Ausritt vor Mogontiacum

  • Venusia zog an einer Seite der Zügel und das Pferd wendete.


    Natürlich, kein Problem.


    Dann ritt sie wieder zurück.

  • Eine düstere Wolke umwölkte seinen Kopf, während sie zurückritten. Seine Gedanken waren weit weg und tiefe Trauer und Einsamkeit hatten sein Herz umschlossen. Er mochte Venusia, aber jetzt brauchte er etwas Zeit für sich und mit seinen Erinnerungen. Er war, ja, man konnte sagen, er war deprimiert.

  • Sie beobachtete Ancius und hatte ein schlechtes Gewissen. Was hatte sie fasches gesagt? Warum war er auf einmal so? Was hatte sie nur angestellt? So kamen sie dann irgendwann wieder bei den Ställen an.

  • Ganz leise konnte sie hören was er sagte. Sie ließ ihr Pferd langsamer laufen und schaute nachdenklich in die Gegend.


    Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich vermisse das Land sowie meine Eltern auch. Beim Land habe ich die Möglichket es wiederzusehen, wenn ich es denn will. Doch bei meinen Eltern wird das nie wieder der Fall sein. Die werde ich nie wiedersehen können. Das einzige was ich von ihnen behalten habe, sind meine Erinnerungen.

  • Auch sie hielt ihr Pferd dann an.


    Das ist noch schlimmer als als mein Schicksal,


    meinte sie traurig.

  • Das kommt jetzt etwas darauf an was du mit alles miterleben meinst.


    Sie ließ ihren Blick schweifen.


    Ich habe zumindest im Bezug auf meine Eltern Gewissheit. Manch Andere haben das nicht.

  • Du hättest nicht viel bei ausrichten können. Sei froh, dass dir solch Bilder erspart geblieben sind.


    Venusia lächelte warm und ehrlich.


    Wenn ich es nun recht sehe, wäre ich froh, die Bilder wieder vergessen zu können. Und eins weiß ich ganz genau. Verhindern konnte es keiner. Auch wenn ich erst 6 war. Die Chauken standen zu überraschend am Tor als dass wir Zeit hatten irgendetwas dagegen zu unternehmen.

  • Angestrengt dachte sie nach.


    So viel ich weiß kamen noch Männer aus einem benachbarten Dorf zur Hilfe. Aber die Chauken hatten schon einiges angerichtet und richteten weiter Unheil an. Aber genau kann ich mich mehr daran erinnern. Ich war 6 und war auch nicht bei den Kämpfen dabei. Ich bekam anderes vom Überfall mit als die Kämpfe.


    Ihr Blick wurde noch trauriger als er es so schon war. Erinnerungen, die sie nicht mehr haben wollte, aber sich wohl ihr ganzes Leben lang hartnäckig halten würden.

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