Wann das der Fall sein wird? Ich hoffe dann, wenn die Legio wieder zurückgekehrt ist.
Dann schaute sie Ancius an.
Natürlich darfst du mir eine Frage stellen.
Wann das der Fall sein wird? Ich hoffe dann, wenn die Legio wieder zurückgekehrt ist.
Dann schaute sie Ancius an.
Natürlich darfst du mir eine Frage stellen.
"Wie ernst haltet Ihr noch die germanischen Riten und Feiern und Traditionen ein?"
Er sah sie ernst an und wartete auf eine Antwort.
Sie hielt das Pferd an.
Irgendwo möchte ich sie gern wieder etwas mehr leben als es bisher passiert ist. Aber ich habe diese Familie nie in Ruhe erlebt. Nie waren alle da, die meisten irgendwo unterwegs oder verhindert bis nun zu letzt ich ganz allein hier war. Auch weiß ich nicht, wie das hier auf die anderen wirkt, wenn wir unsere alten Traditionen wieder aufleben lassen.
Einen Moment dachte sie nach.
Wenn wir uns wirklich Mühe geben, die auch etwas mehr in unser Leben wieder aufzunehmen, könnten wir das bestimmt intensiver wieder leben. Derzeit ist es eher in den Hintergrund getreten.
Er nickte nur nachdenklich.
"Man verliert sich, wenn man zu lange nicht da ist, wo seine Wurzeln herstammen, oder?"
Verlieren....
wiederholte sie und dachte nach.
Ich weiß nicht ob man das verlieren nennen kann. Ich bin mir meiner Wurzeln durchaus bewusst und ich glaube nicht, dass ich sie vergessen werde. Was man verliert, das sind alte Traditionen. Damit könntest du Recht haben. Hier sind ganz andere Sachen üblich. Es fällt schwer sie zu leben aber verlieren werde ich sie bestimmt nicht.
Wie sehr sie hoffte, dass sie damit recht hatte.
"Mhm,"
machte er nur, schwieg aber weiter.
"Ich möchte sie nicht verlieren. Sie sind zu viel, was sie an mir ausmachen. Sie machen mich aus. Sicher, die Römer haben das ein oder andere Positive, aber das Meiste, nun es stößt mich ab. Mir fehlt das germanische Leben irgendwie. Und doch bin ich ruhelos, wenn ich dort länger verweile."
Sie nickte.
Manchmal weiß man nicht wohin man wirklich gehört. Aber dazu versuche ich es nicht kommen zu lassen. Doch in nachdenklichen Stunden denke ich scon darüber nach. Wenn du es möchtest können wir es sichelich einrichten, die ein oder andere Tradition wieder einzuführen. Aber hier gehören wir zu den Römern, sind wir römer auch wenn unsere Herzen uns manchmal etwas anderes sagen sollten und müssen auch nach ihren Regeln leben. Das dürfen wir nie aus den Augen verlieren.
Sie ließ das Pferd wieder antraben und steuerte zum Classishafen hin.
Er sah ihr eine lange Weile nach und grübelte. Römer... sich benehmen wie einer... Verdammt! Er war Germane! GERMANE!
Wütend hieb er dem Pferd die Hacken in die Seite und das machte einen erschrockenen Satz nach Vorne. Er folgte Venusia, aber nun schwieg er.
Als er aufgeschlossen hatte, sah er zum Hafen hinunter.
/edit: Zusatz
Sie waren am Classishafen angekommen. Während Sie so ritten, musterte sie Ancius. Irgendwas musste sie gsagt haben, was falsch war. Doch war es nicht die Wahrheit?
Das wäre dann der Classishafen.
Einen Moment ließ sie den Blick schweifen und ritt dann über den Rhenus zum Drusus-Stein.
Er folgte ihr noch immer und noch immer schwieg er. Er mochte nicht sprechen, zuviel ging ihm durch den Kopf. Als sie auf der anderen Seite des Rhenus waren, hielt er plötzlich das Pferd an.
"Ich frage mich, ob ich hier überhaupt hergehöre und bestehen kann, oder überhaupt bestehen will. Vielleicht sollte ich ins freie Germanien zurück kehren."
Wobei er diesbezüglich sich die selbe Frage stellte.
Sie drehte ihr Pferd um, ritt zu Ancius zurück und blieb neben ihm stehen.
das mag dir hier alles wie eine völlig andee Welt vorkommen. Sie ist es ja auch. Aber man kann sich daran gewöhnen. Man kann sich damit arrangieren. Wenn man es möchte. Darf ich dir eine Frage stellen?
Venusia schaute ihn fragend an.
Sich arrangieren...
"Welche?"
Fragte er.
Was würdest du im Freien Germanien machen? Sei ehrlich. Würdest du dort nicht auch wie ein unruhiger Geist herumirren?
"Suchen!"
Antwortete er nur.
"Einfach suchen!"
Du willst wirklich dein ganzes Leben lang suchen?
Fragend schaut sie ihn wieter an.
Weißt du...Jahre habe ich nach Antworten gesucht...ein halbes Jahr habe ich einen Weg zu meiner Familie gesucht. Ich habe hier eine Menge gefunden und bin froh. Sicher ist noch nicht alles so doch aber einiges. Auch ich musste erst lernen mich hier zurecht zu finden und in so einigen Dingen tue ich das noch immer nicht. Mir fiel es sicher nicht leicht, aber es musste ja irgendwie sein.
Eine kurze Pause machte sie.
Ich kann dir versuchen zu helfen hier besser zurecht zu kommen, aber wenn du das nicht willst, dann musst du als unsteter Geist weiter durch Germanien wandeln und ich weiß nicht ob dies deine Eltern gewollt hätten.
Er sah sie schweigend an. Der Herzschlag zählte die Zeit und einer nach dem anderen verhallte, ehe er sich umsah. Immer noch schwieg er. Langsam drehte er sich auf dem Pferd herum, bis sein Blick wieder auf ihr ruhte.
"Ich kann es zumindest versuchen. Aber ich will und kann nicht verleugnen was ich bin! Ich bin Germane! Und im Gegensatz zu Dir oder Deinen Geschwistern und anderen Basen und Vettern habe ich mein Leben lang nicht wirklich etwas Anderes gekannt. Während meiner ganzen Zeit der Suche bin ich mir eines immer sicher gewesen: Das ich Germane bin!"
Bis vor etwa 10 Monaten war ich das auch noch. Es gab Umstände, die mich her her trieben. Seit etwa 10 Jahren habe ich versucht zu verstehen warum ein Streit veranlasste meine Eltern unser Dorf zu verlassen. Nicht nur du suchst und nicht nur du bist Germane. Es sagt auch keiner, dass du es leugnen sollst. Du kannst es hier nur nicht ekzessiv leben.
Sie sagte das bestimmt aber ruhig.
"Exzessiv leben.... ich lebe es nicht exzessiv, ich lebe es normal,"
er war schon ein wenig beleidigt.
Entschuldige bitte, so war das nun auch wieder nicht gemeint.
Venusia drehte ihr Pferd um und ritt weiter. Irgendwie kam sie in dieser Diskussion nicht weiter. Es schien so als würde alles nicht so ankommen wie sie es gern wollte. Sie war an der Gedenkstelle stehen geblieben und betrachtete es.
Er seufzte und ritt ihr hinterher, hielt neben ihr an.
"Tut mir leid! Ich weiss, ich bin etwas empfindlich, was das betrifft."
Er fuhr sich verlegen durchs Haar.
"Verzeih und nun gut, ich werde versuchen mich anzupassen, aber nichts aufgeben dafür."
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