• Der Soldat kam heran und grinste zurück.


    "Na, Kamerad? So gut gelaunt? Bin gespannt, ob du während der Grundausbildung immer noch so lachst."


    Er zog eine Wachstafel hervor, notierte sich den Namen und legte den Griffel beiseite. Mit Kennerblick erfasste er die Größe des Mannes und ging in den hinteren Teil des Lagers. Mit einem Scutum kam er zunächst zurück und reichte es dem Probatus. Die nachfolgenden Erklärungen kannte er bereits in und auswendig und träumte mitunter sogar nachts davon.


    "Mit der gewölbten Seite nach unten und auf beide Arme nehmen."

  • Sim-Off:

    Wie? Du ziehst den Scutum an? :D Das möchte ich mal näher erklärt haben.


    Nach und nach legte der Soldat die Ausrüstungsgegenstände darauf. Zunächst eine Lorica segmentata, dann Galea (Helm), Tunica, die Caligae, den Palium, Halstuch, eine Feldflasche, ein Topf, Cingulum (Gürtel) und Sarcina. Zuletzt noch Gladius und zwei Pila.

    "So, jetzt passt es",
    leierte der Soldat, der ja doch immer dasselbe zu sagen hatte. "Lauf vorsichtig und bezieh zunächst die Stube. Ich zeige sie dir gleich. Such dir ein Bett und kleide dich um. Dein erster Gang wird ins Sacellum sein, wo du den Fahneneid ablegen musst. Dein Vorgesetzter wird dich später aus den Quartieren zur Ausbildung holen.


    Noch Fragen?"


    Der Soldat blickte abwartend.

  • Schwungvoll öffnete Marcus die Tür zum Officium. War nicht dieser Vesuvius hier zuständig? Gesehen hatte Marcus den Mann bis jetzt noch nie, so zuckte er nur mit der Schulter und führte den Probatus in die Ausrüstungskammer. An einem Holztisch, der verwaist dort stand, angekommen, klopfte Marcus kräftig auf das Holz. Ein erschrockenes Poltern und ein Rascheln waren zu hören. Einige Momente später kam ein recht junger Mann mit dunkelbraunen kurzen Haaren heraus. Seine Tunika war etwas verrutscht und sein Gesicht hochrot. Marcus sah ihn fragend an, unterließ es dann jedoch dem auf die Spur zu gehen.


    “Miles, wir haben einen neuen Probatus auszustatten. Hol die Basisausrüstung! Wie ist Dein Name, Soldat?“


    Der junge Mann, dessen Gesicht wieder eine normalere Farbe annahm, salutierte schnell.


    „Quintus Arbus, Optio! Wird gemacht. Wenn ich jedoch kurz Maße nehmen darf?“


    Er trat an Lucullus heran. Marcus musterte ihn erstaunt. Ob der Mann mal Schneider gewesen war? Zumindest fing dieser Soldat an, die Schultern von Lucullus mit seiner Hand abzumessen und seine Größe abzuschätzen. Dann nickte er und verschwand in einem der hinteren Räume. Leises Geflüster und Rascheln war von dort zu hören. Marcus lehnte sich seufzend gegen den Holztisch und grinste verhalten. Schon kam der Soldat wieder und legte die Rüstung auf den Tisch.


    “Zieht sie doch bitte mal an. Ich will sehen, ob sie auch passt!“


    Schon war er wieder verschwunden, um die anderen Sachen zu holen. Marcus sah zu Lucullus und deutete auf die Rüstung.


    “Kannst Du die alleine anziehen?“

  • Lucullus folgte brav wie ein kleiner Schoßhund und ließ den Quartiermeister seine Maße nehmen. Das Gefühl von einen Mann berührt zu werden, empfand er als äußerst unangenehm, er mochte es nicht berührt zu werden. Als der Soldat wieder verschwand blickte Zissou gelassen zum Optio und hätte sich fast selbst an die Wand gelehnt. Er raffte sich aber wieder auf und nahm Haltung an. Der Quartiermeister kam zurück und legte Lucullus seine erste Rüstung vor. Er mustert sie skeptisch und antwortet dem Optio. "Ja, müsste gehen, Herr." Er lag seinen Mantel ab und versuchte sich in die Lorica Segmentata zu quetschen. Es war für ihn ungewohnt und er hatte das Gefühl, diese Rüstung, eigentlich erdacht zu seinem Schutz, würde ihn die Luft abschneiden. Zu Anfang wusste er nicht genau, welche Seite die Richtige war, aber die Schnürren musste wohl zur Brust hinaus gerichtet sein. Nach einigen Minuten des Elends hatte er das Ding an und versuchte sie nun festzuschnüren. "Muss die so eng sitzen, Herr? Vielleicht brauche ich eine Nummer größer." Fast verzweifelnd blickt er auch sich herab und schüttelt den Kopf.

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    Lucullus folgte brav wie ein kleiner Schoßhund und ließ den Quartiermeister seine Maße nehmen. Das Gefühl von einen Mann berührt zu werden, empfand er als äußerst unangenehm, er mochte es nicht berührt zu werden. Als der Soldat wieder verschwand blickte Zissou gelassen zum Optio und hätte sich fast selbst an die Wand gelehnt. Er raffte sich aber wieder auf und nahm Haltung an. Der Quartiermeister kam zurück und legte Lucullus seine erste Rüstung vor. Er mustert sie skeptisch und antwortet dem Optio. "Ja, müsste gehen, Herr." Er lag seinen Mantel ab und versuchte sich in die Lorica Segmentata zu quetschen. Es war für ihn ungewohnt und er hatte das Gefühl, diese Rüstung, eigentlich erdacht zu seinem Schutz, würde ihn die Luft abschneiden. Zu Anfang wusste er nicht genau, welche Seite die Richtige war, aber die Schnürren musste wohl zur Brust hinaus gerichtet sein. Nach einigen Minuten des Elends hatte er das Ding an und versuchte sie nun festzuschnüren. "Muss die so eng sitzen, Herr? Vielleicht brauche ich eine Nummer größer." Fast verzweifelnd blickt er auch sich herab und schüttelt den Kopf.


    Einer der Rüsthelfer setzte auf einmal sein breitestes Grinsen auf.
    "Junge, du musst nur gucken, dass es im Schritt nicht scheuert und deine Eier nicht anschwellen...nur im Gelände kannst du nichts machen. Da werde ich auch immer geil."


    Sim-Off:

    - aus: "Die gesammelten Lebensweisheiten meines Feldwebels".

  • Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    Einer der Rüsthelfer setzte auf einmal sein breitestes Grinsen auf.
    "Junge, du musst nur gucken, dass es im Schritt nicht scheuert und deine Eier nicht anschwellen...nur im Gelände kannst du nichts machen. Da werde ich auch immer geil."


    Lucullus musste grinsen und nahm die Rüstung ab. "An den Eiern soll es nicht scheuern, ja?" Er blickt zum Rüstmeister und legt ihn die Rüstung auf den Tisch zurück. "Wenn das so ist, nehme ich diese Rüstung... zwei Nummern größer bitte, Herr..." :D

  • Marcus musterte die Bemühungen als der Rekrut sich in die Rüstung zwängte. ‚Zu eng!', dachte sich Marcus und nickte bestätigend. Grübelnd kratzte er sich am Kinn und klopfte kräftig gegen das Holz. Er spähte in Richtung des Hinterzimmers, wo der Soldat verschwunden war.


    „Du musst mich nicht „Herr“ nennen, Probatus! Gewöhn Dir das nicht an, denn Du bist Soldat hier und kein Sklave. Optio Flavius oder Optio genügt. Genauso machst Du das auch bei den anderen Unteroffizieren oder Offizieren. Ranggleiche kannst Du auch nur mit dem Namen ansprechen. Verstanden, Probatus Iunius?“


    Er nickte ihm recht freundlich zu. War es doch weniger als Rüge gemeint als ihn aufzuklären. Marcus kannte das zwar, dass er von manchen Plebs so genannt wurde, aber das war nun mal unangebracht im Militär und da wollte Marcus auch keine Sonderstellung haben. Verwirrt drehte sich Marcus um, als der Probatus noch was anfügte.


    „Hast Du was gesagt?“


    Marcus sah Lucullus fragend an. Doch da kam schon der Soldat Quintus zurück Er sah Lucullus an und prustete los. Dann sah er ihn noch mal an, schnalzte mit der Zunge.


    “Heijheij, das geht so nicht, sonst fallen die alten Soldaten noch über Dich her! Komm, zieh das wieder aus. Obwohl...die Riemen. Hast Du schon versucht, die Riemen weiter zu stellen?“


    Auf dem Tisch landete ein großes Schild, auch Scutum genannt. Daneben ein Gladius, ein ‚Kurz’schwert, was noch in seiner ledernen Schwerthülle steckte und zwei Wurfspeere, jedes auch als Pilum bekannt. Daneben legte er einen gut gearbeiteten Helm.


    „Das ist Deine Kampfausrüstung, jetzt kommen wir mal zu deiner Marschausrüstung, Probatus.“


    Fröhlich vor sich hinpfeifend verschwand Quintus wieder und kam schwer beladen wieder an. Polternd legte er das vor Lucullus. Poltern, klappern von Geschirr und ähnliches war zu hören.


    „Und eine Paraderüstung bekommst Du auch noch. Der nette Optio kann Dir sicherlich beim Tragen helfen. Wobei Du noch lernen wirst, dieses ganze Gepäck hier und mehrere Pfund Proviant am Tag ganz alleine zu tragen und dabei zu marschieren, jedoch jederzeit kampfbereit zu sein.“


    Grinsend trat er an Lucullus, drückte prüfend seinen Oberarm.


    “Na, das wird noch, Probatus, das wird noch!“


    Wieder war er verschwunden und tauchte dann mit dem Rest der Ausrüstung auf. Marcus schob er dann eine Tabula hin.


    “Bitte unterzeichnen, Optio!“


    Marcus nickte knapp und unterschrieb krakelig. Marcus schob die Tabula zurück und sah zu Lucullus. Marcus hatte nicht wirklich Lust, die Sachen des Probatus zu tragen, würde ihm im Notfall jedoch ein wenig mit der Paraderüstung helfen.


    “Geht das?“


    (---> Hier ist deine Ausrüstung beschrieben!)


  • "Jawohl Herr... äh... ich meine Optio!" Lucullus entschuldigt sich förmlich und probiert die neue Rüstung an. Ah! Jetzt ging es schon viel besser. "Die passt wie angegossen, Optio!" Als der Soldat das große Scutum niederlegte, schaute Lucullus nicht schlecht. Das es so groß war, hätte er nicht gedacht. Lucullus packt die Scheide des Schwertes, welches an einem Balteus befestigt war und zog es ein Stück heraus um die Klinge zu berühren. Das war es also. Sein erstes eigenes Schwert welches er hegen und pflegen würde. Er steckte es faszinierend zurück und legte den Schultergurt mit Schwert um seine Schulter. So brauchte er es nicht tragen. Alles was man irgendwie umlegen konnte, legte er um seinen Hals. Sogar seine Militärsandalen, mit ihren drei Lederschichten, band er zusammen und legte sie sich um. Den Rest packte er auf die Innenfläche seines Schildes und versuchte es so zu tragen. Er wollte den Optio nicht unnötig belasten, so frage er ihn nicht, ob er auch etwas tragen könne. Lediglich bat er ihn darum, die zwei Wurfsperre quer auf seine Arme, über das Schild, zu legen.


    Sim-Off:

    Danke für die Links! Sind wirklich sehr nützlich und helfen einem, sich alles besser vorstellen zu können. :)


    Aber eine kleine Frage hätte ich da noch. Ich bin zwar Laie auf diesem Gebiet und weiß, dass die Römer nur duzen, aber musste man damals als Legionär nicht "Herr" sagen? In fast allen Romanen und Filmen ist das nämlich so. ?(

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    Aber eine kleine Frage hätte ich da noch. Ich bin zwar Laie auf diesem Gebiet und weiß, dass die Römer nur duzen, aber musste man damals als Legionär nicht "Herr" sagen? In fast allen Romanen und Filmen ist das nämlich so. ?(
    [/simoff]



    Sim-Off:

    jaja, die filme und romane. so generierte hollywood auch für ganze generationen die "hörnerhelmlüge der wikinger". in jedem streifen sah man die wikinger und germanen mit 2 kuhhörnern am helm und zottelbärten, die den zwergen von "herr der ringe" zur ehre gereicht hätten. gefunden haben die archäologen einen einzigen helm mit hörnern und der gehörte allen grabbeilagen nach einem goden, also einem priester, und hatte wohl rituelle bedeutung.


    kannst also mit gutem gewissen jeden duzen außer dem imperator als oberster befehlshaber aller land- und seestreitkräfte. nur halt immer am ende und am anfang den rang nennen.
    legatus, kannst du mir mal helfen? legatus. ;)

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Sim-Off:

    Puh, Lucullus, ich glaub, Du hast recht. Sicher kann ich es nicht bestätigen, aber meine Googleergebnisse haben so einen vagen Hinweis gegeben, dass Soldaten ihre Vorgesetzten auch mit Dominus angeredet haben. Aber mein vorliegender Fall war ein Brief, weiß nicht ob es in der Praxis auch so war.


    „Ja, Dominus ist schon nicht falsch, Probatus, aber wir sind meistens hier die Anrede mit dem Rang gewöhnt! Deswegen mein Einwand. Ich wollte Dich nicht verwirren!“


    Mit wachsendem Lächeln beobachtete Marcus Lucullus als er sein Gepäck verstaute. Hessa, der machte das aber geschickt. Wenn sich Marcus an seine ersten Trageversuche zurück erinnerte. Er kam sich damals schon wie ein Packesel vor. Auf die Idee, sich die Sandalen umzuhängen und das Schild so als Tragefläche zu benutzen, war Marcus nicht gekommen. Marcus pfiff leise und anerkennend durch seine Zähne. Gut gelaunt, schließlich mußte Marcus nun nichts mehr tragen, legte er ihm die Wurfspeere über das Schild.


    “Hervorragend, Probatus, ich sehe schon, aus Dir wird ein vorbildlicher Soldat. Gut, dann bring ich Dich nun mal in Deine Unterkunft! Danach wirst Du Deinen Fahneneid ableisten. Schließlich will der Kaiser schon wissen, ob Du mit dem heiligen Eid ihm ewige Treue schwörst!“


    Marcus schmunzelte und führte den neuen Probatus aus der Ausrüstungskammer und zu seiner neuen Unterkunft.

  • Heilloses Durcheinander herrschte in der Ausrüstungskammer. Kisten und Körbe standen übereinander gestapelt, dazwischen waren Rollen mit Stoffen, die den Umhängen der Legionäre glichen. Einige Soldaten marschierten aus der Ausrüstungskammer, dann wieder hinein und trugen noch mehr Kisten in die kleine Kammer. Verwirrt trat Marcus, den Probatus im Schlepptau, an einigen Kisten vorbei und in die Ausrüstungskammer hinein. Mit dem Fuß stieß er gegen die Wollrolle, sah verdutzt herunter und sah sich suchend um. An Soldaten, die sich mit den Kisten beschäftigten fehlte es nicht. Ein älterer und sehr dicker Mann kam aus dem hinteren Raum gestapft. Sich am Doppelkinn kratzend trat er an einer offenen Kiste vorbei.


    “Optio, mitten in die Winteraufrüstung gestolpert? Was gibt’s? Ein neuer Rekrut, fein, fein!“


    Der Mann nickte Ahala väterlich lächelnd zu und musterte ihn dabei unverhohlen neugierig.


    “Ich bin Miles Titus Crassus, Junge. Das ist mein Reich hier! Also, was kann ich für Dich tun? Eine Standardausrüstung für Probati oder biste schon weiter auf der Karriereleiter?“

  • Als erstes sah sich Marcus gründlich um. Überall Kisten. Sie standen rum, oder wurden getragen. Gefüllt mit Waffen. Ob die hier Waffenschmuggel betrieben? Dann wandte er sich an den Soldat, der hier anscheinend zuständig war.


    "Nein, ich bin Probatus!"

  • Leise prustend wandte sich Titus Crassus um und winkte einen Soldaten heran. Der schlängelte sich an den Kisten vorbei und trat mit einer Tabula zu Ahala, Marcus und Titus. Hoheitsvoll deutete Titus Crassus dem Soldaten alles sorgfältig mitzuschreiben. Gewichtig, nicht nur metaphorisch gesehen, verschränkte er die dicken Arme vor seinem enormen Bauch. Grob schätzte er die Maße des neuen Probatus ab und nickte dann zufrieden.


    „Probatus! Heute bekommst Du Deine erste Lektion! Immer mal wieder sind die Soldaten gezwungen ihr Lager abzubrechen und ein oder mehrere Tage weiter entfernt ein Neues aufzuschlagen. Für den Marsch wirst Du alles mit Dir tragen, was ich Dir gleich reichen werde. All das Marschgepäck UND Proviant dazu wirst Du mehrere Tage durch Sümpfe, Wälder, unwegsames Gelände und Gebirge tragen müssen. Dabei darfst Du nicht zurück fallen, mußt jedoch jederzeit Kampf bereit sein. Denn die Feinde der römischen Legionäre lauern überall.“


    Titus Crassus trat einen Schritt nach vorne und sah dem Probatus fest in die Augen, um seine letzten Worte mehr Gewicht zu verleihen. Marcus lehnte sich derweil gegen eine Kiste und grinste verhalten. Eigentlich hätte Marcus jedoch nicht viel zu grinsen, wenn er mal die Strapazen eines wirklichen Marsches miterlebt hatte. Titus winkte dem Soldaten zu und der griff in eine Kiste. Während Titus wieder sprach, legte der Soldat dem Probatus ein Ausrüstungsteil nach dem Anderen vor.


    „Hier ist erst mal ein Leinensack! Dort wirst Du Deine Sachen gleich verstauen können. In der Ledertasche wirst Du deine Paradeuniform packen können. Also fangen wir mal mit der Rüstung an. Die Lorica Segmentata, mit den Riemen unterschiedlich verstellbar. Der Helm, der Paradehelm....pack' den schon mal in die Ledertasche. Dann dazu deine Waffen, Gladius (Kurzschwert), Pilum (Wurfspeer) und hier das...na, was meinst Du ist das?“


    Er deutete auf eine breiten länglichen und leicht gebogenen Gegenstand, der mit Leder umzogen war und vorne nett bemalt. Und schon wurden die nächsten Gegenstände herangetragen.


    „Hier Deine sonstige Ausrüstung, Töpfe, Kochgeschirr, Essbesteck und Trinkgefäß...das sind alles Sachen, die Du nicht vernachlässigen solltest. Wenn Du Tage unterwegs bist und der Hunger Dich plagt, wirst Du froh um dieses klappernde Zeug sein. Dann natürlich die Tunika für unter der Rüstung, dazu noch eine Ersatztunika, die Soldatenstiefel, schön genagelt, der Winterumhang und das, das und jenes...Du hast wirklich Glück, daß wir gerade neu ausgestattet wurden. Na, kannst Du kochen, Probatus?“


    Der Haufen wuchs immer mehr an, bis es sich zu einem kleinen Berg türmte. Marcus musterte den wachsenden Haufen und sah genauso wie Titus zu Ahala.




    Sim-Off:

    (Und hier ein gesponsorter Link von Plautius-- Dein Marschgepäck im IR-Wiki aufgelistet. Gewicht um die 40 kg)

  • Aufmerksam beobachtete Marcus den Mann bei seiner Arbeit. Jeden Gegenstand prägte er sich ein und packte ihn in sein Leinentasche.


    "Das ist ein Scutum!"


    Er blickte den etwas rundlichen Mann an.


    "Naja, eigentlich nicht wirklich, aber ein bisschen kann ich schon..."


    Wer konnte aus seiner Familie schon gut kochen, die weiblichen Mitglieder mal ausgenommen.

  • "Richtig, Probatus! Und das mit dem Kochen bekommst Du schon noch hin! Haha...!"


    Titus Crassus lachte, klopfte Ahala auf die Schulter und nickte zufrieden. Marcus seufzte und wünschte sich seinen Dienstschluß herbei und endlich die Cena, wenn man den eckelhaften Brei auch nicht wirklich als besonders aussichtsreiches Abendessen betrachten konnte. Aber im Gegensatz zu den Probati, die Ausgangsverbot hatten, konnte Marcus zur Not auch noch in eine Taberna von Mantua gehen. Crassus deutete derweil auf den Haufen vor Ahala.


    "Also Probatus, wie würdest Du das jetzt anziehen und packen, damit Du auch einen ganzen Tag damit marschieren könntest? Zeig es doch mal..."

  • Schöner Humor, den der Soldat da hatte. Hätte er gewusst, dass man Kochen können muss, dann hätte er vielleicht ein wenig gelernt. Schließlich war er doch eher ein verwöhnter Bursche. Wozu hatte man schließlich Sklaven? Er hatte noch nie einen Kochtopf angefasst. Etwas zweifelnd schaute er den Soldaten an.


    "Ähm..."


    Zeigen sollte er es auch noch. Hastig schaute er sich um. Zuviele schauten nicht zu. Der Optio und der für die Ausrüstungskammer zuständige Soldat. Aber es war irgendwie ein wichtiger Punkt. Müsste er das jetzt nicht machen, dann würde er die Rüstung vielleicht vollkommen falsch anziehen und von seinen Kameraden bei der Ausbildung ausgelacht und vom Centurio beschimpft werden, weil er seine Rüstung falschrum anhatte. Oder wie auch immer. Das war soviel Zeug, da konnte man bestimmt irgendetwas falsch machen.
    Dann fing Marcus an sich die Ausrüstung anzulegen. Er fing mit der roten Militärtunika an. Nachdem er sie übergestreift hatte, legte er das Cingulum um. Die kleinen Metallscheiben, die unten an den Lederriemen, die am Gürtel befestigt waren, hingen, klapperten. Marcus arme Ohren. Dieses Klingeln. Das musste doch nerven! Aber er würde sich daran gewöhnen. Als der Gürtel fest saß, zog er sich die Stiefel an. Dann überlegte er seinen nächsten Schritt. Den Gladius samt Scheide würde er am Ende an den Gürtel hängen können. Dan kleinen Pugo ebenfalls.
    Genau betrachtete er als nächstes seine Furca. Dort würde er wohl seinen Proviant, die Töpfe, Feldflasche und Geschirr dranhängen müssen. Außerdem wohl noch die Ersatzkleidung, seinen Mantel und einige andere Sachen. Das würde garnicht so leicht sein. Er kniete sich vor die Tragestange und begann damit sein Zeug auf die Furca zu hängen. In der Pera verstaute er sein Hygienezeug, das Schreibzeug und das Ess und Kochbesteck. Private Sachen hatte er noch nicht zum Unterbringen. Dann hängte er die Pera an die Tragstange. In den Leinensack packte er seine Ersatzkleidung, sowie einige andere kleine Sachen. Den Sack hängte er ebenfalls an die Tragestange, dann auch noch die Töpfe und die Kasserolle. Was er mit dem Scutum und seinen beiden Pila machen sollte, wusste er nicht. Also schaute er sich um, ob noch etwas fehlte. Seinen Panzer konnte er nicht anlegen, da man ihn hinten zusammenbinden musste. Dazu brauchte er Hilfe. Also ließ er ihn beiseite und schnallte noch schnell den Dolch und das Schwert an den Gürtel. Dann Legte er sich die Tragestange über die Schulter und hielt sie mit dem linken Arm fest. Die linke Hand hielt ebenfalls die beiden Pila. Die rechte Hand trug das Scutum. Einen ganzen Tag würde er damit nicht laufen können, aber ein paar Stunden bestimmt... Obwohl das Scutum doch recht schwer war.
    Als er fertig war schaute er erwartungsvoll seinen Optio an.

  • Titus Crassus nahm auf dem hohen Bündel mit Winterumhängen Platz und verschränkte vor seiner Brust die Arme. Auch Marcus setzte sich, in dem er sich auf einer der Holzkisten hoch zog. Beide musterten die Verstauung der Sachen durch Ahala genau. Immer mal wieder lachte Crassus gut gelaunt auf und nickte dem Optio zu.


    „Haha...so was kommt mir selten unter die Augen. Schon richtig routiniert der Probatus!“


    Zustimmend nickte Marcus und sah sich ab und an auch in der Ausrüstungskammer um. Die Sachen verschwanden in dem Leinensack, die Tragestange wurde weiter beladen. Marcus kratzte sich am Nacken und hob fragend die Augenbrauen als der Probatus wohl die Vorteile des Schildes für den Marsch nicht erkannte. Aber das war nur ein kleines Detail. Marcus fand durchaus, daß der Probatus für das erste Mal das ziemlich gut gemacht hatte. Auch schien er mit den einzelnen Gegenständen durchaus etwas anfangen zu können. Gerade wollte Marcus von der Kiste herunterrutschen als auch schon Crassus sich ächzend erhob. Er trat auf den Probatus zu und nahm Marcus die Arbeit damit ab.


    „Also gut, mein Junge. Das war schon sehr hervorragend. Gib es zu, Du hast schon heimlich geübt, nicht wahr? Haha...aber das mit dem Scutum ist etwas unpraktisch so. So hältst Du keinen Tag marschieren aus. Komm, gib mir mal die Sachen. Du nimmst das Schild an den Riemen und legst Dir je einen um die Schultern. So trägst du das schwere Teil gut auf dem Rücken. Dann nimmst du das Tragekreuz. Siehst Du, Du kannst die obere Querstange auf den Schildrand legen, da oben! Und schon hast Du das gesamte Gepäck auf dem Rücken. So kannst Du den ganzen Tag laufen.“


    Crassus hatte Ahala das Schild abgenommen und sich mit den zwei Trageriemen auf die Schulter geschnallt, dann nahm er die furca und legte sie auf die Kante des oberen Schildrandes. Fröhlich lächelnd, er hatte so ulkige Grübchen in seinen dicken Wangen, nickte er und legte alles vorsichtig wieder ab.


    „Und jetzt kommen wir mal zu Deiner Rüstung. So in die vier Einzelteile zerlegt kannst Du die lorcia segmentata niemals alleine anziehen. Schau genau zu. Du befestigst die Riemen zusammen, an den Seitenteilen und am Rücken und auch die ganzen Schnallen..mooommment...so...und...so. Jetzt ist es nur noch vorne offen. Jetzt kannst Du die Rüstung wie eine Weste überstreifen...so...und dann mit der Hand vorne zu machen. Stell Dir vor, Du würdest Dich jeden Tag in die Rüstung einkleiden müssen. Da hilft Dir doch keiner. Außerdem musst Du auch schnell im Notfall Deine Rüstung loswerden können. Nimm mal an, Du kämpfst direkt neben einem Fluß und fällst hinein. Das Gewicht würde Dich sofort unter Wasser ziehen und Du hättest, trotz Schwimmkünste...kannst Du Schwimmen?...nun ja, Du würdest absaufen wie eine Ratte. Aber so machst Du die Riemen auf und schon bist Du aus der Rüstung draußen. Alles klar?“


    Crassus hatte ihm das genau vorgemacht, wie er die Riemen verschnüren musste und dann hatte er die Rüstung übergezogen. Vorne hätte er sie niemals zubekommen. Sein dicker Bauch quoll zwischen der Lücke hervor. Anschließend zog er die Rüstung wieder aus und reichte sie, zusammen geschnürt Ahala. Marcus beobachtete das Ganze und hielt sich dezent im Hintergrund.

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