Adria hatte länger überlegt, was sie denn tun sollte.
Sie hatte keine Ahnung, wo Preziosa war, außerdem lief die kleine mit ihren Waffen durch die Stadt, so eine wahnsinnige Aktion ...
... nach längeren Hin-und Herüberlegen beschloss sie etwas zu tun und ging.
Beiträge von Aelia Adria
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Schön langsam kam Müdigkeit über sie und so nahm sie das Angebot von Lucidus an.
"Eine wunderbare Idee. Für heute habe ich genug von den Menschenmassen hier. Gehn wir etwas.
Ich bekomm tatsächlich wieder Durst ... und nachdem uns der Sieg über Laeca auch einen guten Grund für die Ankurbelung der Geschäfte der Weinhändler gibt ...
Die Prätorianer sollten doch das kleinste Hindernis sein." -
IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
UND
DES KAISERS VON ROMZEICHNE ICH MIT
EINER PHALERA
ZUM BESTEHEN MIT AUSZEICHNUNG DES
CURSUS PERUTILIS SCIENTIA RELIGIONIS IV
AUS:
AQUILIA PLINIA VERINA
DIDIA AELIA
PUBLIUS AELIUS HADRIANUS
SPURIUS SERGIUS SULLA
VESUVIA CAECILIADER RECTOR SCHOLAE
ANTE DIEM IV KAL APR DCCCLV A.U.C.
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Dein Fachgebiet passt wenig zur Schola Atheniensis. Was alles Militärische anbelangt ist die Academia Militaris zuständig. Ich kann dir also hier nicht weiterhelfen.
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Adria hatte die Anwesenheit von Quarto zunächst nicht wirklich wahrgenommen, schweiften ihre Blicke doch noch immer durch das Publikum ... und dann endlich begann die nächste Runde.
Oha, ein Mann steht daneben und sieht sie an?
"Salve!"
Mehr Zeit für Gespräche war nicht mehr, denn der Kampf war schon im Gange.
Als Paris sich mit dem Netz aufs Kreuz legen ließ ging ein Stöhnen durch das Publikum, als ob selbst dabei Schmerzen gespürt würden ... nein, der Anblick von soviel Dilletantismus tat wirklich weh."Er kann den Göttern danken, doch noch gewonnen zu haben. Sein restliches Leben wäre sonst sehr kurz oder wenig schön geworden."
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Zitat
Original von Publius Decimus Lucidus
"Ein freudiger neuer Tag!" zumindest dachte ich das, mein Zeitgefühl war mir irgendwann abhanden gekommen "Laeca ist geschlagen. Und wir haben keinen Wein mehr um darauf anzustoßen. Sauerei.. ""Ja wunderbare Nachrichten!"
Man konnte fast das Lauffeuer erkennen, mit dem sich die Nachricht plötzlich durch die Menge verbreitete.
"Unsere Soldaten kämpfen für uns, aber den Verkäufern ist es anscheinend egal, dass wir nun nichts zum anstoßen haben, sowas..."
Sie war überaus amüsiert über seine gute Laune, andererseits ...
"Was geben wir anwesenden Senatoren hier nur für einen Eindruck ab. Der eine gibt sich öffentlich dem Wein hin, der andere irgendwelchen Frauen ... über mich sage ich besser gar nichts..."... und wieder riskierte sie einen Blick nach rechts zu diesem Unbekannten. Halblaut, sich bewusst dass Lucidus sie vielleicht gar nicht wahrnehmen würde fragte sie [i]"Kennst du den dort?"
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Er schaute zu ihr herüber ... na wunderbar, der erste Eindruck und sie stellt sich wie ein Huhn auf Drogen an. Geschwind eine Haarsträhne aus dem Gesicht damit wieder ein ordentlicher Eindruck entsteht, gerade Haltung und alles passt wieder und man kann sich wieder mit Interessen den Leuten widmen.
Sieh an, tatsächlich Zwillinge, und außerdem in Begleitung von Prätorianern? Sowas...
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Zitat
Original von Preziosa Germanica
Danach holte sie sich ihre Waffen auf den Schrank und en mit sich und ging wieder zur Casa Sergia."Hör auf so blöd zu grinsen! Und gib mir nicht die Schuld an deinen Gefühlseskapaden!"
Diese Frau treibt mich noch in den Wahnsinn!
"Du willst wieder einfach so verschwinden?
Ich kann dir versprechen, wenn du jetzt verschwindest ohne etwas zu sagen, brauchst du gar nicht mehr hierherzurückkehren!"Adria war jetzt wirkllich zornig. Natürlich hatte sie das nicht zu entscheiden, doch sie würde Avarus schon einiges über die Vorgänge und Zustände hier erzählen können .. und dann würde man schon sehen, was er dazu meint.
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Ein recht fescher junger Mann war gerade an etwas entfernt vorbeigegangen und hatte Platz genommen. Neugierig beugte sie sich nach vorne um ihn besser sehen zu können. Sie erkannte vertraute Züge in seinem Gesicht, konnte ihn jedoch nicht zuordnen und hatte ihn auch sicherlich noch nie gesehen gehabt.
Noch weiter nach vorne um besser zu sehen ... blödes Gleichgewicht, wo war es plötzlich hin ...
Gerade noch schnappt sie sich den Arm von Lucidus und hält sich an ...
"Oh, verzeih mir ... "Der Wein ist dahin, besser gesagt am Boden.
"Naja, ist wohl besser so. Er tut mir anscheinend auch nicht gut." -
Sie riss die Augen auf ... ihr Mund muss ebenfalls offen gestanden sein ... war das ein Traum? Tränen stiegen ihr in die Augen, wenn die Situation nicht so traurig gewesen wäre, wären es Tränen vor lauter Lachen gewesen.
Nach ein paar Momenten hatte sie sich wieder soweit unter Kontrolle, um ein lautes
"WAS?"
auszuschreien?
"Was hast du getan? Wieso?
... wieso für mich? Wie kommst du auf die Idee soetwas für mich zu tun??"Sie wendet ihren Kopf kurz gen Himmel und stößt einen Verzweiflungsseufzer aus
"Oh ihr Götter, weshalb straft ihr mich so? ""Wer war es? Wer hat deine Lage so schamlos ausgenutzt? Sag es!"
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Das kann doch nicht ihr Ernst sein...
"Wer ist der Mann? Wie lange kennst du ihn?
Und was soll bedeuten ... er ist zart?Kind, mach mir keine Sorgen!"
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Adria hatte Geräusche in Zimmer von Preziosa gehört und eilte gleich hinauf. Immerhin hatte sich die junge Dame das letzte Mal ohne ein Wort einfach aus dem Staub gemacht und ward bis jetzt nicht mehr hier gesehen.
Und jetzt kommt sie nach Hause und packt ihre Sachen?Adria stürmt zu ihr hin, nimmt ihr das Kleid ungehalten weg und fährt sie an
"Was machst du da? Und wo warst du bist jetzt? Machst du dir keine Gedanken bei dem was du tust? Verschwindest ohne ein Wort und bleibst über Nacht einfach fort?
Und räum deine Sachen sofort wieder ein! Was soll das?" -
Nein, da der nächste CC ein anderes Thema haben wird, liegt der Architektur-Kurs noch einige Wochen in der Ferne.
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Nein, der Wein von grad vorhin kann nicht sein erster am heutigen Tag gewesen sein.
Er brachte es nicht einmal fertig seine Augen während dem Gespräch auf mich zu richten und dann sieht er auch noch doppelt. Mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht genoss ich seine Verwirrtheit und wartete auf weitere geistreiche Ergüsse. -
"Achja, es waren deine wunderbaren Wagenrennen die ich meinte. Verzeih, es geht mir so manches im Moment durch den Kopf, so kleine Verwechslungen sind dann nicht zu verhindern."
Die Verkäufer wuselten hektisch durch die Menge, die Pause machte anscheinend allen Zuschauern Durst. Und noch immer keine Ankündigung wie es nun weitergeht?
"Abgeschlagene Köpfe hatten wir doch heute schon. Und du wünscht dir noch mehr Blut? Da erwacht wohl wieder der Soldat in dir ;)"
Sie schaute ihm schmunzelnd beim trinken zu. Na? Hatte er vor heute einen über den Durst zu trinken?
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Wenn sich eine der patrizischen Familien aufnehmen würde ja.
Aber ist es denn nicht spannender, sich aus einer plebejischen Familie hochzuarbeiten? -
Willkommen bei uns.
Wenn du dich noch nicht für die Gens Decima, wie man vielleicht aus deinem Namen ahnen könnte, entschieden hast, schau dir doch einmal die Gentes der Factio Veneta an. Es sind einige sympathische Familien dabei. -
"Ach, den Gewinner fehlte doch kein Stück. Nichteinmal Ohren wurden gekappt.Dann wird es doch am Organisator liegen.
Was waren das noch Zeiten, als du dich um die Spiele in Hispania gekümmert hast..."Aber das mit der Praesina ..."
Ein blöder Tippfehler, der ihr vor langer Zeit bei der Acta unterlaufen war, fiel ihr ein.
"... hatte ich es doch geahnt, Lucidus, der alte Ludicus."Ein Verkäufer war nun in ihrer Nähe.
"Wein? Immer gerne.Aber was soll den dieses Kommentar von dir, du hoffst dass wir den Caesar Macer als Sieger sehen? Ja wo kommen wir denn hin, wenn wir nicht optimistisch sind gar keine andere Zukunft als den Sieg vor unseren Augen haben?"
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IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
UND
DES KAISERS VON ROMZEICHNE ICH
MEDICUS GERMANICUS AVARUS
MIT
ZWEI PHALERAE
FÜR SEINE DISSERTATION ZUM THEMA
Versorgungs- und Entsorgungswege
AUS.
DER RECTOR SCHOLAE
ANTE DIEM VIII KAL APR DCCCLV A.U.C.
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Versorgungs- und Entsorgungswege
Medicus Germanicus Avarus
Nach den Wohnbauten und den Grundbauformen der Häuserstrukturen möchte ich jetzt auf die Versorgungssysteme eingehen. Dabei die Staatsstraßen beleuchten, die Äquadukte erklären und einen kurzen Anriss zum Hafen tätigen. Dazu einen Einblick geben, wie wir unsere Entsorgung bewältigen. Das läßt sich am Besten wieder durch die Stadt Rom, welche mehr als eine Million Einwohner hat.
Wasserversorgung
Aquädukte sind im gesamten Imperium Romanum vorhanden. In der Zeit der römischen Republik errichtete man sie aus behauenen Steinblöcken, die eigentliche Wasserleitung besteht jedoch häufig aus gebranntem Kalk, Sand, Steinen und Wasser, dem römischen Beton. Zum Schutz vor Erwärmung und Verdunstung werden die offenen Wasserleitungen mit Steinplatten abgedeckt. Bei den Wasserleitungen können fünf Konstruktionstypen unterschieden werden:
-die offene Bauweise-
[Blockierte Grafik: http://img102.exs.cx/img102/575/diss2avarus12vk.jpg]-der Tunnel-
[Blockierte Grafik: http://img102.exs.cx/img102/3859/diss2avarus27on.jpg]-der Aquädukt-
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/3149/diss2avarus37yg.jpg]-die Leitung auf einer Mauer-
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/2613/diss2avarus49ga.jpg]-die Druckleitung-
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/4597/diss2avarus58am.jpg]
Wasserleitungen und Aquädukte basieren allein auf Gravitation, d.h. auf einem stetigen Gefälle. Nach Vitruvius sollte das Gefälle mindestens 0,5% betragen. In Wirklichkeit liegt es bei 0,15%-0,3%. Die Leitungen der Hauptstadt haben eher niedrigere Werte. Je nach dem geplanten Einsatz (Thermen und Bäder, Vigilae, Brunnen, Circus u.ä.) finden unterschiedliche Qualitäten des gelieferten Wassers Verwendung. Für den privaten Wasserverbrauch gibt es ein Privilegium, zu gewerblichen Zwecken muß es bezahlt werden, Ausnahmen bildeten öffentliche Bäder oder Thermen. Wir rechnen dabei mit einer Wassermenge von ca. 700 000 m³ Wasser täglich über die Aquädukte nach Rom. Die Wassermenge umfaßt Trink- und Brauchwasser, welches durch verschiedene Zuläufe getrennt ist. Dabei gibt es nebeneinander verlaufende Röhren oder Äquadukte die mehrere Rohre führen.Wasserzuleitungen Roms:
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/830/diss2avarus68hg.jpg]Konstrukion Wasserkanal:
Die Kenntnisse etruskischer Wasserbautechniker wurden nachfolgend von uns Römern übernommen und weiterentwickelt. Genaue Beschreibungen hydraulischer Vorgänge sind uns von Vitruv bekannt. Ebenfalls von ihm stammen erste Standardisierungen von Rohrmaßen im Wasserleitungsbau. Für die städtischen Versorgungsnetze verwendet man unterirdische Blei- und Tonrohre. Agrippa (64/64 - 12 v. Chr.), der seit 33 v. Chr. unter Kaiser Augustus das Amt eines Aedils innehatte, konnte die Wasserversorgung von Rom durch den Bau neuer Leitungen und Laufbrunnen deutlich verbessern. Zur laufenden Wartung der wasserführenden Anlagen stellte er eine Arbeitsgruppe von 240 Sklaven aus seiner eigenen familia zur Verfügung. Sie erhielten die Bezeichnung aquarii. Nach dem Tode Agrippas übernahm Augustus die aquarii in den Staatsdienst, sie wurden zu servi publici. Weiterhin wurden von Augustus gemeinsam mit dem Senat drei Beauftragte für öffentliche Wasserleitungen ernannt, die curatores aquarum. Später noch das Amt eines procurators hinzugefügt und die Anzahl der Wartungsarbeiter für die Wasseranlagen beträchtlich vergrößert.
Das Wasser wird in Fernwasserleitungen (Aquädukten) zu den Hauptverteilerbauwerken (i](dividicula)[/i] geleitet. Von dort zweigen in der Regel drei Hauptäste ab, welche das Wasser über die im Stadtgebiet an erhöhter Stelle gelegenen Wasservorhaltebecken (castelli) dem Verbraucher zuführen. Der erste Hauptast versorgt die öffentlichen Straßenbrunnen mit Trinkwasser für die Bevölkerung. Der zweite speist weitere öffentliche Anlagen wie Theater, Nymphäen und Thermen. Der dritte Hauptast dient privaten Wasserabnehmern. Der Abgang der Hauptäste in den dividicula ist so konstruiert, dass auch bei niedrigem Wasserstand der erste Hauptast stets Wasser führt.
Neben der technischen Sicherstellung gehört die sozial gerechte Verteilung des Wassers zu den Hauptaufgaben der damit betrauten Beamten. Es ist den Bürgern Roms möglich, Anträge für private Wasseranschlüsse an den Kaiser persönlich zu stellen. Die Genehmigung erfolgt gegen eine Gebühr. Die Wasserentnahme aus öffentlichen Brunnen und Wasserbecken ist für die Bevölkerung unentgeltlich. Es gehört zu den Aufgaben der curatores aquarum, dass die öffentlichen Brunnen zum Nutzen der Bevölkerung ohne Unterbrechung Wasser fördern.Druckrohrleitungen:
Eine Spezialität sind Talüberquerungen durch Druckleitungen. Bis zu 160 Meter tiefe Täler können auf diese Weise mit geringem Druckverlust überquert werden. Das Wasser wird in bis zu zwölf nebeneinander liegenden Rohren aus Blei geführt. Der Materialaufwand ist erheblich.So brauchte man für eine Wasserleitung nach Lyon vier Druckwasserleitungen, für die 35 bis 40 Tsd. Tonnen Blei verarbeitet wurden.
Prinzip:
Das Wasser wird im abfälligen Teil der Überquerung durch eine stehtige Verengung der Röhre imens beschleunigt und damit über den zu bewältigenden Anstieg gepumpt.
Herstellung Bleileitung:
Große Bleiplatten werden unter Hitze zu einem Ring gewalzt und an den Stoßstellen des Ringes, sowie untereinander verlötet. Flansche setzt man zur Verbindung dieser Rohre ein. Durch diese Walzung entstehen Rohre in birnenartiger Form.
Entsorgung der Stadt Rom:
...Ein Klo gibt es nicht, man benutzt Töpfe, die dann -was natürlich verboten ist- aus dem Fenster geschüttet werden, oder in große Kübel geleert werden, die unter der Treppe stehen. Ihr Inhalt wird von den Gerbern abgeholt, die ihn zum Bearbeiten des Leders brauchen oder zum Waschen der Wäsche verwenden.
Zwar gibt es ein wohlorganisiertes Abwassersystem bestehend aus sieben großen unterirdischen Kanälen ( darunter die "Cloaca Maxima") in die weitere zahlreiche kleine Kanäle münden und die sich am Ende in den Tiber ergießt, doch bis in die einzelnen Wohnungen reicht dieses System nicht. Zudem gibt es um die 100 öffentliche Latrinen in der Stadt, wo man dann nebeneinander sitzt und plauschen kann. Nur die reichsten der Reichen haben einen direkten Anschluß, den sie zumeist selbst finanzieren oder von eigenen Sklaven errichten lassen. Die Genehmigung dafür erhalten sie bei dem zuständigen kaiserlichen Beamten für einen Obolus.Latrinen:
In Rom gibt es wahre Prachtlatrinen. Viele davon sind geschmückt mit Mosaikfußböden und Wänden aus Marmor oder mit aufwändigen Malereien. Hier sitzt die Mittelschicht entspannt beieinander und redet übers Geschäft und Alltag, anstatt nervös und eilig in eine dunkle Ecke zu urinieren. So verwundert es nicht, dass der Toilettengang und die Pflege der persönlichen Gesundheit für uns Römer eine Einheit bilden. Die bevorzugten Orte für diese gemeinsame Körperpflege sind in unserer Zeit die großen Thermenanlagen. Doch auch in Versammlungsräumen der Casen befinden sich Gemeinschaftstoiletten. Daneben werden auch die Latrinen als gewerbliche, öffentliche Einrichtungen betrieben.
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/8821/diss2avarus72ix.jpg]
In Rom sind 144 latrinae und 253 necessariae, worunter auch Urinale zu verstehen sind, in Betrieb. Doch Rom bildet hier keine Ausnahme. Rund um das Mittelmeer gibt es in vielen Städten reich geschmückte Großlatrinen, in denen bis zu 80 Personen Platz finden können.Die Latrinen sind auf dem neuesten technischen Stand. In Rom werden sie permanent mit Überlaufwasser aus Thermen, Aquädukten und Brunnen gespült. Abwasserkanäle verlaufen unter den marmornen oder hölzernen Toilettensitzen und spülen so Fäkalien in große Sammelkanäle oder gleich in den Tiber. In der Mitte des Raumes ist eine weitere Wasserrinne eingelassen, welche Spritzwasser und Urin aufnehmen soll.
Latrinen in der römischen Gesellschaft:
Die gesellschaftlichen Schichten teilen sich auch beim Gang auf die Toilette. Der Plebs pinkelt in die Kanalisation oder an die nächste Häuserecke und die Mittelschicht sitzt sich in Prachtlatrinen gegenüber. Und die senatorische Oberschicht? Wohin gehen sie, wenn sie zu Fuß allein unterwegs sind? Der Standesunterschied verbietet den Gang auf eine allgemein zugängliche Toilette, egal wie prachtvoll diese ausgestattet ist. Daneben gibt es noch einen anderen, praktischeren Grund. Meistens ist die senatorische Oberschicht in der Staatstoga unterwegs, deren Anlegung meistens eine Schar Sklaven benötigt. So ist ein alleiniger Besuch einer Latrine völlig unmöglich. Trotz dessen liebt auch der Senator beim Gang auf die Latrine die Gesellschaft. Man bleibt aber unter sich.
Es erstaunt aber, dass anscheinend die Bedürfnisse der gesellschaftlichen Gruppierungen den Bau der Latrinen bestimmt und nicht der Bedarf der Volksmassen. So wird der Bau von Latrinen meist privat finanziert, denn die Römer investieren nur Geld in Hygiene, wenn es einen messbaren Nutzen gibt. Deswegen gibt es auch keine Latrinen in großen, öffentlichen Gebäuden wie in den Amphitheatern und Kaiserforen; ja selbst im Kolosseum nicht!
Hören wir abschließend noch den römischen Schriftsteller Plinius den Älteren (23 - 79 n. Chr.):
"Doch wer die Fülle des Wassers sieht, das so geschickt in die Stadt geleitet wird, um öffentlichen Zwecken zu dienen - Bädern, Häusern, Rinnsteinen, Vorstadtgärten und Villen, wer die hohen Aquädukte betrachtet, die erforderlich sind, um die richtige Beförderung zu garantieren; wer an die Berge denkt, die deshalb durchstoßen, und die Täler, die aufgefüllt werden mussten, der wird zugeben, dass der Erdkreis nichts Bewunderungswerteres aufzuweisen hat."
Straßennetze:
Um die Bedürfnisse mit allerlei Gütern der Stadt Rom zu sättigen, war es nötig ein weit verzweigtes Straßennetz aufzubauen. Auch wenn der vornehmliche Grund zur Verlegung von Legionen diesen Ausbau voran trieb, so werden sie durch örtliche Händler zunehmend genutzt. Man kann davon ausgehen, das der gesamte Fernhandel über die Meere und Flüsse des Imperiums von statten geht, hier aber nicht weiter beleuchtet wird.
Schon in der Frühzeit begann man die römischen Wege und Straßen nach einem gleichmäßigen System auszubauen. Einfach könnte gesagt sein: "Alle Wege führen nach Rom." Die Straßen werden dabei hauptsächlich von Militäreinheiten instand gesetzt, ihre Reparaturbedürftigkeit von Staatsbeamten geprüft. In Einzelfällen kommt es auch vor, daß Sklaven die Arbeiten verrichten, vorallem wenn es sich um Brückenbauten oder Tunnelanlagen handelt.[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/2672/diss2avarus108lh.jpg]
Straßenbau:
[Blockierte Grafik: http://img184.exs.cx/img184/3463/diss2avarus82ax.jpg]Bei der Planung einer Straße wählen die Landvermesser eine möglichst kurze, direkte Strecke. Deshalb sind die großen Römerstraßen auch so pfeilgerade ausgerichtet, um schnell und ohne große Umwege zum Ziel zu gelangen.
Nachdem die Trasse gerodet ist, hebt man einen 1 m tiefen Graben aus, stampft den Untergrund fest und füllt Steine darauf, diese werden mit Mörtel verfestigt. Darauf kommen zwei Kieselschichten, die sich nach oben hin verjüngen. Die Deckschicht kann mit Sand, Kies oder Steinpflaster belegt sein.
Um der Gefahr durch Frostaufbrüchen zu entgehen und damit keine Pfützen entstehen, werden die Straßen leicht gewölbt gebaut und seitlich Entwässerungsgräben angelegt. Die Straße besitzt zudem auf jeder Seite Randsteine, die sie einfassen.Manchmal kommt es auch vor, daß beim Bau einer Straße die Erde nicht ausgehoben wurde, sondern aufgeschüttet und die Oberfläche gepflastert. Ein solcher Fahrdamm heißt agger, sei bis zu 15 m breit und 1,5 m hoch, dient als Begrenzung oder sollte das Heer beim Marsch vor Übergriffen schützen. Die großen römischen Hauptstraßen sind bis zu 9 m breit.
Der Straßenbau in Sumpfgebieten gestaltete sich etwas anders. Es wird ein fester Untergrund geschaffen, indem an beiden Straßenrändern starke Balken in Längsrichtung auf große Holzblöcke aufgelegt werden, die zuvor durch senkrecht in den Boden getriebene Pfähle fixiert sind. Diese Balken tragen dann quer aufgelegte dünnere Stämme, auf die eine Lage größerer, mit Lehm verbundener Steine und zuletzt eine Kiesschicht folgen.Brückenkonstruktionen:
Ins Flussbett gerammte Holzpfähle dienen als Auflager für Konstruktionen aus Baumstämmen oder Balken und ermöglichen so die Überbrückung breiterer Flüsse. Diese sogenannten Bockbrücken sind heute weit verbreitet. Mit ihnen läßt es sich Täler und Flüsse an den Stellen überbrücken, an denen die Schifffahrt nicht beeinträchtigt wird. Ein Fortschritt beim Bau der hölzernen Brücken ist die Benutzung von Steinen als Auflagefläche. Die Verwendung von Booten anstelle von festen Auflagen führt zur Schiffs- und zur Pontonbrücke. Diese Brücken dienen in erster Linie zu Kriegszwecken.
Die Nordprovinzen und das rauhe Klima trieben die Techniker zu Spitzenleistungen im Brückenbau. Generell werden für den Unterbau Holzpfähle mit eisernen Pfahlschuhen verwendet, darauf Pfeiler aus großen Steinquadern gesetzt. Zur Anlage der Pfeiler wird in einem doppelten, mit Ton abgedichteten Spundwandrahmen aus Holz das Erdreich bis auf den festen Untergrund abgetragen, wie es bei der Römerbrücke über die Mosella geschah. Sie wurde 18 v. Chr. in Zusammenhang mit der Gründung der Stadt Augusta Treverorum errichtet. Von den 11 Pfeilern, der 370m langen Brücke, stehen 8 im Wasser. Nach Kämpfen im Jahre 69 n. Chr. musste sie wiederaufgebaut werden.[Blockierte Grafik: http://img205.exs.cx/img205/9655/diss2avarus93lp.jpg]
Brücke bei Augusta TreverorumDiese Brücken ruhen oft auf mehreren Pfeilern im Flussbett und werden entweder im Senkkastensystem gebaut, wobei man die Fundamente direkt auf den gewachsenen Fels des Flussbettes gründet, oder man rammt -wenn dieses Verfahren unmöglich ist- Pfahlroste als Pfeilerfundierung in das Flussbett. Um nicht zu viele Pfeiler setzen zu müssen - eine zu starke Verengung des Flussbettes erzeugt reißendere Strömung und damit erhöhte Unterspülungsgefahr - wagen sich römische Brückenbauer an Bogenöffnungen bis nahezu 50 m Breite, wie es z.B. bei der Trajanbrücke über die Danuvius und der 350 m langen Rhenusbrücke der Fall ist. Cäsar baute diese in zehn Tagen. Die Brückenpfähle, von denen jeweils zwei 1,5 Fuß dicke Balken mit einem Zwischenraum von zwei Fuß miteinander verbunden sind, wurden nicht wie gewöhnlich senkrecht in das Flussbett eingesetzt, sondern schräg nach vorn, sodass sie zur Flussrichtung stehen. Diesen gegenüber wurden zwei genauso verbundene Balken stromabwärts gegen die starke Flussströmung hingeneigt. Diese Balken sind oben mit eingelassenen Querbalken verbunden. Zusätzlich auf beiden Seiten Klammern angebracht, die diese Konstruktion auseinander halten. Über die Querbalken wurden Bohlen gelegt. Dadurch wurde die Konstruktion noch verstärkt. Zu alledem wurden noch Balken ebenfalls schräg zur unteren Flussseite gezogen, welche, wie Mauerbrecher vorgeschoben und mit dem ganzen Bau verbunden sind, um die Gewalt des Flusses abzufangen.
Eine Sonderform römischer Brücken sind die Aquädukte. Oft hat man diese Bauwerke mit Straßenbrücken kombiniert. Durch die obere Gewölbereihe läuft das Wasser, darunter spielt sich der Straßenverkehr ab.
Bogen und Gewölbe
Keilsteintechnik:
Bogen aus Natursteinblöcken oder Ziegeln werden mit Hilfe eines Lehrgerüstes errichtet, das nach Einfügung des Schlusssteines entfernt werden kann.Gußmörteltechnik:
Mit Erfindung des opus caementicium neue Bautechnik, durch Puzzolanerde die keine Außenschalen aus Tuffstein oder Ziegel nötig macht. Der Mörtel wird in eine Holzschalung gegossen, die nach Verhärtung entfernt wird.Tunnelungen:
In augusteischer Zeit wurden am Golf von Neapel mehrere Tunnel angelegt, durch die die Verkehrsverbindung nach Puteoli verbessert wurde, Vespasianus ließ am Furlopass (bei Pesaro) einen 38 m langen Tunnel für die via Flaminia bauen. Doch bleiben die Tunnelbauten Einzelstücke.
Beispiel:
Daß wir Römer nicht nur exzellente Ingenieure sind, sondern auch wirtschaftliche Betrachtungen in die Planung einer Wasserleitung einbringen, zeigt dieses Rechenbeispiel: 27,4 Manntage pro fertigen Meter Kanal, 43,3 Manntage pro Meter Tunnelbau und 85,2 Manntage pro Meter Aquädukt. Eine Talumfahrung mit einem Kanal wird also teurer als ein Aquädukt, wenn der Kanal dreimal länger als die eventuelle Bogenbrücke würde.Hafenbau:
Der Bau künstlicher Häfen beschränkt sich zunächst wesentlich auf das Errichten einer Mole, die durch eine natürliche Bucht vom offenen Mehr abgetrennt wird. Ein sicheres Hafenbecken entsteht. Man verwendet normalerweise große unbehauene Steine, die im Meer aufgeschichtet werden, bis sie den Wasserspiegel überragen. In hellenistischer Zeit wurden darüber hinaus Häfen durch Ausschachtung eines Bassins angelegt, dies traf etwa für den Königshafen und den Kibotoshafen von Alexandria zu.
Die frühen Römer entwickelten dann neue Techniken. Indem sie den opus caementicium als Material auch für unter Wasser gelegene Bauten verwendeten. Für diese Technik wurde ein aus Puteolanerde hergestellter Mörtel benötigt, der im Wasser erhärtet.Beispiel:
Hafen von Puteoli: kein fester Steindamm wurde aufgeführt sondern 15 gewaltige Pfeiler, die durch Bögen miteinander verbunden waren, bildeten die berühmte 370 m lange und 15 m breite Mole.Vorgangsweise nach Vitruv:
Wenn Puteolanerde zur Verfügung steht, wird die Mischung von Mörtel und Bruchstein in einen Senkkasten aus Holzpfählen, die in den Meeresboden gerammt und miteinander verklammter worden sind, geschüttet. Wo keine Puteolanerde vorhanden ist, verwendet man doppelwandige Senkkästen, die mit Ton und Sumpfgras abgedichtet werden. Auf diese Weise ist es möglich, das Innere des im Wasser stehenden Doppelwandkastens mit Hilfe von Schöpfgeräten leerzupumpen und trockenzulegen. Im Trocknen kann anschließend ein Fundament aus Bruchstein und Mörtel gelegt und das Mauerwerk aufgeführt werden. Für den Fall dass diese Kastenfangdamm-Methode wegen einer starken Meeresströmung nicht anwendbar sei, schlägt Vitruv vor, die Pfeiler an Land auf einer Plattform zu bauen und dann in das Meer hinabzulassen.
Der Bau des Hafens von Ostia kann als das größte und technisch aufwendigste Projekt dieser Art gelten. Die Architekten haben Claudius dringend nahegelegt, aus Kostengründen vom Vorhaben eines Hafenbaus an der Tibermündung abzulassen. Tatsächlich musste dieser Plan als schwer durchführbar erscheinen, weil an der Küste vor Rom keine natürlichen Buchten existieren, die zum Hafenbecken hätten ausgebaut werden können. Claudius hielt aber an seiner Politik fest und ließ gleichzeitig hinter der Küstenlinie ein großes Becken ausheben und im Meer zwei Molen anlegen. Das künstlich geschaffene Bassin und die von den Molen umschlossene Wasserfläche bildeten dann zusammen den Hafen des Claudius.
Beim Bau des Leuchtturms am Ende der westlichen Mole haben die Architekten sich durchaus unkonventioneller Techniken bedient. Sie versenkten einen großen Frachter, der für den Transport von Obelisken gebaut worden war und schufen so ein festes Fundament für das Bauwerk. Diese unter Nero vollendete Anlage wurde unter Traian noch durch ein weiteres, landeinwärts gelegenes sechseckiges Hafenbecken ergänzt.[Blockierte Grafik: http://img205.exs.cx/img205/1774/diss2avarus119qo.jpg]
Neben den militärischen Tätigkeiten stehen dem Hafen immense handelslogistische Schifffahrten gegenüber. Der Lebensstandard steigt allgemein, vor allem in den größer werdenden Städten. Die Handwerker stellen sich darauf ein und Händler beliefern die Verbraucher mit einer Vielzahl von Produkten. Die Lebensgewohnheiten der Menschen, die Ausstattung ihrer Wohnungen und die Gebrauchsgegenstände gleichen einander im ganzen Imperium. Bei allen sozialen Unterschieden gibt es eine einheitliche Lebensweise.
Die Versorgung von Rom wird durch die CURA ANNONAE organisiert, wobei Getreide von den Provinzen Afrika und Ägypten, Öl, Wein und Garum von spanischen Provinzen angeschifft wird. Dazu noch erlesene Produkte wie Datteln, Falerner Wein, Perlen und Weihrauch usw. aus dem fernen Osten.Doch ohne die ingenieurtechnischen Meisterleistungen wäre Rom heute nicht das was es ist, ein mächtiges, blühendes Imperium.