutm nun auf die Erde und die Hand da drauf? Mit Gladius? Er sah sich um und versuchte es dann so zu machen, wie es auch die erfahreneren Soldaten taten und irgendwie, mit Verzögerung und Zögern kam er dann da in etwa auch mit hin. Gladios condite, gut, das war einfach, das Gladius wieder wegstecken, aber konnte der sich nicht mal entscheidne, was nun? Raus, rein, raus, rein, das war ja schlimmer als bei Helena, ach ja Helena... wargs, nein, Iuba konzentrier Dich, sonst fliegst Du gleich wieder aus der Armee, schalt er sich selber und versuchte sich an den nächsten Befehl zu erinnern, als er merkte, dass das Gladius nicht richtig steckte. Schnell schob er es ganz rein und überlegte, ob der Befehl nicht auch besagte, dass er das Scutum weglegen sollte, tat dann in seiner Verzweiflung einfach das selbe, was sein Nachbar tat. Würde ja wohl hoffentlich so stimmen. Pila summite, was war das noch mal, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er beschloss, dass es gar keine blöde Idee war, wenn er einfach das tat, was der Nachbar, scheinbar einer, der schon etwas länger dabei war, tat. So kam es denn, das er das Pilum in die eben leere Hand aufnahm und und danach mit Scuta et pila sursum es wieder irgendwie unter die Arme klemmte, wie schon vorhin einmal und irgendwie froh war das hinter sich gebracht zu haben, irgendwie zumindest.

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Für jene die überlebt haben, du sagst es.“, meinte Corvus und sein Gesicht wurde sehr ernst. Dann sprach er, mehr zu sich selbst, weiter: “Auch wenn es eine Ehre ist, für Rom im Kampf zu sterben, bei den Göttern, dass nächste Mal zahlen wir diesen hohen Preis nicht mehr!“


    Kurz schaute er gedankenverloren in die Mitte des weiten Platzes, um sich dann erneut dem Legionär zuzuwenden:
    “Wie haben sie gekämpft, die Germanen? Hattest du den Eindruck, dass sie über die Kampftechnik der römischen Legionen gut bescheid wussten?"


    Ich merkte am plötzlichen Ernst des neuen Tribunen, dass ihn dieser Krieg auch sehr getroffen hatte. Wie wusste ich natürlich nicht. Aber auf die Frage antwortete ich:


    "Ob die Germanen über unsere Kampftechnik bescheid wussten? Wenn ihr eine ehrliche Antwort erwartet, dann denke ich ja. Man sollte die Germanen auch nicht unterschätzen, auch wenn sie Barbaren sind, so verstehen sie doch einiges von Kriegsführung. Auch wenn ich noch nicht lange hier in Germanien bin, so bin ich doch der Meinung, dass die Germanen bisher unterschätzt wurden. Aber es kann auch daran gelegen haben, dass die Germanen einen hervorragenden Anführer gefunden haben in diesem Modorok. Ich weiß nicht woher, aber auf mich machte er keinen so barbarischen Eindruck wie es im allgemeinen über Germanen gesagt wird."


    Dann machte ich eine kurze Pause um kurz darauf weiterzusprechen:


    "Was das militärische anbelangt....... nun, um es kurz zu sagen die Germanen haben den Vorteil das Schlachtfeld auswählen zu können voll ausgeschöpft. Sie haben das Gelände zu ihrem Vorteil genutzt und sich auf einer Anhöhe verschanzt. Zudem haben sie das Gelände so gewählt, dass unsere Geschütze nicht ihre Wirkung entfallten konnten. Und wie der Angriff auf den Hügel ausgegangen ist, das glaube ich habt ihr oft genug zu hören bekommen. Und ob der Angriff auf den Hügel berechtigt war oder man hätte abwarten sollen, darüber sollen andere urteilen. Ich habe darüber meine eigene Meinung, werde diese aber für mich behalten. Nur eines, ich stehe voll hinter der Entscheidung des Legaten Germanicus Sedulus. Es steht mir nicht zu, nein es steht niemanden zu über seine Entscheidung zu urteilen. Man sollte ihn besser als großen Mann in Erinnerung behalten, der das Imperium vor seiner schlimmsten Katastrophe seiner Geschichte bewahrt hat. Er hat über die Germanen gesiegt, nur das zählt. Personen die über ihn lästern und gar nicht einmal bei der Schlacht dabei waren sollten sich besser um ihren eigenen Kram kümmern. Und ich denke so werden euch die meisten Legionäre dieser Einheit antworten die dabei waren."


    Dann blickte ich wieder den Tribunen an. Ich musste versteckt grinsen. Er hatte mir eine einfache Frage gestellt und ich eine Rede als Antwort gegeben. Doch dies musste einmal gesagt werden und ich tat es in diesem Moment......

  • Corvus hörte dem Legionarius aufmerksam zu.


    “Der Legat war mein Vetter und ich kannte ihn gut. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass er sehr gut wusste, was er tat und dass es richtig war.
    Keine Frage, die Germanen haben in den letzten einhundert Jahren viel über uns gelernt. Mutig sind sie sicher auch und ein guter Anführer macht sie bestimmt gefährlich. Aber dennoch, mit der Disziplin und der hervorragenden Ausbildung der römischen Legion werden sie niemals mithalten können. Und in Mut und Willen stehen wir ihnen nicht nach.“

  • Jetzt war mir bewusst, warum der Tribun plötzlich so ernst geworden war. Deshalb sprach ich ihm erst einmal mein Beileid über seinen Verlust aus:


    "Es tut mir leid um Sedulus. Aber ich bin mir sicher, der Legat hat seinen Platz an der Seite seiner Ahnen eingenommen und wacht immer noch über uns."


    Dann machte ich wieder eine kleine Pause um dann auf die Aussage von Corus zu antworten:


    "Ja, die Germanen haben viel gelernt. Sie sind zudem furchterregende Kämpfer. Ich muss euch auch recht geben, dass sie uns in punkto Taktik und Disziplin nicht gewachsen sind, aber das machen sie durch ihren Fanatismus allemal wett. Aber versteht mich nicht falsch, ich habe keine Angst vor den Germanen, ich respektiere sie nur. Ich bin der Meinung man sollte jeden seiner Feinde respektieren um ihn zu verstehen und besiegen zu können. Dies ist eine der Lehren, die ich aus der Schlacht von Vicus Murensium für mich persönlich gezogen habe. Ich habe die Germanen im Voraus auch nur als Barbaren und unwürdigen Gegner abgetan. Diese törichte Einstellung hätte ich beinahe mit dem Leben bezahlt. So etwas wird mir nie wieder passieren."


    Bei diesen Worten zeigte ich dem Tribunen die große Narbe an meinem rechten Bein, welche mich seit der Schlacht zierte um meinen Worten mehr Ausdruckskraft zu geben.....

  • “Ja, richtig, wir dürfen nicht unachtsam und müssen vorbereitet sein. Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und kenne die Germanen ein wenig, unterschätzen dürfen wir sie nicht.
    Darum liegt mir sehr daran, dass diese Legion sich von den Verlusten des letzten Krieges erholt und in bester Verfassung ist, wenn uns der Feind erneut fordern sollte. Die Zweite hat einen herausragenden Ruf zu verteidigen!
    Männer wie du, jung und voller Tatendrang, aber bereits mit Erfahrung im Kampf gegen die Germanen, werden das Rückrad dieser Legion sein. An euch müssen sich die jungen Rekruten orientieren können.“

  • Ich fühlte mich ein wenig geehrt durch die Worte des Tribunen. Deshalb blickte ich zunächst etwas zu Boden um ihn dann wieder anzusehen:


    "Ich danke dir für deine lobenden Worte Tribun, doch ich muss eingestehen, dass ich einige Fehler begangen habe. Vor allem in der Schlacht. Ich habe mir dabei Befugnisse angeeignet, die mir nicht zustanden. Ich habe für diesen Fehler gebüßt, ohne diesen wäre ich unter optimalen Umständen villeicht gar schon Optio. Doch es bringt nichts zurückzuschauen. Ich werde es auch so schaffen. Ich denke trotzdem, das sollte kein Vorbild für die nächste Generation Probati werden."


    Ich hatte zuvor überlegt, ob ich dem Tribunen das Geschehene vortragen soll, schließlich handelte es sich nicht gerade um einen Glanzpunkt meiner Karriere, obwohl ich eine Phalera erhalten hatte. Doch ich wollte meine Karriere nicht auf Lügen aufbauen, sondern von vornherein reinen Tisch schaffen. Ich hatte für diesen Fehler gebüßt, es war an der Zeit nach vorne zu schauen.

  • Zitat

    Original von Caius Quintilius Iuba
    So kam es denn, das er das Pilum in die eben leere Hand aufnahm und und danach mit Scuta et pila sursum es wieder irgendwie unter die Arme klemmte, wie schon vorhin einmal und irgendwie froh war das hinter sich gebracht zu haben, irgendwie zumindest.


    Einige Probati schafften es schon ziemlich überzeugend, mit der schnellen Folge der Befehle zurecht zu kommen. Andere hatten mehr Probelem und kamen ganz schön ins Schwitzen. Der Primus Pilus liess noch einige Befehle erschallen und die Soldaten mit ihrer Ausrüstung hantieren, bevor wieder alles so stand, wie am Anfang.


    "So, belassen wir es erstmal dabei. Probati, ihr wisst jetzt, wie die Befehle lauten. Auf die müsst ihr wie im Schlaf reagieren können. Übt es am Anfang gut, umso leichter fällt es euch später. Und scheut euch nicht, einfach mit den Kameraden im Lager zu üben!"


    Danach liess er die Gruppe im Gleichschitt über den Platz laufen. Zuerst unterbrach er noch nach wenigen Schritten, wenn die Probati aus dem Tritt kamen, später beschränkt er sich darauf, ihnen einen Schlag mit der Vitis zu verpassen und sie selber wieder Tritt fassen zu lassen. Unbarmherzig liess er die Truppe auf und ab laufen und störte sich nicht an gequälten Gesichternd er jungen Mänenr, dei zum ersten Mal in die volle Kampfausrüstung am Leibe trugen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Iulius Marius
    Ich fühlte mich ein wenig geehrt durch die Worte des Tribunen. Deshalb blickte ich zunächst etwas zu Boden um ihn dann wieder anzusehen:


    "Ich danke dir für deine lobenden Worte Tribun, doch ich muss eingestehen, dass ich einige Fehler begangen habe. Vor allem in der Schlacht. Ich habe mir dabei Befugnisse angeeignet, die mir nicht zustanden. Ich habe für diesen Fehler gebüßt, ohne diesen wäre ich unter optimalen Umständen villeicht gar schon Optio. Doch es bringt nichts zurückzuschauen. Ich werde es auch so schaffen. Ich denke trotzdem, das sollte kein Vorbild für die nächste Generation Probati werden."


    Ich hatte zuvor überlegt, ob ich dem Tribunen das Geschehene vortragen soll, schließlich handelte es sich nicht gerade um einen Glanzpunkt meiner Karriere, obwohl ich eine Phalera erhalten hatte. Doch ich wollte meine Karriere nicht auf Lügen aufbauen, sondern von vornherein reinen Tisch schaffen. Ich hatte für diesen Fehler gebüßt, es war an der Zeit nach vorne zu schauen.


    “Du wirst diesen Fehler sicherlich nicht wiederholen und du wirst neue Gelegenheiten erhalten, dich auszuzeichnen.
    Ich danke dir für die Schilderung deiner Eindrücke.“


    Corvus setzte sich seinen Helm auf. Mit einem Nicken verabschiedete er sich. “Legionarius.“


    Dann ging er und setzte seinen Rundgang durch das Kastell fort.

  • Zitat

    Original von Kaeso Pollius Industrius
    Einige Probati schafften es schon ziemlich überzeugend, mit der schnellen Folge der Befehle zurecht zu kommen. Andere hatten mehr Probelem und kamen ganz schön ins Schwitzen. Der Primus Pilus liess noch einige Befehle erschallen und die Soldaten mit ihrer Ausrüstung hantieren, bevor wieder alles so stand, wie am Anfang.


    "So, belassen wir es erstmal dabei. Probati, ihr wisst jetzt, wie die Befehle lauten. Auf die müsst ihr wie im Schlaf reagieren können. Übt es am Anfang gut, umso leichter fällt es euch später. Und scheut euch nicht, einfach mit den Kameraden im Lager zu üben!"


    Danach liess er die Gruppe im Gleichschitt über den Platz laufen. Zuerst unterbrach er noch nach wenigen Schritten, wenn die Probati aus dem Tritt kamen, später beschränkt er sich darauf, ihnen einen Schlag mit der Vitis zu verpassen und sie selber wieder Tritt fassen zu lassen. Unbarmherzig liess er die Truppe auf und ab laufen und störte sich nicht an gequälten Gesichternd er jungen Mänenr, dei zum ersten Mal in die volle Kampfausrüstung am Leibe trugen.



    Auch er bekam die Vitis mehrmals zu spüren. Er war kein Schwächling, aber bei dieser Art Bewegung wurden gänzlich andere muskeln als sonst beansprucht und trotz der Kälte wurd ihm mächtig warm und er geriet ins Schwitzen. Und von Gleichschritt konnte irgendwann auch nicht mehr immer die Rede sein. Aber im Großen und Ganzen ging es dann doch noch erstaunlich gut, auch wenn er einfach nur froh war, als das endlich vorbei war.
    Irgendwann fragte er sich, ob er sich das alles überhaupt würde merken können.

  • Am nächsten Morgen liess der Primus Pilus die Soldaten nach dem Antreten auf dem Platz zunächst wieder einige Übungen mit der Ausrüstung durchführen und einige runden im Gleichschritt marschieren, bevor er ihnen das heutige Trainingsprogramm erklärte: "Für euch steht Kampftraining auf dem Plan und das besteht natürlich nicht nur aus dem Ziehen und Wegstecken des Schwertes und im Laufen im Gleichschritt. Also, zeigen wir euch erstmal die Nahkampfstellung."


    Er winkte seinen Optio zu sich, der den Probati zeigte, wie man in die korrekte Position für den Nahkampf ging. "Ihr nehmt den linken Fuß nach vorne und duckt euch ein kleines wenig." erklärte dabei der Primus Pilus. "Den Schild nehmt ihr nach vorne, so dass er euch von der Nase bis zum Schienbein deckt. Stützt ihn unten mit dem Knie ab und links oben mit der linken Schulter. Das Schwert haltet ihr mit der rechten Handam besten waagerecht. Nehmt den Arm so weit zurück, dass man die Schwertspitze nicht sieht, damit der Gegner von vorne nicht weiss, wo ihr zustechen werdet.


    Der Optio hat's vorgemacht, ihr macht es jetzt nach!"


    Mit strengen Blick ging er von einem zum nächsten um zu schauen, ob sie alle richtig standen. Dass den Probati das Scutum schon bald sehr schwer werden würde, wusste er. Aber er würde es nicht als Grund durchgehen lassen, wenn deshalb das Gesicht ungedeckt wäre.

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Du wirst diesen Fehler sicherlich nicht wiederholen und du wirst neue Gelegenheiten erhalten, dich auszuzeichnen.
    Ich danke dir für die Schilderung deiner Eindrücke.“


    Corvus setzte sich seinen Helm auf. Mit einem Nicken verabschiedete er sich. “Legionarius.“


    Dann ging er und setzte seinen Rundgang durch das Kastell fort.


    Ich war dem Tribun für seine verständnisvolle und aufmunternde Sichtweiße dankbar. Ich hätte mit einer etwas anderen Reaktion gerechnet, doch ich war angenehm überrascht.
    Als sich Corvus zum Gehen wandte nahm ich Haltung an und salutierte:


    "Tribun"


    Dann sah ich ihm eine Weile nach und dachte zufrieden das Corvus ein guter Tribun werden würde. Einer, der in der letzten Zeit der Legio II gefehlt hatte.....


  • Er ging mit dem Schwert recht linkisch um, denn er war nicht gewohnt so viel die rechte Hand übernehmen zu lassen. Dennoch hielt er es irgendwann endlich vernünftig. Das Scutum hing an seinem Arm und er musste sich etwas tiefer als andere, weniger tief als wieder andere dahinter ducken. Nach einer Weile bemerkte er ein leichtes Ziehen im Oberarm, welches er zunächst ignorierte.

  • Hier und da zuckte der Primus Pilus mit seiner Vitis, als er langsam an den Probati vorbei ging, um sie auf Fehler in der Deckung hinzuweisen. Nachdem er die Reihe einmal auf und ab gegangen war, fuhr er mit den Erklärungen fort.


    "Das ist also eure Grundposition, aus der ihr euch schon einmal gut verteidigen könnt. Im Kampf steht ihr enger zusammen, die Schilde leicht überlappend. Da kommt keiner durch und fast euer gesammter Körper ist bereits geschütz. Wenn ihr einen Stich oder Schlag auf Augenhöhe bekommt, nicht ihr einfach den Schild ein klein wenig nach oben oder zieht den Kopf noch ein wenig weiter ein, und schon ist die Lücke im Gesicht geschlossen. Und wenn ihr an den Beinen angegriffen werder, geht entweder der Schild ein wenig nach unten oder ihr nmehmt einfach den ganzen Oberkörper noch ein Stück herunter und schon sind auch eure Schienbeine gedeckt.


    Und damit eines sofort klar ist: nach hinten gehen ist keine Form der Deckung! Ihr steht in leichter Schrittstellung, mit dem linken Fuß nach vorne, um sicheren Stand zu haben. Um mit diesem linken Fuß keine Uncia weit zurück zu gehen!


    Der rechte Fuß stützt nach hinten ab, damit ihr nicht zurück gedrängt werdet. Und wenn ihr selber angreift und mit dem Gladius zustecht, dann macht ihr dazu einen leichten Ausfallschritt mit eben diesem rechten Fuß. Ihr dreht euer Scutum ein wenig nach links, so dass ihr mit dem Schwert waagerecht rechts am Schild vorbeistehen könnt. Dem Gegner voll in den Magen. Tödlich."


    Er lässt seine Worte wirken, während der Optio im Hintergrund mehrmals langsam die Bewegung ausführt.


    "So, das wird jetzt in der Gruppe geübt.


    Grundstellung! Bleibt noch auf Abstand, noch keine geschlossene Schildwand.


    Und Ausfallschritt und Stich!


    Und Grundstellung!


    Und Stich!


    Und Grundstellung!


    Und auf die Deckung achten!


    Und Stich!


    ..."


    Gemeinsam mit dem Optio betrachtete er die Übungen und schritt ein, wenn jemand etwas falsch machte.

  • Es war nicht einfach die Aufgabe zu erledigen und das Gladius kam ihm in der Hand falsch vor. Er hatte bisher meist alles mit der anderen Hand getan und als keiner der Ausbilder schaute, erlaubte er es sich einfach und tauschte die Schwerthand mit dem Schildarm und irgendwie hatte er das gefühl, dass gleich alles etwas leichter ging.
    Er machte den Ausfallschritt, hielt das Scutum oben um sich zu decken und stach zu. Und kehrte wieder zurück und langsam machte sich eine Art erleichterung in ihm breit, denn er spürte, dass er es jetzt in den Griff bekam. Die Frage war, was würde der Centurio sagen, wenn er sehen würde, dass er nicht wie die anderen die Handkoordination andersherum hatte? Er hoffte, er würde es akzeptieren. Sein Hauslehrer hatte ihm damals unbedingt beibringen wollen mit rechts zu schreiben und ihm sogar einmal die linke Hand auf den Rücken gebunden, aber das Ergebnis war nur eine einzige Katastrophe gewesen und irgendwann war der Vater dazwischengegangen und seit dem durfte er linkshändig alles machen. Er hoffte, hier würde man ihn nicht auch wieder zwingen wollen, denn er wusste, dass er dann nicht mal ansatzweise das hibekommen würde.

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