Noch während Fontinalis den Händler innerlich verfluchte drehte er sich frontal zu der unbekannten Frau hin. Sie sah demütig weg. War sie eine Sklavin die Angst hatte jetzt von mir und später von ihrem Besitzer Ärger zu bekommen? Oder war sie einfach nurSchüchter?
Was folgte war eine Entschuldigung auf Italienisch.
Also keine Sklavin.. schoß es Fontinalis durch den Kopf.
Du brauchst dich nicht zu Entschuldigen. Eher muss ich mich dafür Entschuldigen dich fast über den Haufen grannt zu haben.
Mit einem Lächeln versuchte er sogleich die Situation etwas aufzulockern.
Ist alles in Ordnung? erkundigte sich Fontinalis vorsichtshalber.
Der Marktplatz von Mantua
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Ob alles in Ordnung war? Nun alle Männer, die Valentina bisher geliebt hatte waren von ihr gegangen. Hatten sie zurück gelassen als hätten die Götter sie mit einem bösen Fluch versehen.
Deswegen wäre die Frage des Mannes wohl mit einem eindeutigen Nein zu beantworten. Doch das war nicht der Inhalt seiner Frage gewesen.
Valentina hob etwas den Kopf und ein scheuer Blick glitt über das Gesicht des Mannes. Er war Soldat, das strahlte nicht nur seine Erscheinung aus sondern auch seine Kleidung.
Ein klein wenig hatte Valentina damit ja nun Erfahrung.
Das Lächeln von ihm wirkte freundlich und erleichterte es Valentina sich nicht gleich umzudrehen und in der Menschenmenge zu verschwinden.
Früher war sie nicht so gewesen. Sie war fröhlich und hatte immer viel gelacht.
Doch nach all der Zeit hatte sie sich der Trauer hingegeben. Wann hatte man sie eigentlich das letzte Mal lächeln sehen? Lächeln und es auch so meinen. Nicht nur aus Höflichkeit.
„Bei mir ist alles in Ordnung, ja.“
Beantwortete die junge Quintillia die Frage.
Sie wollte den Blick schon wieder senken, erinnerte sich dann aber daran, dass es ihrem Stand nicht entsprach. Am Ende dachte ihr Gegenüber noch sie wäre eine Sklavin.
Deswegen zwang sich Valentina den Blick aufrecht zu erhalten.
„Vielleicht sollten wir weiter gehen. Ich glaube der Händler ist nicht sonderlich darüber erfreut.“
Aus dem Augenwinkel hatte Valentina gesehen, dass sich der Stoffhändler hinter seinem Stand aufgebaut hatte, die Hände in die Hüften stemmte und sie beide nicht sonderlich freundlich ansah. Nun nahmen sie ihm auch noch den Platz vor dem Verkaufsstand weg. -
Erleichtert Atmete Fontinalis auf. Die unbekannte war nicht verletzt und Schüchtern. Zzmindest hatte Fontinalis den eindruck.
Mittlerweile baute sich der Händler hinter seinem Stand auf, die Hände in der Hüfte, sein Gesicht war rot und er fing an stark zu Schwitzen.
Fettsack.. ging es den jungen Soldaten durch d.en Kopf, schickte noch einen bösen Blick hinterher und wante sich der unbekannten Frau zu, die mittlerweile ihren blick nicht mehr gesenkt hielt.
Ich glaube du hast Recht, wir sollten hier weg, irgendwo hin wo nicht so viel los ist. Fontinalisschenkte der unbekannten eun freundliches Lächeln. -
Es war Valentina richtig unangenehm in der Nähe des immer wütender werdenden Standbetreiber zu stehen. Deswegen nickte sie und beeilte sich dann um mit dem Soldaten Schritt zu halten.
Auch das war sie gewohnt. Bei Spaziergängen mit… Valentina konnte nicht einmal an seinen Namen denken. Ihr Herz zerbrach sonst wieder in tausend Stücke.
Auf jeden Fall war ihr dieser Schritt nicht unbekannt und so passte sie sich ganz automatisch an.
Einige Strähnen ihres blonden Haares waren ihr ins Gesicht gefallen und Valentina strich sie wieder vorsichtig hinters Ohr. Die Spange hielt nur einen Teil der langen Haare.
„Mein Name ist Quintilia Valentina.“
Begann sie dann mutig erneut das Gespräch.
Sie hatte es vermisst unter Leuten zu sein. Wenngleich da immer noch diese bleierne Schwere in ihr war, die es Valentina unmöglich machte sich wohl zu fühlen -
Fontinalis hatte Angst das die unbekannte nicht hinterher kam, wurde aber eines besseren belehrt.
Etwas abseits des Getümmels verlangsamte er seinen Schritt und sah unauffällig zu seiner Begleitung, die sich nach ihrem Kampf mit ihren Haaren als Quintilia Valentina vorstellte. Mittlerweile hatten wir auch schon einen Ruhigen Ort erreicht, abseits der Stände, dem Trubel und dem Stress.
Ich bin Aulus Hadrianus Fontinalis, Optio bei der hier Stationierten Legio I.
Leicht verunsichert sah ich sie an. Der Junge Soldat hatte noch nicht so viel erfahrrungen mit dem weiblichen Geschlecht. Für ihn gab es bis jetzt die Legion, sonst nichts.
Und dir ist wirklich nichts passiert? -
Verstehend nickte Valentina. Verstehend dahingehend, dass sie wusste er war kein Käsebauer.
Schöne Augen hatte er, das fiel Valentina auf, als sie es mal wieder wagte ihn genauer an zu sehen.
Seine erneute Nachfrage, schmeichelte Valentina.
„Nein, es ist wirklich nichts passiert. Es war einfach ein Wink der Schicksalsgöttin.“
Meinte sie dann fröhlich und rang sich ein Lächeln ab. Es war ehrlich, doch es erreichte nicht ihre Augen.
Die junge Quintilia sah sich um. Hier war es wirklich angenehmer. Trubel und Lärm war noch etwas, an das Valentina sich erst wieder gewöhnen musste.
„Weißt du einen guten Ort aber nicht all zu teuren für die Nacht? Es ist schon zu spät zum weiter reisen. Deswegen werde ich wohl hier übernachten.“ -
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, ein gequältes?
Dann besah ich Valentina ein bisschen genauer.
Klein und zierlich wirkte sie, bescheiden gekleidet weise Haut. Schönes langes blondes Haar und schöne Augen.
Natürlich sah Fontinalis sie nicht ununterbrochen an, sondern blickte immer wieder weg, damit die Musterrung nicht so auffiehl.
Eine günstige Unterkunft? Mir fällt nur die Tav
erne ein. Nichts besonderes, aber günstig.
Wollte Valentina etwa morgen scgon wieder weg?
Mittlerweile waren die zwei ein gutes Stück vom Markt entfernt, hier und dort standen Bäume die zim verweilen einluden. -
Bei den Bäumen angekommen streckte sich Valentina auf die Zehenspitzen um an einer der Blüten zu riechen. Pflanzen hatten es ihr schon immer angetann. Rosen vor allem.
"Die Taverne?"
Fragte Valentina dann nach und nickte. Das würde wohl als Übernachtungsmöglichkeit genügen. Es war ja nur für eine Nacht.
"Du hast recht, ja. Das wird wohl genügen."
Zwar vermisste Valentina jetzt schon ihr Lager, welches sie in Ägypten hatte.
Doch es würde ihr nicht schaden.
"Es ist schön hier." Stellte sie dann fest. -
Amüsiert beobachtete Fontinalis die bemühungen von Valentina an der Blume zu riechen. Schließlich hatte er ein einsehn, rieß die Büte ab und reichte sie der hübschen Begleitung mit einem Lächeln.
Ja es ist schön und nicht so kalt wie in Germania.
Wieder schenkte Fontinalis Valentina ein Lächeln, ein klein wenig war er Schüchtern, versuchte es aber zu verbergen. -
Dankend nahm Valentina die Blume entgegen.
Er hätte sie nicht gleich abreißen müssen.
Aber da er es nun getan hatte hielt sie die Blüte wie einen kostbaren Schatz in Händen. Als Fontinalis allerdings Germanien erwähnte sah sie verwundert auf.
"Du warst schon mal dort?"
Ob Valentina jemals wieder dort hin gehen würde? Sie wusste es nicht. -
Valentina hob ihren kopf wie ein Reh auf der Lichtung.
Ja ich war schon dort. Ich war in der Legio secunda stationiert ehe ich hier her versetzt wurde.
Kam Valentina etwa auch aus Germania? -
Nachdenklich nickte Valentina.
„Mein Bruder hat dort eine große und wunderschöne Casa. Ich war bei ihm bevor…“
Nun brach Valentina ab.
„Dort habe ich jemanden kennen gelernt. Er war auch Soldat. Die Götter aber hatten andere Pläne.“
Nun sah sie traurig auf die Blume hinab, welche sie in den Händen hielt.
„Da habe ich Germanien verlassen und bin in die Ferne gereist. Ich war bis in Ägypten.
Von dort komme ich jetzt auch wieder und bin auf dem Weg zurück nach Rom. Meiner Heimatstadt.“ -
Die gute Laune verflog und Trauer machte sich im Gesicht von Valentina breit.
Hatte Fontinalis etwas falsches gesagt?
Dein Bruder? Wie heist er den?
Auf die bemerkung mit dem anderen Soldaten ging Fontinalis nicht ein, noch nicht. Schließlich wollte er die Wunde nicht noch größer machen als sie im Moment war.
Valentina kam also gerade aus Ägypten, dafür sah sie aber recht bleich aus, zumindest schien dort den ganzen Tag die Sonne.
Aufmunternt sah Fontinalis Valentina an.
Und was genau willst du in Rom tun? Deine Familie Besuchen? -
"Lucius Quintilius Valerian.“
Gab Valentina brav zur Antwort und seufzte leise
„Auch ihn habe ich lange nicht gesehen. Er ist mein Patron aber ich habe ein paar Dinge getan, die er nicht für gut befunden hatte. Unter anderem mich in diesen Soldaten z verlieben.“
Meinte sie dann und lächelte unsicher. Familie war Valentina sehr wertvoll. Doch im Moment fühlte sie sich sehr alleine.
„Ja, so etwas in der Art. Ich weiß nicht einmal ob Valerian gerade in Rom oder immer noch in Mogontiacum ist. Wir haben eine kleine Casa in Roma und da wollte ich mal wieder vorbei schauen. Vielleicht etwas Ruhe finden.“
Der letzte Satz klang wie ein Hoffnungsschimmer, den es eigentlich nicht gab. -
Fontinalis konnte nicht glsuben was er da hörte. Der gute alte Centurio und Patron war der Bruder vin Valentina. Nur war dieser schon längst in Rom. Dies schien Valentina aber nicht zu Wisse.
Ich diente unter deinem Bruder, dem Centurio der Legio Secunda und meinem Patron... Jetzt konnte Fontinalis sich das freche Grinsen nicht verkneifen.
Und ich kann dir berichten das es ihm gut geht. Ich habe ihn vor ein paar Wochen in Rom gesehn. Er dient nun bei den Urbanen
War es nur Glück oder hatten die Götter ihre Finger im spiel?
Fontinalis konnte es nicht recht glauben. Er lief einer Frau über dem Weg, die er recht hübsch fand und nun stellt sich herraus das sie durchaus miteinander Verbunden waren. -
Verwundert hob Valentina den Kopf.
Sie hörte aufmerksam zu, was Fontinalis zu berichten hatte. Es ging Valerian gut. Darüber war Valentina mehr als erleichtert.
Und dann würde sie ihn in Rom wieder treffen, wenn sie dort ankam. Einiges musste dann besprochen werden und vieles davon war nicht angenehm.
Dennoch überwog momentan die Freude endlich wieder etwas von Valerian zu hören.
„Nun, dann muss ich dir ja nicht mehr viel von ihm erzählen.“
Meinte dann auch Valentina wieder lockerer und steckte sich die Blume ins Haar.
Sie hatte keinen Spiegel zur Hand doch sie war sich sicher es würde so schon on Ordnung gehen.
Dann schlenderte Valentina ein bisschen weiter durch die Bäume.
„Wie lange bist du schon hier?“ Das Leben als Soldat war hart. Man konnte jederzeit versetzt werden. -
Fazinierend beobachtete Fontinalis wiw Valentina sich die Blume ins Haar steckte. Es sah fast so aus als wäre es ihr angestammter Platz.
Fast hätte Fontinalis vor lauter anhimmeln die Frage überhört.
Ich bin nun seit einem halben Jahr hier. Und ich denke hier werde ich meinen Dienst verrichten.
Freundlich sah Fontinalis die junge Frau an.
Hast du Hunger? -
Noch waren Valentina die Blicke des jungen Soldaten nicht aufgefallen.
Sie nickte verstehend auf die Antwort. Sie hoffte für ihn, dass keine großen Planänderungen eintraten.
Ob sie Hunger hatte? Bisher hatte Valentina gar nicht darüber nachgedacht.
Jetzt als sie so direkt darauf angesprochen wurde merkt sie erst das flaue Gefühl in der Magengegend.
Sie nickte. „Ja, sehr.“ -
Fontinalus sah Valentina an und überlegte kurz.
Worauf warten wir. Wir können in die Taverne gehn und ich lade dich ein. ein lächeln huschte über sein Gesicht. Aber du suchst aus. -
" Vorsicht heiß und fettig!" rief Antias mit seinem weit ausladenden Korb auf dem Kopf und bog um die Ecke in die Straße ein. Noch hatte er Ausgang und um nicht auf Lucilla warten zu müssen, half er beim Austragen der Brote und des Gebäcks aus, während Lucilla noch Teig vorbereitete und buck. Das Dach hatte er repariert, ein Regal für die Backstube gebaut, jetzt trug er eben die Ware aus.
Ein paar Mal war fast mit Leuten zusammengestoßen, als er um die Ecke bog. Deswegen rief er immer seinen Spruch, da gingen die Leute von alleine aus dem Weg.
Die zwei hatten ihn wahrscheinlich überhört. " Vorsicht frisches Gebäck, heiß, sehr heiß!"
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