Sie war am Morgen aufgestanden und hatte die halbe Nacht nicht geschlafen. Also war sie in den Stall gegangen und hatte sich dort ihr Pferd geholt und war einfach losgeritten. Sie blieb in der Nähe der Stadt. Hier war sie hoffentlich sicher vor was auch immer, aber sie fühlte sich halbwegs sicher. Eine Weile ritt sie herum und setzte sich dann etwas später auf eine Wiese. Das Pferd ließ sie laufen. Es freute sich über diese Wiese laufen zu können. Mit angezogenen Beinen saß Venusia da, schaute zum Himmel und dachte nach. Sie dachte über alles nach was ihr einkam. Ihr altes Leben, die Zerstreuung ihres Stammes und ihrer Familie, das was dann folgte, wie sie hier herkam und dass sie hier ihre Familie wieder gefunden hatte und nun ziemlich allein hier war. Ganz in Gedanken versunken saß sie wie so oft da und achtete auf nichts.
Ausritt vor Mogontiacum
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Lando hatte die Nacht sehr gut verbracht und war froh gewesen in den Morgenstunden schnell ein paar Beeren zur Stärkung gefunden zu haben. Nach diesem Frühstück schlug er seinen alten Weg wieder ein. Sein Ziel war nach wie vor Mogontiacum zu erreichen. Er wußte zwar nicht wie weit es noch war, aber er hatte es im Gefühl nah dran zu sein. So hielt er die Augen offen um jemanden gegebenfalls nach dem Weg zu fragen. Nach wenigen Stunden einsamen Fußmarsch sah er ein herrenloses Pferd auf einer Wiese weiden. Ohne groß zu überlegen ging er drauf zu und sah es sich genauer an. Zu seinem Überraschen war das Pferd sehr zahm und sehr gut geflegt.
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Sie wusste nicht wie lange sie dort so gesessen hatte. Doch fiel ihr schnell wieder das Pferd ein, was frei herumlief. Venusia schaute nach diesem und sprang auf als sie jemanden Fremden in dessen Nähe sah. Von ihrem Platz aus rief sie dem Fremden zu.
Wer bist du und was machst du hier?
Vorsichtig harrte sie der Dinge, die da kommen würden.
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Lando's rechte Hand schnellte zum Griff seines Scramasax als er jemanden rufen hörte. Er drehte sich langsam zu der Quelle des Rufes um und erblickte eine Frau, der Kleidung nach zu urteilen Römerin, vermutlisch sogar eines dieser Herrschergeschlechter. So machte er sich ein kurzes Bild von ihr und kam zu dem Entschluss, das von ihr keine Gefahr ausgeht woraufhin er den Griff seines Schwertes wieder loslies und antwortete dann mit fester Stimme:
Wer ich bin, das spielt keine Rolle... aber ich bin auf dem Weg nach Mogontiacum, als ich hier dieses Pferd weiden gesehen habe...
Er mussterte sie weiterhin und war gespannt was die Römerin zu sagen hatte.
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Venusia ging vorsichtig weiter auf den Fremden und ihr Pferd zu, blieb jedoch dann einige Meter entfernt stehen. Sie fragte sich was der Gemrane zu dieser Zeit in Mogontiacum wollte und das machte sie nun doch etwas mistrauisch. So war sie jederzeit bereit von dannen zu laufen.
Ich habe mein Pferd hier nur frei herum laufen lassen. Du sagst, du bist den Weg nach Mogontiacum? Das ist gar nicht weit weg von hier und außerdem weiß ich gern mit wem ich mich unterhalte.
Sie schaute sich um und versuchte herauszufinden ob er allein hier war.
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Lando sah sie langsam auf sich zukommen. Ihre Unsicherheit und das mehrmalige prüfende Umblicken sorgte für ein Schmunzeln auf seinem Gesicht.
Ja du hast richtig gehört, ich bin auf dem Weg nach Mogontiacum. Und glaube mir: mit meinem Namen kannst du sicherlich nichts anfangen, aber dort wo ich herkomme nennt man mich Lando. Wie ist dein Name?
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Lando. Ein interessanter Name. Deine Eltern haben dir mit ihm eine große Aufgabe gegeben. Ich bin Venusia Duccia Britannia.
Vorsichtig schaute sie sich weiter um. Die Zeiten waren zu unruhig um unvorsichtig zu sein.
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Venusia Duccia Britannia
sagte er musternt. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und sprach dann weiter.
Hat man dir nicht erzählt, das es um dieser Zeit gefährlich in den Wäldern Germanias ist?
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Er kam auf sie zu und sie machte sich bereit los zu laufen. Nur noch ein Schritt weiter und ich laufe los, dachte sie sich.
Das ist mir durchaus bekannt und man muss es mir nicht sagen. Ich bin nur in der Nähe der Stadt ausgritten und was machst du hier Lando?
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Lando blieb stehen als er merkte, das sie jeden Moment loslaufen könnte.
Wie du siehst schaffen es Germanen auch bis nach hier. Wenn man sich abseits der Straßen hält trifft man auf keine einzige Legion. Ich bin zumindest auf keine getroffen. Aber vor mir musst du keine Angst haben. Wenn ich dich hätte überfallen wollen, dann hätte ich es schon längst getan.
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Nun, es gibt auch germanische Stämme, die mit uns befreundet sind und so viel es ich weiß, es auch noch sind.
Trotz der Versicherung, dass er ihr nichts tun würde, ließ ihre Anspannung nicht nach.
Was führt dich nach Mogontiacum und von wo aus Germanien kommst du?
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Ich gehöre dem Stamm der Langobarden an und habe von der Stadt hier viel gehört und wollte sie mir mal selber angucken.
Er hoffte, dass das erstmal als Antwort genügen würde und trat noch ein paar Schritte auf sie zu, so dass er nun direkt vor ihr stand.
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Ih Herz setzte einen Moment lang aus als er nun plötzlich vor ihr stand. Was hatte sie nur schon wieder abgelenkt, dass sie diese Aktion so überraschte? Aber sie blieb ganz ruhig und ließ sich ihre neuerliche Anspannung nicht anmerken.
So Mogontiacum, was erzählt man denn im Stamm der Langobarden so über die stadt, dass es einen Germanen wie dich so neugierig darauf macht?
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Du bist mutiger, als ich zunächst dachte.
Er hielt einen moment inne, um dann auf ihre Frage zu antworten.
Man erzählt sich dies und das. Nachdem was ich aber bisher gesehen habe kann ich es nicht bestätigen. Vielleicht kannst du mich ja vom Gegenteil überzeugen.
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Etwas verdutzt schaute sie drein. Warum war er denn so überrascht wegen ihres Mutes? Komischer Kerl.
Dann freut es mich, dass ich dir zeigen konnte, dass ich kein Feigling bin.
Er war wirklich gut darin nicht auf ihre Fragen zu antworten.
Was kannst du denn nicht bestätigen? Und von welchem gegenteil soll ich dich überzeugen?
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Lando lächelte etwas.
Bring mich hin und zeig mir die Stadt. Dann erläutere ich dir vielleicht meine Beweggründe.
Er drehte sich um und ging zu ihrem Pferd.
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Schon wieder stand sie verdutzt da. Dieser Kerl war ja sowas von sich selbst überzeugt und nun sollte sie ihn noch durch Mogiontiacum führen. Na das würde ja was werden. Auch sie ging zu ihrem Pferd, nahm es an den Zügeln und lief dann in Richtung Mogontiacum los.
Ich werde dich zur Stadt führen, aber ob ich dich durch die ganze Stadt führen kann, weiss ich nicht. Ich muss auch noch etwas arbeiten.
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Lando hatte eigentlich auf einen gemühtlichen Fußmarsch gehofft, aber als die Römerin loslief blieb ihm nicht anderes übrig als hinterher zulaufen. Nach wenigen Metern hatte er sie eingeholt und lief neben ihr her.
Es reicht, wenn du mir die schönen Ecken zeigst.
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Warum konnte sie ihn nicht einschätzen. In Britannien konnte sie es sehr gut. Da konnte sie bereits nach kurzer Zeit sagen, ob es jemand ehrlich meinte oder nicht, aber irgendwas an ihm war nicht abzuschätzen. Was würde denn sein, wenn er von den Germanen geschickt wurde, die seit geraumer Zeit Germania angreifen und sollte nun herumspionieren? Jedoch konnte er genauso gut wirklich nur ein Herumreisender sein. überlegte sie hin und her.
Nun gut die schönsten Ecken. Was möchtest du denn sehen. Von was wurde dir denn erzählt?
/edit: vertippt
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Lando überlegt für einen kurzen Moment.
Das Theater und die Therme würden mich interessieren. Eine Empfehlung von guten Händlern wäre auch ganz gut. Ich hoffe das macht dir keine zu großen Umstände?
Er warf einen kurzen Seitenblick zu ihr.
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