Weiterbildung und Übungen der Legionäre in der geschlossenen Einheit

  • Die Überraschung war auch schon unterwegs. Bereits in den Unterkünften hatte der Primus Pilus seine Männer eingeschworen und mit Holzschwertern ausgerüstet, was bei seinen Leuten ein mitleidiges Grinsen ausgelöst hatte. Sie trainierten mit echten Waffen, die nur durch eine Holzkappe entschärft wurden. Aber bei Reatinus gab es viele Jungspunde in der Einheit, daher hatte man sich auf Holzwaffen geeinigt.


    Schließlich marschierten siebzig altgediente Legionäre auf den Exerzierplatz, angeführt von Centurio Petronius persönlich. Crispus war sich sicher, dass sie die jungen Legionäre vermöbeln würden, dass es sich gewaschen hatte.


    "In aciem venite!"


    befahl er im Marschieren und tatsächlich bildeten die Soldaten im Laufen aus der Kolonne eine Linie.


    "Scuta premite! Gladios stringite!"


    gab er daraufhin vor und schon erhob sich ein beängstigender Kriegsschrei aus den Kehlen von einundsiebzig Männer, siebzig davon muskelbepackt und hühnenhaft (zumindest für Römer, für Germanen waren sie wohl eher Durschnitt).

  • Drusus hatte Valerians gewaltigen Hieb nur noch gerade so abwehren und wollte schon wieder zum Gegenstoß ansetzen als jedoch plötzlich der Befehl erschall, sie sollten antreten, die Schilde aufnehmen und sich ausrichten. Verwunderung machte sich bei dem Iulier breit. Was sollte denn das werden...? Einfache Formationsübungen, vielleicht, nein, da steckte etwas anderes dahinter. Drusus wusste nicht genau was, aber es war definitiv nichts alltägliches. Selbstverständlich gehorchte Drusus dem Befehl und reihte sich mehr oder weniger freiwillig in der ersten Reihe ein und hoffte, dass sich Valerian, Sabinus oder einer seiner anderen Kameraden noch neben ihn gesellen würde.


    Wenige Augenblicke später ertönte eine gewaltige Stimme, bei welcher es Drusus immer noch kalt den Rücken runterlief. Ganz eindeutig, das war Crispus, der Primipilus! Und kurz darauf sah man den Petronier auch schon anmarschieren mit einem Teil seiner Centuria, welcher seltsamerweise, wenn auch nur mit Holzschwertern bewaffnet war. Sie würden doch nicht etwa ging die alten Hasen der ersten Centurie der Legion kämpfen müssen, oder? Die folgenden Befehle verdichteten diese Vermutung jedoch und Drusus packte augenblicklich ein äußerst mulmiges Gefühl...

  • Da war er, Crispus mit seiner ersten Centuria. Zumindest mit einem Teil davon. Natürlich waren die Kräfteverhältnisse unausgeglichen, aber ein willkommenes Training für die Centuria IV. Reatinus war bestrebt darin, das Können seiner Männer zu erweitern. Und was wäre dabei besser, als ein Übungskampf mit Veteranen? Reatinus hoffte, gegen seinen alten Freund Crispus antreten zu können.


    "Formation halten, lasst sie kommen!", befahl Reatinus mit starker Stimme den Legionären, die schon mutig den Veteranen aus der ersten Centuria entgegen schauten. Die Schreie schüchterten Reatinus selbst nicht ein, schließlich wurde er nicht umsonst selbst als Schreihals betitelt. Das wussten auch die Legionäre aus der IV. Reatinus ließ es sich nicht nehmen, auch seinen Männern einen Kriegsschrei zu gewähren. Sie waren auch geübt, und konnten sich demnach ja nicht blamieren. "Ihr dürft den Schrei erwidern, blamiert uns aber nicht, milites! Denkt daran, was ihr über Disziplin und Kampf gelernt habt!". Es machte sich ein einzigartiges, ein tolles Teamgefühl breit. Obwohl es nur ein Übungsgefecht war, konnte man immer wieder mit Staunen feststellen, zu was eine disziplinierte Centurie gemeinsam in der Lage wäre.

  • Sie waren gerade mitten im Gefecht und äußerst konzentriert. Valerians Angriff war abgewehrt worden, - leider. Doch bevor Drusus zum Gegenangriff übergehen konnte, und Valerian zweifelte nicht daran, daß ein solcher gleich folgen würde, gab es neue Befehle.


    Erstaunt und ein wenig verwirrt blickte Valerian zum Centurio herüber, kam dem Befehl aber sofort nach. Natürlich nahm er seinen Platz neben Drusus ein, wie immer. Nur kurz nahm er sich die Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Dann erblickte auch er, was auf sie zukam. Sie sollten gegen die Elite der Legion kämpfen? Valerian spürte, wie ihm das Herz bis zum Hals hinauf klopfte. Zwar hatte er, im Gegensatz zu vielen anderen hier, schon einen realen Kampf hinter sich, doch das waren nur Barbarenbanditen gewesen, keine Elitesoldaten!


    "Na schön, kommt nur ran. Wir lassen uns nicht kleinkriegen! Niemals!" Valerian sagte das nur vor sich hin, nicht sonderlich laut. Doch sein Gesichtsausdruck war entschlossen. Er hielt sein Scutum fest, so daß es ihn wie eine Mauer schützte. Und auch sein Gladius hielt er entschlossen fest, während die Männer des Primus Pilus unaufhaltsam näherkamen, sich formierten und einen furchterregenden Kampfschrei hören ließen.


    Die Worte des Centurios munterten auf. Valerian nickte ernst, auch wenn Raetinus dies kaum sehen würde. Auf die Aufforderung, den Schrei zu erwidern, stimmte der Quintilier mit Begeisterung in ihn ein. Und er fand, sie hörten sich nicht weniger furchterregend und entschlossen an, als die anderen.


    So leicht wollten sie es ihnen nicht machen. Wenn sie zusammenhielten, konnten sie einiges erreichen. Die von der I. sollten sich mal ja nicht einbilden, daß sie leichtes Spiel hatten!

  • Severus hatte noch im Lauf, noch bevor er seine Runde zu Ende hatte, bemerkt, dass eine Formation mit dem Primus Pilus - dessen Erscheinung unverkennbar war, auch wenn er auf den ersten Blick wie alle anderen Centurionen aussah - an der Spitze aufmarschiert worden war. Er zog das Tempo etwas an, schnappte sich seine Übunsgwaffen udn reihte sich ein, stand in der zweiten Reihe. Offenbar stand ihnen ein Übunsggefecht gegen die abgebrühtesten Milites der Legion bevor, die Centurie des Ersten Speers. Schon bei seiner Grundausbildung hatte er gemerkt, wie schwierig ein Kampf Legionär gegen Legionär war, da es kaum Lücken in der Deckung gab. Hier kam es auf die Milites in der ersten Reihe an und auf deren Kraft. Denn wenn sie nicht standhielten, würden sie die hinteren Treffen auflösen, da konnte der Optio noch so viel seinen Stab schwingen.


    Severus stimmte in den Schlachtruf mit ein, brüllte aus voller Kraft. Es überraschte ihn, dass sie gar nicht mal so schlecht klangen. Sollten sie nur herkommen! Wenn sie den Mann vor ihm umgerannt hatten, würden sie in Severus einen vielleicht unerfahrenen, jungen Probatus finden, aber einen Probatus, der mindestens so viel austeilen, wie einstecken konnte. Und das war nicht zu verachten, auch wenn es höchstwahrscheinlich nicht gegen diese Legionäre dort drüben ausreichte. Aber einfach würde er es ihnen nicht machen...

  • Bald müssten Crispus´ Männer zum Angriff ansetzen. Reatinus überlegte sich ernsthaft, mit welcher Taktik er den Veteranen aus der I. Centuria begegnen wollte. Gewinnen konnten sie warscheinlich nicht, das war allen bewusst. Doch wie im richtigen Kampf wollte man wenigstens so viele "Verluste" wie möglich verursachen. Reatinus griff auf die Defensive zurück, um sie kommen zu lassen. Sie mussten punkten mit Teamfähigkeit, gegenseitiger Deckung und starker Abwehr.


    "Männer!", erklärte Reatinus seiner Centuria mit einer Stimme, kräftig wie das Gebrüll eines Löwen, ehe Crispus´ Centuria noch kommen sollte. Das Gute an der Geschichte war ja, dass die von Gegenüber des Platzes nicht wussten, wie Reatinus vorgehen wollte. "Denkt daran, euch gegenseitig zu decken! Lasst nicht zu, dass sie eure Abwehr durchbrechen und eine Lücke in die Reihe schlagen! Wartet ab, bis sie einen Fehler machen, und dann schlagt zu! Wenn das erste Glied schwächelt, befehle ich euch einen Wechsel! Das bedeutet, das die erste Reihe sich zurückzieht, während ihr schnell die Zweite nach vorne lasst. Denkt immer daran, eure Abwehr zu beachten und euren Kameraden beim Reihenwechsel einen schnellen Durchgang zu gewähren! ALLES KLAR?!".

  • Während das "Frischfleisch" noch hektisch überlegte, wie es dem Ansturm der ersten Centuria widerstehen sollte, waren Crispus' Legionäre in einen leichten Laufschritt verfallen, während sie gleichzeitig die Knäufe ihrer Holzschwerter auf die Schilde trommeln ließen, was irgendwie eine aggressive Grundstimmung vermittelte.


    Und dann prallten die beiden Haufen aufeinander. Crispus suchte den frischgebackenen Optio Drusus - er wollte sehen, aus welchem Holz der Bursche geschnitzt war. Er hielt seinen Rundschild fest und schlug ihn hart gegen das Gladius des jungen Mannes, während er gleichzeitig mit seinem Holzschwert versuchte, das Überraschungsmoment in einen Treffer umzuwandeln.


    Unterdessen taten es die Soldaten von der I. ähnlich. Mit dem Scutum voran rammten sie geradezu in die Linie von Reatinus' Männern, um kurz darauf blitzschnell die Schilde zurückzuziehen und dahinter Deckung zu suchen. Ein junger Probatus fing sich gleich zu Beginn des Kampfes einen harten Treffer mit dem Holzschwert in die Magengegend ein und knickte zusammen, was dem hühnenhaften Sieger dieses Kampfes nur ein hämisches Grinsen entlockte.


    Valerian wurde von einem nicht ganz so großen, aber dafür umso breiteren (und das lag an der ausgeprägten Muskulatur) Legionär attackiert, während Severus es mit einem langen, dafür aber etwas schmaleren Kaliber zu tun hatte.
    Lupus' Gegner hatte eine hässliche Narbe quer über das Gesicht und bereits graues Haar. Seine Kameraden erzählten sich, er hätte bereits im Gallischen Krieg mitgekämpft, aber wenn er dies hörte, dann passierte es nicht selten, dass der Spaßvogel froh sein konnte, wenn er mit einem blauen Auge davonkam (tatsächlich war sein erster Krieg nämlich der Bataver-Aufstand gewesen). Trotz des Alters war er also nicht zu unterschätzen!


    Sim-Off:

    Ihr müsst nicht bei jeder Parade und jedem Schlag auf mein Post warten, aber vergesst nicht, dass dies die erfahrensten Männer der Legion sind und sicher nicht auf einfache Tricks reinfallen!

  • Wie eine Lawine brandeten sie heran. Valerian sah nur Schilde, er sah die Bewegung und wußte, das würde ein harter Aufprall werden. Aber gut, so etwas hatten sie in der Grundausbildung geübt. "Fest wie eine Mauer!", ermahnte Valerian sich selbst und auch die Männer, die neben ihm standen. Sie machten das nicht zum ersten mal! Sie würden standhalten!


    Und schon krachte Scutum gegen Scutum. Der Aufprall war hart und schmerzhaft. Doch kein Augenblick blieb, um auf die bebenden, schmerzenden Knochen und Gelenke zu achten. Valerian konnte seinen Gegner nicht sehen, daß dieser sich erstmal hinter seinem Schild verschanzt hatte, doch er spürte seine gewaltige Kraft. Na, da konnte er doch gegenhalten! Er hatte so viel trainiert!


    Das gegnerische Gladius stieß nach ihm, doch Valerian konnte es abwehren und schloß gleich darauf die Lücke wieder. Drusus neben ihm schien... Crispus als Gegner zu haben! Na, Prost, Mahlzeit! Aber es war nur ein Moment, den Valerian dafür verschwenden konnte. Und fast hätte er diesen Blick auf Drusus' Gegner mit einem Treffer bezahlt. Verdammt, dieser Kerl merkte aber auch jede Schwäche und jede Unaufmerksamkeit!


    Doch auch Valerian erkannte eine Lücke und stieß seinerseits zu. Doch einen Treffer erzielen konnte er nicht. Nur ein einen erstaunten Ruf von der anderen Seite konnte er vernehmen. So, nun wußte der Bursche wenigstens, daß es auch für ihn kein Sonntagnachmittagsspaziergang war. Schnell hatte Valerian die Lücke, so winzig sie war, wieder geschlossen. Er mußte versuchen, Drusus von dieser Seite mitzuschützen. Denn Crispus war ein Gegner, der alles versuchen würden...

  • Lupus stand vorn und sah die Angreifer heranrennen,...sie würden ihn zweifellos umlaufen. Fest wie eine Mauer,...Valerian hatte gut reden, er hatte schon gekämpft,...Primus hatte ihm davon erzählt.Er verschaffte sich einen festen Stand und peilte über den Rand des Scutums,...war ja klar, der dickste Brocken walzte schreiend und mit dem Gladius fuchtelnd auf ihn zu, sein Gesicht zierte ein große Narbe. Er sah furchteinflößend aus...
    Da fiel ihm ein Trick ein,...nutzte die Kraft des Anderen!
    Neben ihm prallte die Veteranen in die Scutii des III . Contuberniums. Lupus paßte den Moment genau ab, ging urplötzlich in die Hocke und riss den Scutum wie eine Rampe nach oben,...der Angreifer strauchelte verblüfft und wurde durch die folgende Aufwärtsbewegung vorn über geschleudert. Unsanft landete auf dem Boden, dabei prallte er auf seinen Schildarm.
    Lupus nutzte die Phase der Desorientierung und sprang auf. Er hämmerte dem Orientierungslosen seinen Schildrand auf das Cassis, so fest, daß er er merkte, aber nicht den Helm verbeulte. Wütend versuchte sich der Koloss zu erheben und sich mit seinem Scutum vor weiteren Schläge zu schützen.
    Er wußte im Ernstfall wäre er jetzt besinnungslos und...tot.
    Lupus ging wieder in die Hocke und rammte dem Mann sein Gladius in den Fuß.
    Er verfolgte die Taktik der Nadelstiche, immer wieder wich er einem Kontakt mit dem stärkeren Gegner aus und stieß zu, setzte sein Gladius in lähmende oder tödliche Körperpartien , er war wie im Rausch, sein Hirn formte Angriffsidee, die sein Körper nur noch umsetzen mußte.
    Bald gab der Kerl auf und suchte sich einen anderen Gegner...
    Lupus jedoch hatte etwas gelernt,...Kraft ist in einer Schlacht nicht alles, er sah sich um und suchte sich einen neuen Gegner, einen möglichst Großen.

  • Da rannten die Männer der ersten Centurie der Legion nun auf sie zu. Ein druchaus beängstigender Anblick, auch für den schon zu den erfahreneren zählenden Drusus. In dem Moment des Zustammenstoßes glaubte der Iulier gerade mit voller Wucht in eine Mauer hinein gelaufen zu sein. Eine mauer hatten die altgedienten Soldaten auch gebildet, allerdings eine menschliche. Den Aufprall hatte er jedenfalls halbwegs gut überstanden. Die Formation der Centuria des Artoriers schien sich aufzulösen, doch Drusus hatte kaum ein Auge für seine Kameraden, er hatte einen besonders harten Brocken erwischt.


    Drusus blieb kurz die Luft weg als er bemerkte wer sich da auf ihn stürzte. Das war tatsächlich der Petronier, Crispus, sein ehemaliger Ausbilder! Doch das stachelte den Iulier nur noch mehr an, jetzt konnte er ihm die Schikanen wegen der Grundausbildung zurückzahlen! Nun gut so viel war da gar nicht, aber nett war Crispus zu dieser Zeit auch nicht gerade...


    Da kam die Attacke des ersten Speers auch schon. Mit voller Wucht schlug Crispus mit seinem Rundschild auf das ebenfalls hölzerne Schwert des Iuliers. Beinahe hätte Drusus sein Gladius reflexartig fallen gelassen, aber eben doch nur beinahe. Mehr unbewusst, denn bewusst riss Drusus in der letzten Sekunde sein große rechteckiges Schild hoch und wehrte den Schlag des Petroniers gerade noch so ab. Eines war ihm jedohc klar, um Crispus bezwingen zu können musste er all sein Können und all seine Kraft aufwenden und sowohl Scutum als auch Gladius im Angriff einsetzen. Sich bei seó einem Gegner nur auf die Verteidigung zu verlegen würde Drusus definitiv nicht längerfristig durchhalten.


    Nun sah Drusus seine Chance gekommen. Wie er es erfolgreich auch schon bei Valerian versucht hatte hob er sein Scutum an und tat so als ob er Crispus mit dem Schild wegtauchen wollte, und als genügend Platz vorhanden war stach der Iulier von unten her nach oben gerichtet unter dem Scutumrand durch in Richtung Primipilus.

  • Während die beiden Centuria sich gegenseitig ein hartes "Gemetzel" lieferten, hatte Reatinus auch einen Gegner. Genau genommen war es der Optio des Petroniers, den Reatinus nicht persönlich kannte. Der Mann versuchte sein Glück an Reatinus, doch der Artorier dachte überhaupt nicht daran, sich von ihm bezwingen zu lassen. Wenn überhaupt dann musste Reatinus bis zum letzten Atemzug unbesiegt bleiben.


    Der Optio der ersten Centurie stürmte auf Reatinus zu. Der Centurio hielt sein Schild dagegen und versuchte ebenfalls, den Sturmangriff abzublocken. Mit einem leichten Stoß nach vorne nahm er dem Optio den Schwung, doch beide Seiten trugen von der Wucht des Aufpralls einen leichten Schlag davon. Der Sturm war ausgebremst, doch die restliche Centuria hatte hart mit den Leuten von Crispus zu kämpfen. Reatinus erkannte, dass er nicht mehr lange mit dem Gliederwechsel zögern sollte, um Stabilität in ihre Formation zu bringen. Doch er musste sich des Optios entledigen, der mittlerweile wieder offensiv gegen den Centurio vorging. Reatinus, der auf eine gute Abwehr, Täuschungsmanöver und Lücken beim Feind vertraute, wehrte mehrere Schläge ab, bis er schließlich einen unerwarteten, blitzschnellen Stich ausführte. Mist! Daneben! Der Kerl hatte verdammt gute Reflexe! Aber wäre doch gelacht gewesen, wenn Reatinus als kampferfahrener Soldat es nicht mit einem Optio hätte aufnehmen können...
    Wieder folgten mehrere angetäuschte Stiche von Reatinus. Er ließ seine Abwehr nie außer Achtung, denn sie war das Wichtigste, was man hatte. Der Optio der ersten Centurie setzte erneut zum Angriff an. Eins musste man ihm lassen. Er hatte einen sehr großen Tatendrang. Reatinus musste ihn irgendwie von der Seite erwischen...

  • Severus stand in der zweiten Reihe, blickte an seinem Vordermann vorbei nach vorne und sah, dass sie beide es mit einem langen, dünnen Legionär zu tun bekommen würden. Kein Problem. Manche von den Jungs drüben sahen aus, als könnten sie einen roh auffressen, aber mit diesem Langhals würde Severus kurzen Prozess ma... Seine zu optimistischen gedanken konnte er nicht zu Ende führen, denn schon im nächsten Augenblick prallten die beiden Haufen aufeinander und das 'Gemetzel' begann. Mit seinem gesamten Körpergewicht hatte sich der Gegner gegen sie gestemmt, drückte mit seinem Schild, schob sie zurück. Severus staunte, woher der Mann solche Kräfte hatte, aber in der ersten Centurie diente man wohl nicht umsonst. Severus Hand umfasste den Griff des noch nicht gezogenen Gladius. Als der Mann in der zweiten Reihe musste er es nicht, zu groß wäre sonst die Gefahr, das Schwert aus Versehen seinem Vordermann in den Rücken zu stoßen. Hier war alles Übung, die Schwerter waren stumpf und aus Holz.


    Sein Vordermann - ebenfalls ein Probatus - wurde recht schnell ausser Gefecht gesetzt - simuliert natürlich - und verschwand nach hinten. Nun zog Severus das Schwert und musste sich bereits im selben Moment eines Angriffs erwehren. Das Schwert des Gegners traf sein Scutum, dann nochmal und wieder. Noch bevor Severus sein Gladius zog, musste er sich dreimal mit seinem Schild schützen, dabei warkaum mehr als ein Augenblick vergangen. Wieder ein Angriff, diesmal mit dem Schild, ziemlich wuchtig, doch Severus stemmte sich dagegen, versuchte, mit dem Schwert irgendwas zu treffen. Doch der Nebenmann hinderte ausholende ihn daran, Bewegungen zu machen, und so viel er auch zustach, der dünne, hochgewachsene Gegner schützte sich dagegen hervorragend. Es war zwecklos, da gab es kein Durchkommen. Hier würde wohl der Mann mit der besseren Ausdauer gewinnen.


    Und Severus wusste, dass ihm selbst wohl zuerst die Puste ausgehen würde...

  • Lupus´Herz schlug bis zum Hals, irgendwie waren alle in Kämpfe verwickelt die mal besser mal schlechter für seine Kameraden standen. Er versteckte sich fast vollständig hinter seinem Scutum und suchte nach Severus. Da! Ein großer dünner Legionär deckte ihn mit Schlägen von oben ein,...der kleinere Severus sah hier nicht gut aus. Lupus eilte ihm zur Hilfe. Bald war er bei den Beiden, wobei Severus sich nur noch auf die Defensive beschränkte, er sah müde aus. Seine gelegentlichen Konter prallten an der Deckung des langen Kerls ab.
    Dieser schien zu ahnen was jetzt kam und grinste siegesgewiss.
    Gerade setzte er zu einem dieser tödlichen Stichserien an, als Lupus sich seitlich an ihn heranmachte und den Stich mit seinem Scutum andrängte.Währenddessen schrie er Severus,...jetzt!
    Der Legionär folgte Lupus´Bewegung und wandte so Severus seine ungeschützte Seite zu...

  • Crispus wich zurück, als Drusus sein Scutum anhob, in der Erwartung, der Optio wolle ihm seine Schutzwaffe gegen den Schädel rammen. Das war gar nicht nett! Aber andererseits hatte der Centurio diesem jungen Mann selbst antrainiert, keine Gnade zu zeigen.


    Rasch blockierte er mit seinem Rundschild und wollte gerade den gleichen Trick wie Drusus anwenden und dem Gegner das Scutum unter dem Schild hindurch in den Magen zu rammen, als der Drusus' Waffe auf sich zuschnellen sah. Rasch machte er einen Ausweichschritt nach links und parierte mit dem Gladius, sodass der Iulier ihm nicht hinterherschlagen konnte. Dann jedoch zog er sein Parma herunter und versuchte, mit der Kante auf den noch zum Stich ausgestreckten Arm des Optios zu schlagen.


    Firmius Magnus, der Optio der Prima, beschäftigte inzwischen Reatinus. Ein Stich hätte ihn fast getroffen! Auch seine Stiche schienen irgendwie nicht am Schild des Centurios vorbeizukommen - naja, das war ja auch nicht so ein Frischling wie die anderen Burschen hier. Er trat einen Schritt zurück und hielt sein Scutum vor, sodass Reatinus nicht sehen konnte, wo sein Schwert hinzielte. Dann plötzlich riss er das Scutum zur Seite und ließ sein Gladius von rechts auf die Seite des Artoriers zu stoßen.


    Dort, wo Lupus inzwischen den alten Legionär geschlagen hatte, war ein wütender Soldat über die "Leiche" des anderen hinweggestiegen. Da Lupus jedoch einen Platz verließ und versuchte, sich zu Severus durchzuschlagen, traf ein Streich auf Kopfhöhe nicht. Wütend stieß er einen Schrei aus - eine Frechheit, dass so ein junger Bursche ihren alten Meister umgenietet hatte!
    Doch da der Terentier seinen Platz in der Formation verlassen hatte, brachen er und sein Hintermann wenigstens in die Formation der "Feinde" ein und versuchten, den Formationsblock der gegnerischen Centuria auseinanderzutreiben. Lupus' Hintermann fiel ziemlich rasch, der nächste, der ein etwas erfahrener Legionär war, bot hingegen ganz gut Paroli.


    Severus' Gegner hatte unterdessen den ersten Gegner (Severus' Vordermann) mühelos besiegt, was ihm ein Grinsen entlockte. Der nächste sah ebenfalls geradezu kindlich aus (zumindest für einen altgedienten Veteranen, wie er einer war). Doch der Bursche hatte in der Parade-Stunde aufgepasst, denn seine Stiche prallten immer wieder an dem Scutum des Artoriers ab. Auf einmal flog ein Scutum von der Seite in seinen glänzend platzierten Stoß (genau auf das Loch zwischen den Schulterplatten und dem Beginn der Torso-Rüstung). Fluchend brach er seinen Angriff ab und widmete sich Lupus - möglicherweise genoss dieser sogar tatsächlich einen Augenblick zu lange die ungeteilte Aufmerksamkeit des Legionärs...


    Sim-Off:

    Kämpf noch nen Augenblick weiter, Valerian - das nächste Mal poste ich was zu deinem Gegner ;)

  • Lupus löste sich aus der Formation! Warum das denn? Schnell versuchte ein anderer nachzurücken, doch es war schwer, die Lücke wieder zu schließen. Denn der nächste, der nachrückte, war auch gleich erledigt. Die Gegner waren gleich in die Lücke eingerückt und kämpften sich weiter durch.


    Valerian war nun an einer Seite nicht mehr geschützt. Was wurde dies nun? Eine Auflösung in Einzelkämpfe? Dann hatten sie wenig Chancen gegen die erfahrenen Veteranen. Ihre Stärke war das gemeinsame Handeln!


    "Formation halten, verflucht! Rückt nach! Schließt die Lücke!", rief er und blieb eisern an Drusus' Seite, damit sie sich gegenseitig die Flanken schützen konnten. Sein Gegner war ein ziemlicher Brocken, der sein Geschäft offenbar verstand. Valerian kam mächtig in Bedrängnis, da er an einer Seite ungeschützt war und auch von dort Angriff fürchten und verteidigen mußte. Doch mit zusammengebissenen Zähnen und hochkonzentriert kämpfte er weiter. Er hielt die Verteidigung nach vorn geschlossen und stieß dafür seitlich nach dem "feindlichen" Legionär, der in die Lücke eingerückt war, die Lupus hinterlassen hatte. Wenn er diesen "erledigen" konnte, würden sie vielleicht die Formation einigermaßen wiederherstellen können. Vielleicht...

  • Es brachte zwar etwas Unordnung in ihre Reihen, aber Lupus hatte den großgewachsenen Legionär, der Severus gegenüberstand, für einen Moment abgelenkt. Er wandte sich dem Terentier zu und vernachlässigte für einen Moment seine Deckung. Geistesgegenwärtig nutzte Severus diesen Moment und die Lücke in der Deckung des Miles.
    "Ich hab ihn"
    rief er erfreut über seinen kleinen Sieg aus.


    Doch zu früh gefreut... der nächste Mann stand Severus bereits gegenüber und versetzte ihm mit seinem Scutum einen derart schweren Stoß, dass Severus die Luft wegblieb. Er taumelte nach hinten, doch die hinter ihm stehenden Milites versperrten ihm den Weg. Irgendwie hatte er es in diesen Augenblicken geschafft, sein Scutum nicht loszulassen. Für sein Gegenüber war er in diesem Augenblick dennoch wehrlos. Der Stoß mit dem Schwert kam auch promt und traf ihn in die Brust.
    "Zu früh gefreut, Grünschnabel..."
    brummte der Miles.

  • Lupus rappelte sich wieder auf, griff sein Scutum und sein Gladius, grinste den wütenden langen Lulatsch an und rannte wieder zu Severus zurück, gerade in dem Moment wo ihn einer dieser Primas die Brust perforierte.
    Wütend rammte er den Kerl in vollem Lauf derart, daß er den Stand verlor und umfiel...sollte sich Severus weiter um ihn kümmern, er lief zurück in die Formation,...schloß mit einigen Gerangel die Lücke die er eben unbedacht gemacht hatte um Severus beizustehen. Er stemmte sich gegen sein Scutum und stieß immer wieder sein Gladius nach vorn, immer versetzt,...lange würde er die Sache nicht mehr überstehen!
    Seine Gedanken waren plötzlich bei Primus und zwischen den Schlägen der Primas rief er atemlos,..
    Jetzt einen Entsatz durch die Reiterei!...na das wäre es doch.
    Plötzlich sah er vor sich die Crista transversum eines Centurionen,...

  • Mist! Beinahe wäre Reatinus getroffen worden! Er sah kaum, an welche Stelle dieser Angriff gerichtet sein sollte, sodass er nicht erahnen konnte, wo Firmius Magnus hinstechen wollte. Dieser Optio war flink und schnell, doch der Centurio hatte gute Reflexe. Mit einem schnellen, beherzten Satz sprang der Artorier zur Seite, um dem Angriff von Firmius Magnus auszuweichen und setzte direkt zu einem blitzschnellen Konterschlag an. Das ganze mehr aus Reflex, denn aus gezielter Planung, denn um lange nachzudenken hatte er keine Zeit. Es folgte ein Angriff auf den anderen. Selbst Reatinus, mit jahrelanger Erfahrung wurde ins Schwitzen gebracht. Noch bevor der Optio den daneben gegangenen Stich analysierte, schlug Reatinus mit seinem Scutum den Schild des kampferfahrenen Soldaten beiseite, um in die kurze Zeit lang freie rechte Seite einzustechen...
    Nach dem Konter wich Reatinus in die Formation zurück und sah die Katastrophe kommen. Die Formation drohte aufzubrechen. Wenn selbst Römer dies schafften, mochte Reatinus garnicht daran denken, wie das bei wilden, furcheinflößenden Germanen mit Äxten und Langschwertern sein sollte. Während er ein Auge auf den Optio warf, versuchte er, Ordnung reinzubringen. Sein starkes Stimmorgan kam jetzt besonders zur Geltung.


    "LÜCKEN SCHLIEßEN! ICH WILL, DASS DIE HINTERMÄNNER NACH VORNE GEHEN UND DIE VERDAMMTEN LÜCKEN SCHLIEßEN, DRÄNGT SIE ZURÜCK UND LASST EUCH NICHT ERNIEDRIGEN! ZEIGT MIR, DASS IHR AUCH WAS DRAUF HABT!!".


    Gut, er musste auch laut sein, da es in dem "Schlachtgetümmel" wirklich nicht leise vonstatten ging.

  • Ha! Beinahe hätte Drusus den Petronier getroffen, und wie der Iulier ihn getroffen hätte! Aber eben doch nur beinahe... Nun setzte der erste Speer auch schon wieder zum Gegenangriff an, nur dummerweise hatte der Iulier das zu spät bemerkt. Und jetzt war es zu spät um den immer noch ausgestreckten Schwertarm noch zurückzuziehen, oder gar den Stoß Crispus' mit dem Scutum abzuwehren. Verdammt, Drusus Arm brannte und schmerzte auf einmal, als sei ein ganzes Haus auf seinen Arm gefallen. Wut stieg in dem Iulier auf, doch er ließ sich trotzdem nicht dazu verleiten in seiner Wut auf den Petronier loszugehen, vermutlich würde er damit nur seine Verteidigung vernachlässigen und dadurch nur noch mehr schmerzhafte Treffer des Primipilus zulassen. Vorerst würde sich der Iulier also ersteinmal auf die Verteidgung verlegen. Der Optio beließ nun bei eher zaghaften Angriffen und wartete auf eine Lücke in der verteidigung des ersten Speers.


    Von seiner Umgebung hatte Drusus nur mitbekommen, dass Lupus tatsächlich aus der Formation gewichen war. Was war dem Probatus da nur eingefallen... Im Ernstfall ging es immerhin nicht nur um sein Leben, sondern auch um das der anderen.

  • Crispus kämpfte voller Begeisterung, denn offensichtlich hatte er es immer noch drauf! Er sah den Schmerz in Drusus' Augen und nahm sich vor, den jungen Optio dafür einen anerkennenden Handschlag zu geben, wenn der Kampf zuende war. Doch solange wollte er unbedingt 100% geben! Eine Finte sollte den nächsten Angriff schützen, doch irgendwie gelang es Crispus diesmal nicht so gut, sein Gegenüber hinters Licht zu führen - sie war auch irgendwie schlecht platziert gewesen...


    Im Ernstfall wäre Severus wohl tot gewesen, doch tatsächlich gelang es Lupus, erneut einen der Soldaten aus der I. umzuwerfen. Doch die Lücke, die er durch seinen Formationswechsel geschlagen hatte, war nicht durch ein wenig "Gerangel" wieder zu schließen. Stattdessen verbreiterte sich der Spalt noch ein wenig und hier hatten tatsächlich die Männer aus der zweiten Reihe zu tun, denn sie schoben sich zwischen ihren Vordermännern hindurch und versuchten weiter, die Formation der Gegner zu brechen. Doch dank Valerians beherzten Stich gelang es zumindest, den Riss wieder ein wenig einzudämmen.


    Der Getroffene schrie auf, denn der Stich hatte tatsächlich wehgetan, dann ließ er sich durch seinen Hintermann austauschen und schob sich aus der Kampfzone hinaus. Der Hintermann jedoch, der nun am Rande des Einfallraumes stand, rammte sein Scutum in Richtung Valerian und stach kurz darauf hinter demselben von unten her zu, wobei er versuchte, mit seinem Scutum das des Gegenübers abzudrängen.


    Reatinus landete inzwischen einen Stich in die rechte Seite. Firmius Magnus brüllte überzeugend echt auf, obwohl der Stich an seiner Rüstung abglitt. Dann grinste er den Artorier verschwörerisch an und ließ sich auswechseln, um das Schlachtfeld zu verlassen. Offensichtlich hatte er keine Lust mehr ;)

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