Verlobungsfeier Vinicius Hungaricus et Tiberia Livia

    "Ach richtig, du bist ja der derzeitige Quaestor Principi!"


    Ich nickte und dachte kurz nach.


    "Bald hast du es ja geschafft. Wobei doch die südlicheren Ländereien auch nicht schlecht sind? Ich muss zugeben, ein bisschen vermisse ich Germanien allerdings auch!"


    Lächelnd nippte ich an meinem Wein.


    "Mir geht es ganz gut, bin nur ein bisschen übermüdet. Ich schlafe nicht mehr besonders gut!"

    Er nickte. "Wegen Anton?"
    Er sagte lieber nicht, dass er auch auf der Beerdigung gewesen war.
    "Ja, bald habe ich es geschafft, aber ich werde, wenn es in Germanien wieder ruhiger ist, noch einmal kandidieren, da ich nur so meinem Ziel näher kommen kann."

    Vater... Ich drehte mich weg und starrte gegen eine Wand. Dass ich langsam wieder unansprechbar wurde und überreagierte verdrängte ich. Ich wollte zu ihm. Ich wollte sein Lächeln sehen. Sein 'Helena' hören. Ich seufzte schwer und wischte eine Träne fort. Ich war momentan derart nah am Wasser gebaut. Angestrengt versuchte ich auf ihn einzugehen.


    "...deinem Ziel..?"

    Er bemerkte ihre Reaktion und schalt sich einen Idioten. Sanft sagte er:
    "Es tut mir leid, Helena, das war tollpatschig von mir. Verzeih!"
    Er liess ihr die Zeit, die sie brauchte und antwortete dann langsam.
    "Ja, ich möchte dem Kaiser auf meiner bestmöglichen Art dienen und denke, dass ich das als Legatus Legionis kann."

    Ich ging nicht weiter auf seine Entschuldigung ein. Ich starrte weiterhin auf die Wand und riss mich nur mit Mühe von diesem Anblick los und sah zu Germanicus.


    "Legatus Legionis? Dann drück ich dir ganz fest die Daumen!"


    Mich ärgerte es, dass mir wie sonst nicht andere Gesprächsthemen einfielen.

    Nun musste ich doch wieder lächeln, auch wenn dieses Lächeln ein wenig leer war.


    "Ja, Tiberia Minervina! Soll ich sie holen lassen?"


    Noch im gleichem Atemzug rief ich eine Sklavin herbei, die nach Minervina suchen sollte.

    Eine junge Sklavin führte Minervina lächelnd an der Hand ins Perystil und zog sich beinahe sofort darauf zurück. Lachend stürzte Minervina auf Helena und Germanicus zu und krabbelte auf den Schoß ihrer Mutter.


    "Salve Mutter! Wer bist du?"


    Neugierig sah das Mädchen zu Germanicus.

    "Aber Minervina, zuerst begrüßt man jemanden und dann stellt man sich zuerst selbst vor!"


    belehrte ich die Kleine lächelnd. Dann sah ich zu Flavius und wartete gespannt seine Reaktion ab.

    Ich lächelte und gab meiner Tochter sanft einen Kuss auf die Stirn.


    "So ists gut!"


    Ich sah zu Germanicus und drückte meine Tochter fest an mich. Ich war so stolz auf sie.


    "Wie sieht es bei dir aus?..."


    zwinkerte ich.

    Ich musste lächeln.


    "Du wirst ja ganz rot...!",


    grinste ich ihm zwinkernd zu.


    "Warum sollte es denn ein Problem darstellen?"


    Kopfschüttelnd musste ich an Vitamalacus und Nova denken.

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